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Zildjian K Profi Promo Pack Becken Test

Im Gegensatz zu erschwinglichen Drumkits und Snare Drums, denen man mit höherwertigen Fellen und allerlei Accessoires zu besserem Klang verhelfen kann, sind Becken im eigentlichen Klangcharakter nicht modifizierbar, von extremen Dämpfungsmaßnahmen mal abgesehen. Die Oberklasse-Modelle der vier großen Hersteller Paiste, Sabian, Meinl und Zildjian legten in den letzten Jahren satte Preissteigerungen aufs Parkett. Da bleibt dem audiophilen Trommler mit überschaubarem Budget entweder die langwierige Suche auf dem Gebrauchtmarkt oder ein Komplettset zum „Promo-Preis“. Solch eines liegt uns vom letztgenannten Hersteller mit dem Zildjian K Series Profi Promo Pack vor. Ob diese Bleche neben dem renommierten „K“ im Namen und dem vergleichsweise günstigen Preis von knapp 800 Euro eine reizvolle Anschaffung sind, erfahrt ihr im Folgenden.

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Zum Standard-Beckenset, für gewöhnlich bestehend aus einer 14 Zoll großen Hi-Hat, einem 16 Zoll Crash und 20 Zoll Ride, gibt es in unserem Satz noch ein 18-zölliges Crash – quasi als „Promo“-Maßnahme – dazu. Der „Profi“ im Titel ist leicht erklärt: Die K Serie ist seit den 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Beckenserien weltweit, und die Sound-Ästhetik der legendären und gesuchten K-Rides, die Mitte des 20. Jahrhunderts noch in der Türkei gefertigt wurden, dient noch heute als Inspiration für Beckenlinien wie Istanbul Agop’s 30th Serie, Zildjian Kerope und viele andere.

Details

Aus dem zweifach verpackten Beckenkarton entnehme ich die fünf Becken, die, in einzelne Folien verpackt, dem Spieltest entgegen harren. Doch bevor es so weit ist, wollen sie wie immer ausgiebig fotografiert und beäugt werden. Alle Modelle sind aus B20 Bronze gefertigt und im polierten Regular Finish veredelt, das sie gleichzeitig klassisch, aber auch nach schickem Understatement aussehen lässt. Weithin sichtbar ist der magische Buchstabe K, der auf allen Beckenoberflächen großflächig aufgedruckt ist, auf den Unterseiten findet sich der nicht minder gut sichtbare Schriftzug mit dem Firmenlogo. Über den Herstellungs- und Hämmerungsprozess schweigt Zildjian sich bekanntlich aus. Sicher ist aber, dass in den letzten Jahren der Einsatz von maschineller Hämmerung vorangetrieben wurde, was für eine höhere klangliche Konstanz innerhalb der einzelnen Zildjian Serien sorgt.

Fotostrecke: 3 Bilder K – der traditionsschwangere Buchstabe ist weithin sichtbar.

Die Modelle im Einzelnen

Die zwei K Thin Dark Crashes fallen mit 1009 Gramm (16“) und 1341 Gramm (18“) eher leichtgewichtig, aber nicht ultradünn aus. Auf ihrer Oberfläche ist ein feines Abdrehmuster zu sehen, der komplette Body wurde anschließend einer ausgiebigen Hämmerung unterzogen. Neben den zahlreichen breiten Hämmerungsmalen fallen auch auffallend spitze Einschläge zu den Rändern hin ins Auge. Die Glocke des kleinen Crashes ist eher klein dimensioniert, dagegen thront die Bell des 18er Crashes weitaus sichtbar über dem Geschehen. Beide Modelle lassen gemäß ihres Namens auf schnelle Ansprache und flexiblen Einsatz hoffen.

Fotostrecke: 3 Bilder Dunkel, aber dünn: der große und kleine Crash-Bruder auf dem Gruppenfoto.

Einfach nur „K“, ohne weiteren Zusatz im Namen, das sind die 14 Zoll großen Hi-Hat Becken im Bundle. Die Waage zeigt wohlgenährte 1066 Gramm (Top) und 1349 Gramm (Bottom) an, was auf eine erhöhte Durchsetzungsbereitschaft auch in höheren Lautstärken schließen lässt. Ich bin gespannt, wie sie sich klanglich im Satz einordnen. Das Top Becken ist im Stile der Crashes gehämmert, beim Bottom wurde auf die spitzen Einschläge verzichtet.

Fotostrecke: 4 Bilder Formvollendet: die runde Glocke des Rides

Im Gegensatz zu den eher schweren Hi-Hats entpuppt sich das 20 Zoll große K Ride mit 2327 Gramm Gewicht als leichteres Medium Becken. Vom dünnen Rand aus nimmt das Profil an Materialstärke zu und mündet in einer rund gestalteten Glocke. Auch hier wurde über der kompletten Oberfläche sehr ausgiebig der Hammer geschwungen, die spitzen Einschläge von Crashes und Hi-Hat Top sind hier aber nur sehr vereinzelt zu finden. Alle Becken sind in allen Belangen sehr gut verarbeitet, und nun bin ich gespannt, wie der K Promo-Satz im Spieltest klingt. Auf geht’s!

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Praxis

Ich habe mit vor dem Anspielen spaßeshalber mal die Einzelpreise der Becken zusammen gegoogelt. Zum Zeitpunkt dieses Tests (Februar 2016) spuckt mir der Taschenrechner einen Endpreis von 1578 Euro für sämtliche Modelle aus. Das lässt zum einen das enorme Sparpotential für den Endverbraucher erkennen, gleichzeitig lässt es bei mir natürlich die Erwartungshaltung ordentlich ansteigen. Hier gibt es erst einmal ein kleines Video vom gesamten K Promo Pack.

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Die beiden K Thin Dark Crashes 

Dark klingen sie, wofür besonders der dunkle Unterton sorgt, der nicht zu aufdringlich, aber immer wahrnehmbar mitschwingt. Der Namenszusatz Thin trifft es ebenfalls sehr genau, denn beide Becken sprechen – entsprechend ihrer Größe – schnell an, das 16er noch schneller, dafür klingt das 18er bis in hohe Lautstärken ausgewogener und offenbart im Gesamtsound viel Substanz und „Fleisch“, zudem hat es eine wunderbare Glocke. Das 16er wäre mir als einziges Crash etwas zu mager, hier im Zusammenspiel mit dem großen Bruder funktioniert es aber sehr gut.

Audio Samples
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16″ Crash solo 18″ Crash solo

Die 14″ K Hi-Hat

Der Vertreter mit der stärksten Gewichtung und dem kräftigsten Preisschild im Bunde (Einzelpreis 515 Euro) klingt wie erwartet sehr durchsetzungsfähig. Besonders im halb geöffneten Zustand schneidet die Hi-Hat richtig in den Gehörgang und kann so in rockigen Gefilden Punkte sammeln. Damit könnte sie interessant sein für Rock- und Heavy-Trommler, die es nicht „zu hell“ mögen. Für leisere und diffizilere Gefilde hingegen ist ein sauberer, geschlossener Sticksound unumgänglich, und dieser gelingt leider nur mit unverhältnismäßig viel Druck aufs Hi-Hat Pedal, und selbst dann klingt sie nicht richtig tight und lässt einen leicht blechigen Ton vernehmen. Für meinen Geschmack deutlich zu wenig Allround-Charakter, damit entpuppt sich eines der Kerninstrumente – zumindest in unserem Testsatz – als kleine Enttäuschung.

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14″ Hi-Hat solo 14″ Hi-Hat im Set
Der K Promo Satz hat sich zum Soundcheck versammelt.
Der K Promo Satz hat sich zum Soundcheck versammelt.

Das 20er K Ride

Während die Hi-Hat auf klassische Durchsetzungsfähigkeit getrimmt ist, hätte man noch bis vor ein paar Jahren ein ebenso auf „Ping“ getrimmtes Ride erwartet. Da aber immer mehr Trommler sämtliche Becken im Satz crashen wollen, hat man bei Zildjian auch ein modernes Chamäleon im Programm. Das 20er K Ride schafft den Spagat zwischen einer sehr guten Crashbarkeit am Rand und einer angenehm durchsetzungsfähigen und klaren Glocke in der Mitte. Nur der Bereich dazwischen, also der eigentliche Ride-Charakter, ist mit etwas Vorsicht und Erfahrung zu bearbeiten. In leisen bis mittellauten Spielweisen funktioniert es wunderbar, aber schon bei leicht kräftiger Spielweise schaukelt sich der Klang auf, und die Stickdefinition verliert zugunsten des empor schwellenden, dunklen Untertons. Dem kann man aber mit dem alten Trick – etwas Tape auf die Unterseite kleben – zumindest etwas Einhalt gebieten. Insgesamt ist das 20er K Ride ein schönes und musikalisches Becken, welches mit ein paar mehr Gramm auf den Rippen auch die Freunde der traditionellen Ride-Arbeit restlos begeistern würde.

Audio Samples
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20″ Ride solo

Zum Schluss habe ich noch drei Soundfiles, in denen ihr die Becken im Kontext hören und vergleichen könnt.

Audio Samples
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Overhead-Soundcheck mit allen Becken Bell Sounds von Crashes und Ride Groove mit allen Becken in verschiedenen Dynamikstufen
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Fazit

Wer von euch auf den klaren und leicht dunklen Klang der K Becken steht, kann sich hier zu einem sehr attraktiven Preis ein ansprechend verarbeitetes und vor allem komplettes Profi Becken-Set zulegen. Die Auswahl der Modelle fällt mit den dünnen und leicht ansprechenden Crashes, der kräftigen Hi-Hat und dem wiederum eher leichten, aber dafür sehr gut crashbaren Ride insgesamt stimmig und zeitgemäß aus. Einzig den leicht blechigen Klang im geschlossenen Zustand unserer Test Hi-Hat gibt es zu bemängeln. Aber hier gilt es einfach auszuprobieren. Selbst wenn der eine oder andere Kandidat im Set nicht hundertprozentig zusagt, sollte man bedenken, dass man den kompletten Satz noch unter den zusammenaddierten Einzelpreisen von Hi-Hat und 16er Crash zu kaufen bekommt. Damit wäre ja wohl alles K, oder?

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • facettenreiche und flexible Sounds
  • sehr gute Ansprache aller Modelle
  • insgesamt gute Verarbeitung
  • reizvoller Anschaffungspreis
Contra
  • blechiger Klang im Sticksound der Hi-Hat
Artikelbild
Zildjian K Profi Promo Pack Becken Test
Für 1.089,00€ bei
Traditionsreiche Sounds zu einem erschwinglichen Preis - das K Series Profi Promo Pack
Traditionsreiche Sounds zu einem erschwinglichen Preis – das K Series Profi Promo Pack
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zildjian
  • Bezeichnung: Zildjian K Series Profi Promo Pack
  • bestehend aus:
  • K-Series Dark Thin Crashes in 16“ und 18“
  • K-Series Ride in 20“
  • K-Series Hi-Hat in 14“
  • Material: B20 Bronze
  • Besonderheiten: starke Hämmerung, dunkler Unterton
  • Finish: regular Finish, poliert
  • Preis: (Verkaufspreis) EUR 798,-

Seite des Herstellers: www.zildjian.com

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Der K Promo Satz hat sich zum Soundcheck versammelt.

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