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the box pro MBA1 Test

Das Musikhaus Thomann präsentiert mit der the box pro MBA1 eine akkubetriebene Multifunktionsbox für kleine Beschallungsaufgaben. Was sich so unspektakulär liest, gewinnt deutlich an Fahrt, wenn man die Ausstattung und den Preis der kompakten Aktivbox näher betrachtet. Fakt ist: Für knapp unter 300,– Euro erhält der Anwender eine maximal flexibel einsetzbare Box, die auch fernab jeglicher Stromversorgung für einen ordentlichen Klang sorgt. Ein zusätzliches Mischpult dürfte dabei nur in Ausnahmefällen von Nöten sein, denn die Selbstversorger-Box ist sogar mit einer Mixersektion ausgestattet. Doch das ist noch nicht alles. Über eine Bluetooth-Schnittstelle lässt sich die the box pro MBA1 direkt und drahtlos vom Smartphone oder Computer bespielen. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Die Antwort auf diese Frage werden wir im Test klären.

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Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH

Details

Der Lieferumfang ist übersichtlich: Box, Gebrauchsanweisung und Kaltgerätekabel – das ist alles. Das Gehäuse ist multifunktionell, sprich, die Box kann nicht nur als Topteil, sondern auch als Bühnenmonitor zum Einsatz kommen. Für den Monitoreinsatz ist die Box auf einer Gehäuseseite mit Gummikufen versehen. Diese verhindern ein Verrutschen auf der Bühne und schützen zusätzlich das Gehäuse vor Kratzern. Natürlich kann man die the box pro MBA1 auch direkt on Stage platzieren. Sicheren Stand garantieren dabei drei weitere Gummikufen auf der Unterseite des Gehäuses. Für den Einsatz auf einem Lautsprecherstativ oder einer Distanzstange ist die Box mit einem doppelten Hochständerflansch versehen (0° und -7°). Dadurch lässt sich der Speaker gerade oder leicht geneigt auf die Publikumsfläche ausrichten. Dank des niedrigen Gewichts von 8,3 kg reicht der verbaute Griff auf der Oberseite völlig aus, um die Box durch den Alltag zu manövrieren. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Umverpackung der the box pro MBA1

Antrieb

Als Nächstes steht ein Blick unter die Motorhaube an. Das Lautsprechergitter ist schnell entfernt und gibt den Blick auf die Treiber frei. Was mir gut gefällt, ist die ordentliche Verarbeitung des Gehäuses. Einige Schrauben weiter und der Tieftöner liegt frei. Verbaut sind Ferrit-Treiber, was bei dem Preis vollkommen üblich ist. Der 8-Zoll-Woofer verfügt über einen einfachen Presskorb, während der Hochtontreiber überraschend massiv ausfällt. Der Hochtöner sitzt auf einem in der Schallwand eingelassenen Kunststoffhorn. Das Gehäuse selbst ist von innen mit Dämmmaterial ausgekleidet.

Große Klappe

… und doch was dahinter. Schraubt man die Metallplatte auf der Unterseite ab, hat man direkten Zugriff auf den verbauten Akku. Dieser sitzt in einer separaten Kunststoffbox und lässt sich somit in wenigen Sekunden ohne großen Aufwand austauschen. Volle Punktzahl in puncto Anwenderfreundlichkeit. Verbaut ist ein 26-Volt-Akku mit einer Kapazität von 3600 mAh, der eine Laufzeit von vier Stunden unter Volllast verspricht. Das dürfte für die meisten Veranstaltungen ausreichend sein.

Fotostrecke: 2 Bilder Hinter dieser schwarzen Metallplatte residiert der Akku

Aktivmodul und Mixereinheit

Das Aktivmodul sitzt in einem separaten Gehäuse und ist zudem versenkt angebracht. Alle Bedienteile sind somit geschützt, falls die Box unfreiwillig auf dem Rücken landen sollte. Die Treiber benötigen einen adäquaten Antrieb, diesen stellt ein Class-D-Endstufenmodul zur Verfügung, das eine Gesamtleistung von 150 Watt RMS (300 Peak) auffährt. Dabei stellt die Endstufe stets die gleiche Leistung zur Verfügung, egal ob sie vom Akku oder via Kaltgerätekabel mit Strom versorgt wird. Das beiliegende Kaltgerätekabel ist allerdings ziemlich kurz ausgefallen. Fakt ist: Kommt die Box auf einem Lautsprecherstativ oder einer Distanzstange zum Einsatz, dann reicht der Stecker nicht einmal ansatzweise bis zum Boden. Ich empfehle daher das Kabel direkt gegen eine längere, verriegelbare Alternative auszutauschen (z. B. Thomann Artikelnummer 377043). Kommen wir zur Ausstattung.
Der Entwickler hat erstaunlich viele Funktionen untergebracht, die wir uns genauer anschauen. Der Mixerteil besteht aus drei Eingangskanälen, wobei Kanal 1 und 2 identisch aufgebaut sind. Ich notiere Combobuchsen-Armaturen (XLR/Klinke) samt Mic/Line-Umschaltung, eine Klangregelung (Bass + Treble) und ein Volume- bzw. Gain-Poti. Leider ist keine Signal/Clip-Anzeige vorhanden, daher muss man beim Aussteuern genauer hinhören.
Eher ungewöhnlich ist der zumischbare Hall, der bei direkt angeschlossen Gesangs- und Instrumentensignalen durchaus hilfreich sein kann. Kanal 3 ist weitestgehend identisch aufgebaut, verfügt allerdings nicht über besagten Halleffekt. Dafür bietet er gleich drei unterschiedliche Eingangsvariationen. Neben Cinch-Buchsen und einem Miniklinken-Eingang ist Kanal 3 zudem mit einer Bluetooth-Schnittstelle ausgestattet, die sich per Knopfdruck aktivieren lässt. Noch besser: Befinden sich weitere the box pro MBA1 in Bluetooth-Reichweite, dann koppeln sich diese selbstständig mit dem Stream. Die Gesamtlautstärke wird über ein Master-Volume-Poti nebst „Limit“-Clip-LED verwaltet. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Aktivmodul der the box pro MBA1

Den Summenmix reicht man bei Bedarf über eine XLR-Mixout-Buchse weiter. Unterhalb des Master-Volume-Potis befindet sich der Mode-Taster, der die Anwahl von drei unterschiedlichen Klangvoreinstellungen (Musik, Sprache, Gitarre) erlaubt. Dein Smartphone ist nahezu leer? Über die verbaute USB-Ladebuchse (5 Volt, 2 A) lassen sich USB-Geräte unkompliziert aufladen. Stichwort Aufladung: Der integrierte Akku der the box pro MBA1 wird über die Kaltgerätebuchse geladen. Wird die Box mit Feststrom versorgt, wird der Akku automatisch aufgeladen, was eine gelbe LED anzeigt. Läuft die Box mittels Akku-Bestromung, gibt eine LED-Ampel (100 %, 75 %, 50 % oder Low) den Ladezustand wieder.

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Praxis

Es wird Zeit zu lauschen. Das Erste, was ich nach dem Einschalten vernehme, ist ein hörbares Grundrauschen. Dabei ist es egal, ob die Box via Akku oder Feststrom betrieben wird, selbst wenn alle Volume-Regler vollständig zugedreht sind. Bei einer Live-Veranstaltung dürfte das nicht weiter stören. Wer aber die MBA1 für leise Hintergrundmusik heranzieht (wie der Autor, als er diese Zeilen in die Tastatur hackt), kann sich mitunter gestört fühlen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Aktivmodul der the box pro MBA1

Klanglich weiß der Speaker ansonsten zu überzeugen. Im „Musik-Mode“ spielt die Box ausgewogen, wenn auch ein wenig flach. Ein kleiner Schub über die Klangregelung und es tönt deutlich satter. Die beiden weiteren Modi tunen die Box für den Einsatz als Sprachbeschallung oder als Akustikgitarrenverstärker. Im „Sprach-Modus“ werden die Bässe und Low-Mids entschärft, während im „Gitarre-Modus“ noch ein wenig Höhen draufgepackt werden. Damit ist man je nach Verwendung schnell mit einem passenden Grundklang versorgt und kann direkt loslegen. Dank der Klangregelung produziert die Box auf Wunsch verhältnismäßig viel Bass, was für einen kleinen DJ-Job oder für eine Gartenparty ausreicht. Fährt man das volle Bass-Brett, geht das allerdings zu Lasten der Endlautstärke. Dabei ist die Box erstaunlich laut. Reserven sind also vorhanden und für den kleinen Gig oder für einen Straßenmusiker dürfte der Pegel allemal ausreichend sein.
Die Verwendung von Mikrofonen ist unkompliziert und die the box pro MBA1 bietet aus dem Stand eine ordentliche Sprachwiedergabe. Gewöhnungsbedürftig ist dagegen der Hall. Dieser entpuppt sich eher als eine Mischung aus Hall und Slapback-Echo. Einen Fußschalteranschluss, um den Effekt bei Ansagen ausschalten zu können, sucht man leider vergebens, daher würde ich ihn nur in einer homöopathischen Dosis hinzufügen. Dennoch ein Gewinn bei musikalischen Darbietungen.

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Fazit

the box pro MBA1 ist ein erstaunlicher Testkandidat. Der User erhält für knapp 300,– Euro eine sehr gut ausgestattete Aktivbox, die bei Bedarf dank integriertem Akku auch „off the Grid“ ihren Dienst verrichtet. Dank des dreikanaligen Mixers braucht man nicht zwingend ein externes Mischpult, um kleinere Beschallungsaufgaben mit der Box zu stemmen. Gesang, Akustikgitarre und Backing-Tracks über die Bluetooth-Schnittstelle – all das kann das System problemlos mit bordeigenen Mitteln verwalten. Etwas gestört habe ich mich am präsentem Grundrauschen und dem arg kurzen Kaltgerätekabel. Entschädigt wird man dafür mit einer ordentlichen Akkulaufzeit von vier bis fünf Stunden je nach Lautstärke, gutem Output und einem ordentlichen Grundsound, der sich mit Hilfe der verbauten Klangregelung bei Bedarf noch etwas verfeinern lässt. Die the box pro MBA1 beweist, dass man auch für den kleinen Geldbeutel eine solide Akkubox entwickeln kann. Gut gemacht!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Multifunktionsgehäuse
  • ordentlicher Output und Sound
  • drei Kanäle
  • Akkubetrieb
  • Hall-Effekt
  • Bluetooth-Schnittstelle
  • drei Preset-Modes
  • Class-D-Endstufe
  • USB-Ladebuchse
  • niedriges Gewicht
Contra
  • Kaltgerätekabel zu kurz
  • Grundrauschen
Artikelbild
the box pro MBA1 Test
Für 289,00€ bei
Mobiler batteriebetriebener Aktivlautspreche: the box pro MBA1 kann im Test überzeugen
Mobiler batteriebetriebener Aktivlautspreche: the box pro MBA1 kann im Test überzeugen
Spezifikationen
  • Modell: the box pro MBA1
  • Gehäuse: Kunststoff, multifunktional
  • Bestückung: 8“-Tieftöner und 1“-Breitband-Hochtöner
  • Verstärker: Class-D-Endstufe
  • Eingangsanschlüsse: MIC/Line 2 × XLR/6,35-mm-Klinken-Kombibuchse stereo, 1 × Cinch-Buchsenpaar (L/R) AUX 1 × 3,5-mm-Klinkenbuchse
  • USB-Ladebuchse: 1 × USB-A, 5 V, 2 A
  • Ausgangsanschlüsse: MIX-Ausgang, XLR-Einbaubuchse
  • Ausgangsleistung RMS: 150 W Peak: 300 W
  • Frequenzbereich: 50 Hz – 20 kHz
  • Schalldruckpegel (SPL): max. 120 dB
  • Leistungsaufnahme: 210 W
  • Versorgungsspannung: 100 – 240 V, 50/60 Hz
  • Akku: Batterie Lithium-Ionen, Spannung 26 V, Kapazität 3600 mAh
  • Ladezeit im Gerät: ca. 2,5 Std.
  • Laufzeit bei RMS: ca. 4 Std.
  • Hochständerflansch: 35 mm mit 0° und 7°
  • Abmessungen (B × H × T): 425 mm × 535 mm × 377 mm
  • Gewicht: 8,3 kg
  • Preis: 298,– Euro
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Paolo Kabir sagt:

#1 - 23.09.2020 um 22:02 Uhr

2

Thank you for the great review! How would you compare this box pro MBA1 with the other box pro DSP 110 BP and JBL EON ONE Compact for sound quality, clarity and low frequencies? And with JBL IRX 8?

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