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Sennheiser EW 500-965 G3 Vocal Set Test

Auf der Suche nach Audio-Equipment für den Live-Sektor hat der Musikbegeisterte bei drahtlosen Mikrofonen die Qual der Wahl. Für jeden Geldbeutel sind unzählige Produkte erhältlich, die mit den Versprechen großer Funktionsvielfalt und absoluter Zuverlässigkeit  daherkommen. Und dieser Markt ist mit dem Aufkommen der vielzitierten „China-Ware“ zweifellos nicht übersichtlicher geworden. Was aber, wenn die Ansprüche an die Technik steigen und eine professionelle Performance durch solides und in jeglicher Hinsicht professionelles Equipment gesichert werden soll? Kommen dann doch wieder bloß die üblichen Verdächtigen ins Spiel?

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In diesem Test schauen wir uns mit dem Sennheiser EW 500-965 G3 E-Band ein drahtloses Vocal-Set an, das sich aus Handmikrofon mit integriertem Sender sowie einem stationären Empfänger zusammensetzt. Das Set stammt aus Sennheisers mittlerem Preissegment und setzt somit auch im Hinblick auf die Kaufentscheidung für viele Interessenten sicher schon die eine oder andere »professionelle« Überlegung voraus. Im Mittelpunkt unseres Tests steht deshalb die Frage, ob die Solidität und Professionalität des Anschaffungspreises sich in Nutzen und Handhabung widerspiegeln.

Details

Das Wireless-System stammt aus der beliebten Evolution-Reihe des Funkset-Marktführers Sennheiser. Es wird mit dem bereits erwähnten Funkmikrofon SKM 500-965 G3, dem stationären Empfänger EM 500 G3, einem dafür passenden Netzteil, einem Adapterset für die Rackmontage des Receivers, zwei Stabantennen sowie einer Mikrofonklemme und einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung ausgeliefert. Zwei AA-Batterien komplettieren den Lieferumfang. Um eine Antwort auf unsere Frage nach Solidität und Professionalität des Vocal-Sets zu bekommen, wird es vor allem darauf ankommen, wie sich Funkmikrofon und Empfangseinheit in der Praxis schlagen. Dennoch werfen wir zunächst einen Blick auf die technischen Details.

Fotostrecke: 4 Bilder Zwei Stabantennen sorgen für True Diversity-Empfang

Handheldmikrofon und Sendeeinheit SKM 500-965 G3

Sennheiser bewirbt das Funkmikrofon mit dem Hinweis, dass es sich um ein „Echtkondensator-Mikrofon“ handelt, das in der „Spitzenklasse“ angesiedelt sei. Das heißt, dass das SKM 500-965 für die Wandlung nicht auf Elektret-Kapseln setzt wie seine »kleineren Geschwister«, sondern auf einen echten Kondensator-Wandler, der von extern polarisiert wird. Dieser ermöglicht in der Regel eine höhere Empfindlichkeit, was häufig in einer deutlich feineren Mittelhochtonauflösung resultiert.
Verbaut wurde die 965er Doppelkapsel mit Großmembran – sie bietet sowohl Nieren- als auch Supernierencharakteristik und ist von einem robusten Drahtgeflechtkorb umgeben, der abgeschraubt und gegen Mikrofonkörbe mit anderen Kapseln (und Richtcharakteristiken) ausgetauscht werden kann. Durch das Abschrauben des Mikrofonkorbs gelangt man nicht nur zum Wahlschalter für die Richtcharakteristik, sondern auch zum ebenfalls an der Kapsel angebrachten Wahlschalter für die Pegeldämpfung von -10 dB, ein nettes Feature, um das Mikrofon im Livebetrieb variabler einsetzen zu können.
Auch die technischen Daten machen auf dem Papier einen guten Eindruck: Der maximale Schalldruckpegel beträgt laut Hersteller gute 144 dB (SPL) für die Nierencharakteristik sowie stolze 154 dB (SPL) für die Supernierencharakteristik. Die Empfindlichkeit liegt laut Hersteller für die Supernierencharakteristik bei 1,8 mV/Pa und für die Nierencharakteristik sogar bei 5,7 mV/Pa. Der von 80 bis 18.000 Hz reichende Übertragungsbereich sowie die Konturierung des Frequenzgangs sind für Stimmsignale ausgelegt und versprechen eine reibungslose Integration in den Live-Mix.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Funkmikrofon SKM 500-965 G3…

Der Frequenzgang fällt bei der 965er Kapseln sowohl im Nieren- wie auch Supernierenbetrieb deutlich ebener aus als bei seinen kleineren Geschwistern (bspw. der 945er Kapsel). Die Kurve des SKM 500-965 zeigt ein sanftes Bass-Roll-Off, das bei etwa 300 Hz einsetzt, eine leichte Anhebung des für die Präsenz von Stimmen wichtigen Frequenzbereichs um 3 kHz sowie eine deutliche Höhenanhebung. Diese tritt bei der Nierencharakteristik im Bereich zwischen 5 kHz und 10 kHz auf, bevor ein Roll-Off der Höhen einsetzt. Im Supernieren-Betrieb verschmelzen Präsenz- und Höhenanhebung dagegen im Bereich zwischen 2 kHz und 12 kHz. Auf dem Blatt erinnert das Frequenzbild deshalb mehr an ein Studiomikrofon als an eine »Handfunke«, die für den Livebetrieb ausgelegt ist. Wir dürfen deshalb gespannt sein, wie das Mikrofon klingt und wie deutlich sich die unterschiedlichen Konturierungen des Frequenzgangs für die verschiedenen Charakteristiken in der Praxis zeigen.
Im unteren Teil des 26,5 cm langen Handmikrofons befindet sich nicht nur die Sendeeinheit, sondern auch ein hintergrundbeleuchtetes, grafisches Display, das Auskunft über Audiopegel, Sendefrequenz, Aktivität des Funksignals, Tastensperre, Pilotton, Stummschaltung und Akkustatus gibt. Außerdem kann ein individueller Name für das jeweilige Mikrofon vergeben werden, um beim gemeinsamen Betrieb mehrerer Funkstrecken die Mikrofone anhand ihrer Bezeichnung unterscheiden zu können. Alle wählbaren Parameter des SKM 500-965 G3 sind über ein Menü ansteuerbar, das im Display angezeigt wird. So lässt sich zum Beispiel aus 1680 verschiedenen Übertragungsfrequenzen in sechs Frequenzbereichen bzw. 26 Festfrequenz-Bänken wählen, die je maximal 32 Kanäle beherbergen können. Um ohne Intermodulationen zu arbeiten, muss beim parallelen Betrieb mehrerer Funkstrecken innerhalb derselben Kanalbank übertragen werden.
Die Auswahl der Menüpunkte und Parameter wird mittels eines Rädchens mit zusätzlicher Taster-Funktion getroffen, das sich am unteren Plastikfortsatz befindet. Eine „Auto-Lock“-Funktion verhindert, dass Einstellungen versehentlich geändert werden. Bei Bedarf verdeckt ein Schutzring das Auswahlrädchen, sodass unabsichtliche Eingriffe ins Menü gut verhindert werden können. Der Schutzring dient zugleich zur Farbcodierung des jeweiligen Mikrofons – standardmäßig wird dieser in dezentem schwarz ausgeliefert, ein Farbkennzeichnungssatz zur Unterscheidung mehrerer Sender kann zusätzlich erstanden werden. Der Plastikfortsatz des Handmikrofons enthält auch die Antenneneinheit des Senders. Neben dem Auswahl-Rädchen/-Taster befindet sich der rote Ein‑/Aus-Schalter des Geräts sowie eine LED, die visualisiert, ob die Akkuladung kritisch ist.

Display mit Hintergrundbeleuchtung und Auswahlrad
Display mit Hintergrundbeleuchtung und Auswahlrad

Funkempfänger EM 500 G3

Auch die Empfangseinheit des Vocal-Sets setzt auf ein robustes Metallgehäuse. Es kommt in 9,5“-Ausführung daher und kann mithilfe des zum Lieferumfang gehörenden Montagesets problemlos in 19“ Equipment-Racks untergebracht werden. Eine weitere Parallele hinsichtlich der Ausstattung von Handsender und stationärem Empfänger stellt das Display dar. Auch der EM 500 G3 setzt auf einen orange hintergrundbeleuchteten Screen, der hier selbstverständlich etwas größer als am Funkmikrofon ausfällt. Die Anzeige bietet drei verschiedene Modi: „Empfängerparameter“, „Senderparameter“ und „Soundcheck“. Allen drei Modi ist gemein, dass sie die Qualität des Funksignal-Pegels und den Audiopegel anzeigen. Sehr bedienerfreundlich ist, dass letzterer sogar über eine Peak Hold-Funktion verfügt.
Außerdem können die verschiedenen Anzeigemodi Auskunft über Empfangs-Feinheiten wie den jeweils aktiven Diversity-Zweig, Kanalbank und -nummer, Empfangsfrequenz, EQ-Einstellung, Ausgangsverstärkung, Pilotton-Aktivität und nicht zuletzt die verbleibende Akkuleistung des Senders geben. Der „Soundcheck“-Modus richtet sein Augenmerk auf die Qualität der Übertragung zwischen Sender und Empfänger, während der Modus „Sendeparameter“ Auskunft über den Sendertyp gibt. Wenn im Menü die Stimmgerät-Funktion aktiviert wurde, steht außerdem der Anzeigemodus „Guitar Tuner“ zur Verfügung. Eine tolle Sache, falls der Empfänger zukünftig einmal mit einem tragbaren Sender anstelle eines Vocal-Mikrofons betrieben werden soll.

Fotostrecke: 3 Bilder Auch die Empfangseinheit kommt kompakt,…

Neben dem Grafik-Display befinden sich auf der rechten Seite außen liegend der Standby-Schalter des Geräts, der bei Aktivierung rot hinterleuchtet ist, sowie innen liegend ein Jog-Dial, mit dessen Hilfe Parameter ausgewählt und eingestellt werden können. Links neben dem Display finden sich außen eine Kopfhörer-Klinkenbuchse nebst zugehörigem Lautstärkeregler sowie der hinterleuchtete „Sync“-Button – er dient zur Aktivierung der Parameter-Übertragung vom Sender zur Empfangseinheit.
Rückseitig offenbart sich dann die Funktionsvielfalt des EM 500 G3. BNC-Buchsen ermöglichen den Anschluss zweier Funkantennen, wie sie für den True Diversity-Betrieb benötigt werden. Das garantiert eine hohe Empfangssicherheit und eine gleichbleibende Signalqualität selbst in Locations, in denen andere Funksysteme aufgrund reflektierender Flächen nicht störungsfrei arbeiten können. Das Ausgangssignal kann mit +10 dBu symmetrisch über die rückseitig angebrachte Klinkenbuchse sowie mit +18 dBu über eine XLR-Buchse abgegriffen werden. Im rechten Viertel der Hinterseite befinden sich dann eine Buchse für die Stromzufuhr und eine Zugentlastung, da das Gerät von einem externen Netzteil versorgt wird.
Das Highlight auf der Rückseite bildet aber zweifellos der Ethernet-Anschluss mit seiner Aktivitäts-LED, die beim Netzwerkbetrieb gelb aufleuchtet. Über diese RJ45-Buchse kann beim parallelen Betrieb mehrerer Funkstrecken für diese eine komfortable Netzwerkverwaltung realisiert werden. Hierfür bietet Sennheiser die Software „Wireless Systems Manager“ (WSM) an, die eine Fernsteuerung aller sich im Netzwerk befindenden Empfänger ermöglicht. So können beispielsweise alle relevanten Einstellungen schon „offline“ in der WSM-Software vorbereitet werden, mehrere Adminstratoren gleichzeitig auf das System zugreifen oder Parameter-Setups für verschiedene Veranstaltungsumgebungen in „Scenes“ gespeichert und abgerufen werden. Zur Analyse stehen beim Einsatz des Wireless Systems Managers außerdem ein Spectrum Analyzer, eine Aufzeichnungs- und Auswertungsfunktion für die Signalübertragungsstärke sowie eine Übersicht der zentralen Parameter aller Empfänger im Netzwerk bereit.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rückseite des EM 500 G3…
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Praxis

Fertigung

Nimmt man das Funkmikrofon in die Hand, wird dessen hochwertige Verarbeitung offensichtlich. Mit seinen 450 Gramm liegt das Mikrofon schwer in der Hand und macht einen äußerst robusten Eindruck. Die Auswahl der Richtcharakteristik wird über einen Schalter direkt am Kapselgehäuse getroffen, deshalb muss zum Umschalten der Richtcharakteristik der Mikrofonkorb abgeschraubt werden. Das klingt zwar erst einmal umständlich, doch ist der Mikrofonkorb im Handumdrehen ab- und wieder angeschraubt. Außerdem ist ein versehentliches Umschalten der Richtcharakteristik dadurch ausgeschlossen. Einem »harten« Live-Einsatz sollte bei diesem Vocal-Set nichts im Wege stehen. Sender und Empfänger sorgen mit ihrer (schweren) Metallausführung zwar für deutlich mehr Gewicht im Live-Koffer, machen dafür aber auch einen äußerst robusten Eindruck.

Usability

Das Mikrofon liegt trotz seines relativ hohen Gewichts angenehm ausgewogen in der Hand. Sein Aufbau verspricht zugleich einen relativ einfachen Zugriff auf Hauptbedienelemente, Menüführung und Batteriefach als auch eine gewisse Sicherheit gegenüber unbeabsichtigten Parameteränderungen. An-/Aus-Taster, Batteriefach und Auswahl-Rädchen des Senders sind leicht zugänglich. Sofern man sich beim Sender an die Menübedienung per kleinem Auswahlrädchen gewöhnt hat, kann die Arbeitsfrequenz mühelos gewählt werden. Hier wird allerdings besser mit dem Fingernagel als mit der Fingerkuppe agiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Batteriefach am Sender …

Um die Funkstrecke in Betrieb zu nehmen, genügt es, die Stabantennen an den Sender zu montieren und beide Geräte einzuschalten. Sollen die Sender-Parameter neu synchronisiert werden, muss lediglich der „Sync“-Taster des Empfängers gedrückt und die Infrarot-Schnittstelle des Funkmikrofons in Reichweite gebracht werden. Das alles gelingt absolut mühelos.
Die verschiedenen Anzeigemodi des Empfängers lassen sowohl die Beurteilung der Übertragungsqualität als auch das Einpegeln des Audiosignals sehr übersichtlich vonstatten gehen („Soundcheck“-Modus). Außerdem erweist sich die umfassende Anzeige aller relevanten Parameter auf einen Blick in der Praxis als sehr hilfreich („Empfängerparameter“-Modus). Das Aufrufen von Kanälen und Kanalbänken, das Aufsuchen freier Frequenzen und auch das Abspeichern von Presets ist aufgrund der gut gegliederten Menüführungen im Sender- und Empfänger-Display ein Kinderspiel. Sowohl »auf die Schnelle« als auch mit ausreichend Tiefe lassen sich in der Praxis die Einstellungen vornehmen, denn die Parameterauswahl kann am Empfänger entweder über den „Easy-Modus“ oder detaillierter über den „Advanced-Modus“ erfolgen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anzeigemodi…

Funk- und Signalqualität

Über die Qualität der Funkübertragung kann ich an dieser Stelle nichts Negatives sagen. Im Test verhielt sich das Funkset absolut tadellos. Jenseits des (geringen) Grundrauschens konnten im Testbetrieb weder Intermodulationsstörungen noch Artefakte wahrgenommen werden. Eine Entfernung von fünf bis sieben Metern stellte das Set vor keinerlei Herausforderung. Die hohe Betriebssicherheit zeigte sich darin, dass während des Testbetriebs keinerlei Aussetzer oder Klangeinbußen festzustellen waren.
Für das Einpegeln des Audiopegels auf Arbeitsniveau ist es wichtig, innerhalb der Kette Mikrofon/Sender, Empfänger, Preamp und die verschiedenen Pegeltypen im Blick zu haben (interner digitaler Pegel in dBFS und ausgangsseitiger analoger Pegel in dBu). Für meinen Geschmack könnten für beide Pegeltypen (sowohl für den „Sensitivity“-Wert des Senders wie auch für das Ausgangssignal des Empfängers) die wählbaren Pegelabstufungen feiner sein. Mindestens 2 dB- statt 6 dB-Schritte wären auf diesem Produktniveau für ein gezielteres Einrichten der Audiopegel der Funkstrecke wünschenswert.

Klang

Der Signal/Rausch-Abstand wird nicht zuletzt durch den HDX-Compander des Empfängers optimiert. Das Audiosignal des Vocal-Sets kann man deshalb als »glasklar« bezeichnen. Sowohl die Nieren- als auch die Supernierencharakteristik der 965er Kapsel kann durch ein qualitativ hochwertig wirkendes Frequenzbild überzeugen. Stimmsignale werden durch die Konturierung des Frequenzgangs der Doppelmembran quasi in »Studioqualität« aufgegriffen. Dafür sind insbesondere die Anhebung der Höhen und das sanfte Bass-Roll-Off verantwortlich. Die Bereiche von Sprachverständlichkeit und Präsenz klingen »unaufgeregt« und mixfreundlich. Die unterschiedlichen Konturierungen des Frequenzgangs, die sich bei den verschiedenen Charakteristiken zeigen, machen das Set zudem für das Aufgreifen von Vocal-Signalen sehr variabel.
Der Druckstau des Nahbesprechungseffekts wirkt eher dezent als übertrieben. Bei Besprechung jenseits der Hauptachse (ca. 60°) behält das Funkmikrofon seinen Klangcharakter weitestgehend bei, lediglich der Audiopegel fällt leicht ab. Und auch der Mikrofonabstand darf vom Sänger durchaus auch einmal variiert werden. Das SKM 500-965 zeigt sich hier verhältnismäßig großzügig gegenüber Distanzveränderungen. Die Supernierencharakteristik liefert genau das, was von ihr erwartet wird. Gegenüber dem Betrieb mit Nierencharakteristik führen von hinten (beziehungsweise von »hinten/Seite«) auf den Performer gerichtete Schallquellen bei ihrem Einsatz zu deutlich weniger Übersprechungen.

Audio Samples
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SKM 500-965 Niere on axis SKM 500-965 Niere off axis SKM 500-965 Superniere on axis SKM 500-965 Superniere off axis SKM 500-965 Niere Übersprechungen SKM 500-965 Superniere Übersprechungen

Plosivlaute werden vom SKM 500-965 druckvoll, ohne »Mulm«, aber nicht überbetont übertragen. Die Transienten werden wirklich fein aufgelöst. Überraschend ist, dass Zischlaute bei der Supernierencharakteristik trotz einer starken Anhebung des oberen Mittenbereichs alles andere als »zu scharf« klingen. Ohne Frage liegt die vom SKM 500-965 aufgelegte Messlatte für die Konkurrenz klanglich insgesamt schon ziemlich hoch.
In der Praxis zeigen sich die Presets des im Empfänger integrierten Equalizers zugleich als wirkungsvoll wie auch als ansprechend dezent. Der Low-Shelf sorgt für 3 dB Absenkung unterhalb von 180 Hz und dürfte tieferen Stimmen das »Mulmen« nehmen. Der High-Shelf liefert dagegen +6 dB oberhalb von 10 kHz und kann damit für eine gewisse »Offenheit« des Signalklangs sorgen, bringt allerdings bei S- und Zisch-Lauten auch ein wenig die gefürchtete klangliche »Schärfe« ins Spiel. Dennoch sind mithilfe der Equalizer-Presets grobe Anpassungen des Sets an verschiedenste Stimmen und unterschiedliche Live-Situationen problemlos möglich.

Audio Samples
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SKM 500-965 Niere on axis SKM 500-965 LoShelve SKM 500-965 HiShelve SKM 500-965 Lo+HiShelve
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Fazit

Wer das EW 500-965 G3 Vocal-Set ersteht, erwartet zweifellos Signal- und Klangqualität sowie Features auf hohem Niveau. Im Test konnte die Funkstrecke in dieser Hinsicht durchweg überzeugen. Zudem zeigten sich die Menüführungen und Funktionen des Sets als absolut bedienerfreundlich. Noch dazu ist ein praxisnaher Ausbau des Sets mithilfe des umfangreichen Zubehörs möglich. Das EW 500-965 G3 Vocal-Set ist damit ohne Frage nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern bietet anspruchsvollen Anwendern professionelle Optionen zum soliden Aufbau und Einsatz einer oder mehrerer Funkstrecken. Wenngleich ich mit der Vergabe der vollen Punktzahl vorsichtig bin, greife ich in diesem Fall zur Bestbewertung. Wie nebenstehend zu sehen, lässt der Vergleich von Pros und Contras für mich kein anderes Ergebnis zu. Echte Schwächen konnte ich im Testbetrieb nicht ausmachen. Dass der Handsender mit zwei AA-Batterien recht »gefräßig« ist, lässt sich sicher verschmerzen. Und auch sein relativ hohes Gewicht wird keinen Interessenten ernsthaft vom Kauf abhalten. Ein Wermutstropfen dürfte für manchen User eher der Anschaffungspreis sein, doch gemessen an der immensen Leistungsfähigkeit und Klangqualität dieses Sets geht der Preis in Ordnung!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Metallausführung (Funkmikrofon und Empfänger)
  • 2 Richtcharakteristiken
  • 20 Kanalbänke mit Festfrequenz + 6 User-Bänke
  • Synchronisation per Infrarot
  • Anzeige der Akkuladung an Sender und Empfänger
  • Anzeige von NF- und Audio-Pegel
  • Sehr bedienerfreundlich
  • Frequenzbild für Gesang/Stimme optimiert
  • Scan freier Funkkanäle
  • Soundcheck-Modus
  • Mikrofonkopf austauschbar
  • Eingebauter Equalizer
  • HDX-Compander
Contra
  • Sender benötigt 2 AA-Batterien
  • Funkmikrofon vergleichsweise schwer
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Sennheiser EW 500-965 G3 Vocal Set Test
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