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Numark M101 USB Test

Numarks M101 USB ist ein Zwei-Kanal DJ-Mixer mit USB-Interface. Über diese Schnittstelle kann ein digitales Audiosignal des Computers in den Mixer eingespeist und simultan das Ausgangssignal des Pults zum gleichen Computer ausgespielt werden. Zum schmalen Preis von 120 Euro UVP verfügt der M101USB außerdem über einen Crossfader, einen Zweifach-EQ und eine Mikrofonsektion.

Numark M101 USB
Numark M101 USB


Wir sind gespannt, wie es in dieser Preisklasse um Qualität, Anwenderfreundlichkeit und Klang bestellt ist. 

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DETAILS

Lieferumfang
Zum Lieferumfang des M101 USB gehören der eigentliche Mixer, ein Stecker-Netzteil, ein USB-Kabel und eine Kurzanleitung. Diese ist in deutscher Sprache verfasst und hat einen Umfang von nur zwei Seiten. Dennoch findet man hier alle Informationen, die zur Inbetriebnahme und richtigen Bedienung nötig sind. 

Lieferumfang

Erster Eindruck
Das Metallgehäuse des Mischers wirkt sehr stabil und ist sauber verarbeitet. Hier gibt`s keine scharfen Kanten oder lose Schrauben. Vier Gummifüße geben dem Gerät auch auf glatten Oberflächen einen festen Halt. Alle Anschlussbuchsen und Schalter machen ebenfalls einen robusten Eindruck. Ein absolut positiver, erster Eindruck also. 

Anschlüsse
Am Anschlussfeld auf der Rückseite findet man den Netzschalter und die Buchse für das externe Stecker-Netzteil (12 V/ 450 mA, Wechselspannung). Eine spezielle Sicherung gegen versehentliches Herausziehen gibt es leider nicht, doch glücklicherweise sorgt der Winkelstecker des Netzteils für zusätzlichen Schutz. 
Zur Verbindung des Mixers mit dem Computer dient eine USB-Buchse Typ-B. Die beiden Hauptkanäle verfügen über je zwei analoge Eingänge (Stereo-Cinch) zum Anschluss von Line- und Phono-Zuspielern. Der analoge Ausgang ist ebenfalls vom Typus Stereo-Cinch. Für die Massekabel der Plattenspieler gibt es eine gut erreichbare Schraube. Allerdings ist die Tatsache, dass es sich hier um eine Kreuzschraube handelt, ziemlich unpraktisch. Ich persönlich kenne zumindest keinen DJ, der ständig einen passenden Schraubendreher bei sich tragen würde. Den Mikrofon- und Kopfhöreranschluss (beides 6,3 mm Klinke) findet man auf der Vorderseite des Mixers. 
Von der Schraube für die Massekabel mal abgesehen möchte ich festhalten, dass die Anschlüsse praxistauglich konstruiert, übersichtlich angeordnet und deutlich beschriftet sind. Und die Qualität stimmt auch. 

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlüsse hinten

Features
Mit Maßen von 228 mm x 105 mm x 265 mm (B x H x T) kommt der Numark M101 USB ziemlich kompakt daher. Dank seiner überstehenden Seitenteile kann er sowohl als Einbau-, als auch als Desktop-Gerät eingesetzt werden. Er verfügt über insgesamt drei Eingangskanäle. Dabei bietet der Mikrofonkanal zur Justierung der Lautstärke einen Mic-Gain Drehregler. Gleichzeitig wird damit auch das Mikrofon ein- und ausgeschaltet. Die klangliche Feinabstimmung übernimmt ein Zweifach-EQ. Der Cut/Boost liegt bei rund 10 dB.
Die beiden Hauptkanäle verfügen über einen Drehregler für den Input-Gain und einen Treble/Bass-EQ. Hier können die Höhen und Bässe um circa 10 dB angehoben oder um etwa 30 dB abgesenkt werden. Beide Kanäle kommen mit je einm Kippschalter zur Auswahl der Eingangsquelle. Kanal 1 lässt sich zwischen Phono und Line umschalten. Bei Kanal 2 steht zusätzlich zu den beiden analogen noch der digitale USB-Eingang zur Auswahl. 
Die Up&Down Fader haben eine Länge von 50 Millimeter. Die beiden Hauptkanäle sind über einen 50-Millimeter-Crossfader miteinander verbunden. Dieser kann dank zusätzlicher Frontplatte bei Bedarf ohne großen Aufwand gewechselt werden. 
Der Ausgangspegel wird durch den Master-Drehregler bestimmt. Mit dem Cue-Mix Drehregler kann der DJ stufenlos zwischen Kanal 1 und 2 auf dem Kopfhörer hin- und her blenden. Cue-Gain bestimmt den Pegel des Kopfhörers. 
Wenn der Mixer eingeschaltet ist, leuchtet ein rotes Power-Lämpchen auf. Ein LED-Block mit vier Segmenten zeigt die Ausgangslautstärke an. Wie bereits erwähnt, kann ein Signal über den USB-Anschluss in Kanal 2 eingespeist werden, während man simultan den Ausgang des Mixers in den Computer überträgt. Der Pegel des digitalen Ausgangs ist dabei unabhängig von der Stellung des Master-Drehreglers. 

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PRAXIS

Das Gehäuse des M101USB ist robust, sauber verarbeitet und auch die Lackierung der Oberseite wirkt kratz-resistent. Das Layout der Bedienelemente ist durchdacht und übersichtlich. Sämtliche Beschriftungen sind eindeutig, sodass man sich schnell zurechtfindet. Die Drehregler haben Grip und bieten eine praktische weiße Mitten-Markierung. Nicht minder sinnvoll ist die Mittenrastung der EQ-Regler. Die beiden Kippschalter der Hauptkanäle machen einen ziemlich stabilen Eindruck und eignen sich bei Bedarf auch für Transformer-Scratches. 
In ihrer seitlichen Führung fühlen sich die beiden Up & Down Fader leider ein wenig wacklig an. Ansonsten sind sie aber leichtgängig und verfügen über eine angenehme Fader-Curve.  Der Crossfader fällt etwas hochwertiger aus. Er ist nicht nur leichtgängig, sondern kann auch eine stabile Führung auf der Habenseite verbuchen. Seine Fader-Curve befähigt ihn zu sanften Überblendungen, aber auch für Basic-Scratches (Chirp, Forward, etc.) ist er gut einzusetzen. Ein großer Pluspunkt ist außerdem die praktische Schnellwechsel-Vorrichtung. 
Obwohl der Mic-Gain seinen Job als Lautstärke-Regler und An-/Ausschalter zufriedenstellend erledigt, fehlt mir an dieser Stelle trotzdem ein separater Taster. In dieser Konfiguration  muss man das Mikrofon für jeden kleinen Einsatz neu pegeln – das ist etwas umständlich.
Der vier-segmentige LED-Block zeigt den Ausgangspegel leider etwas grob an. Hier hätten zwei Lämpchen mehr sicher nicht geschadet. Allerdings muss man auch bedenken, in welcher Preisklasse der M101USB kämpft. Positiv ist zu bemerken, dass der Cue-Mix Drehregler in der Vorhörsektion stufenlos zwischen den beiden Kanälen hin- und her blendet. Dadurch kann der DJ Übergänge bereits im Kopfhörer ausprobieren. Allerdings finde ich persönlich kurze Crossfader besser – ist aber sicherlich auch eine Geschmacksfrage. 
Leider hat der M101 USB nur einen analogen Ausgang. Record-Out, Booth-Out? Leider nein! Wer weitere Geräte anschließen möchte (Monitor, Aufnahmegerät, etc.), muss das Signal zum Beispiel durch einen zweiten Mixer schicken. Aber vielleicht kann man eine derartige Ausstattung in der 100-Euro-Preisklasse einfach nicht verlangen. Was für den fehlenden analogen Ausgang allerdings entschädigt, ist der digitale Ausgang des M101 USB. Sowohl Aufnahme als auch Wiedergabe laufen simultan über diesen Port. Als Systemvoraussetzung nennt der Hersteller USB 1.1 und einen Windows-PC oder Mac mit OS X Betriebssystem. Ohne die Installation zusätzlicher Treiber kann der Besitzer den USB-Audio-Codec ganz einfach in den Systemeinstellungen des Rechners auswählen. Getestet habe ich das mit meinem iMac 2,4 GHz Intel Core Duo unter OS X 10.5.8. Über Kanal 2 des Pults habe ich ein Mp3 File mit dem VLC-Player wiedergegeben, während ich dieses simultan auf dem gleichen Rechner mit Logic aufgezeichnet habe. Dabei gab es keinerlei Probleme. Daumen hoch!

Klang

Mikrofon Input
Der Mikrofoneingang hat einen brauchbaren, aber leicht dumpfen Klang. Positiverweise ist dieser Kanal sehr rauschfrei. Der zweifache EQ leistet sehr gute Arbeit, wenn es darum geht, den Klang anzupassen. Für Durchsagen und dergleichen reicht das allemal. Hier gibt`s also nichts zu meckern. 
Phono-Preamps
Die Phono-Vorverstärker liefern einen sehr druckvollen Sound. Besonders der obere Frequenzbereich wird hier glasklar wieder gegeben. Für die Preisklasse wirklich hervorragend. Beide Daumen hoch!
EQs
Die Hi-Low-EQs der Hauptkanäle leisten wirklich gute Dienste. Sie sind gut abgestimmt und greifen daher effektiv in das Geschehen ein. Dies gilt besonders für den Höhenbereich. Hier lassen sich gut dumpfe Aufnahmen auffrischen, ohne dass der Klang verzerrt wirkt. Top!
Master/Record
Der analoge Master versorgt mit einem ausgeglichenen Klang, bei dem kein Frequenzbereich besonders betont wird, auch wenn ich hier eine wenig Druck vermisse. In Anbetracht der Preisklasse geht die Rechnung aber definitiv auf. 
USB Recording/Playback
Die A/D-, wie auch die D/A-Wandler des Mixers arbeiten absolut zuverlässig und störungsfrei. Der Klang ist erfreulich brillant und druckvoll! 

Audio Samples
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Cut/Boost Hi-Q Cut/Boost Low-Q Mikrofon Phono Preamps Numark M101 USB Phono Preamps PioneerDJM 909 USB Recording
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FAZIT

Beim M101 USB von Numark bekommt man viel geboten – für wenig Geld. Und auch in puncto Qualität muss sich dieser Mixer nicht verstecken. Er ist sauber verarbeitet und verfügt über ein robustes Metallgehäuse. Das integrierte USB-Audio-Interface und die guten Phono-Preamps bereiten zusätzlich Freude. Dennoch bleibt der M101 USB zum empfohlenen Preis von 120 € ein „Basic-Mixer“. Teurere Modelle haben nun einmal mehr Features zu bieten, wie symmetrische Ausgänge, Booth-Out oder Crossfader-Reverse und klingen zudem einfach besser. Doch im Preis-Leistungs-Verhältnis liegt dieser Mixer ganz vorne.
Der M101 USB ist daher allen Nachwuchs-DJs zu empfehlen, die auf Ausstattungsmerkmale wie Effekt-Sektionen oder einen zweiten analogen Ausgang für die Monitoranlage erst einmal verzichten können. Auch im Studioeinsatz kann ich mir den M101 USB aufgrund seiner digitalen Schnittstelle sehr gut vorstellen. Profis, die einen Zweitmixer mit brauchbarer Qualität benötigen, können ebenfalls einen Blick riskieren. Eingefleischte Scratch-DJs und Turntablists sollten allerdings eher nach nach teureren Profimodellen Ausschau halten. Davon abgesehen ist der M101 USB von Numark absolut empfehlenswert!

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Numark M101 USB
TECHNISCHE DATEN
    Eingänge:
    • Line: 10 kOhm (Eingangsimpedanz)
    • Phono: 47 kOhm (Eingangsimpedanz)
    • Mic: 600 Ohm (Eingangsimpedanz/unsymmetrisch)
    Ausgänge:
    • Line: 7,35 V RMS max.
    • Kopfhörer: 0,5 W bei 47 Ohm
    Signal/ Rauschabstand (maximaler Ausgangspegel, A-gewichtet):
    • Line: > 97 dB
    • Phono: > 81 dB
    • Mic: > 96 dB
    Frequenzbereich:
    • Line: 20 Hz – 20 kHz (+/- 0,5 dB)
    • Phono: 20 Hz – 20 kHz (+/- 1 dB)
    • Mic: 20 Hz – 15 kHz (+/- 0,5 dB)
    Kanal-EQ:
    • Höhen: + 10 / – 28 dB bei 15 kHz
    • Bass: + 12 / – 32 dB bei 60 Hz
    Mikrofon-EQ:
    • Höhen: +/- 12 dB bei 15 kHz
    • Bass: +/- 12 dB bei 100 Hz
    Leistungsaufnahme:
    • 3,7 W durchschnittlich
    • 6,3 W mit vollem Kopfhörersignal

    Web
    http://www.numark.com

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