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Istanbul Agop Mantra Serie Becken Test

Die Mantra Becken sind die neueste Kreation der türkischen Beckenschmiede Istanbul Agop. Es handelt sich dabei um einen matthellen Dreiteiler im traditionellen Look, bestehend aus Hi-Hat, Crash und Ride, der speziell für die Ausnahmetrommlerin Cindy Blackman-Santana geschneidert wurde. Anlass für diese neue Garderobe ist Cindys Wiedereinstieg in die Liveband von Lenny Kravitz, mit dem sie Anfang der Neunziger erstmalig auf der Bühne stand.

Istanbul_Agop_Mantra_totale


Bereits 2009 veröffentlichte Istanbul Agop mit der OM Serie eine ganze Palette an Cindy Blackman-Santana Signature Becken, die sich durch einen kohlrabenschwarzen Look und dunkel-kehlige Jazz-Sounds auszeichnen. Im Vergleich dazu fallen die just veröffentlichten Mantra Modelle optisch wesentlich braver und traditioneller aus. Laut Hersteller sind sie auch klanglich etwas offener und heller sowie projektionsstärker – ideal also für das energetische Bühnengetümmel eines gewissen Herrn Kravitz. In diesem Test wird sich zeigen, was die drei Mantra Becken alles auf dem Kasten haben. Auf geht’s!

Details

Die klare optische Abgrenzung zur OM Serie gelingt.

Das Istanbul Agop Mantra Becken-Set vereint mit einer 15″ Hi-Hat, einem 20″ Crash und einem 22″ Ride drei relativ große Becken, wie sie in der jazzigen Abteilung traditionell gang und gäbe sind. Dass große Klangteller seit geraumer Zeit auch stilübergreifend immer populärer werden, spielt der Marketing-Abteilung bei Istanbul Agop dabei natürlich in die Karten. Auch optisch versprühen die drei Mantra Becken viel jazziges Flair. Durch ihr helles, seidenmattes Traditional Finish gelingt obendrein die klare Abgrenzung zur bereits etablierten OM Serie. Das Serien-Logo, das sich aus vier ineinander gewebten Kreisen zusammensetzt, rundet, zusammen mit dem Begriff “Mantra”, den zeitlosen, individuellen Charakter dieser Becken ab.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Mantra Serie umfasst eine Hi-Hat, ein Crash und Ride.

Jedes Becken ein Unikat.

Wie alle Istanbul Agop Becken werden auch die Mantras im türkischen Werk in Istanbul hergestellt. Traditionsgemäß aus B20-Bronze gegossen, wird jedem Becken in Handarbeit eine individuelle Note verliehen, was bei unserer Testflotte im Falle des 20″ Crash schon anhand der großflächigen Verfärbungen gut zu erkennen ist. Während die Becken auf ihrer Kuppe lediglich fein abgedreht sind, ist ihr Body von einem wesentlich gröberen Abdrehmuster und deutlichen Hämmerungsmalen gezeichnet.

Fotostrecke: 3 Bilder Handarbeit pur: die Becken tragen auf der Unterseite die Unterschriften der beiden Beckenschmiede Arman und Sarkis Tomurcuk.

Der Teufel steckt im Gewicht!

So ähnlich die drei Mantra Modelle optisch sind, so unterschiedlich fallen sie bezüglich ihrer Gewichtsgestaltung und Bauform proportional zu ihrem Umfang aus. Das 22″ Ride ist mit seinen 2851 Gramm in der mittleren bis oberen Gewichtsklasse anzusiedeln. Sein relativ steiles Profil und die große Kuppe wirken massiv und lassen einen mittigen und konkreten Klang erwarten. Demgegenüber fällt das 20″ Crash mit 1770 Gramm erheblich dünner aus, was eine schnellere Ansprache und ein wohlig-crashiges Rauschen erwarten lässt. Die 15″ Mantra Hi-Hat ist mit einem 1002 Gramm schweren Top- und einem 1158 Gramm schweren Bottom-Becken ebenfalls eher leicht konstruiert. Der Gewichtsunterschied von schlappen 156 Gramm zwischen Top und Bottom fällt nicht allzu groß aus, beträgt er im Falle anderer Hi-Hats doch gerne mal mehr als das Doppelte. Ein klanglicher Unterschied zwischen oberem und unterem Becken ist im Falle der Mantra Hi-Hat allerdings auch durch ein steileres Profil des Bottom Beckens gegeben. Dadurch ist dieses Becken etwas steifer und klingt heller, was einen guten Gegenpart zum weichen Top-Becken darstellt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das 22“ Mantra Ride ist satte 2851 Gramm schwer.
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Praxis

Die Mantra Becken werden, jeweils einzeln in Plastiktüten verpackt, in einer ausreichend gepolsterten Pappummantelung geliefert. Vor dem Anspielen inspiziere ich zunächst jedes einzelne Modell auf mögliche Mängel: Fehlanzeige! Abgesehen von den bereits angesprochenen Verfärbungen, die als bewusst eingesetztes Stilmittel dieser türkischen Fabrikate gedeutet werden dürfen, zeugt jedes einzelne Becken von einer guten Verarbeitung. Im Folgenden schauen wir uns die Klangcharakteristika der einzelnen Modelle an. Obendrein liegen uns zum Vergleich ein 20″ OM Crash (1739 Gramm) und eine 15″ OM Hi-Hat (951 und 1174 Gramm) bereit, mit denen wir die Unterschiede zwischen den beiden Serien ausloten wollen.

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22″ Mantra Ride: Hier ist Spieldisziplin gefragt!

Das Mantra Ride kommt durch seine kräftige Bauweise und die deutliche Krümmung im Profil wie erwartet ziemlich deftig daher, was sich auch in einem harten Anschlagsgefühl auswirkt. Über dem mittigen, glockigen Grundrauschen schwebt ein klarer, silbriger Sticksound, der sich auch durch dicke Gitarrenwände durchzusetzen weiß, allerdings ohne dabei zu “pingy” zu sein. Die große Kuppe des Beckens trägt enorm zum Klangcharakter bei und scheint jederzeit stark mitzuschwingen. Verpasst man der Kuppe selbst einen ordentlichen Hieb, so antwortet sie mit einem kraftvollen Sound, unter den sich jedoch eine recht harsche Frequenzwolke mischt. Derselbe Effekt tritt ein, sobald man das Becken beispielsweise mit rockigen Achtelnoten bearbeitet. In diesen Momenten geht dem Mantra Ride leider viel von seiner Klarheit und Souveränität verloren. Abhilfe lässt sich hier sicherlich mit etwas Gaffa oder speziellen Beckendämpfern (z.B. der Firma Cympad) schaffen, allerdings erfordert das Mantra Ride für einen ausgewogenen Klang eine höhere Spieldisziplin als so manch anderes Becken, was etwas störend sein kann, wenn es auf der Bühne mal so richtig rund gehen soll. Für Heavy Hitters ist das Mantra Ride also nur bedingt zu empfehlen!

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Mantra Ride – Soundcheck Mantra Ride – Rock Beat („Are You Gonna Go My Way“) Mantra Ride – Bell Beat Mantra Ride – Jazz Beat

20″ Mantra Crash: Ein Alleskönner mit Vintage Flair und viel Biss.

Das im Vergleich zum Ride wesentlich dünnere 20″ Mantra Crash zeichnet sich erwartungsgemäß durch eine weicheren und volleren Klang aus. Im direkten Vergleich klingt das 20″ OM Crash recht kehlig und bedeckt, während das Mantra mit seinem deutlichen Mehr an Höhen und einem leicht bissigen Attack etwas universeller daher kommt. Dennoch ist der Grundcharakter des Mantra Crash von dunklen, rauchigen Klangfacetten geprägt – typisch Agop eben! Aufgrund seines Durchmessers lässt sich dieses Becken natürlich auch wunderbar als dünnes Ride einsetzen, was für kleine Setups mit nur einem Beckenstativ interessant ist. Insgesamt ist das Mantra Crash ein vielseitig einsetzbares Becken.

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Mantra Crash – Soundcheck Mantra Crash – als Crash-Ride im Funk Mantra Crash – als Jazz Ride OM Crash – Soundcheck Mantra Crash und OM Crash im Vergleich

15″ Mantra Hi-Hat: Weich & washy.

Durch die relativ dünne Konstruktion von Top- und Bottom-Becken besitzt die 15″ Mantra Hi-Hat einen leicht scharfen und verwaschenen Anschlagsound. Am besten gefällt sie mir bei einer geschlossenen bis halboffenen Spielweise. Tonal liegt sie dabei eher im silbrig-mittigen als im dunklen Bereich, was ihr viel Präsenz verleiht. Obwohl das Bottom sehr dünn gestaltet ist, besitzt die Mantra Hi-Hat einen konkreten “Tschick”-Sound bei getretener Spielweise, der etwa Jazz-Patterns auf dem Ride oder Besen-Grooves auf der Snare angenehm ergänzt. Wie bereits beim Crash festgestellt, ist auch im Falle der Hi-Hat der universellere, klassischere Klang der Mantra Serie gegenüber der OM Serie deutlich zu hören. Die 15″ OM Hi-Hat, die hier als Vergleichsobjekt dient, klingt jedenfalls mit ihrem tieferen, recht trashigen Sound um Längen spezieller als das Mantra Modell.

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Mantra Hi-Hat – Soundcheck Mantra Hi-Hat – Fat 16th Groove Mantra Hi-Hat – Small 16th Groove Mantra Hi-Hat – Besen Groove (getreten) Hi-Hat – Jazz Hats OM Hi-Hat – Soundcheck OM Hi-Hat – Fat 16th Groove

Mantra Becken Set: Ein stimmiger Dreiteiler.

Insgesamt sind die drei Mantra Modelle klanglich gut aufeinander abgestimmt. Wäre das Ride-Becken mit ein paar Gramm weniger gesegnet und kontrollierter im Klang, so wäre dieser Dreiteiler ohne Frage ein Muss für alle Agop-Fans und die, die es noch werden wollen. Hört selbst:

Audio Samples
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Mantra Set – Soundcheck Mantra Set – Drum Solo mit Becken Hits
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Fazit

Der traditionsreichen Beckenschmiede Istanbul Agop gelingt mit der Mantra Serie ein optisch wie klanglich gelungenes Gegenstück zur bereits etablierten OM Serie, die ebenfalls zusammen mit Cindy Blackman-Santana entstanden ist. Analog zum hellmatten, traditionellen Look der Mantra Becken ist auch ihr Sound von einem universelleren Charakter geprägt als es bei der OM Serie der Fall ist, ohne dabei das typisch rauchige Agop-Flair vermissen zu lassen. Als Gewinner geht das 20″ Mantra Crash aus diesem Test hervor, dicht gefolgt von der 15″ Mantra Hi-Hat. Beide Modelle klingen mit einer leicht bissigen Note auf ihre Art zwar sehr individuell und recht “jazzy”, bringen aber auch – oder gerade deswegen – den typischen Vintage Rock Sound à la Lenny Kravitz mit. Das 22″ Mantra Ride muss sich währenddessen mit dem dritten Platz zufriedengeben. Zwar punktet dieses Becken mit einem ausgewogenen, präsenten Sticksound, der in jeder Stilistik funktionieren dürfte, gerät allerdings bei härterer Bearbeitung klanglich stark außer Kontrolle. Ein Ride-Becken, das in der höheren Preisklasse mitspielt und obendrein in erster Linie für die große Bühne bestimmt ist, sollte jedenfalls leichter in seinen harschen Frequenzen zu kontrollieren sein, als es bei diesem Ride der Fall ist. Mit der nötigen Spieldisziplin bearbeitet, rundet das Ride jedoch den insgesamt positiven Eindruck der Mantra Serie ab.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • homogen klingendes Becken-Set
  • rundum tolle Klangeigenschaften bei Hi-Hat und Crash
  • optische und klangliche Abgrenzung zur OM Serie
Contra
  • harsche, schwer zu kontrollierende Frequenzen des Mantra Ride bei härterer Spielweise
Artikelbild
Istanbul Agop Mantra Serie Becken Test
Für 499,00€ bei
Mit Ausnahme des Ride-Beckens sind sie für jeden Spaß zu haben: die neuen Mantra Becken von Istanbul Agop.
Mit Ausnahme des Ride-Beckens sind sie für jeden Spaß zu haben: die neuen Mantra Becken von Istanbul Agop.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Istanbul Agop
  • Serie: Mantra (Cindy Blackman-Santana Signature Serie)
  • Material: B20-Bronze
  • Finish: Traditional
  • Klangcharakteristik:
  • Gewicht: Thin (Hi-Hat), Medium (Rides & Crashes)
  • Herstellungsland: Türkei
  • Preise: (Verkaufspreise)
  • Istanbul Agop Mantra 15“ Hi-Hat EUR 449,00
  • Istanbul Agop Mantra 20“ Crash EUR 399,00
  • Istanbul Agop Mantra 22“ Ride EUR 479,00

Seite des Herstellers: www.istanbulcymbals.com

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