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Fodera Emperor Elite II Walnut 5 Test

Singlecut-Bässe konnten während der letzten Jahren auf der Beliebtheitsskala der Tieftöner deutlich zulegen und immer mehr Boutique-Hersteller nehmen demzufolge Modelle mit diesem Konstruktionsmerkmal in ihr Portfolio auf. Der amerikanische Edelbassspezialist Ken Smith hat sich beispielsweise im letzten Jahr dazu entschlossen, eine Singlecut-Version seines BSR-Modells anzubieten und selbst Roger Sadowsky, der für seine eher traditionellen Jazz-Bass-Interpretationen bekannt ist, hat auf der Namm Show 2016 seinen ersten Singlecut-Bass der staunenden Öffentlichkeit präsentiert.

Die immense Bandbreite an klanglichen Möglichkeiten konnte Rainer Wind voll überzeugen!
Die immense Bandbreite an klanglichen Möglichkeiten konnte Rainer Wind voll überzeugen!


Ein anderer, ebenfalls in New York ansässiger Workshop setzt hingegen schon seit vielen Jahren auf diese äußerst stabile und schwingungsstarke Konstruktion, bei der das obere Korpushorn fest mit dem Hals verbunden ist. Richtig: die Rede ist von der zurzeit nach wie vor schwer angesagten Edelbass-Schmiede Fodera, die gleich mehrere Singlecut-Modelle mit verschiedenen Korpusformen im Programm hat und getrost als Vorreiter auf diesem Gebiet bezeichnet werden darf! In diesem bonedo-Test – einem weiteren aus der Reihe, welche direkt vor Ort während eines Aufenthaltes in der Boutique-Abteilung des Musikhauses Thomann entstand, fühlen wir einem fünfsaitigen Emperor II des Herstellers aus New York auf den Zahn. Ich bin gespannt, ob er mich in Sachen Sound genauso beeindrucken kann wie mit seiner atemberaubend, eleganten Optik.

Details

Der Emperor II ist die Singlecut-Version des Fodera Klassikers Emperor, mit dem er folglich auch die leicht asymmetrische Korpusform sowie das kurze nach Außen geneigte und weit ausgeschnittene untere Korpushorn gemein hat. Die obere Korpushälfte des Testbasses unterscheidet sich aber logischerweise in einem entscheidenden Detail von der normalen Emperor- Form: Sie hat bis zur Höhe des 12. Bundes Kontakt mit dem Hals und sorgt auf diese Weise für zusätzliche Stabilität. Die Schwingungsenergie kann bei einer steiferen Gesamtkonstruktion effektiver genutzt werden, was sich in der Regel mit einem deutlich längeren Sustain und einem insgesamt gleichmäßigeren Klangbild bemerkbar macht. Wer also auf ebenmäßige Klangkultur und “tagelanges” Sustain Wert legt, der könnte mit einem Singlecut-Bass durchaus glücklich werden. Für die beiden angeleimten Korpusflügel kommt bei meinem Testexemplar altbewährte Erle zum Einsatz und auf der Rückseite sitzt ein sogenannter Tone Block aus Esche, der auf den durchgehenden Hals des Basses geleimt wurde. Der Tone Block ist typisch für Fodera-Bässe mit durchgehenden Hälsen und spielt beim Feintuning des Klanges nach Herstellerangaben durchaus eine Rolle, genau genommen laut Fodera sogar einen größeren Einfluss als das Deckenholz – erstaunlich, wie ich finde! Dafür ist jedoch das Top meines Testkandidaten deutlich dekorativer als der Tone Block. Auf dem Korpus sitzt nämlich eine wunderschön gemaserte Decke aus Walnussholz, die dem Emperor II eine super elegante Optik verschafft. Wie bei allen Fodera-Bässen wurde das Top mit einem schwarz eingefärbten Furnier aus Anigre vom Korpus abgesetzt.

Fotostrecke: 5 Bilder Ausgeliefert wird der Emperor in einem hochwertigen Koffer.

Der Hals geht, wie weiter oben bereits erwähnt, durch den Korpus und besteht aus drei Streifen Ahorn. Als Griffbrett kommt pechschwarzes hartes Ebenholz zum Einsatz. Darin sitzen wiederum 24 mitteldicke Bünde, die mit der Fodera-eigenen Plek-Maschine perfekt abgerichtet wurden. Alle Fodera Custom-Modelle kommen, falls nicht anders gewünscht, mit einem sogenannten Matching Headstock – also einer Kopfplatte, welche die Optik des Bodies widerspiegelt. Im Falle meines eleganten Testkandidaten wurde die leicht abgewinkelte Kopfplatte folglich mit einem attraktiv gemaserten Aufleimer aus Walnussholz versehen. Außerdem prangt am oberen Ende des Headstocks das obligatorische Fodera-Logo in Form eines Abalone-Schmetterlings. Darüber hinaus finden wir vor dem Messingsattel einen schwarzen Metalldeckel, unter welchem der Zugang zum Halsspannstab sitzt. Soviel zur Holzkonstruktion des sündhaft teuren Emperor II aus der Brooklyner Werkstatt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das tief ausgeschnittene Cutaway ermöglicht bequemen Zugriff auf die hohen Lagen.

Wer derart viel Geld für ein Instrument auf den Ladentisch blättert, der erwartet verständlicherweise ein Qualität- und Verarbeitungsniveau auf allerhöchstem Level. Und Fodera liefert bei meinem Testbass wieder mal “ohne wenn und aber”. Ich kann an diesem Instrument tatsächlich keine Schlampereien finden – das aufwändige Shaping am Hals-/Korpusübergang fühlt sich so geschmeidig an wie die restlichen Holzoberflächen, und auch das perfekt aufgetragene Matt-Finish weist keinerlei Unregelmäßigkeiten auf. Perfektion, soweit das Auge reicht! Das ganze Instrument wirkt zudem super stabil und extrem hochwertig, und denselben Eindruck machen auch sämtliche Hardware-Komponenten, die Fodera an meinem Testbass verbaut hat. Die geschlossenen Tuner stammen vom japanischen Hersteller Gotoh und verrichten ihren Dienst sehr präzise und leichtgängig. Der amerikanische Hardware-Spezialist Hipshot liefert die außerordentlich solide wirkende Fodera Custom Bridge, die sich mit dem mitgelieferten Werkzeug komfortabel einjustieren lässt. Die Saitenenden werden durch größere Öffnungen am Rücken der Brücke bequem eingehängt, das lästige Durchfädeln der kompletten Drähte entfällt also!

Fotostrecke: 2 Bilder Handwerkliche Perfektion und Sinn für Ästhetik – die Instrumente von Fodera …

In Sachen Klangübertragung verlässt sich Fodera im Wesentlichen auf zwei Partner, die schon seit vielen Jahren mit der Fodera-Crew zusammenarbeiten und die Komponenten stetig optimieren. Hierbei handelt es sich zum einen um die Tonabnehmer-Profis von Seymour Duncan, und zum anderen um den Preamp-Spezialisten Mike Pope, welcher die Elektroniken liefert. In meinem Emperor II-Testbass kommen folglich zwei Fodera/Duncan Dual-Coil-Tonabnehmer zum Einsatz, die mit einem kleinen Switch in den Singlecoil-Betrieb geschaltet werden können. Der Fodera/Pope Custom Preamp bietet neben Lautstärke- und Balance-Regler einen Dreiband-Equalizer mit den entsprechenden Potis für Bässe, Mitten und Höhen sowie eine passive Tonblende, die mit dem unteren Ring des Lautstärke-Doppelpotis geregelt wird. Der Equalizer ist allerdings noch flexibler einsetzbar, als es auf den ersten Blick scheint: Im verschraubten Elektronikfach sitzen nämlich kleine Jumper, mit deren Hilfe die Einsatzfrequenzen für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen verändert werden können. Pro Band stehen zwei Center-Frequenzen zur Wahl. Am Cockpit des Basses liegt zudem ein Schalter, mit dem angewählt werden kann, ob der Mittenregler die Tiefmitten oder die Hochmitten beeinflussen soll. Derart viele kleine Schalter und Funktionen wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas verwirrend; die gezielte Anpassungsmöglichkeit des EQs an den eigenen Geschmack ist die Einarbeitungszeit aber auf jeden Fall wert!
Der dritte Schalter im Bedienfeld des Emperor II ist schließlich für den Aktiv-/Passivbetrieb zuständig. Wer den Preamp deaktiviert, um den Fodera passiv zu spielen, muss auf die Tonblende zum Absenken der Höhen allerdings nicht verzichten – sie funktioniert nämlich weiterhin! Zur Stromversorgung benötigt die ausgeklügelte Elektronik von Mike Pope zwei 9-Volt-Batterien, die im Elektronikfach auf der Rückseite des Basses untergebracht sind.

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Profilbild von Pip

Pip sagt:

#1 - 02.06.2016 um 20:49 Uhr

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Profilbild von Denis

Denis sagt:

#2 - 16.06.2016 um 13:09 Uhr

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In die Position möchte ich mal kommen, dass ich erwäge mir einen Fodera zuzulegen. Vielleicht ja, wenn ich mein sechsstelliges Jahreseinkommen habe und selbst in New York wohne. Dann ist der Weg auch nicht so weit :-).

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