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Dynacord AXM 12A Test

Die Dynacord AXM 12A ist ein aktiver Allround-Bühnenmonitor, und in dieser Eigenschaft hatten wir sie auch bereits im Test. Die Monitor-Box, die mit einem 12″ Koaxial-System und einer Class D Endstufe bestückt ist, leistet 260 Watt RMS in den Bässen sowie 75 Watt RMS im Mitten/Hochtonbereich.

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Heute soll sie zeigen, ob sie sich auch als Fullrange-Box für Amp-Modeler eignet. Hier ist eine klare Aufgabenstellung gefragt, der Frequenzgang sollte möglichst linear sein und der Sound einer Ampsimulation sollte entsprechend natürlich übertragen werden. Auch, um den Gitarristen mit einem angenehmen Spielgefühl auf der Bühne zu unterstützen.

Details

Gehäuse/Optik

Die AXM 12A kommt im Birkenholzgehäuse, ist mit schwarzem Strukturlack überzogen und wartet mit recht kompakten Maßen von 414 x 484 x 339 mm (B x T x H) auf. Auch das Gewicht zeigt sich akzeptabel, die Box bringt 14,9 kg auf die Waage. Im Inneren wartet ein 12-Zoll/1,75-Zoll Zwei-Wege-Koaxiallautsprecher auf seinen Einsatz, sehr gut geschützt durch ein schwarzes Lochblechgitter an der Front. Die Monitorbox steht rutschfest auf vier Gummifüßen und macht einen sehr robusten Eindruck, auf das harte Leben auf der Bühne und im Tourbus ist sie gut vorbereitet. Sie kann allerdings auch per Boxenflansch auf einen Hochständer verfrachtet werden und die Bühne aus höherer Position bestrahlen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Dynacord AXM 12A ist ein aktiver Bühnenmonitor mit vielfältigen Anschluss- und Einstellmöglichkeiten.

Anschlussfeld

Auf der rechten Seite ist das Anschlussfeld etwas versenkt und dadurch gut geschützt angebracht. Hier stehen zwei Kombi-Inputs mit XLR Female/Klinke (Input 1, Input 2) und zwei Cinch-Anschlüsse (Input 3 – Aux In) bereit. Dazu kommen zwei Ausgänge mit XLR-Male-Anschluss, einmal der Thru-Ausgang, bei dem das Signal von Input 1 durchgeschleift wird, und ein Mix-Out, bei dem die Post-Fader-Signale der drei Eingänge ausgegeben werden. Zum Einstellen der Lautstärke der drei Eingänge stehen drei Volume-Regler zur Verfügung. Die AXM 12A ist mit einer Class D Endstufe bestückt, die den Tieftöner mit 260 Watt RMS und den Mitten/Hochtöner mit 75 Watt RMS befeuern kann. An der Monitorbox lässt sich aber neben der normalen Kanal-Lautstärke der drei Inputs noch etwas mehr justieren, dazu steht der Parameter-Regler mit Schaltfunktion beim Drücken des Potis zur Verfügung.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Anschlussfeld ist versenkt auf der rechten Gehäuseseite der Box untergebracht.

Über das 40 x 15 mm große Display kann dann noch etwas Finetuning betrieben werden. Dazu werden die angezeigten Werte mit dem Parameter-Regler angewählt und verändert. Zuerst einmal lässt sich der Eingangspegel zwischen -80 dB und +10 dB einstellen, und sechs unterschiedliche Presets für verschiedene Anwendungen (Monitor oder PA-Box) inkl. einem Setting mit Speakersimulation sind ebenfalls an Bord. Interessant wird es beim nächsten Programmpunkt, denn die AXM 12A verfügt über einen Dreiband-Equalizer mit parametrischer Mittenregelung. Hier kann bei Bedarf der Sound des Monitors entsprechend angepasst werden. Kommt ein Amp-Modeler zum Einsatz, der keinen getrennten Equalizer für den Monitor-Ausgang hat, dann ist ein EQ direkt am Monitor Gold wert. Außerdem können mit einem Low Cut Filter (50 – 200 Hz, 12 dB/Oktave) und einem Notch-Filter (70 Hz – 10 kHz, -10 dB) Feedback-Frequenzen schmalbandig herausgefiltert werden. Auch das ein Vorteil zum Beispiel bei der Verwendung von Akustikgitarren, die in bestimmten Frequenzbereichen anfällig für Rückkopplungen sind. Außerdem gibt es Phantomspeisung für die Mikrofoneingänge und eine einstellbare Delay-Zeit, die aber für uns irrelevant ist, denn hier geht es um einstellbare Verzögerungszeiten zum Ausgleich von Laufzeitunterschieden bei der Positionierung der Box als PA-Lautsprecher weiter hinten im Veranstaltungsraum.

Fotostrecke: 7 Bilder Der Dynacord AXM 12A verfügt zusätzlich über ein dimmbares Display, das zusätzliche Tuningmöglichkeiten ermöglicht.
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Praxis

Für den Praxistest gibt es wie bei den übrigen aktiven Fullrange-Lautsprecherboxen auch hier den folgenden Versuchsaufbau: Ich habe meinen Kemper Profiler über den Monitor-Output direkt an die Dynacord AXM 12A angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu den anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Der interne Equalizer der AXM 12A ist ebenfalls neutral und das Preset “Monitor 1” ist angewählt, bei dem die Box in der Verwendung als Floor-Monitor einen möglichst linearen Frequenzgang liefern soll. Die Box wurde anschließend mit unterschiedlichen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Eigentlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecher-Konstruktionen und Konstellationen leider nicht ohne Weiteres mit identischer Mikrofonierung einzufangen. Deshalb gibt es “nur” Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) aus dem Angebot von Michael Britt und das Friedman Profil aus dem bonedo Audio-Vergleich am Start. Außerdem habe ich den Einsatz mit Akustik Gitarre (Nylon & Steelstring) getestet, auch über den Profiler, allerdings mit dem Profil einer Reddi Tube DI, das Kollege Oliver Poschmann für einen bonedo Bass-Test erstellt hat und das auch ausgesprochen gut mit der Akustik-Gitarre funktioniert.

Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker

Im direkten Vergleich mit meinen Studio-Lautsprechern macht die AXM 12A einen recht guten Eindruck, der Frequenzgang ist einigermaßen linear und der Sound des erstellten Profils kommt mit einem ähnlichen Klangcharakter aus der Monitorbox wie aus den Referenz-Lautsprechern. Die Bässe werden straff übertragen, Riffs auf tiefen Saiten können auch bei extremen Downtunings gut geortet werden. Bei den Höhen kommt das typische Manko zum Vorschein, das ich bisher bei allen PA-Monitoren feststellen musste. Im oberen Frequenzbereich wird es besonders bei höheren Lautstärken etwas hart und pappig, wenn man es mal so bezeichnen mag. In dieser Beziehung sind wir Gitarristen besonders pingelig, denn viele Sounds erfordern einen angenehm klingenden oberen Frequenzbereich.

Wer in Metal-Gefilden unterwegs ist, wird mit der Dynacord AXM 12A besser klarkommen als der Blues- und Classic-Rock-Gitarrist
Wer in Metal-Gefilden unterwegs ist, wird mit der Dynacord AXM 12A besser klarkommen als der Blues- und Classic-Rock-Gitarrist

Wiedergabe verschiedener Amp-Sounds

Die klassischen Gitarrenamp-Profile mit Clean- und Crunchsounds kommen mir einen Hauch zu bissig, auch die mittigen Marshall-Profile sind etwas hart im oberen Frequenzbereich. Mir persönlich wird der warme Klangcharakter dieser Amp-Profile, der tatsächlich auch vorhanden ist, nicht deutlich genug übertragen. Senkt man die Höhen im EQ der Monitorbox ab (-5 dB), wird es schon besser, aber der typische Gitarrenspeaker-Sound und das damit verbundene Spielgefühl waren auch bei diversen EQ-Schraub-Aktionen nicht hundertprozentig vorhanden. Was bei dem Frequenzgang der Monitorbox sehr gut funktioniert, sind High Sounds, die eine Portion scharfe Höhen vertragen können. Das Rectifier-Profil liefert hier eine erstklassige Vorstellung ab.

Sound mit Akustikgitarre

Der Klang der Akustikgitarre kann sich hören lassen, ist aber etwas höhenlastig im Vergleich zu diversen anderen Kollegen aus dem Testmarathon. Wer eine Akustikgitarre mit Piezo-Pickup hat, der ja von Natur aus schon recht brillant klingt, dem könnte der neutrale Sound der AXM 12A etwas zu britzelig im oberen Frequenzbereich sein. Aber hier kann natürlich der interne EQ eingreifen – ich hatte für einen ausgewogenen Klang die Höhen bei den Akustikgitarren-Sounds um -4 dB abgesenkt. Der Notch-Filter macht seinen Job auch sehr gut. Eine Rückkopplung bei höherer Lautstärke meiner Steel-String bei d (leere D-Saite/146,8 Hz) war nach Aktivieren des Feedback-Filters auf 150 Hz weg.

Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen

Der Schalldruck ist absolut bühnentauglich, vor allem, wenn man im direkten Abstrahlwinkel der Box steht. Dort ist der Monitorsound laut genug, um sich selbst klar und deutlich zu hören, auch gegen Drums, Bass und andere Instrumente. Der Abstrahlbereich ist etwas breiter, sodass man nicht unbedingt im Fokus des Speakers stehen muss, auch neben der Box hört man sich noch gut. Wer sich also auf der Bühne bewegt, wird weniger Probleme haben. Das Rauschen ist bei moderaten Lautstärken absolut gering. Ist allerdings Kampflautstärke angesagt und der Volume-Regler wandert in Richtung 15 Uhr, dann wird auch ohne Signalfütterung ein hochfrequentes Grundrauschen hörbar. Für den Bühnenbetrieb ist das aber meines Erachtens noch akzeptabel.

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Fazit

Die Dynacord AXM 12A ist kompakt und für einen 12-Zoll Monitor relativ leicht. Sie ist absolut roadtauglich und bietet am Amp-Modeler einen amtlichen Schalldruck, der sich auch im größeren Bandgetümmel durchsetzt. Der Frequenzgang ist recht linear, allerdings kommen die Höhen etwas hart, sodass die Klangqualität in Verbindung mit “Old School Amp-Sounds” nur befriedigend ausfällt. Dafür punktet die Monitorbox aber deutlich bei High-Gain-Sounds, die schärfere Höhen abkönnen. Wer in Metal-Gefilden unterwegs ist, wird mit ihr besser klarkommen als der Blues- und Classic-Rock-Gitarrist. Ein großer Vorteil dieser Monitorbox gegenüber einigen Mitbewerbern ist der integrierte Equalizer, mit dem man den Gesamtsound auf die eigenen Klangvorstellungen finetunen kann.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • robuste Bauweise
  • moderates Gewicht und kompakte Maße
  • drei Eingänge
  • Regelmöglichkeiten (EQ, Low Cut, Notch Filter)
  • moderne High-Gain-Sounds
Contra
  • klassische Ampsounds (Höhen etwas zu hart)
Artikelbild
Dynacord AXM 12A Test
Für 798,00€ bei
Die AXM 12A hat einen recht linearen Frequenzgang, bietet sich aber eher für moderne High-Gain-Sounds als klassische Ampsounds an.
Die AXM 12A hat einen recht linearen Frequenzgang, bietet sich aber eher für moderne High-Gain-Sounds als klassische Ampsounds an.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Dynacord
  • Modell: AXM 12A
  • Typ: Aktive Fullrange-Lautsprecherbox
  • Ausgangsleistung: 260 Watt RMS (Tiefton-Amp), 75 Watt RMS (Mitten/Hochton Amp)
  • Frequenzbereich: 50 Hz bis 20 kHz
  • Lautsprecher: 12“ Koax
  • Anschlüsse: 2x Input (XLR Female/Klinke), Thru Output (XLR Male), Mix Out (XLR Male)
  • Abmessungen: 414 x 484 x 339 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 14,9 kg
  • Preis: 939,00 Euro (Verkaufspreis Juli 2017)
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