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Amptweaker TightDrive Test

Das Amptweaker TightDrive Overdrive Pedal war das erste Pedal des amerikanischen Herstellers, das mit einem Tight-Regler ausgestattet wurde. Aber das war und ist nicht das einzige Feature, das auf diesen Zerrer von James Brown, dem Gründer der US-Pedalschmiede, neugierig macht.

Amptweaker_Tight_Drive_TEST


Laut Produktbeschreibung hat das Tight-Poti die Aufgabe, den Attack eines Röhrenamps zu optimieren, von warm und fett bis zu massiv und aggressiv. Im Zusammenspiel mit Gain, Volume und Tone verspricht diese Funktion jede Menge unterschiedlicher Zerrsounds, die es im folgenden Test zu ergründen gilt.

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Details

Optik/Verarbeitung:

James Brown ist kein Unbekannter in der Amp-Szene. In seiner Zeit als Amp-Designer bei Peavey war er unter anderem in die Entwicklung von Eddie van Halens 5150 Verstärker eingebunden, der nach wie vor ein gern gesehener Gast auf Bühnen und in Studios ist. Dank seiner engen Verbindung zu Musikern und seinem Drang, stetig seine Produkte zu optimieren, lässt Brown seine geballte Erfahrung und die Anregungen, die er aus der täglichen Musikerpraxis erhält, in die Produktion der eigenen Pedale einfließen, die er seit 2011 in Handarbeit in den USA fertigt.

Unser heutiges Testpedal, das TightDrive, wird in einem Karton geliefert, in dem sich außerdem eine Bedienungsanleitung befindet. Wie alle Amptweaker-Pedale besitzt auch das TightDrive ein pultförmiges Gehäuse mit einem Metallbügel im oberen Drittel und legt satte 773 Gramm auf die Waage. Es besteht vollständig aus Metall, misst 128 mm 100 mm x 58 mm und macht einen ausgesprochen robusten Eindruck, sodass es problemlos für lange Jahre dem harten Musikeralltag die Stirn bieten sollte. Die weiße Schrift auf dem dunklen Grün des Pedals erleichtert das Ablesen erheblich.

Fotostrecke: 3 Bilder Seit 2011 stellt Firmengründer James Brown hochwertige Pedale in Handarbeit her.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich auf der rechten und linken Gehäuseseite, ein Netzteilanschluss ist rechts oberhalb des Inputs zu finden. Das Pedal benötigt ein Standard 9-Volt-Gleichstromnetzteil, wobei es laut Bedienungsanleitung aber mit Spannungen von 6 bis 18 Volt betrieben werden kann. Die klanglichen Unterschiede liegen auf der Hand, denn mit 6 Volt wird ein relativ komprimierter Sound zustandekommen, während 18 Volt für mehr Dynamik sorgen sollten. James Brown lässt es sich aber nicht nehmen zu erwähnen, das ihm der 9-Volt-Betrieb am besten gefällt. Ebenfalls auf der rechten Gehäuseseite befindet sich ein magnetisch verschlossenes Batteriefach, das komfortabel zu öffnen ist und Platz für einen 9-Volt-Block bietet. Allerdings gehören weder Netzteil noch Batterie zum Lieferumfang. Und last, but not least, verhindern vier Gummifüße auf der Unterseite des TightDrives ein Wegrutschen auf glatten Oberflächen, sie lassen sich aber für den Einsatz im Board leicht entfernen.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite sind die Eingangsbuchse und der Netzteilanschluss untergebracht.

An der Stirnseite weisen Send- und Return-Buchse auf einen Effekt-Einschleifweg hin, der sich dank eines Wahlschalters an der Unterseite des Pedals zwischen Pre- oder Post umschalten lässt, wodurch angeschlossene Effekte vor oder hinter der Zerrstufe platziert werden können. Ein sehr sinnvolles Feature, denn in den meisten Fällen positioniert man beispielsweise Reverb, Chorus oder Delay hinter der Zerrstufe, also Post, während Kompressoren, Booster, weitere Zerrer oder beispielsweise ein Wah-Pedal üblicherweise davor ihren Platz haben, also Pre.

Ein Metallfußschalter aktiviert mit deutlich spürbarem Widerstand das Pedal, das im ausgeschalteten Zustand dank einer True-Bypass-Schaltung das einkommende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet. Eine rote LED zeigt den aktiven Zustand an. Wird das Pedal deaktiviert, sind die eingeschleiften Effekte ebenfalls nicht zu hören.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der abgewinkelten Oberseite sind vier Potis mit schwarzen Kappen platziert.

Auffälligstes Merkmal der Bedienelemente ist der große Batterieschalter unter dem Schutzbügel, der das Gerät im Batteriebetrieb ganz einfach ausschaltet. Das ist sehr praktisch, denn zieht man bei Nichtgebrauch den Input-Stecker nicht heraus, entlädt sich die Batterie – wer kennt das nicht!
Vier Regler mit griffigen Metallknöpfen, deren Stellung durch eine kleine, weiße Markierung sehr gut auszumachen ist und die im Netzteilbetrieb durch zusätzliche LEDs angestrahlt werden, lassen ein feinfühliges Justieren zu. Sie regeln die Lautstärke (Volume), die Höhen (Tone), den Zerrgrad (Gain) und mit dem bereits erwähnten Tight-Poti auch das Bassverhalten und damit den Attack des Amps. Letzteres soll nach links gedreht für eine fettere und “bösere” Zerre sorgen, nach rechts für einen aggressiveren und raueren Attack. Wie das klingt, werde ich im Praxisteil natürlich genauer erforschen.
Das Pedal wurde sehr hochwertig in Handarbeit in Cumming, Georgia, USA gefertigt und gibt keinerlei Anlass zur Kritik.

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Praxis

Ich parke das TightDrive vor meinen clean eingestellten Marshall JVM 410 und nehme die mit Vintage 30 Speakern bestückte 2×12″ Box mit einem SM 57 ab. Alle Audiofiles wurden nicht weiter im Klang bearbeitet.
Als erstes ist der Amp ohne Pedal zu hören, ab der zweiten Hälfte dann mit allen Reglern in der Mittelposition. Als Gitarre kommt eine Fender Telecaster zum Einsatz.

Audio Samples
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Erst Amp ohne Pedal -> Mit Pedal, aller Regler 12 Uhr

In Kombination mit der Telecaster kommt ein mittiger, drückender Overdrive zustande, der mir sehr gut gefällt. Die Gitarre wird sehr direkt und punchy wiedergegeben.
Ich verändere nichts an den Einstellungen, schließe jetzt aber eine mit Humbuckern bestückte Music Man Reflex an. Zuerst ist wieder der Amp ohne Pedal zu hören.

Audio Samples
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Alle Regler 12 Uhr, Music Man Reflex mit Humbucker

Auch mit der Humbucker-Gitarre kommt ein satter Overdrive zustande, der im Vergleich zur Telecaster ein ganz ähnliches, mittig-punchiges Klangbild erzeugt.
Ich bleibe bei der Music Man und drehe pro Durchgang den Gainregler von der 9-Uhr-Position auf 12 Uhr, dann auf 15 Uhr und und schließlich in Maximalstellung.

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Gain: 9 Uhr / 12 Uhr / 15 Uhr / Maximum

Der Overdrive deckt eine ganze Reihe an Zerr-Nuancen ab, die ganz klar in Richtung traditionell gehen. Je nach Reglerstellung liefert das Pedal dabei einen luftigen Crunch genau so wie ein komprimiertes Rockbrett. Die Attacks werden auch in der Maximalstellung deutlich wiedergegeben.
Wie sich der Tight-Regler klanglich auswirkt, soll das nächste Beispiel zeigen. Ich drehe ihn während des Spielens langsam von ganz links nach ganz rechts und wieder zurück.

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Tight-Regler: Von Minimum zu Maximum
Der Amptweaker TightDrive liefert sehr flexible Overdrive-Sounds, die mit dem Tight-Regler klanglich verfeinert werden können.
Der Amptweaker TightDrive liefert sehr flexible Overdrive-Sounds, die mit dem Tight-Regler klanglich verfeinert werden können.

Deutlich zeigt sich hier die Wirkungsweise des Tight-Reglers. Nach links gedreht ist der Klang durch die ausgeprägten Bässen und Tiefmitten fett, nach rechts gedreht dünnt der Sound aus und wird so wesentlich akzentuierter. Ein tolles Feature, mit dem sich das Pedal beispielsweise an die angeschlossene Gitarre anpassen lässt.
Der Tone-Regler darf natürlich auch nicht fehlen. Diesen drehe ich im ersten Durchgang in die Minimalstellung, dann auf 12 Uhr und ende auf Rechtsanschlag.

Audio Samples
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Tone-Regler: Minimum / 12 Uhr / Maximum

Obwohl der Regler im ersten Durchgang auf Linksanschlag steht und die Höhen gedämpft werden, ist der Klang nicht muffig, sondern eher dick. Die Gitarre verliert dabei nicht an Durchsetzungskraft. Ganz nach rechts gedreht klingt es für meinen Geschmack nach einem Fuzz, was ich durchaus positiv werte, da so das Einsatzgebiet des TightDrive erweitert wird.
Wie sich der Effekteinschleifweg im Pre- und im Post-Modus verhält, soll das nächste Beispiel zeigen. Zuerst betreibe ich das angeschlossene Delay-Pedal im Post- und im zweiten Beispiel dann im Pre-Modus.

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Delay-Pedal im FX-Loop Post-Modus Delay-Pedal im FX-Loop Pre-Modus

Wie erwartet, wird das Delay im Pre-Modus aufgrund der Platzierung vor der Zerrstufe verstärkt und tritt deutlich in den Vordergrund. Dabei wird das einkommende, cleane Signal der Gitarre wiederholt. Im Post-Mode, wo das Delay nach der Zerrstufe sitzt, tritt der Effekt in den Hintergrund, so wie man es gewohnt ist.
Bevor es zum Fazit geht, spiele ich noch ein kleines Leadfile und platziere die Regler folgendermaßen: Tone 12 Uhr, Gain 16 Uhr und Tight auf 13 Uhr.
Ich habe das Delay aus den Beispielen zuvor mitverwendet und betreibe es im Post-Mode des Effekteinschleifwegs.

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Leadfile: Tone 12 Uhr, Gain 16 Uhr und Tight auf 13 Uhr

Freunde des traditionellen Bluesrock-Gitarrensounds dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, denn das Pedal liefert einen satten, nicht zu verzerrten Leadsound, der sich im Bandgefüge sehr gut durchsetzen sollte und ein dynamisches Spiel ermöglicht.

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Fazit

Mit dem Amptweaker TightDrive hat James Brown ein feines Pedal im Programm! Neben der hochwertigen und robusten Verarbeitung bietet es eine ganze Reihe nützlicher Features wie das magnetisch verschließbare Batteriefach, den sehr effektiv arbeitende Tight-Regler und einen zwischen Pre und Post schaltbaren Effekteinschleifweg. Dass es über einen True-Bypass verfügt, ist eigentlich schon eine Selbstverständlichkeit, darüber hinaus puffert das Pedal aber im aktiven Zustand das Signal. Klanglich kann das TightDrive mit einem tollen Overdrive-Sound vollends überzeugen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgeglichen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr flexibler Sound
  • wirkungsvoller Tight-Regler
  • FX Weg Pre/Post schaltbar
  • magnetisch verschlossenes Batteriefach
Contra
  • keins
Artikelbild
Amptweaker TightDrive Test
Für 159,00€ bei
Tadellose Verarbeitung, ein sehr flexibler Sound und der wirkungsvolle Tight-Regler verschaffen dem Amptweaker TightDrive die Höchstnote im Test.
Tadellose Verarbeitung, ein sehr flexibler Sound und der wirkungsvolle Tight-Regler verschaffen dem Amptweaker TightDrive die Höchstnote im Test.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Amptweaker
  • Modell: TightDrive
  • Typ: Overdrive
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Volume, Gain, Tone, Tight
  • Schalter: Aktiv/True Bypass, FX Loop Pre/Post, Batterie an/aus
  • Stromversorgung: 6 -18 Volt
  • Stromaufnahme: 11 mA bei 9V-Batteriebetrieb, 20 mA mit 9V-Netzteil (optional)
  • Gewicht: 773 Gramm (ohne Batterie)
  • Abmessungen: 128 mm 100 mm x 58 mm
  • Besonderheiten: bei Netzteilbetrieb werden Regler angeleuchtet, magnetischer Batterie-fach-Verschluss
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (Juni 2018)
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