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DSM & Humboldt Silver Linings Test

Mit dem DSM & Humboldt Silver Linings präsentiert der chilenische Hersteller ein komplett analoges Overdrive/Distortion-Pedal, das sowohl als klassischer Verzerrer vor dem Amp als auch im Stile eines Preamps vor einer Endstufe oder externen Amp-Simulation betrieben werden kann. Das Pedal verfügt über zwei Boost- und EQ-Sektionen jeweils vor und hinter der Verzerrereinheit, drei schaltbare Gain- und Preamp-Modi und deckt einen weiten Einsatzbereich zwischen Clean-Boost, transparentem Overdrive und High-Gain-Distortion ab.
Eine Schlüsselfunktion spielt dabei ein Feature namens “variable gain bandwidth”, das für einen klaren und fokussiert Sound in jeder Stellung des Gain-Potis sorgen soll und das Silver Linings potenziell zum Allzweckverzerrer für alle Bereiche macht. Ob DSM & Humboldt nach ihren analogen Amp- und Speaker-Simulationen

Die Oberseite beherbergt acht Potis, zwei Mini-Switches und zwei Fußschalter.
Die Oberseite beherbergt acht Potis, zwei Mini-Switches und zwei Fußschalter.

  mit ihrem ersten Verzerrer gleich der ganz große Wurf gelungen ist, wird der folgende Test zeigen.

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Details

Gehäuse/Optik

Das Silver Linings sitzt in einem schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen (B x H x T) 90 x 50 x 125 mm, bringt 345 g auf die Waage und wird mit einer englischsprachigen Bedienungsanleitung in einer stabilen schwarzen Pappschachtel geliefert. Alle Bedienelemente befinden sich auf der vorderen Hälfte der Oberseite und sind angeordnet in zwei untereinanderliegenden Reihen mit je vier silbernen Potis und zwei Dreifach-Wahlschaltern zwischen den Potireihen. In der vorderen Potireihe befinden sich die Regler für Master Boost (Lautstärke hinter der Gain-Stufe), Level (Gesamtlautstärke), Gain (Grad der Verzerrung) und Pre Boost (Lautstärke vor der Gain-Stufe), während die hintere Reihe einen Dreiband-EQ (Treble, Mid, Bass) und ein Pre-Tone-Poti (Klangregelung vor der Gain-Stufe) beherbergt. Zur Inbetriebnahme und zur Aktivierung der Boost-Sektion dienen zwei Soft-Switch-Fußschalter mit dazugehöriger LED. Eingangs- und Ausgangsbuchse sowie der Anschluss für ein Standard-9-V-Netzteil befinden sich allesamt an der Stirnseite. Das Silver Linings verträgt Spannungen zwischen 9 und 18 Volt, hat einen Stromverbrauch von 40 mA und Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Alles in allem macht das Pedal einen hochwertigen und vertrauenserweckenden Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Das DSM & Humboldt Silver Linings liefert analoge Overdrive- und Distortion-Sounds,…

Bedienung und Konzept

Grundsätzlich funktioniert das Silver Linings wie ein regulärer Verzerrer, der vor einen Amp geschaltet werden kann. Für dieses Einsatzgebiet stehen die beiden Modi „Normal“ und „Mid Boost“ zur Verfügung, die über den linken Kippschalter mit dem Namen Mode angewählt werden. Der dritte Modus namens „Preamp“ ist in der Ausgangslautstärke und im Klang für den Betrieb an einer Endstufe oder einer externen Speakersimulation optimiert, kann aber grundsätzlich auch vor dem Amp verwendet werden. Der rechte Wahlschalter namens „Style“ stellt unabhängig vom Mode-Schalter drei klangliche Grundeinstellungen (Soft, Vintage, Hard) zur Verfügung, die in erster Linie die Zerrstruktur betreffen. Außerdem entscheiden sie darüber, ob sich das Silver Linings eher wie ein Overdrive-, ein Distortion- oder ein Fuzz-Pedal verhält. Der tatsächliche Grad der Verzerrung lässt sich mit dem Gain-Poti einstellen und rangiert dabei in allen Style-Modi in etwa im gleichen Bereich.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Oberseite beherbergt acht Potis, zwei Mini-Switches und zwei Fußschalter.

Während der Dreiband-EQ hinter der Verzerrereinheit sitzt und die allgemeine Klangregelung bedient, wirkt sich das Pre-Tone-Poti nur auf das Eingangssignal aus und kann im Uhrzeigersinn stufenlos die Bässe beschneiden und die Höhen verstärken, um das Pedal an verschiedene Gitarren- und Pickup-Typen anzupassen. Auch die beiden Boost-Sektionen liegen vor (Pre Boost bis 30 dB) und hinter (Master Boost bis 20 dB) der Verzerrer-Einheit und können somit entweder das Eingangssignal für mehr Verzerrung oder das Ausgangssignal für mehr Lautstärke bzw. zum Boosten eines nachfolgenden Amps oder Pedals anheben. Währen der Master-Boost auch unabhängig vom Verzerrer/Preamp mit dem linken Fußschalter aktiviert wird, muss für den Pre-Boost auch die rechte Seite des Pedals aktiviert sein. Für die Gesamtlautstärke sorgt das Level-Poti, das seinerseits auch schon über Boost-Reserven verfügt und sich etwa in der 13-Uhr-Stellung neutral verhält.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse sitzen allesamt an der Stirnseite des DSM & Humboldt Silver Linings.
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Praxis

Für den Praxistest hören wir das Silver Linings mit Telecaster und PRS-Style-Gitarre vor einem REVV D20 mit der Impulsantwort eines Celestion Greenback Speakers. Für die Klangbeispiele im Preamp-Modus geht es direkt in den FX-Return des Amps.
Schon beim ersten Test wird deutlich, mit was für einem vielseitigen Pedal wir es hier zu tun haben. Der Wirkungsgrad des Gain-Potis ist enorm und steckt ein verblüffend weites Feld an Zerr-Graden ab, die sich jedoch in jedem Style-Modus unterschiedlich entwickeln. Wir hören nach einem kurzen Durchgang im Bypass alle drei Style-Modi jeweils mit dem Gain-Poti in der 9-, 12- und 15-Uhr-Stellung und mit allen EQ-Optionen auf 12 Uhr. Für die exakten Einstellungen und Regelwege der Potis empfiehlt sich ein Blick in das dazugehörige Video.

Audio Samples
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Gain Soft (9/12/15 Uhr – Tele – off/on)

Der Soft-Modus hat insgesamt den wärmsten und am meisten die Mitten betonenden Grundcharakter und erinnert somit unweigerlich an klassische Overdrive-Schaltungen wie den Ibanez Tubescreamer, wenn auch mit deutlich mehr Gain-Reserven.

Audio Samples
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Gain Vintage (9/12/15 Uhr – Tele)

Der Vintage-Modus hat eine etwas straffere Zerrstruktur und lässt sich am ehesten mit dem Prädikat „amp-like“ umschreiben. Als Besonderheit geht es hier nach der 12-Uhr-Stellung nahtlos in einen komprimierten Fuzz-Ton mit jeder Menge Sustain über.

Audio Samples
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Gain Hard (9/12/15 Uhr – Tele)

Der Hard-Modus spielt in einer ähnlichen Liga wie der Vintage-Modus, bleibt aber nach der 12-Uhr-Stellung stabil und fokussiert, was ihn zum prädestinierten Modus für High-Gain-Sounds macht. Nun hören wir alle drei Modi im Direktvergleich erst mit Singlecoils (Tele) und dann mit dem Steg-Humbucker einer PRS-Style-Gitarre. Das Gain-Poti bleibt dabei immer in der 12-Uhr-Stellung.

Audio Samples
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Direktvergleich Soft/Vintage/Hard (Tele) Direktvergleich Soft/Vintage/Hard (PRS)

Als Nächstes hören wir vier Einstellungen des Pre-Tone-Potis mit der Telecaster. Es funktioniert wie ein Tilt-EQ und verstärkt gegen den Uhrzeigersinn die Bässe bei gleichzeitig abnehmenden Höhen und im Uhrzeigersinn die Höhen bei gleichzeitig abnehmenden Bässen. Da dieser EQ in der Schaltung vor der Verzerrung sitzt, eignet er sich hervorragen dafür, das Silver Linings an verschiedene Gitarren und Pickup-Konfigurationen anzupassen. 

Audio Samples
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Pre-Tone (min/10/14/max – Tele)
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Im Gegensatz dazu sitzt der Dreiband-EQ in der Schaltung hinter der Verzerrung und ist somit besser dafür geeignet, das Ausgangssignal an den jeweiligen Amp anzupassen. Wir hören nacheinander jedes Band in seiner Minimal- und Maximalstellung.

Audio Samples
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EQ (Treble min/max – Mid min/max – Bass min/max)

Neben den Style-Modi verfügt das Silver Linings über einen weiteren Wahlschalter mit drei Klang-Charakteristika, die sich am ehesten als globale EQ-Settings bezeichnen lassen. Während wir bisher alle Beispiele im Normal-Modus gehört haben, beschneidet der Mid-Boost-Modus die Bässe und fokussiert die hohen Mitten, was insbesondere Humbucker-Sounds zugutekommt. Der Preamp-Modus dienst als Voreinstellung für den direkten Betrieb an einer Endstufe und wir hören das Pedal in diesem Modus am FX-Return des Amps. 

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Direktvergleich Normal/MidBoost/Preamp (Tele) Direktvergleich Normal/MidBoost/Preamp (PRS)

Nun kommen wir zur Boost-Sektion des Silver-Linings. Währen der Pre-Boost wie ein klassisches Booster-Pedal vor der Verzerrung sitzt und somit für einen Gain-Schub sorgen kann, sitzt der Master Boost am Ende der Schaltung und hebt die Gesamtlautstärke des Ausgangssignals an oder treibt einen nachgeschalteten Amp weiter in die Sättigung. Wir hören beide Boost-Potis in drei Stellungen.

Audio Samples
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Pre-Boost (min/12/max – PRS) Master Boost (min/12/max – Tele)

Im folgenden Klangbeispiel wird das Silver Linings mithilfe des Pre-Boosts in der 12-Uhr-Stellung und der Mid-Boost-Option zum High-Gain-Distortion-Pedal. Das Gain-Poti befindet sich dabei ebenfalls in der 12-Uhr-Stellung und der Style-Switch im Hard-Modus.

Audio Samples
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Praxisbeispiel High-Gain (PRS)

Für ein exemplarisches Fuzz-Setting geht es nun in den Vintage-Modus mit dem Gain-Poti in der 15-Uhr-Stellung und beiden Boost-Potis in der 12-Uhr-Stellung.

Audio Samples
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Praxisbeispiel Fuzz (PRS)

Abschließend hören wir das Silver Linings noch im Song-Kontext mit Bass und Schlagzeug und in verschiedenen Settings auf drei Gitarrenspuren.

Audio Samples
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Song-Beispiel
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Fazit

Das DSM & Humboldt Silver Linings lässt sich getrost als Verzerrer-Allzweckwaffe bezeichnen und deckt einen riesigen Bereich an Einsatzgebieten ab. Egal, ob als transparenter Overdrive, Amp-In-A-Box-Distortion, variabler Booster oder Fuzz, dieses Pedal liefert in jeder Disziplin absolut erstklassige Ergebnisse und lässt sich dank der umfangreichen EQ-Sektion im Handumdrehen an jede Umgebung anpassen. Auch wenn die Stärken des Silver Linings definitiv im Medium- und High-Gain-Bereich liegen, könnte mit ihm für so manchen Gitarristen der Traum des Verzerrers für alle Fälle in Erfüllung gehen und jede Menge Platz auf dem Pedalboard frei werden. Nicht auszudenken, wenn DSM & Humboldt dem Silver Linings jetzt noch eine ihrer gefeierten analogen Amp- und Speakersimulationen verpasst hätte, um es auch als Stand-Alone-Amp nutzbar zu machen … Doch auch so hinterlässt das Pedal einen bleibenden Eindruck und ist vor dem Hintergrund des Funktionsumfangs auch im Preis-Leistung-Verhältnis uneingeschränkt zu empfehlen.

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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: DSM & Humboldt
  • Modell: Silver Linings
  • Typ: Overdrive/Distortion/Preamp-Pedal
  • Herkunft: Chile
  • Anschlüsse: In, Out, Netzteil
  • Regler/Schalter: Master Boost, Level, Gain, Pre Boost, Treble, Mid, Bass, Pre Tone, Mode, Style
  • Stromversorgung: 9 V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 40 mA
  • Abmessungen: (B x T x H) 90 x 50 x 125 mm
  • Gewicht: 345 g
  • Ladenpreis: 299,00 Euro (Dezember 2021)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • allgemeine Klangqualität
  • riesiger Funktionsumfang
  • viele Einsatzbereiche möglich
  • saubere Verarbeitung
  • zahlreiche EQ- und Boost-Optionen
Contra
  • keins
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DSM & Humboldt Silver Linings Test
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