John Mayer meldet sich im Juli 2021 mit seinem neuen Album „Sob Rock“ zurück. Wie das Plattencover ist auch die vorab veröffentlichte Single „Last Train Home“ mit Keyboardsounds à la TOTO und dem berühmten „Gated Reverb“ auf den Drums, gespielt von Aaron Sterling, eine lupenreine Hommage an die 80er Jahre.
Da scheint es nur konsequent, dass zwei ehemalige Live-Musiker von TOTO, nämlich der Percussionisten Lenny Castro und der Keyboarder Greg Philinganes, mit ins Boot geholt wurden. Mayers momentaner Livedrummer Aaron Sterling ist für den Drumtrack von „Last Train Home“ verantwortlich, den wir uns in diesem Drum Cover Workshop mal genauer anschauen.
Das Musikvideo zu „Last Train Home“:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenFür dich ausgesucht
Gated Reverb
In alter TOTO-Tradition startet auch „Last Train Home“ mit einem kurzen Drum-Intro. Zwar dauert dies gerade einmal einen Takt, jedoch reicht das schon aus, um den Drumsound gründlich zu studieren. Die Produktion des Songs fand in den Henson Recording Studios in Los Angeles statt, die über einen großen Aufnahmeraum verfügen. Neben dem mächtigen Studiosound ist der Drumsound geprägt von einem „Gated Reverb“, das vermutlich berühmteste Achtziger-Klischee für Drums. Es handelt sich dabei um einen großen Halleffekt, der nach kurzer Zeit – gewöhnlich passend zum Tempo des Songs – gegated, also abgeschnitten wird. Das berühmteste Beispiel ist hier sicherlich Phil Collins’ berühmtes Drumfill aus „In The Air Tonight“. Wenn ihr mehr über den „Gated Reverb Effekt“ erfahren möchtet, solltet ihr mal in das Video „EPIC 80s DRUM SOUNDS“ von Jake Reed schauen.
Die Grooves
Aaron startet „Last Train Home“ zunächst ohne Hi-Hat und spielt ein eingängiges Pattern zwischen Bassdrum und Snare. Durch kleine Ghostnote-Variationen bleibt der Drumtrack sehr organisch. Eine große Rolle spielen dabei natürlich auch die Percussions von Lenny Castro, die ich für alle folgenden Notenbeispiele zusammen mit einem Basspart versucht habe nachzubauen.
Den Übergang zum ersten Vers-Teil gestaltet Aaron mit einem kleinen Fill, wohlgemerkt ohne Crash auf der darauffolgenden „1“:
Zum Pre-Chorus bindet Aaron schließlich die Hi-Hat mit ein. Nun spielt er zudem ein leicht verändertes Bassdrum-Pattern:
In der anschließenden Wiederholung des Intros bleibt Aaron auf der Hi-Hat, orientiert sich jedoch wieder stärker am ersten Bassdrum-Pattern:
Nach einer weiteren Rutsche aus Vers-Part und Pre-Chorus findet man sich auch schon im ausgedehnten Outro wieder, das Aaron auf dem Ridebecken spielt, dabei aber nicht vom grundsätzlichen Modus abweicht:
Kurz nach Veröffentlichung von „Last Train Home“ performte John Mayer mitsamt der Studiobesetzung den Song bei „Jimmy Kimmel Live!“. Hier spielt Aaron einige spannende Passagen, die etwas von der Studioversion abweichen:
Hier könnt ihr das Live-Video anschauen:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenIch wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
Jonas