Die größten Queeren Hymnen

Was macht einen Song zur queeren Hymne? So bunt und vielschichtig wie die LGBTQ+-Community selbst ist auch ihre musikalische Landschaft. Zum Pride Month blicken wir nun auf Songs, die für Stärke, Durchhaltevermögen und Mut stehen.

Eine Regenbogenflagge
Foto von Raphael Renter | @raphi_rawr auf Unsplash

Elton John – “I’m Still Standing”

„I’m Still Standing“ von Elton John ist längst mehr als ein eingängiger Ohrwurm der 80er, er ist zum Soundtrack eines kollektiven Überlebensgefühls geworden. Der Song trifft mit seiner stolzen, beinahe trotzigen Haltung genau das, was viele queere Menschen fühlen: Gegenwind, Ablehnung, Brüche und doch steht man wieder auf.

Gerade in Zeiten, in denen queere Identitäten wenig Rückhalt fanden, wurde dieser Song zum musikalischen Schulterzucken gegen das Urteil der Welt. Er braucht keine große Erklärung, keine Labels, er vibriert einfach vor Selbstbehauptung. Dass Elton John selbst als offen schwuler Künstler durch die Höhen und Tiefen des Musikbusiness ging und dennoch nie klein beigab, verleiht dem Song zusätzlich Gewicht.

„I’m Still Standing“ ist keine geplante Queer-Hymne, sondern eine, die es aus echtem Leben geworden ist. Und vielleicht ist genau das ihre Stärke: Sie feiert das Durchhalten, ohne sich zu verstellen. Ein Lied, das nicht um Erlaubnis fragt, sondern einfach weitermacht.

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Queen – “I Want to Break Free”

„I Want to Break Free“ von Queen ist längst zu einer Hymne der Selbstbefreiung geworden, insbesondere für die queere Community. Der Wunsch, sich von gesellschaftlichen Zwängen und starren Rollenerwartungen zu lösen, spiegelt sich nicht nur in den kraftvollen Songzeilen wider, sondern auch in der ikonischen Inszenierung des Musikvideos. Freddie Mercury, der in Frauenkleidern performt und dabei bewusst mit Geschlechterrollen spielt, setzte ein starkes Zeichen für Sichtbarkeit und Individualität. In einer Zeit, in der queere Identitäten kaum öffentlich anerkannt wurden, bot dieser Auftritt vielen Menschen eine neue Form der Repräsentation.

Auch wenn „I Want to Break Free“ nie als klare Queer-Hymne gedacht war, ist genau das aus ihm geworden, dank seiner starken Botschaft und natürlich Freddie Mercury selbst. Die Mischung aus catchy Melodie, augenzwinkernder Inszenierung und mutigen Bildern macht den Song bis heute zu etwas Besonderem. Er steht für den Mut, zu sich selbst zu stehen, ohne sich zu verbiegen.

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Tracy Chapman – “Fast Car”

„Fast Car“ von Tracy Chapman mag auf den ersten Blick wie ein ruhiger Folk-Song über Armut und Flucht wirken, doch unter der Oberfläche liegt viel mehr. Es ist die Geschichte vom Wunsch nach einem besseren Leben, von Sehnsucht, Enttäuschung und dem leisen Versuch, den Kreislauf aus Hoffnung und Scheitern zu durchbrechen. Gerade für viele queere Menschen, die sich nach einem Ausbruch aus beengenden Verhältnissen sehnen, trifft Chapmans klare, eindringliche Stimme einen empfindlichen Nerv. Der Song malt kein romantisiertes Bild von Freiheit – er zeigt, wie komplex sie sein kann.

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Diana Ross – “I’m Coming Out”

„I’m Coming Out“ von Diana Ross ist einer dieser Songs, der sofort gute Laune macht – und gleichzeitig eine ganze Bewegung begleitet hat. Was als selbstbewusste Ansage einer Künstlerin gedacht war, die sich von ihrem Image befreien wollte, wurde rasch zur Hymne der queeren Community. Der Refrain sagt genau das, was viele sich jahrelang nicht laut zu sagen trauten: Ich zeige mich, so wie ich bin. Der Song gibt diesem Moment eine Leichtigkeit, die gleichzeitig empowernd und befreiend wirkt.

Dass Produzent Nile Rodgers sich bei der Inspiration von Drag-Queens in einem Club leiten ließ, macht den queeren Bezug noch deutlicher, selbst wenn Ross das anfangs gar nicht beabsichtigt hatte. Doch genau darin liegt die Kraft des Songs: Er wurde von der Community angenommen, neu interpretiert und mit Bedeutung aufgeladen. „I’m Coming Out“ ist heute weit mehr als Disco, es ist ein musikalisches Versprechen, sich selbst nicht länger zu verstecken.

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Mehr als nur Songs

Diese Lieder sind keine Zufallsprodukte. Sie sind Zeugnisse von Mut, Wut, Sehnsucht und Stolz. Sie begleiten Paraden, Herzen und Revolten. Sie lassen sich nicht in Genres pressen. Queer war nie nur Pop oder Disco. Queer war, ist und bleibt auch: Rock’n’Roll. Schmutzig. Laut. Und unbequem ehrlich.

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Wellenstrom sagt:

#1 - 20.06.2025 um 20:00 Uhr

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Zitat: "Queer war nie nur Pop oder Disco. Queer war, ist und bleibt auch: Rock’n’Roll. Schmutzig. Laut. Und unbequem ehrlich." Was, bitte sehr, ist an der Ideologisierung von Sexualität und sexuellen Präferenzen "unbequem ehrlich"? Damit wird seit Jahren UNEHRLICHE Politik gemacht und UNEHRLICH Geld verdient.

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