DAP-Audio UBR-180BT Test

DAP-Audio präsentiert mit dem UBR-180BT einen USB-Player und -Recorder mit SD/MMC-Kartenmodul und Bluetooth-Audio. Mit der 1-HE-Lösung hat DAP-Audio Bands, DJs und Toningenieure im Visier, die einen Hardware-Player/Recorder für Einspielungen und Mitschnitte suchen. Das Rack-Modell verfügt über beleuchtete Tasten, was ihn für den FoH-Platz, den Proberaum und die DJ-Booth gleichermaßen interessant macht.

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Bluetooth/USB-Player und Recorder: DAP-Audio UBR-180BT Test


Sämtliche Hauptfunktionen können auch über die mitgelieferte IR-Fernbedienung gesteuert werden. Via Bluetooth können sich Mobile Devices mit dem UBR-180BT verbinden, um als externe Zuspieler ins Klanggeschehen eingebunden zu werden. Zudem ermöglicht der Programm-Modus eine selektive Wiedergabe von mehreren Audiodateien in beliebiger Reihenfolge, womit er sich auch für Messefirmen, Bildungseinrichtungen und Gastronomiebetriebe anbietet. Angesichts der soliden Ausführung und des günstigen Preises ein durchaus interessanter Kandidat. Ob der günstige Rack-Player auch hält, was er verspricht, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Details

First Touch

Zum Lieferumfang des UBR-180BT gehören der Rack-Player, eine IR-Fernbedienung, ein Kaltgerätekabel sowie eine ungebundene englische Betriebsanleitung samt Garantie- und Sicherheitshinweisen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Verpackung – schnörkellos und ohne Hochglanz …

Bedienpanel

Zentral gelegen ist ein schlichtes einfarbiges LC-Display, bestehend aus zwei Zeilen. Zwischen der Anzeige und dem links außen auf dem Frontpanel untergekommenen Netzschalter haben der vertikal arrangierte SD-/MMC-Karten-Slot und eine Zehnertastatur, die in zwei Reihen à fünf Buttons ausgeführt wurde, Platz gefunden.
Der rechts neben dem Display befindliche USB-Port zeigt sich verantwortlich für die Aufnahme von Flashspeichermedien und mobilen USB-Festplatten. Grundbedingung für letztere ist, dass sie mit 500 mA maximaler Stromaufnahme auskommen, was bei den meisten mobilen 2,5-Zoll-Festplatten der Fall ist. Akzeptiert werden ausschließlich FAT16 und FAT32 formatierte Datenträger bis 32 GB.

Fotostrecke: 4 Bilder Zehnertastatur für einen schnelleren Direktzugriff

Anschlüsse

Die Audioausgabe erfolgt ausschließlich analog auf der Geräterückseite. Der UBR-180BT spielt Audiodateien von SD-Karte und USB ausschließlich unsymmetrisch über den Cinch-Line-Out aus. Audiostreams, die via Bluetooth empfangen werden, gibt der UBR-180BT über einen weiteren separaten Cinch-Ausgang (Bluetooth Out) aus. Ein Aux-In dient als Line-Eingang für externe Quellen, die mit dem UBR-180BT aufgezeichnet werden können. Auf dem Backpanel findet man ansonsten nur noch die Kaltgerätebuchse vor, die über keine Zugentlastung verfügt, sowie die Gerätesicherung, die direkt unterhalb der Stromaufnahme untergekommen ist.

Die Geräterückseite beheimatet alle drei Stereo-Cinch-Paare
Die Geräterückseite beheimatet alle drei Stereo-Cinch-Paare

Fernbedienung

Die unbeleuchtete Infrarot-Fernbedienung beherbergt alle Transportfunktionen des UBR-180BT, die Source-Auswahl, eine Zehnertastatur im Telefontasten-Layout (3×3-Matrix), das Recorder-Segment, einen AB-Loop-Player, der kein nahtloser „Looper“ ist, sowie einen Direktzugriff für die Mute-Funktion.

Die IR-Remote, ein wenig altbacken, aber alles Wichtige ist am Start
Die IR-Remote, ein wenig altbacken, aber alles Wichtige ist am Start

Praxis

Handling

Nach Einschalten erwartet der UBR-180BT einen Datenträger, was er durch „wait“ blinkend signalisiert. Die Blauzahn-LED blinkt ebenfalls und hört damit auch nicht auf, selbst als zwei Datenträger (SD und USB) drinstecken nicht, was ich ja ein bisschen nervig finde. Beim ersten Funktionstest möchte ich meinen 8 GB großen FAT32-formattierten USB-Stick als Quelle für die Audiowiedergabe nutzen, wähle diesen über den Function-Button aus und warte etwa 15 Sekunden, bis er den Datenträger komplett gescannt hat.
Es befinden sich etwa 2 GB an Audiofiles auf dem Stick. Die Zeit, die der UBR-180BT für das Scannen des Flash-Sticks benötigt, geht für mich in Ordnung. Einzig kompatibles Dateiformat ist MP3 – WAV, AIFF und Co müssen draußen bleiben. Da Ordner nicht mit Namen angezeigt, sondern nur anhand der alphabetischen Sortierung durchnummeriert werden, gestaltet sich die Navigation als kompletter Blindflug. Auch die ID3-Tags werden erst angezeigt, wenn ein MP3-File abgespielt wird. Für die Navigation zeigen sich die Transport-Buttons (FFWD, Next Track usw.) verantwortlich. Einen Encoder sucht man vergeblich.
Ist der gewünschte Track dann gefunden, kann endlich Play gedrückt werden. Na also. Das Signal klingt frisch, dynamisch und transparent. Bei der Wiedergabequalität gibt’s nichts zu meckern. Das gleiche Prozedere führe ich noch mit einer 2 GB großen SD-Karte durch mit dem gleichen Fazit: Die Navigation ist für mein Dafürhalten mäßig bis erbärmlich, aber der Sound von Decoder und Wandler ist in Ordnung.

Bluetooth und Betriebssicherheit

Damit das blaue Blinken nun ein baldiges Ende findet, schalte ich die Bluetooth-Funktion meines iPhone 5S ein. Dieses findet nach Drücken der „Pair“-Taste „Audio Bluetooth“ und verbindet sich damit umgehend, problemlos wie es scheint. Ich starte die Wiedergabe in Apple Music und schon tönt es aus meinem Versuchsaufbau mit dem Unterschied, dass dieses Mal der „Bluetooth Out“ für die Ausspielung genutzt wird. Auch wenn das Signal bereits über Funk übertragen wurde, klingt es ganz ok, den Substanzverlust hört man natürlich dennoch.
Hinsichtlich der Betriebssicherheit kann ich nur Gutes vermelden. Jedwede Funkverbindung ist der UBR-180BT ohne zu murren eingegangen, zudem gab es keinen hörbaren Abriss der Audiostreams. Bluetooth Audio funktionierte selbst bei 15 Meter Distanz ohne spürbare Probleme.
Auch wichtig: Er merkt sich die zuletzt ausgewählten Quellen und auch die letzte Bluetooth-Verbindung, sprich: Schaltet man den Rack-Player aus und 30 Sekunden später wieder an, wählt er wieder den USB-Stick aus und verbindet sich zudem automatisch mit meinem iPhone. Und für alle, die es genau wissen wollen: Das Playback von SD oder USB und das Fungieren als Blauzahn-Host ist gleichzeitig möglich. Am Line-Out kann die Wiedergabe von MP3-Files abgegriffen werden und am Bluetooth-Ausgang der Audiostream meines iPhone 5S. Prima.
Beim letzten Funktionstest ging es mir im Wesentlichen um die Qualität der Audioaufzeichnung, aber natürlich auch ums Handling. Hierbei muss bedacht werden, dass die Qualität des DA-Wandlers eine durchaus wichtige Rolle spielt, aber auch das Echtzeit-Encoding des MP3-Coders wesentlich ist für das klangliche Endresultat. Schade ist, dass man beides nicht separat beurteilen kann, sondern nur die Endqualität, auf die beide Faktoren gleichermaßen einwirken. By the way: Als Algorithmus hat man sich für ein echtes Stereofile, eine konstante Datenrate von 192 Kilobit pro Sekunde bei einer festen Samplingrate von 44,1 kHz entschieden, also einem Kompressionsverhältnis von etwa 7:1 im Vergleich zu WAV (CD-Qualität PCM 16 Bit & 44,1 kHz).

Recording

Stecken SD-Karte und USB-Stick im UBR-180BT, wird automatisch das Medium als Recording-Pfad ausgewählt, welches zuletzt für die Wiedergabe verwendet wurde. Bei der ersten Aufnahme auf das jeweilige Medium kreiert der Recorder den Pfad VOLUME XYRECORDEXREC und legt für jeden Take ein separates File an. Das erste heißt 001.MP3 und alle darauffolgenden werden schlicht um 1 hochnummeriert, also 002.MP3 usw. Während die Aufzeichnung bei Auswahl der SD-Karte nach etwa zwei Sekunden startet, dauert es beim USB-Speicherstick gut 15 Sekunden, bis die Aufnahme tatsächlich läuft.
Die „Latenz“ ließ sich beliebig oft reproduzieren, auch die Verwendung eines anderen Sticks brachte keine Verkürzung, der Vorlaufzeit mit sich. Auf SD-Karten startet der UBR-180BT den Schreibvorgang einfach fixer. Der Lesezugriff geht im Übrigen ebenfalls ein wenig flotter von der Hand. 

Was lange währt, wird endlich gut ...
Was lange währt, wird endlich gut …

Hinsichtlich der Audioqualität müssen Abstriche gemacht werden, doch die sind nicht so krass, wie ich zunächst vermutet hatte. Während der Aufzeichnung muss zwingend darauf geachtet werden, dass die letzte der fünf LEDs (also die rote) auf keinen Fall aufleuchtet. Für den Fall, dass es doch passiert: Knackende Peaks entstehen dabei nicht, der Dynamikumfang leidet aber und wird geringer, sprich das Signal wirkt leicht „zusammen gepresst“. Im Vergleich zur Referenz fehlt es an Mittel- und Hochtonauflösung. Oben und unten herum klingt die Aufnahme des UBR-180BT zudem leicht kastriert, auch die Grundtöne des Basses sind weit schwerer auszumachen. Es fehlt der Aufnahme an Transparenz und Druck. Dennoch klingt es nicht so schlecht, ich habe in dieser Preisklasse schon ganz andere Aufnahmen vergleichen dürfen. Das Ergebnis kann sich also durchaus hören lassen, vor allem wenn man bedenkt, dass hier bereits eine Datenreduktion von 7:1 stattgefunden hat und allein das Referenz-Audiointerface aktuell mehr als fünfmal soviel kostet wie unser Testproband.
Als Referenzfile dient die Aufzeichnung meines Studio-PCs mit einer RME AIO in Kombination mit der Recording-Software Sony Soundforge 11.0. Das Ausgangsfile ist mit 88,2 kHz Samplingrate und 24 Bit Wortbreite aufgezeichnet und anschließend auf 44,1 kHz und 16 Bit herunter gerendert worden. Beide Files sind bei -1 dBFS hinsichtlich des Spitzenwerts normalisiert, es hat keine klangliche Bearbeitung stattgefunden.

Audio Samples
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MP3-Recording und Encoding UBR-180BT WAV-Recording RME Soundforge

Fazit

DAP-Audio vereint beim UBR-180BT einen USB-Audio-Player samt SD/MMC-Slot und einen MP3-Recorder in einem 1 HE hohen Rack-Device auf gekonnte Art und Weise. Die Audio-Hardware im Vollmetallgehäuse macht einen supersoliden Eindruck und ist zudem toll verarbeitet. Die Bedienelemente sind von hoher Güte, besonderes Schmankerl: Alle Taster sind hinterleuchtet. Bis auf die Navigation durch die Ordner angeschlossener Datenträger geht alles leicht von der Hand. Ein Endlos-Encoder in Kombination mit einem mehrzeiligen Display könnte hier problemlos Abhilfe schaffen. Mithilfe der IR-Remote lassen sich auf simple Weise temporäre Playlisten programmieren und die Bluetooth-Schnittstelle zeigt sich funktional und betriebssicher. Der Klang von Playback und Aufzeichnung geht angesichts des Preises (aktuell 245 Euro) absolut in Ordnung. Wer hier schon ein wenig mehr will, muss weit mehr ausgeben, weswegen es hier und heute von mir 4,5 Bonedo-Sterne gibt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • solide Bauweise
  • beleuchtete Taster
  • ordentlicher Klang
  • Programm-Wiedergabe
Contra
  • mühsames Navigieren
Artikelbild
DAP-Audio UBR-180BT Test
Für 389,00€ bei
Bluetooth/USB-Player und Recorder: DAP-Audio UBR-180BT Test
Bluetooth/USB-Player und Recorder: DAP-Audio UBR-180BT Test
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