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Chapman ML-1 CAP10 Test

Praxis

Der erste Eindruck, wenn man die Gitarre in die Hand nimmt, ist recht positiv. Trocken angespielt hat sie einen hellen Ton und einen schnellen Antritt. Der Hals liegt gut in der Hand und auch die Einstellung ab Werk ist so weit in Ordnung. Sie besitzt eine angenehme Saitenlage, ohne dass es irgendwo schnarrt, lediglich bei der Oktavreinheit musste nachgestellt werden. Der günstige Preis bedingt logischerweise Abstriche, in diesem Fall hat man an der Qualität der Bauteile ein wenig gespart. Der Blade Switch ist etwas wacklig und der eingesteckte Tremolo-Hebel hat ein wenig Spiel, butterweiche Tremolo-Aktionen gestalten sich daher etwas schwieriger. Aber das sind Kleinigkeiten, die man verschmerzen und eventuell sogar für recht kleines Geld austauschen kann, wenn einem der Rest des Instrumentes spiel- und soundtechnisch entgegenkommt. 

Der Tremoloarm sitzt nicht ganz tight.
Der Tremoloarm sitzt nicht ganz tight.

Wir beginnen unsere erste Bestandsaufnahme über den Amp wie immer mit einem entspannten Cleansound, lehnen uns zurück und hören uns an, was die fünf Pickup-Kombinationen an Grundsounds im Angebot haben. 

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Clean 1 Clean 2 Clean 3 Clean 4 Clean 5

Die Abstimmung ist hier wesentlich besser getroffen, die Humbucker haben wie erwartet etwas mehr Pegel als der Singlecoil und auch mehr als die Kombinationen, bei denen die Humbucker nur mit einer Spule laufen (Kombination 2, 3, 4). Im Vergleich zur ML-1 klingt unser Testmodell wesentlich natürlicher, liefert auch mehr Mitten bei allen Kombinationen und klingt einfach homogener. Der Aufpreis lohnt sich meines Erachtens allein schon wegen der qualitativ hochwertigeren Pickups. Mit dem Hals-Humbucker lassen sich sehr dicke und warm klingende Sounds erzeugen, und nimmt man den Tone-Regler etwas zurück, ergibt sich ein angenehmer Sound für diverse Akkordbegleitungen. 

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Ballad

Etwas crisper kommt die Kombination Hals- und mittlerer Pickup, sehr gut geeignet für knackige Grooves. 

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Funky

Die andere Zwischenposition (mittlerer- und Steg-Pickup) zeigt sich in den Höhen schon wesentlich härter, aber das kann man sehr gut für etwas dreckigere Klänge nutzen. Ihr hört diese Kombination nun mit einem leicht angezerrten Sound. 

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Crunch

Was mir gut gefällt, ist die Klangübertragung der Tonabnehmer. Die Art des Anschlags, ob Finger oder Pick, und auch die Position der Anschlagshand (näher zum Hals oder zum Steg) wird auch klanglich entsprechend an den Verstärker weitergeleitet. Dadurch sind die persönlichen Spielnuancen auch klar zu hören. Für eine Gitarre in diesem Preissegment ist das nicht immer der Fall. Entsprechend sieht es auch in puncto Dynamik aus, der Zerrgrad lässt sich gut über den Anschlag steuern. Ihr hört als nächstes ein Beispiel mit dem Steg-Humbucker, bei dem ich bei mittlerem Zerrgrad am Amp zuerst leicht mit den Fingern, dann hart mit dem Pick angeschlagen habe. 

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Dyna Pick

High Gain Sounds nimmt man bei Bedarf mit dem Volume-Regler sehr gut den Wind aus den Segeln. Im nächsten Beispiel habe ich zuerst die Kombination von mittlerem- und Steg-Pickup angewählt und den Volume-Regler an der Gitarre leicht zurückgenommen. Die Höhen werden dabei etwas gedämpft und die Verzerrung geht ordnungsgemäß zurück. Dann wird auf den Steg-Pickup umgeschaltet und Volume voll aufgedreht. 

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Dyna Poti

Für High Gain Einsätze eignet sich die Gitarre sehr gut, die Pickups klingen bei höheren Zerrgraden sehr durchsetzungsfähig mit einem etwas schärferen Ton in den oberen Mitten und Höhen. Dasselbe gilt natürlich auch für Mid Scoop Sounds, hier kann man gerne mal eine Runde Metal-Riffs zimmern. Auch bei Downtuning-Aktionen gibt es nichts zu beanstanden, das Tracking auf der tiefen E-Saite ist ausgesprochen gut. Zum Abschluss noch ein Beispiel mit Drop C# Tuning und einem Mid Scoop Zerrsound. 

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Metal
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