Cameo Zenit W600 Test

Praxis

Für die Steuerung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Das Gerät lässt sich im Standalone- und Autobetrieb fahren. Implementiert sind sechs verschiedene, ansprechende, voreingestellte Ablaufsequenzen. Ebenfalls möglich ist die Steuerung per DMX, wobei das W600 Washlight hier den 2-, 3-, 4-, 8-1, 8-2 sowie 10- und 15-Kanal-Modus zur Verfügung stellt. Und aufgrund des W-DMX-Transceivers ebenfalls in der kabellosen Variante. Und zwar sowohl empfangend als auch weiterleitend. Der Washlight ist – wie erwähnt – als Master und auch Slave nutzbar. Soll der W600 via kabelfreiem DMX in das Setup eingebunden werden, muss das in den Funktionseinstellungen zunächst aktiviert werden.

Datenübertragung und Weiterleitung via Wireless-DMX möglich
Datenübertragung und Weiterleitung via Wireless-DMX möglich

Display und Menüführung

Das OLED-Display überzeugt durch schnellste Reaktion bei guter Ablesbarkeit. Über die berührungsempfindlichen Bedienfelder werden die Eingabe schnellstens angenommen. Allemal anwenderfreundlich und beileibe keine Normalität. Dabei ist es dennoch nicht überfrachtet und bleibt aufs Wesentliche reduziert, was wiederum der roadtauglichen Bedienung maßgeblich entgegenkommt.
Sobald der Strom aktiviert ist, durchläuft das Gerät die gewohnte „Begrüßungsphase“, also den Funktionstest. Anders als bei manch anderen Geräten ist das sehr schnell erledigt. Für den Gang durch das selbsterklärende Menü stehen die Bedienflächen Up, Down, Mode und Enter zur Verfügung. Der Menübaum ist standardmäßig aufgebaut; immer nach dem Motto, dass zunächst das entsprechende Haupt- oder Untermenü angewählt wird und anschließend auf der darunter liegenden Ebene die jeweiligen Parameter editiert und individuell ausgerichtet werden. Hier wiederum die für Cameo typische Variante, dass bei der Anwahl von beispielsweise Farben im nächsten Schritt ein separates Fenster aufgeht, bei dem dann die jeweiligen Volume-Parameter eingegeben werden. Hier der einzige negative Aspekt, der mir auffällt: Obschon das Display beleuchtet ist, sind es die für die manuelle Bedienung notwendigen Bedienflächen nicht. Insofern ist der schnelle manuelle Zugriff in bühnen- und eventüblich schlecht beleuchteter Umgebung etwas kompliziert. Auch müssen die Taster wirklich mit den Fingern bedient werden. Mit Handschuhen – im Outdoor-Bereich durchaus denkbar – funktioniert das nicht. An dieser Stelle wurde leider nicht konsequent zu Ende gedacht. In diesem Preissegment hätte ich dieses Feature vorausgesetzt.

Berührungsempfindliche Bedientaster leider nicht beleuchtet
Berührungsempfindliche Bedientaster leider nicht beleuchtet

Lichtausbeute und Farbmischung
Das Licht ist wirklich sehr hell und effektiv. Was der Apparat da von sich gibt, überzeugt im wahrsten Sinne des Wortes auf den ersten Blick. Dafür liefern die Cree-LEDs eine Helligkeit von 21.000 Lumen. Was positiv auffällt: Über den gesamten Dimmbereich und durch alle Farben sind keinerlei Brüche erkennbar. Und die Farben wirken gefühlt alle sehr angenehm und authentisch. Über das gesamte Spektrum hinweg werden intensive Farben und homogene Farbmischungen erzielt. Die Farbtemperatur kann sehr simpel und effizient korrigiert werden. Auch lässt sich das typische Dimmer-Verhalten einer Halogenlampe simulieren. Das Washlight ermöglicht Farben im RGBW-Bereich und auch zahlreiche Mischfarben. Insgesamt 15 verschiedene Farbmakros stehen als Presets zur Verfügung. Der Zenit W600 von Cameo arbeitet mit 16-Bit-Technologie. Das Ergebnis beim Farbmischen und Dimmen ist hochauflösend und wirklich sehenswert.
Ein besonderes Attribut ist, dass die Wiederholrate mehrfach im Bereich zwischen 800 bis 25.000 Hz verstellt werden kann. Nutzbar ist der W600 damit bei den unterschiedlichsten Anwendungen inklusive der Königsdisziplin der bewegten Bilder von Film und TV.
Lüfter und Geräuschentwicklung
Dass ein Washlight mit derartigen Leistungsdaten Geräusche macht, ist unumgänglich. So die Theorie. Die Praxis zeigt das Gegenteil, denn Cameo bietet in dieser Hinsicht eine sehr flexible und situationsabhängig nutzbare Lösung. Zunächst hält sich die Geräuschentwicklung bei diesem Gerät aufgrund der temperaturgesteuerten Lüfter ohnehin in vertretbaren Grenzen. Solange der W600 kalt ist, ist kaum etwas wahrnehmbar. Sind höhere Betriebstemperaturen erreicht worden, wird das zügig wieder runtergekühlt, woraufhin der Lüfter wieder an Lautstärke abnimmt. Allerdings hat der Zenit W600 eine Besonderheit mit an Bord: Der Anwender kann je nach Bedarf beim Menüpunkt „Fan“ zwischen drei vordefinierten Modi – von automatisierter Lüftersteuerung über Hochleistungskühlung bis hin zur Konvektionskühlung für den absolut geräuschlosen Betrieb – wählen. In dieser Konvektionskonfiguration ist dann wirklich nichts mehr wahrnehmbar.

Fotostrecke: 4 Bilder Überzeugend mit beeindruckender Lichtstärke
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