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Beyerdynamic DT 770 Pro X Limited Edition Test

Beyerdynamic DT 770 Pro X Limited Edition im Praxistest

Der Test des Studiokopfhörers erfolgte an den Headphone Outputs eines Universal Audio Apollo X4 , dem SPL Phonitor mini und einem iPad (6. Generation). Als Klangbeispiele kamen vertraute Produktionen und Produktionselemente zum Einsatz, außerdem habe ich den Beyerdynamic Kopfhörer zum Monitoring bei Demoaufnahmen verwendet. Als Vergleichskopfhörer kamen die ebenfalls geschlossenen Studiokopfhörer AKG K371 und Audio-Technica ATH-M50 zum Einsatz.

Studiostandards: Studiokopfhörer Artikelbild
Studiostandards: Studiokopfhörer

Kopfhörer sind unentbehrliche Helfer bei unterschiedlichen Aufgaben im Home- und Profi-Studio. Manche Modelle trifft man seit Jahren, teilweise sogar seit Jahrzehnten, immer wieder an. Um welche Klassiker handelt es sich?

16.01.2024
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Anwendungsbereich

Als geschlossener Studiokopfhörer mit guten Dämmeigenschaften ist der DT 770 Pro X Limited Edition prädestiniert für Aufnahmeräume und die Verwendung in einer lauten Umgebung. Dank seiner geringen Impedanz performt er auch souverän an mobilen Abspielgeräten.

Aufgrund seiner Klangsignatur sehe ich den DT 770 sowohl in seiner Standard- als auch Jubiläumsversion nicht beim Mischen und Mastern, wofür er aber auch nicht explizit beworben wird. Dank seiner detaillierten Höhenabbildung macht er aber eine gute Figur am Schnittplatz!

Aufsicht DT770ProX
Beyerdynamic DT 770 Pro X Limited Edition im klassischen Monitoring-Look

Wie klingt der Beyerdynamic DT 770 Pro X Limited Edition?

Das Besondere an vielen mir bekannten Beyerdynamic Kopfhörern ist die sogenannte Smiley- oder Badewannen-Klangsignatur. Das bedeutet meist: Viel Bass, wenig Mitten, viel Höhen. Dieser Charakter entspricht in vielen Anwendungen nicht meinen eigenen Hörpräferenzen und genau das trifft auch auf den DT 770 Pro X Limited Edition zu. Die Ausprägung dieses Klangcharakters erscheint mir noch extremer als beim klassischen DT 770 Pro oder dem offenen DT 990 Pro. Für mein Empfinden ist dies für professionelle Klangbeurteilungen in der Regie nicht optimal. Aber hierfür wurde der 770er auch nicht konzipiert.

Polster 770 Pro X LE
Velourspolster des DT 770 Pro X „LE“ im Praxis-Check

Während beispielsweise gemastertes Material mit dem DT 770 Pro X Limited für mein Empfinden teils etwas anstrengend klingt, können typische Aufnahmeraum-Situationen vom gepushten Wiedergabecharakter des Kopfhörers profitieren. Aufgrund der Höhenanhebung steigert sich außerdem die Sprachverständlichkeit maßgeblich. Unfertiges fühlt sich auf einmal in Bezug auf Präsenz, Bassvolumen und Räumlichkeit besser und teurer an, was während einer Session durchaus zweckdienlich sein kann. Persönlich vermisse ich aufgrund der eingezähmten Mitten aber die tonale Kontrolle – was dann in der Postpro zu bereinigen wäre… Wie zuvor erwähnt ist der DT 770 Pro X Limited Edition auch eine gute Wahl für den Schnittplatz. Schmatzer, jedweder Noise und sonstige Artefakte: Dem Beyerdynamic-Kopfhörer entgeht nichts!

Tragekomfort

Ein hoher Tragekomfort zählt zu den traditionellen Eigenschaften der Kopfhörer aus Heilbronn. Dies trifft auch auf das Jubiläumsmodell zu. Ohrpolster aus Velours sind aus meiner Sicht stets die optimale Wahl und auch der Kopfbügel mit seiner (nach meinem Wissen) neuartigen Lücke in der Bügelmitte (Fontanellen-Aussparung) begünstigt das Tragegefühl auch während langer Sessions. Einzig zu kritisieren sind auffällige Knarzgeräusche, wenn man sich bewegt. Möglicherweise verschwindet dies, wenn der Kopfhörer nach längerer Zeit „eingetragen“ ist. Den moderaten Anpressdruck schätze ich als etwas geringer ein, als ich es von der gelegentlichen Verwendung der Standardvariante (in externen Studios) in Erinnerung habe. Dennoch sitzt der Kopfhörer sicher auf meinem Kopf.

Polster 770 Pro X LE
Fotostrecke: 3 Bilder Bequeme Ohrpolster aus Velours

Alternativen zum Beyerdynamic DT 770 Pro X Limited

beyerdynamic DT 770 ProAudio-Technica ATH-M50 XAustrian Audio Hi-X50
preisgünstigere herkömmliche Variante des Klassikers mit fest verbautem Kabel; als 32-, 80- und 250-Ohm-Modell erhältlichpopulärer Monitoring-Klassiker aus Japan mit hervorragender Wiedergabe und besserer Tonalitätrobust konstruierte, ohraufliegende Alternative des österreichischen Herstellers mit faltbarem Gehäuse
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