Audiosigma ergänzt mit dem MikeHero DSP die Basisversion seines kompakten Audio-Interfaces um eine Lösung mit integriertem DSP. So können Voiceover-Artists, Podcaster und Streamer Signalbearbeitungen schon beim Recording durchführen. Das erspart lästige Nachbearbeitungen. Wir schauen uns das MikeHero DSP für Euch unter der Lupe an und testen es in der Praxis.

- ultrakompakt und leicht
- integrierte DSP-Signalbearbeitung
- keine externe Stromversorgung benötigt
- kompatibel mit allen Mikrofontypen
- integrierte Loopback- und Monitoring-Funktion
- A/D-Wandlung nur mit 16 Bit
- Potis etwas wacklig

Kompletter Lieferumfang für den Sofortstart
Im Karton des Audiosigma MikeHero DSP befindet sich ein Softcase mit Reißverschluss. Als stoffummanteltes Zubehör liegen mit 50 cm Länge ein USB-C-Kabel sowie ein USB-C-auf-USB-A-Kabel bei. Außerdem liegt ein Apple Lightning-auf-USB-Kamera-Adapter bei. Eine beidseitig bedruckte Dokumentation beschreibt das Gerät sowie seine technischen Werte und Einsatzmöglichkeiten.


Audiosigma haben dem MikeHero DSP ein passendes Case spendiert, in dem neben dem Audio-Interface auch alle Kabel unterkommen.
Das außergewöhnliche Design des MikeHero DSP
Das Design des Audiosigma MikeHero DSP ist außergewöhnlich. Und damit ist nicht seine schwarze Grundfarbe mit goldener Bedruckung und weißen Highlights gemeint. Ins Auge fällt vielmehr seine freiliegende Platine, die von zwei abschließenden Aluminiumplatten mit der gleichen geschwungenen Form geschützt wird. Auf der Unterseite sind zusätzlich gummierte Kappen angebracht, die ein Verrutschen des MikeHero DSP auf glatten Oberflächen verhindern sollen.
Zahlreiche Anschlüsse
Sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite befinden sich die Bedienelemente. Am oberen und unteren Ende sind die Anschlüsse des Audio-Interfaces untergebracht. An der Kopfseite ist das mittig ein XLR-Mikrofoneingang mit Rückhaltesicherung. Flankiert wird er von zwei Kopfhörerausgängen, die als Stereo-Miniklinkenbuchsen ausgelegt sind. An der Fußseite befindet sich eine Miniklinkenbuchse, die Aux-Signale aufgreifen kann, sowie der USB-C-Port für die Verbindung zum Recording-Device. Außerdem ist hier eine Buchse verbaut, über die eine externe Betriebsspannung von 5 V zugeführt werden kann.

Schalten und Walten beim Audiosigma MikeHero DSP
An den Seiten finden sich verschiedene Schiebeschalter. Links sind Wahlschalter für den Mikrofontyp und die Deaktivierung des Touch-Modus der Taster untergebracht. Rechts ist ein Schiebeschalter vorhanden, der den Loopback-Modus aktiviert. Außerdem finden sich zwei Drehregler zum Justieren der Mikrofonvorverstärkung und der Ausgangslautstärke auf der Oberseite. Zwischen diesen ist ein Taster, der die Stummschaltenfunktion steuert. Ein weiterer Schiebeschalter regelt den Bezugspegel des Ausgangssignals für die linke Kopfhörerausgangsbuchse. An ihr kann nämlich auch ein Line-Signal fürs Monitoring ausgegeben werden.

Zahlreiche LEDs verschaffen Überblick
Außerdem sind zahlreiche LEDs verbaut. Sie sollen die Bedienung vereinfachen. Das sind auf der Oberseite LEDs, die den Betriebsstatus des Interfaces und die Aktivierung der Phantomsteuerung anzeigen sowie eine Multicolor-LED, die zur Überwachung des Eingangspegels dient. Praktisch ist, dass auch sämtliche Touch-Taster mit einer Status-LED versehen sind. Das Gleiche gilt für die Schiebeschalter von Touch-Funktion und Loopback-Modus.

Das MikeHero DSP bietet mehrstufige Signalbearbeitung
Die Touch-Taster auf der Unterseite des Audiosigma MikeHero DSP offenbaren, welche DSP-Effekte es für die digitale Echtzeit-Signalbearbeitung bereitstellt. Ein vierstufiger Denoiser dient zur Rauschunterdrückung. Ein dreistufiger Limiter soll Signalspitzen begrenzen, um Übersteuerungen zu vermeiden. Der ebenfalls dreistufige “Depop”-Effekt hilft Ploppgeräusche zu verringern, wie sie bei bilabialen Plosivlauten entstehen. Und ein abermals dreistufiger EQ greift in das Frequenzverhalten ein, um einen mehr oder weniger starken klassischen Broadcast-Sound für die Stimme zu bewirken.

DSP-Power und Loopback-Hilfe
Weil diese Effekte in Echtzeit von der Hardware des Audio-Interfaces umgesetzt werden, bleibt die CPU des Recording-Gerätes durch diese Signalbearbeitungen ohne jegliche Belastung. Zu guter Letzt sorgt seine Loopback‑Funktion dafür, dass in Live‑Sessions hinzugemischte Hintergrundmusik und Intros lantenzfrei mitgehört werden können, ohne dass es zu Rückkopplungen kommt.

Was ist Loopback? Die praktische Funktion von Audio-Loopback wird hier erklärt. Was ist wichtig, wer braucht das?
Starke analoge Werte beim Audiosigma MikeHero DSP
Bei den technischen Werten des Audiosigma MikeHero DSP lohnt es sich etwas genauer hinzusehen. Seine A/D-Wandlung geschieht zwar mit 48 kHz-Abtastung, jedoch lediglich mit einer Dynamiktiefe von 16 Bit. Seine analoge Vorstufe ist dagegen durchweg exzellent aufgestellt. So hat es etwa die Vorverstärkung des Mikrofon-Preamps mit starken 70,5 dB in sich. Hier sind deshalb auch für leise dynamische Mikrofone und passive Bändchenmikrofone ausreichend Reserven vorhanden, ohne dass ein zusätzlicher Cloudlifter benötigt würde. Auch das analoge Signal-Rausch-Verhältnis des Interfaces fällt mit -115 dB(A) sehr gut aus.
Ausbaufähiger digitaler Dynamikumfang
Der eher geringe Dynamikumfang des MikeHero DSP beträgt nur 98 dB. Das rührt von seiner A/D-Wandlung mit lediglich 16 Bit her. Ohne den digitalen Headroom einer höheren Bit-Auflösung muss hier folglich sauber eingepegelt werden. Der intergrierte DSP-Limiter erscheint deshalb gleich noch sinnvoller. Mit einem THD-Wert von unter 0,01 % gibt das MikeHero DSP ein Audiosignal aus, das frei von wahrnehmbaren Verzerrungen ist. Dass für die Phantomspeisung von Kondensatormikrofonen keine zusätzliche externe Spannungsquelle erforderlich ist, ist ein weiterer Pluspunkt des MikeHero DSP.




























