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Audio Technica AT4050 Test

Es gibt Hersteller, die man rein gefühlsmäßig erst einmal mit dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ in Verbindung bringt, so auch Audio Technica. Es mag vielleicht daran liegen, dass sich in der Referenzliste der Firma solch illustre „Gigs“ wie die US Präsidentschaftsdebatte, das amerikanische Abgeordnetenhaus, der Senat oder die Grammy Awards finden. Tatsache ist jedoch, dass Audio Technica 1962 von einem gewissen Herrn Matsushita in Tokio aus der Taufe gehoben wurde – bis zur Gründung von Audio Technica US in Ohio sollten dann noch weitere 10 Jahre vergehen. Sei’s drum. 

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Doch nicht nur das Land des mächtigsten Mannes der Welt, oder besser gesagt einige seiner Bewohner, die sich mit Audiotechnik beschäftigen, schwören auf Produkte von AT. Auch ein (in der Audiobranche) bekannter Inselbewohner bekennt sich zu den Mikrofonen dieses Herstellers. Mick Hughes … schon mal gehört? „Big Mick“ … klingelt´s jetzt? Ja genau, der Big Mick, der seit 1984 für die krachenden Sounds der US-Metaller von Metallica mit zuständig ist. Und zack, sind wir wieder in den Staaten gelandet.

Nach diesem kurzen historischen Ausflug meinerseits, der sich keinesfalls wie eine Verschwörungstheorie lesen soll, kommen wir nun zu unserem Testkandidaten, dem Audio Technica AT4050. Und auch das hat übrigens unmittelbar mit dem großen Mick zu tun: Mr. Hughes positionierte nämlich genau dieses Mikro sehr häufig vor den 4x12er Gitarrenboxen von Metallica (es kam auch des Öfteren für die Vocals zum Einsatz), selbst bei Live-Gigs, wo man ja eher selten ein Großmembran-Kondensatormikro vor einem Gitarren-Stack findet. Soll heißen: dieses Mikrofon muss irgendetwas haben! Grund genug für uns, das AT4050 zum 900EUR-Klassen-Mikrovergleich einzuladen.

Details

Robuste Verarbeitung macht das AT4050 auch roadtauglich

Das AT4050 wird im ausgepolsterten Kunststoff-Etui geliefert, in dem auch leider nur das Mikrofon Platz findet – die mitgelieferte Spinnenhalterung muss also getrennt vom „Partner“ auf Reisen gehen. Als weiteres Zubehör hat Audio Technica seinem Mikro noch ein kleines „Goodie“ mit auf den Weg gegeben, das zwar wenig auffällig, dafür aber umso praktischer und sinnvoller ist. Es handelt sich um einen Staubschutzbeutel, der über Mikro und Spinne gestülpt werden kann. Wer seine Mikrofone im Studio gerne am Stativ aufgebaut lässt, wird dieses Zubehörteil schnell zu schätzen wissen.

Das AT4050 präsentiert sich im mattschwarzen Metallgehäuse und ist sehr robust verarbeitet – also auch einem „on the road“-Einsatz à la Big Mick steht nichts im Wege. Das Größenverhältnis von Mikrofonkorb und Body ist etwa 1:1. Die Länge beträgt 188 mm, der maximale Durchmesser 53,4 mm und das Gewicht 510 g. Auf der Vorderseite befindet sich im unteren Teil des Bodys ein kleiner 3-Weg-Schalter, mit dem die Richtcharakteristik zwischen Niere, Kugel und Acht eingestellt werden kann, denn es handelt sich beim AT4050 um ein Doppel-Großmembranmikro. Auf seiner Rückseite wird man mit zwei weiteren Schaltern beglückt – einer nimmt das zuschaltbare Lowcut-Filter (80 Hz, 12 dB/Oktave) in Betrieb, der andere ist für eine -10 dB Vordämpfung (Pad) zuständig.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein einfaches, gepolstertes Kunststoff-Etui…

Bestens für hohen Schalldruck geeignet 

Der XLR-Anschluss auf der Unterseite ist vorbildlich mit dem Schaft verschraubt und gewährleistet eine sichere Verbindung. Der Mikrofonkorb selbst besteht aus einem soliden Drahtgeflecht und sollte der Kapselkonstruktion auch bei härterer Gangart ausreichenden Schutz bieten. Den Frequenzgang gibt der Hersteller mit 20 Hz-18 kHz an, das Eigenrauschen mit 17 dB(SPL), die Empfindlichkeit mit -36 dB (15,8 mV) und den maximalen Eingangsschallpegel mit 149 dB(SPL) – mit Pad lässt sich das dann noch auf 159 dB(SPL) erhöhen, aber einen solchen Schalldruck werden selbst die Gitarreros von Metallica nicht an die Luft setzen.

Gummiband statt Gewinde

Die elastische Spinnenhalterung ist aus robustem Kunststoff gefertigt und besteht aus zwei Ringkonstruktionen. Der kleine, innere Ring, der auch das Mikro aufnimmt, ist durch einen Gummi an vier Punkten des großen, äußeren Rings eingehangen. Das Mikrofon findet über ein breites Gummiband, das in eine Aussparung am Body passt, Halt in der inneren Ringkonstruktion. Ganz ehrlich, ich finde, das hätte man besser lösen können. Sei es über ein Gewinde am Schaft (siehe Neumann), einen arretierbaren Ring (siehe AKG), einen Klemmverschluss (siehe Blue), etc. – aber ein einfacher, breiter Gummi erscheint mir doch etwas sehr „einfach“.

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Profilbild von TEIWAZ

TEIWAZ sagt:

#1 - 09.02.2020 um 14:04 Uhr

0

Also ich habe keinerlei Probleme um an alle Schalter zu kommen.
Auf den Bildern ist zu erkennen dass bei eurem Test das Mikrofon genau andersherum in der Spinne sitzt als bei mir. wenn man die Spinne andersherum benutzt (was mir beim Aufbau des Mikrofons am logischsten erschien), hat man keinerlei Probleme an die Schalter zu kommen.
Deshalb kann ich eure Meinung dazu nicht teilen!

    Profilbild von Guido bonedo

    Guido bonedo sagt:

    #1.1 - 11.02.2020 um 09:34 Uhr

    0

    Hallo TEIWAZ, danke für deinen Kommentar und deine Aufmerksamkeit. Der Test ist schon einige Jahre her, aber nach Durchsicht der Fotos gebe ich dir vollkommen Recht. Der Test fand damals im Rahmen eines Testmarathons mit mehreren Mikros statt - da ist mir dieser Fact wohl durchgegangen. Ich werde das im Text und der Pro/Contra-Liste korrigieren. Dieser damalige Contra-Punkt war aber eh nicht entscheidend für die Gesamtbewertung, an der sich auch nun nichts ändert - da waren andere Faktoren wichtiger (besonders Klang). Viele Grüße, Guido Metzen (bonedo)

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