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AMT O-Drive OE-1 Test

Der AMT O-Drive OE-1 im bonedo-Test – Die Pedale, die von AMT bisher in der bonedo-Redaktion zum Testen vorlagen, haben allesamt gezeigt, dass man auch im fernen Sibirien weiß, was Gitarristen wünschen. Und nachdem schon der Sound diverser Klassiker mit durchaus respektablem Ergebnis auf Pedalformat eingedampft wurde, war es nur logisch, dass irgendwann auch eine der verbliebenen britischen Legenden an der Reihe ist, deren Produkte nicht nur wegen ihrer Farbe Karriere machten.

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Kein Zweifel, dass die Amps von Orange zu den Klassikern gehören, die die Insel hervorgebracht hat. Neben Marken wie Marshall, Vox und Laney haben auch sie kräftig an der Rock-Geschichte mitgeschrieben und ihr den unverkennbaren orangefarbenen Stempel aufgedrückt. Interessant zu wissen, ob und wie es AMT gelungen ist, diese ganz eigene Verstärkerpersönlichkeit in ein Pedal zu sperren.

Details

Optik/Verarbeitung:

Das Gehäuse des OE-1 besteht wie bei allen bisher getesteten Pedalen aus dem Hause AMT vollständig aus Metall. Und seine Farbe? Natürlich orange, was auch sonst. Zumindest an diesen beiden Faktoren gibt es nichts auszusetzen, alles ohne Fehl und Tadel. Und mit seinen 110 x 62 x 58 mm hat es auch die typischen Fußpedal-Maße und sollte sich problemlos in jedes Pedalbord integrieren lassen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Gehäuse besteht aus stabilem Metall…

Auf der Oberseite stehen drei Potis zur Verfügung, die mit Level, Tone und Gain bezeichnet werden. Auch hier keine Überraschungen, Gain regelt den Zerrgehalt, Level die Lautstärke und Tone eben genau diesen. Level bietet maximal aufgedreht +8dB, womit ein angeschlossener Amp eingangsseitig ordentlich angepustet werden kann. Ein Kippschalter mit der Aufschrift Voice hat seinen Platz zwischen Level- und Gainregler, er soll dazu dienen, den Sound des Pedals an den jeweils angeschlossenen Amp anzugleichen.

Drei Regler und ein Voice-Schalter warten auf Kundschaft
Drei Regler und ein Voice-Schalter warten auf Kundschaft

Der gewohnte Fußschalter aktiviert das Pedal mit einem spürbaren Klacken, was sich aber nicht auf den Amp überträgt. Aktiviert glüht eine rote LED, die auch in heller Umgebung gut zu sehen ist. Im deaktivierten Zustand arbeitet das OE-1 wie alle Pedale der AMT Drive-Serie im True-Bypass.
Die Gitarre wird an der rechten Gehäuseseite angeschlossen, links geht’s zum Amp. Für die notwendige Energie sorgt entweder eine 9V-Batterie oder ein entsprechendes Standardnetzteil, das allerdings nicht zum Lieferumfang gehört. Letzteres findet seinen Anschluss ebenfalls an der rechten Seite.

Fotostrecke: 3 Bilder AMTs OE-1 schaltet mit True-Bypass

Um an das Batteriefach zu gelangen, muss dieses per Kreuzschlitz-Schraubendreher geöffnet werden. Das ist meiner Meinung nach nicht sonderlich praxistauglich, daher empfehle ich den Betrieb mit einer externen Spannungsversorgung.
Davon abgesehen sorgen am Boden vier kleine Gummifüße für festen Halt auf glatten Flächen. Vorsorglich sind die aber lediglich aufgeklebt und lassen sich daher auch leicht entfernen, um das Pedal mithilfe eines Klettbandes auf einem Stressbrett unterzubringen.
So viel zu den Äußerlichkeiten.

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Praxis

Bedienung/ Sound:

Dank der wenigen Regler gestaltet sich das Bedienen des Pedals intuitiv und völlig problemlos. Zudem macht alles einen sehr wertigen Eindruck, die Potis drehen sich mit angenehmem Widerstand und auch der Kippschalter lässt sich ohne zielstrebigen Griff nicht verstellen – so soll das sein!
Wenden wir uns nun den inneren Werten zu, sprich, dem Sound. Das OE-1 habe ich an einen leicht angecrunchten Fender Amp angeschlossen und mit einem SM57 und einem Sontronics Halo abgenommen.
Zuerst spiele ich den Amp pur, im zweiten Clip dann mit der ersten Voice-Stellung, zuletzt mit der zweiten. Als Gitarre verwende ich eine Les Paul in Stegposition, beim Pedal stehen Level und Tone in der Mitte, also auf 12 Uhr, der Gainregler befindet sich auf 9 Uhr.

Audio Samples
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Amp Pur Voice #1 Voice #2

Der Sound verdichtet sich im zweiten Clip und wird durch eine Prise Höhen, die das OE-1 liefert, aufgefrischt. Sie wirken aber zum Glück nicht aufdringlich. Durch die Veränderung des Voice-Reglers verschiebt sich das ansonsten etwas gedrungene Mittenbild leicht nach oben und bringt mehr Frische in den Sound.
Nun drehe ich den Gainregler voll auf und stelle das Tonpoti auf 15 Uhr. Auch hier verändere ich im zweiten File die Stellung des Voice-Schalters.

Audio Samples
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Max. Gain – Voice #1 Max. Gain – Voice #2

Das Pedal erzeugt ein saftiges Crunchbrett, mit dem sich auch wunderbar Leads spielen lassen. Hier hört man die Orange-Anmutung gut heraus. Würde ein Marshall eher mittiger ans Werk gehen, bietet dieser Sound mehr Fülle in Richtung Bass und zeigt sich deshalb eine Nummer fetter.
Auch der Unterschied zwischen Position eins und zwei des Voice-Schalters lässt sich hier gut heraushören. Im zweiten Clip räumt er wie im Beispiel zuvor ordentlich auf und lässt den Sound mehr strahlen.
Abschließend kommt eine Duesenberg Starplayer zum Einsatz. Hier befinden sich Gain auf 14 und Tone auf 11 Uhr, und auch den Voice-Regler verändere ich im zweiten File.

Audio Samples
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Gain 14 Uhr – Voice #1 Gain 14 Uhr – Voice #2

Erstaunlich, was das Zerrpedal aus dem Fender zaubert. Mit der Starplayer ensteht so ein absolut amtlicher Rocksound, der sich auf keinen Fall verstecken muss. Im letzten Clip wird der Klang durch den Einsatz des Voice-Schalters moderner, da er die Mitten ausdünnt. Das erweitert das Einsatzgebiet ganz gehörig und macht den OE-1 zu einem wirklich flexiblen und eigenständig klingenden Zerr-Aggregat.

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Fazit

Der O-Drive OE-1 von AMT ist ein fantastisches Verzerrerpedal mit Orange-Anmutung. Wunderbar dynamisch und mit einer großen Portion Schmutz ermöglicht es herrlich breitbeinige Crunchsounds. Wäre das Batteriefach leichter erreichbar, gäbe es tatsächlich die volle Punktzahl. Hammerteil!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • True- Bypass
Contra
  • Batteriewechsel fummelig
Artikelbild
AMT O-Drive OE-1 Test
Für 85,00€ bei
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Technische Daten:
  • Hersteller: AMT
  • Bezeichnung: O-Drive OE-1
  • Arbeitsweise: Orange Emulation, analog, True Bypass,
  • Regler: Level, Gain, Tone, Voice-Schalter
  • Stromversorgung: 9V-Batterie oder Netzteil (beides nicht im Lieferumfang)
  • Herstellungsort: Russland
  • Größe: 110 x 62 x 58 mm
  • Preis: 99,00 Euro UVP
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