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Istanbul Mehmet IMC Natural und Brilliant 4-Piece und 3-Piece Sets Test

Heute haben sich mal wieder Beckensets im Teststudio eingefunden, diesmal aus der neuen IMC-Serie des türkischen Herstellers Istanbul Mehmet. Dass sich solche „Rundum-sorglos-Pakete“ ungebrochener Beliebtheit erfreuen, dürfte kaum jemand abstreiten, der sich durch die Angebotslisten der Händlerseiten klickt. Natürlich fällt die Investition zunächst etwas höher aus, zwei Argumente sprechen allerdings trotzdem für so eine Werkszusammenstellung. Das erste ist der Preis, denn nicht selten gibt es eines der Instrumente im Set – im Vergleich zum Einzelkauf der enthaltenen Modelle – geschenkt. Das zweite betrifft den Umstand, dass die Becken im Werk so selektiert werden, dass sie optimal miteinander harmonieren. 

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Preislich liegen unsere Kandidaten im Segment der unteren Mittelklasse und damit sogar noch etwas unterhalb der beliebten Samatya-Beckenserie. Im Gegensatz zu diesen ist die Auswahl bei den IMCs jedoch auf sehr wenige Modelle beschränkt. Dafür gibt es aber vier Sets und zwei Finish-Optionen. Fans von Chinas, Splashes, gelochten oder sonstwie speziell bearbeiteten Instrumenten dürften hier also nicht auf ihre Kosten kommen, wer jedoch ein Basis-Set zum bezahlbaren Kurs sucht, schon eher. Was die Becken tatsächlich so können, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Die IMC Becken werden aus B20-Bronze gefertigt

Schwarze Taschen aus Nylonmaterial sind das erste, was mir beim Öffnen der Versandkartons  ins Auge fällt. Wer sich nämlich für ein Set der IMC Becken entscheidet, bekommt so ein Transportbehältnis dazu. In jedem befinden sich jeweils eine 14er Hi-Hat, ein 20er Ride sowie Crashbecken in 16 und 18 Zoll. Bei den beiden 3-Piece Sets fehlen die 18er Crashes, ansonsten bleibt alles identisch. Der einzige Unterschied der Sets besteht in der Oberflächenbehandlung der enthaltenen Instrumente. Eines ist im matten Naturfinish gehalten, das andere hochglanzpoliert. Nicht nur optisch gibt es damit eine interessante Alternative, auch klanglich könnte sich das Finish auswirken. So wird polierten Becken ein etwas weicherer, leicht „entschärfter“ Klang nachgesagt, bei natürlich gehaltenen Instrumenten geht es minimal dreckiger zu. 

Fotostrecke: 5 Bilder Hier seht ihr das IMC 4-Piece Set in der Natural-Ausführung…

Bei der Inspektion der einzelnen Modelle fällt mir zunächst auf, dass mir wenig auffällt. Wir haben es mit ganz klassisch geformten Instrumenten zu tun, Extravaganzen gibt es hier nicht. Als Material  kommt hochwertige B20-Bronze zum Einsatz, was die Becken auch durch einen entsprechenden Aufdruck im IMC-Logo kundtun. Wie genau die Serie gefertigt wird, bleibt im Verborgenen, Istanbul Mehmet spricht von modernen Fertigungstechnologien. Ich vermute, dass hier genauso gegossen und abgedreht wird wie bei den meisten anderen türkischen B20-Becken auch. Ob bei der Hämmerung eine Maschine assistiert, ist nur eine Spekulation. Keine Spekulation hingegen sind die Gewichte der Becken, denn die werden auf meiner Digitalwaage recht exakt angezeigt. Wie erwartet, haben wir es mit mittelleichten Instrumenten zu tun. Dazu weiter unten mehr.
Alle Modelle weisen ein feines, beidseitiges und vollflächiges Abdrehmuster auf, die Hämmerung ist deutlich sichtbar, fällt jedoch nicht allzu tief aus und ist relativ gleichmäßig gesetzt. Die Kuppen bleiben vom Hämmern verschont, beim Ride fallen sie im Verhältnis deutlich größer aus. Auf den Innenseiten der Kuppen hat Firmenchef Mehmet Tamdeger seine Signatur platziert, was für ein kleines bisschen Oberklasse-Feeling sorgt. 

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Mehr Informationen

Die Crashes sind eher dünn, die Rides etwas schwerer  

Auch die Gewichtung der Becken zeigt, dass ein weiter Einsatzbereich mit dem Fokus auf Backbeat-orientierte Musik das Entwicklungsziel war. So zeigt die Waage bei den Natural Crashes 970 und 1390 Gramm an, das 16er Brilliant entspricht ziemlich genau dem Natural, das 18er Brilliant kommt auf 1450 Gramm. Auch die Rides sind nahezu identisch gewichtet, sie liegen bei etwa 2400 Gramm. Damit würde ich die 16er Crashes im Verhältnis als thin, die 18er als medium-thin und die Ridebecken als medium einstufen. Bei den Hi-Hats pendelt sich die Anzeige jeweils bei knappen 1000 Gramm für das Top und 1170 Gramm für das Bottom ein, womit wir hier im medium-thin Bereich liegen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Damit keine Zweifel aufkommen: „Bronze“ ist das Material, „Brilliant“ das Finish.
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Praxis

Die Brilliant-Modelle klingen eine Spur weicher

Kommen wir nun zum Soundcheck. Neben den generellen Klangeigenschaften ist hier natürlich besonders interessant, wie sich das Finish auf die ansonsten identischen Instrumente auswirkt. Aber der Reihe nach. Zunächst fällt auf, dass die Abstimmung der Sets sehr gut gelungen ist. So bilden die Crashes eine tonal logische Reihe, Rides und Hi-Hats fügen sich ebenso gut ins das Gesamtgeschehen ein. Durchaus beeindruckend ist auch der Umstand, dass die Becken aller Sets klanglich sehr nah beieinander liegen, die Selektion also ganz offensichtlich ziemlich streng ausfällt. Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede, und die führe ich auf das Finish zurück. So besitzen die Natural-Versionen einen minimal rauchigeren Grundton, die Brilliant Becken schimmern etwas weicher. Ich habe euch jeweils die größeren 4-Piece Sets aufgenommen. 

Das Logo ist gelasert.
Das Logo ist gelasert.

Hohe Auflösung und gute Abstimmung bei den Crashes

Dass wir es bei den Crashes mit Instrumenten der unteren Mittelklasse zu tun haben, traut man ihnen gar nicht zu. Sie sprechen schnell an, lösen sehr hoch auf und blenden mit angenehmen Obertönen aus. Dabei besitzen sie weder einen nervigen, glockigen Charakter noch wirken sie zu leise oder dunkel. Trashige Klanganteile sind praktisch nicht vorhanden, was sie zu einer guten Wahl für Fans eher sauberer, klassischer Crashsounds macht. 

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16“ Natural Crash 18“ Natural Crash beide Natural Crashes 16“ Brilliant Crash 18“ Brilliant Crash beide Brilliant Crashes

Langes Sustain bei den Ridebecken

Bei den Ridebecken ist der gleiche Klangcharakter zu hören wie bei den Crashes. Mit schneller Ansprache, mittigem Grundton und hoher Auflösung gehen auch sie zu Werke, beiden Modellen ist zudem ein ziemlich langes Sustain zu eigen. Die großen Kuppen sind definiert, aber weder brutal laut noch stechend. Im Crashride-Betrieb sind die Instrumente allerdings zu massiver Lautstärke fähig, tonal fügen sie sich trotzdem noch in die Reihe der Crashes ein.

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20“ Natural Ride 20“ Brilliant Ride

Die Hi-Hats lassen geschlossen etwas Definition vermissen

Bei den Hi-Hats bin ich persönlich ein ganz bisschen gespalten. Sie klingen in allen Spielmodi voll und angenehm, Aufzieher entwickeln sich schnell und komplex und auch der Chicksound ist schön präsent. Einzig bei der geschlossenen Spielweise lassen sie Definition vermissen, wirken etwas indifferent und kratzig. Für Drummer, denen schnelle Doubles auf der Hi-Hat nicht klar und präzise genug sein können, würde ich sie daher nicht unbedingt empfehlen. Wer es allerdings auch geschlossen etwas breiter und komplexer mag wird die Becken mögen. Auch aufgenommen gefallen sie mir gut. 

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14“ Natural Hi-Hats 14“ Brilliant Hi-Hats
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Fazit

Für knappe 350 beziehungsweise 400 Euro bietet Istanbul Mehmet seine neue IMC-Serie entweder als 3-Piece oder 4-Piece-Beckenset an, gewählt werden darf dabei zwischen der Natural- und der Brilliant-Ausführung. Im Test geben sich die Instrumente durchweg musikalisch, warm und hochauflösend, die sinnvolle Gewichtung sorgt für einen sehr breiten Einsatzbereich. Besonders gut klingen die Crashes, die kaum von teureren Kollegen zu unterscheiden sind. Bei den Rides gibt es ebenso gute Klänge, wobei die Reise hier eher in Richtung längeren Sustains und Crashride-Fähigkeit geht. Trockene Sounds mit maximaler Kontrolle sind hier nicht so angesagt. Das trifft im Grunde auch auf die Hi-Hats zu, die im geschlossenen Betrieb jedoch etwas an Klarheit und Definition vermissen lassen, in allen anderen Spielmodi aber sehr gut und ausgewogen daher kommen. Dass die Werkszusammenstellungen nicht nur innerhalb der Sets gut passen, sondern auch im Vergleich nahezu identisch ausfallen, ist ein weiterer Pluspunkt der IMC-Sets. Soll es also ein vielseitiges, gut klingendes Becken-Bundle mit Tasche werden, dürfen die neuen IMC durchaus in die enge Wahl kommen. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gut aufgelöste, vielseitig einsetzbare Klänge bei allen Modellen
  • gute Verarbeitung
  • sehr gute Abstimmung
  • einfache Tasche im Lieferumfang
Contra
  • Hi-Hats lassen im geschlossenen Betrieb Definition vermissen
Artikelbild
Istanbul Mehmet IMC Natural und Brilliant 4-Piece und 3-Piece Sets Test
Für 569,00€ bei
Ob Natural oder Brilliant, die Istanbul Mehmet IMC Beckensets klingen gut.
Ob Natural oder Brilliant, die Istanbul Mehmet IMC Beckensets klingen gut.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Istanbul Mehmet
  • Serie: IMC
  • Bezeichnung: 3-Piece Set Natural/Brilliant
  • IMC 4-Piece Set Natural/Brilliant
  • Material: B20-Bronze
  • Klangcharakteristik: klar, vielseitig, schnelle Ansprache
  • Gewicht: Medium-thin
  • Herstellungsland: Türkei
  • Besonderheit: Taschen im Lieferumfang
  • PREISE (Verkaufspreise April 2021):
  • IMC 4-Piece Set Natural: 398,00 EUR
  • IMC 4-Piece Set Brilliant: 398,00 EUR
  • IMC 3-Piece Set Natural: 349,00 EUR
  • IMC 3-Piece Set Brilliant: 349,00 EUR

Seite des Herstellers: http://www.istanbulmehmet.com

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Ob Natural oder Brilliant, die Istanbul Mehmet IMC Beckensets klingen gut.

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