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Yamaha Pacifica 112V Test

Die Yamaha Pacifica 112V gehört zur mittlerweile seit 1989 erhältlichen E-Gitarrenserie des renommierten japanischen Herstellers. Gleichzeitig gelten die preisgünstigen Einsteigermodelle mit dem Kürzel 112 als die erfolgreichsten Ausgaben der Pacifica-Serie. Grundsätzlich aufgeteilt in zwei Modelltypen haben wir es bei der Yamaha Pacifica 112V mit einer typischen S-Style-E-Gitarre mit HSS-Tonabnehmerbestückung zu tun, die dem E-Gitarren-Einsteiger vorab eine gewisse klangliche Vielseitigkeit verspricht. Das Kürzel “V” steht dabei für die Alnico-V-Tonabnehmer, mit denen das Modell ausgeliefert wird.

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Als Einsteiger kann man mit der Yamaha Pacifica 112V nichts falsch machen und erhält neben der Gitarre noch eine Schnupperstunde gratis obendrauf.


Der Einsteigermarkt ist hart umkämpft und offenbart demzufolge eine große Auswahl im unteren Preissegment. Yamaha bietet dem E-Gitarrenneuling zum Instrument auch eine gratis Video-Schnupperstunde bei einem Lehrer der Yamaha-Music-School an. Ob sich die Yamaha Pacifica 112V für Einsteiger lohnt, soll der folgende Test zutage fördern.

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Details

Lieferumfang

Geliefert wird die Yamaha Pacifica 112V in einem Karton, der in Sachen Zubehör nur das obligatorische Werkzeug zum Nachstellen des Instruments und den Tremoloarm dabei hat. Eine einfache Tasche ist also nicht Teil des Lieferumfangs, was bei einem Preis von momentan knapp 330 Euro aber auch nicht unbedingt vorausgesetzt werden kann. Im Karton befindet sich außerdem der Unterrichtsgutschein in Form eines Coupon-Kärtchens, das man zum Einlösen der schon anfangs erwähnten Gratis-Schnupperstunde benötigt. Bei der ersten Begutachtung macht die in Indonesien gefertigte Gitarre einen sauber verarbeiteten Eindruck und bringt 3,5 kg auf die Waage.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Yamaha Pacifica 112V präsentiert sich als gut ausgestattete Einsteiger-Gitarre im S-Style mit zwei Single-Coil Pickups und einem Humbucker.

Korpus / Elektronik

Bei der Yamaha Pacifica 112V haben wir es ganz augenscheinlich mit einer S-Style-E-Gitarre zu tun, die mit einem Humbucker in der Stegposition und zwei Singlecoils in der Hals- und Mittelposition ausgestattet ist. Da sich beim Humbucker auch alternativ nur eine Spule aktivieren lässt (Split-Coil), bietet die Gitarre statt der klassischen fünf Schaltmöglichkeiten sogar sieben verschiedene Sounds. Sie kommt mit Alnico-V-Pickups, deren Magnet aus einer Aluminium-Nickel-Kobalt-Eisen-Legierung besteht (AlNiCo). Speziell dem Alnico-V-Typen sagt man einen höheren Output und eine härtere Auflösung in den Höhen nach. Mehr dazu gleich in der Praxis.

Fotostrecke: 5 Bilder Am Steg sitzt ein Humbucker, der über eine Split-Coil Funktion verfügt und so bei Bedarf auch mit nur einer Spule aktiviert werden kann.

Angewählt werden die Pickups über einen klassischen Fünfwegschalter. Weiterhin stehen ein Master-Volume- und ein Master-Tone-Poti zur Verfügung. Letzteres beherbergt die Push-Pull-Option zum Splitten des Humbuckers. Für ein Modell dieser Art äußerst typisch wird der Korpus der Pacifica 112V aus Erle gefertigt. Für ein bequemeres Spielgefühl sorgen eine Aussparung auf der Rückseite und eine angewinkelte Armauflage auf der Vorderseite. Unser Testmodell präsentiert sich ganz schlicht in Schwarz mit einer Hochglanzlackierung und einem weißen Schlagbrett. Alternativ ist Modell auch in den Farbgebungen Silver, Yellow Natural Satin, Sonic Blue, Raspberry Red und Old Violin Sunburst erhältlich. Die Saiten laufen durch den Korpus über ein klassisches Vintage-Style-Tremolo, das aufliegend einstellt wurde, der Tremoloarm wird beim Einsetzen geschraubt.

Auf der Yamaha Pacifica 112V kommt ein klassisches Vintage-Style Tremolo zum Einsatz.
Auf der Yamaha Pacifica 112V kommt ein klassisches Vintage-Style Tremolo zum Einsatz.

Hals

Auch beim geschraubten Hals setzt die Yamaha Pacifica 112V auf die klassische Kombination aus Ahorn und Palisander. Bei der Mensur von 648 mm geht dieses S-Style-Modell ebenfalls keine Experimente ein. Das Palisandergriffbrett mit einem Radius von 350 mm beherbergt 22 Bünde, die vom Hersteller mit der Größenangabe Medium versehen wurden. Der helle Ahornhals wurde ansonsten matt lackiert und wirkt relativ natürlich und unbehandelt. Der Sattel besteht aus Urea, einem Harnstoffharz und misst 41 mm. Sechs Gussmechaniken, zu denen der Hersteller ansonsten keine weiteren Angaben macht, sorgen für die richtige Stimmung.

Fotostrecke: 5 Bilder Dank der beiden Cutaways lässt sich die Yamaha Pacifica 112V auch in hohen Lagen gut bespielen.
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Praxis

Direkt aus dem Karton punktet die Yamaha Pacifica 112V mit einer ziemlich flachen Saitenlage, die nicht übermäßig zum Klirren neigt und eine angenehm leichte Bespielbarkeit ermöglicht. Dazu trägt auch der matt lackierte und sich natürlich anfühlende Hals mit seinem recht flachen und umkomplizierten Profil bei, der Einsteigern entgegenkommen dürfte. Ein klein wenig rau fühlen sich die Bünde allerdings beim Massieren der Saiten an, wobei ich diesen Umstand auch schon bei deutlich teureren Gitarren in ausgeprägterem Maße erlebt habe. Störender empfinde ich eher die nicht ganz sauber abgerundeten Bundkanten. Das macht sich zwar beim Spielen nicht direkt bemerkbar, beeinträchtigt aber die Haptik des Instruments. Ab Werk kommt auch diese E-Gitarre mit dünnen Saiten in den Stärken 009-042, was das Ziehen natürlich spürbar erleichtert. Andererseits leidet mit solch dünnen Saiten bei Einsteigern, die häufig noch etwas viel Druck mit den Fingern auf die Saiten ausüben, schnell die Intonation. Das Tremolo ist, wie schon erwähnt, aufliegend eingestellt und erlaubt demzufolge nur eine Modulation der Tonhöhe nach unten. Allerdings kommt hier nur bedingt Freude auf, da es etwas schwergängig läuft. Bei moderatem Einsatz hält die Gitarre aber ansonsten die Stimmung. Trocken angespielt wirkt diese S-Style-Gitarre ansonsten schön knackig und spritzig in der Ansprache, genau so, wie man es von einem Instrument dieser Art erwartet. Daher ist es nun Zeit, den Amp warmlaufen zu lassen.

Für den Praxischeck steht ein Fender Silverface Bassman-Topteil bereit. Das Amp-Signal läuft dabei über eine Universal Audio OX Box, die die Lautsprechersimulation übernimmt, und wird anschließend aufgezeichnet. Für die Overdrive-Sounds liegen außerdem ein Wampler Tumnus sowie ein Maxon OD808 Pedal bereit. In Sachen High Gain sattele ich dann später auf das Line6 HX Stomp um, bei dem ich die Simulation eines Engl Amps aktiviert habe.
Wie gewohnt starten wir aber mit den unverzerrten Sounds und einer ersten Bestandsaufnahme der Pickup-Einstellungen. Ich beginne dabei mit den Single-Coil am Hals. Am Ende des Beispiels hört ihr dann die beiden Split-Coil-Einstellungen.

Audio Samples
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Clean: PU Check

Das klingt erwartungsgemäß “stratig”. In der Tat weisen die Alnico-Pickups dabei in den Höhen eine gewisse Härte auf und wirken clean gespielt tendenziell auch ein wenig kühl in der Auflösung. Der Humbucker am Steg hebt dann hörbar den Output an und bringt den Bassman schon etwas ins Schwitzen. Gleichzeitig machen die Mitten einen deutlichen Satz nach vorne, was sich mit mehr Gain positiv auswirken dürfte. Dazu gleich mehr. Insgesamt machen die Pickups einen sehr praktikablen und vielseitigen ersten Eindruck.
Es folgen ein paar Praxisbeispiele in unterschiedlichen Einstellungen, die diesen Eindruck untermauern können. Die Kombination aus mittlerem Single-Coil und Humbucker am Steg sorgt auch bei dieser Variante für einen etwas moderneren Strat-Sound mit mehr Mittenanteil. Auch wenn Split-Coil-Sounds immer ein Stück kompromissbehaftet sind, macht der Humbucker auch mit nur einer aktiven Spule neben den Single-Coils eine gute Figur.

Audio Samples
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Clean: Middle PU + Bridge PU Clean: Neck PU Clean: Middle PU + Bridge PU (Split)
Die Yamaha Pacifica 112V ist vielseitig aufgestellt und erlaubt Ausflüge in verschiedene Stile von Blues über Rock bis Metal.
Die Yamaha Pacifica 112V ist vielseitig aufgestellt und erlaubt Ausflüge in verschiedene Stile von Blues über Rock bis Metal.

Im Zusammenspiel mit den erwähnten Overdrive-Pedalen geht die etwas härtere Auflösung der Höhen bei den Single-Coils gut auf und sorgt für einen direkten und durchsetzungsfähigen Ansatz. Angezerrte Blues-Rock-Töne in Richtung SRV lassen sich mit dem Single-Coil am Hals und dem OD808 als Boost vor dem Bassman ebenfalls umsetzen und auch der Humbucker als Split-Coil macht hier eine gute Figur. Aber hört selbst.

Audio Samples
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Overdrive: Neck PU + OD808 Overdrive: Bridge PU (Split) + Wampler Tumnus

Bevor wir uns in High-Gain-Gefilde vorwagen, gibt es noch eine Bestandsaufnahme zum dynamischen Verhalten der Tonabnehmer. Dabei hängt erneut der Wampler Tumnus mit schon etwas mehr Gain vor der Vorstufe des Bassman. An der Gitarre ist der Bridge-Humbucker aktiviert. Wie sich zeigt, hängt die Yamaha Pacifica 112V sehr gut am Volume-Poti und am Anschlag und erlaubt so eine feinfühlige Dosierung des Zerrgrads.

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Overdrive: Bridge PU + Wampler Tumnus (Dynamik Check)

Auch im High-Gain-Betrieb löst der Humbucker das Signal gut auf, punktet mit einem durchsetzungsfähigen Sound und unterstreicht damit den vielseitigen Ansatz dieses Modells. Hier kommen zwei abschließende Beispiele.

Audio Samples
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High Gain: Bridge PU High Gain: Bridge PU (Drop D Tuning)
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Fazit

Die Yamaha Pacifica 112V präsentiert sich mit einer guten Einstellung ab Werk und einer leichten Bespielbarkeit. Mit der Kombination aus zwei Single-Coils und einem splitbaren Humbucker am Steg ist diese S-Style-E-Gitarre vielseitig aufgestellt und erlaubt Ausflüge in verschiedene Stile von Blues über Rock bis Metal. Das Tremolo-System könnte allerdings leichtgängiger laufen und auch die Bünde waren bei unserem Testmodell an den Kanten nicht ganz sauber verrundet. Diese kleinen Unsauberkeiten lassen sich auf der Werkbank beim Fachmann allerdings auch schnell beheben. Insgesamt ist dieses Modell besonders für Einsteiger absolut empfehlenswert.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • gute Werkseinstellung (mit Abstrichen -> siehe Contra)
  • einfache Bespielbarkeit
  • solider und vielseitiger Pickup-Sound
  • Schnupperstunde gratis
Contra
  • Tremolo ab Werk etwas schwergängig
  • Bundkanten nicht ganz sauber verrundet
Artikelbild
Yamaha Pacifica 112V Test
Für 315,00€ bei
Als Einsteiger kann man mit der Yamaha Pacifica 112V nichts falsch machen und erhält neben der Gitarre noch eine Schnupperstunde gratis obendrauf.
Als Einsteiger kann man mit der Yamaha Pacifica 112V nichts falsch machen und erhält neben der Gitarre noch eine Schnupperstunde gratis obendrauf.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Yamaha
  • Modell: Pacifica 112V
  • Typ: S-Style E-Gitarre
  • Herkunft: Indonesien
  • Finish: Gloss Polyurethane
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Palisander
  • Bünde: 22 Medium Bünde
  • Griffbrett-Radius: 350 mm
  • Sattelbreite: 41 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Tonabnehmer: 2 Alnico V Single-Coils / 1 Alnico V-Humbucker
  • Bedienung: 1x Volume, 1x Tone (Push-Pull Coil-Split)
  • Mechaniken: Die-Cast
  • Bridge: Vintage Style Tremolo
  • Gewicht: 3,5 kg
  • Ladenpreis: 329,00 Euro (Juni 2021)
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Der Body ist schwarz lackiert und besitzt im Kontrast dazu ein weißes Schlagbrett, das einen Teil der Elektronik trägt.

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