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Focusrite Scarlett Solo Studio Pack Test

Das Focusrite Scarlett Solo Studio Pack tritt als USB-Recording-Set aus Audio-Interface, Mikrofon, Kopfhörer und Zubehör auf, mit dem ich mir recht erschwinglich Equipment für Podcasts und Musikaufnahmen fürs Homestudio kaufen kann.

01_Scarlett-Solo-SP_Teaser


Das Bundle bringt reichlich Zubehör mit, zu dem unter anderem Cubase LE sowie einige virtuelle Instrumente gehören. Wir dürfen deshalb gespannt sein, ob das Scarlett Solo Studio Pack für den schmalen Geldbeutel nicht nur jede Menge Gerätschaften, sondern auch gute Qualität und einen hohen Spaßfaktor zu bieten hat.

Details

Lieferumfang: üppig

In Sachen Lieferumfang hat es das Recording-Bundle von Focusrite wirklich faustdick hinter den Ohren. Wer den relativ kleinen Karton in den Händen hält, reibt sich beim Auspacken die Augen, was sich für kaum mehr als 200,- Euro Kaufpreis alles darin verbirgt. Das Scarlett Solo USB-Audio-Interface und das Mikrofon Scarlett CM25 samt Stativhalterung bilden zusammen mit dem Kopfhörer Scarlett HP60 den Kern des Pakets. Das Recording-Bundle hätte diesen Namen aber nicht verdient, wenn nicht auch gleich Download-Codes für Aufnahme-Software und Plug-Ins beiliegen würden. Dabei handelt es sich um ein Starter-Set, das aus Steinbergs Cubase LE-Version, der Scarlett Plug-In-Suite, einer 1 GB große Sample-Library von LoopMasters und der VST-Instrument Novation Bass Station besteht. Um sofort loslegen zu können, liegen auch ein XLR- und ein USB-Kabel bei. Da das Ganze auch noch mit einer einfach zu verstehenden Kurzanleitung garniert wird, notiere ich für den Lieferumfang schon mal den ersten Pluspunkt.

Die drei Hauptbestandteile sind gut zu erkennen.
Die drei Hauptbestandteile sind gut zu erkennen.

Audio-Interface Scarlett Solo USB

Um die Software des Recording-Packs installieren zu können, muss zunächst ein Account auf der Focusrite-Internetseite angelegt und das Studio Pack beim Hersteller registriert werden. Was die Verpackung des Studio-Bundles nicht verrät, ist, dass es zusätzlich zum im Bundle enthaltenen Cubase LE dann auch noch Ableton Live Lite kostenlos dazu gibt. Es gehört nämlich zur Standardausstattung des Audio-Interfaces und kann bei dessen Registrierung ebenfalls kostenlos heruntergeladen werden.
Das Audio-Interface selbst kommt im schicken und zugleich stabilen roten Aluminium-Gehäuse daher. Es ist kaum größer als zwei flach aneinander gelegte Hände. Das ist perfekt für den mobilen Einsatz. Die Stromversorgung wird per USB sichergestellt. Ein lästiges Netzteil oder Netzkabel entfallen deshalb. Ob eine USB-Verbindung besteht, zeigt eine kleine LED auf der Frontseite an.

Auf der Front des Interfaces sind sämtliche Bedienelemente und Eingänge untergebracht.
Auf der Front des Interfaces sind sämtliche Bedienelemente und Eingänge untergebracht.

Für Mikrofone bietet das Scarlett Solo den typischen Mikrofonvorverstärker der Scarlett-Reihe und einen Eingang mit Phantomspeisung. Die Buchse liegt praktischerweise auf der Vorderseite. Dort findet sich auch ein DI-Eingang zum Einstöpseln von Instrumenten, per Drehregler kann ich die Lautstärken der Eingangssignale anpassen. Ein nettes Gimmick sind die Leuchtringe, die unterhalb der Gain-Potis für Pegelkontrolle sorgen (sogenannte „Gain Halo“-Anzeigen). Die Eingänge sind als symmetrische XLR-Buchse (Mikrofone) und als große Klinkenbuchse ausgelegt. Letztere verarbeitet sowohl unsymmetrische Instrumentensignale als auch symmetrische Line-Signale. Welches Signal genutzt wird, kann per Wahlschalter bestimmt werden.
Ein großer Monitor-Knopf ziert die Vorderseite. Mit seiner Hilfe wird die Lautstärke des Kopfhörersignals geregelt. Durch das Umlegen eines Direct-Monitoring-Schalters wird außerdem das latenzfreie Abhören der Eingangssignale möglich. Rückseitig kann ein maximal +9 dBu starkes, unsymmetrisches Line-Signal via Cinch-Buchsen abgegriffen werden – beispielsweise, um aktive Lautsprecher anzuschließen. Hier finden sich auch die USB-2.0-Buchse für die Verbindung von Audio-Interface und Rechner sowie ein Kensington-Lock-Anschluss, der für Diebstahlsicherheit unterwegs sorgt.

Auf der Rückseite finden sich USB-Anschluss, Cinch-Buchsen und Kensington-Lock-Aussparung.
Auf der Rückseite finden sich USB-Anschluss, Cinch-Buchsen und Kensington-Lock-Aussparung.

Das Scarlett Solo bietet einen 106 dB großen Dynamikumfang, es arbeitet wie heute üblich mit 24 Bit bei der Quantisierung. Diese Bittiefe wird mit einer wählbaren Sampling-Frequenz zwischen 44,1 und 96 kHz kombiniert. Damit steht zumindest auf dem Papier in den eigenen vier Wänden echte Studioqualität bereit. Doch bevor wir das checken, schauen wir uns noch die weiteren Bundle-Komponenten an.

Mikrofon Scarlett CM25

Das mitgelieferte Mikrofon CM25 setzt auf Nierencharakteristik und benötigt Phantomspeisung, da es sich um ein Kondensatormikrofon handelt. Sein Metallgehäuse ist ebenfalls im Rot der Scarlett-Reihe gehalten, Ringe und Drahtgeflechtkorb vermitteln in sattem Mattschwarz einen soliden Auftritt. Eine klassische Schraubvorrichtung mit innenliegendem Gewinde sorgt dafür, dass das Mikrofon fest mit der kippbaren Stativhalterung verbunden werden kann, die dem Bundle beiliegt.
Der Frequenzgang des CM25 reicht von 30 Hz bis 20 kHz und kann somit den Tonumfang der meisten Instrumente aufgreifen. Der Frequenzumfang der menschlichen Stimme wird vom Mikrofon sowieso vollständig abgedeckt. Der maximale Schalldruck von 130 dB liegt im Standardbereich und lässt das Mikrofon gefahrlos auch für laute Schallquellen einsetzen. Eigenrauschen und Rauschabstand sind mit 18 dB(A) und 76 dB(A) auf dem Papier als „gut“ zu bezeichnen. Gespannt können wir auf den Frequenzverlauf des Mikrofons sein, denn dem Studio Pack liegt keine Messgrafik bei.

Fotostrecke: 4 Bilder Dass das CM25 lediglich eine Richtcharakteristik bietet, wurde sogar optisch vermerkt.

Kopfhörer Scarlett HP60

Beim mitgelieferten Kopfhörer handelt es sich um eine ohrumschließende, geschlossene Bauweise mit großen 53mm-Treibern und einem Übertragungsbereich von 10 Hz bis 30 kHz. Er ist deshalb zumindest theoretisch gut fürs Monitoring von Aufnahmen gewappnet, da er entsprechend rückkopplungsarm ist, aber einen großen Frequenzumfang aufweist. Durch seine geringe Impedanz von 60 Ohm zählt er zu den potenziell lauteren Vertretern. Wie schon beim Mikrofon, so gilt auch hier, dass dadurch die Gefahr von Rauscheinflüssen durch Vorverstärker in der Regel geringer werden sollte. Auch der HP60 tritt in der für die Scarlett-Reihe typischen schwarz-roten Farbgebung auf. Optisch vermittelt er vor allem aufgrund seines Kopfbügel-Bandes den Eindruck der Geräte eines bekannten österreichischen Kopfhörer-Herstellers, aber das nur am Rande.

Fotostrecke: 3 Bilder Der HP60 macht einen stylischen, aber dem Kaufpreis des Bundles entsprechend auch etwas „billigen“ Eindruck.

Softwarebundle mit Steinberg Cubase LE

Per Download-Code komme ich als Besitzer des Scarlett Studio Packs in den Genuss, mit der DAW Cubase LE auf einfache Weise meine Aufnahmen durchzuführen. Die LE-Version des beliebten Software-Studios bietet die wichtigsten Features zum sofortigen Loslegen. Mit bis zu 16 Audiospuren, maximal 24 MIDI-Spuren, den wichtigsten Editoren und einem Bundle aus virtueller Sampling-Workstation und 18 ausgewählten Effekt-Plug-Ins habe ich als Einsteiger genug Material, um mich meinen Recordings widmen zu können.
Außerdem ist mit der Novation Bass Station noch die Plug-In-Version eines echten Analog-Klassikers enthalten und mit der 1 GB großen Sample-Library von LoopMasters ausreichend Material an Bord, mit dem die eigenen Aufnahmen aufgepeppt werden können. Die Scarlett Plug-In-Suite setzt auf Software-Emulationen der Klangeinflüsse von Focusrite-Hardware aus der legendären Red-Serie. Mit Kompressor, Reverb, EQ und Gate stehen hier erstklassige Plug-Ins für die Signalaufbereitung bereit.

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Praxis

Scarlett Solo anschließen

Das Inbetrieb-Nehmen des Audio-Interfaces ist denkbar einfach. Da die Stromversorgung über das USB-Kabel gesichert wird, heißt es einstecken und loslegen – sofern zuvor die passenden Treiber installiert wurden. Um die Treiberinstallation auf Herz und Nieren zu testen, habe ich mich für einen Rechner mit älterer Windows-Version entschieden (Windows 7). Die Installation verlief hier reibungslos. Manche Treiber von Audio-Interfaces laufen auch mit noch älteren Betriebssystemen, für die sie nicht explizit ausgewiesen sind. Das gilt nicht für das Scarlett Solo. Die Installation auf einem PC mit Windows Vista wollte mir nicht gelingen. Die Mindestanforderungen des Herstellers (Mountain Lion/Mavericks bzw. Windows 7/8) sind deshalb vor dem Kauf unbedingt ernst zu nehmen!

Das Focusrite-Bundle ist schnell verkabelt.
Das Focusrite-Bundle ist schnell verkabelt.

Preamp und Mikrofon Scarlett CM25

Das Scarlett CM25 ist nicht zuletzt aufgrund seines kompakten Metallgehäuses ein grundsolide aufgebauter Großmembraner. Die satte Lackierung in Rot und Schwarz gibt dem Mikrofon einen markanten Touch und verleiht ihm einen hohen Wiedererkennungswert. An der dazugehörigen Mikrofonhalterung gibt es auf den ersten Blick ebenfalls Nichts auszusetzen. Aber Stop! Da fehlt doch etwas? Genau. Was nützt die beste Mikrofonhalterung, wenn kein Stativ vorhanden ist. Hier wäre es vor allem für Einsteiger nett gewesen, hätten Focusrite zumindest einen kleines Tischstativ in ihr Bundle integriert. So aber muss zusätzlich ein Halter oder eines gekauft werden. Das ist sicher kein Weltuntergang, trübt aber die Auspacken-und-Loslegen-Mentalität, die das Scarlett Solo Studio Pack ansonsten bietet.
Und wo wir schon einmal beim Thema Stativ sind: Da wir von einem Kondensatormikrofon sprechen, das gegenüber einem dynamischen Mikrofon um einiges sensibler auf Umwelteinflüsse reagiert, sollte eventuell gleich eine elastische Lagerung („Spinne“) für das CM25 erworben werden. Denn die mitgelieferte Mikrofonhalterung kann die Übertragung von Körperschall nicht mindern. Sobald ich mich als Einsteiger mit dem Set eingegroovt habe, könnte das erste wichtige Upgrade deshalb aus der Anschaffung einer Mikrofonspinne bestehen.
Mehrfarbig leuchtende Ringe zeigen unterhalb der Gain-Potis an, ob der Eingangspegel ok (grün), gefährlich hoch (orange) oder zu hoch (rot) ist. Diese Info ist auch für echte Maulwürfe selbst dann abzulesen, wenn das Audio-Interface sich in einiger Entfernung befindet. Das Einpegeln des Mikrofons gelingt deshalb mühelos. Einfach Mikrofonkabel einstecken, Phantomspeisung einschalten und laut in Richtung Mikrofon singen, dabei den Pegel des Mikrofoneingangs so justieren, dass der umlaufende Leuchtring nie Rot und selten bis gar nicht Orange anzeigt. Das war’s auch schon.

Monitorausgang und Kopfhörer Scarlett HP60

Der Kopfhörer ist ultraleicht und hat einen vergleichsweise geringen Anpressdruck. Das ist erfreulich und verspricht Tragekomfort auch bei längerer Nutzung. Die Ohrpolster sind jedoch genau dafür nicht geschaffen. Sie führen schon nach kurzer Tragezeit dazu, dass das Ohr schwitzt und das Tragen des Scarlett HP60 bei längerer Einsatzdauer nicht ganz so angenehm bleibt. Insgesamt macht der HP60 einen doch eher „billigen“ Eindruck. Seine Bauteile sind zwar allesamt fehlerfrei verbaut, strahlen für sich genommen aber keine hohe Qualität aus. In klaren Worten heißt das: Kunststoff, wohin das Auge blickt.
Drehe ich den Monitorausgang maximal auf, ohne dass ein Ausgangssignal anliegt, so höre ich im Kopfhörer nicht das geringste Rauschen. Das spricht entweder für den im Audio-Interface verbauten Preamp oder aber gegen die Auflösung der Höhen beim Kopfhörer. Um mir Gewissheit zu verschaffen, schalte ich deshalb die „Direct Monitoring“-Funktion ein. Sie gibt das Mikrofonsignal latenzfrei direkt vom Mikrofonpreamp an den Kopfhöreranschluss weiter. Dabei bestätigt sich meine zweite Vermutung. Zwar ist auch beim direkten Abhören des Mikrofonsignals kein Rauschen zu hören. Doch ist das über die Kopfhörer ausgegebene Mikrofonsignal trotz guter Aussteuerung (Pegel-Check in der Software) insgesamt sehr leise. Auch fehlen in ihm hohe Signalanteile nahezu vollständig. Zwar lässt sich mit geschultem Ohr dennoch heraushören, dass Mikrofon und Preamp (eventuell) einen seidigen Schimmer haben könnten. Mit dem Scarlett HP60 lässt sich das jedoch nicht bestätigen. Ein kurzer Gegencheck mit einem AKG K701 bringt mir die Gewissheit, dass das CM25 durchaus angenehme Höhenanteile zu bieten hat.
Die Treiber-Software des Scarlett Solo bietet neben der Auswahl von Sample-Frequenz und Samplepuffer drei verschiedene „Performance“-Modi. Selbst an einem alten Dual-Core-Laptop kommt das Audio-Interface per USB 2.0-Anschluss auf eine Latenzzeit von 5 ms. Das geht aus meiner Sicht voll in Ordnung und macht die „Direct Monitoring“-Funktion im Grunde sogar überflüssig.

Der Treiber des Scarlett Solo bietet verschiedene Performance-Modi.
Der Treiber des Scarlett Solo bietet verschiedene Performance-Modi.

Wie klingt das Ganze?

Sofern ich mich als Sprecher unmittelbar vor dem Mikrofon befinde (5 bis 10 cm), muss ich den Preamp nicht allzu weit aufdrehen. Schon mit wenigen Zentimetern Abstand mehr ist jedoch eine deutlich größere Verstärkung vonnöten, so dass Rausch- und Raumanteile im Signal Überhand nehmen. Meine Empfehlung ist deshalb das „Auf-die-Nase-kleben“ des Mikrofons. Bei geringem Abstand kann die Sprechstimme außerdem noch vom Nahbesprechungseffekt profitieren. Dieser ist allerdings beim Scarlett CM25 nicht allzu stark ausgeprägt. Wer also den klassischen vollen und runden Broadcast-Sound erwartet, könnte ein wenig enttäuscht sein. Überhaupt ist der Frequenzverlauf des Mikrofons recht ausgewogen und zeigt bei der menschlichen Stimme eine zu den Höhen hin angenehm abfallende Energieverteilung. Von ausreichend kräftigen unteren Mitten und für Stimmsignale förderliche Mittenanteile über unaufdringlich vorhandene Höhenanteile bietet das CM25 mehr Klangqualität als man für ein Bundle-Mikrofon in dieser Preisklasse erwarten kann. Negativ fallen mir allerdings Verzerrungsanteile im Signal auf, die sowohl bei naher als auch mittlerer Mikrofonierungsdistanz auftreten, obwohl das Signal optimal ausgesteuert wurde.
Der Mikrofonpreamp bekommt erst im letzten Viertel seines Regelwegs allzu deutliche Rauschanteile. Das gilt für den Preamp des Instrumenten/Line-Eingangs. Ihn habe ich mit einer Akustik- sowie einer E-Gitarre getestet. Mit Klang, Verstärkungsgrad und Rauschverhalten dieses zweiten Eingangs kann der Studio-Pack-Kunde ebenfalls zufrieden sein. Allerdings muss ich auch anmerken, dass sich der Treiber des Scarlett Solo mit zunehmender Betriebsdauer nicht ganz so stabil zeigte wie erwartet. Ich musste ihn einige Male im Cubase-Gerätemanager zurücksetzen, damit er seine Arbeit wieder aufnahm. Hier sollte unbedingt noch nachgebessert werden.
Der Scarlett HP60 wummert leider im Bassbereich ordentlich aus seinen Hörmuscheln. Deshab sind schon ein wenig Grundkenntnisse erforderlich, um mit dieser Kombination aus Mikrofon und Kopfhörer einen ausgewogenen Sound zu produzieren. Mit ein wenig Übung ist das aber durchaus zu schaffen. Wenn Ihr Euch einen besseren Eindruck verschaffen möchtet, dann hört doch einfach mal in die Audiobeispiele hinein, die ich für Euch aufgezeichnet habe.

Audio Samples
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Mikrofon (close, 0°) Mikrofon (close, 45°) Mikrofon (mid, 0°) Mikrofon (mid, 45°) Mikrofon (60 cm, 180°) Klinkenbuchse (Akustikgitarre) Klinkenbuchse (E-Gitarre)

Wie in den Testaudios zu hören, ist der vom CM25 umgesetzte Stimmklang auch jenseits der Haupteinsprechrichtung recht stabil. Auch mit etwas Abstand zum Mikrofon behält der Klang der Stimme seine Grundzüge ausreichend bei. Das bedeutet, dass ich mich als Sprecher ruhig ein wenig vor dem Mikrofon bewegen darf, ohne dass der Klang inkonsistent wird. Somit ist das Mikrofon auch für ungeübte Sprecher/Sänger geeignet. Mit zunehmender Entfernung wird es allerdings umso wichtiger, als Sprecher in der Haupteinsprechachse des Mikrofons zu bleiben. Hier macht sich die Nierencharakteristik des CM25 positiv bemerkbar. Schallquellen, die rückseitig aufgegriffen werden, sind so wunderbar leise. Auch der Pegel von über den per Line/Instrumenten-Eingang aufgegriffenen Instrumenten ist herrlich einfach einzurichten. Der Klang des Preamps wirkt auf mich allerdings eher höhenarm und matt.

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Fazit

 Dass das Focusrite Scarlett Solo Studio Pack jede Menge Gerätschaften mitbringt, ist auf den ersten Blick zu sehen: Der Lieferumfang ist beachtlich. Als einzige Schwäche fällt hier das fehlende Mikrofonstativ ins Gewicht. Und wie sieht es mit der Qualität aus? Audio-Interface und Mikrofon sind im Wesentlichen aus Metall gefertigt und zeigen keinerlei Sollbruchstellen oder grobe technische Mängel. Das Highlight des Bundles ist für mich dabei das Audio-Interface. Sein Plug&Play-Charakter und seine trotz überschaubarer Featurezahl flexible Anwendbarkeit dürfte für viele Einsteiger einen guten Start in die Welt des Recordings bedeuten. Der Klang der Preamps geht vollkommen in Ordnung, ihr Rauschverhalten lässt sich im Zaum halten. Auch das Mikrofon kann klanglich überraschen, indem es – abgesehen von einem starken Nahbesprechungseffekt – einen ausgewogenen Klang liefert, der sich nicht nur für Stimmaufzeichnungen eignet.
Und der Spaßfaktor? Mit USB-Powering, Direct Monitoring, geringen Latenzzeiten und einfachen Treiber-Presets ist das Arbeiten mit dem handlichen Scarlett Solo kinderleicht. Durch die Level-Leuchtringe werden sogar technische Notwendigkeiten wie das Einpegeln von Signalen zum stylischen Vorgang. Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte am Bundle. So ist etwa kein Mikrofonstativ enthalten, das Monitoring ist etwas schwachbrüstig und die leichten Verzerrungsanteile im Mikrofonklang müssten ausgemerzt werden. Auch zeitweise auftretende Treiberabstürze haben für mich das Bild des Scarlett Solo im Test getrübt, so dass ich insgesamt nicht mehr als 3,5 Sternchen vergeben kann. Für Einsteiger, die sich ins Recording stürzen wollen, ohne dabei allzu tief in die Tasche greifen zu müssen, ist das Focusrite Scarlett Solo Studio Pack allein schon aufgrund seines Lieferumfangs dennoch einen Blick wert. Das Bundle eignet sich besonders fürs Podcasting, für Aufnahmen von Singer-Songwritern oder auch als Zweit-Recording-Lösung für unterwegs. Für erfahrene Recording-Freaks bietet Focusrite andere dagegen deutlich höherwertigere Lösungen.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Lieferumfang
  • Audio-Interface im Taschenformat
  • Info-LEDs für USB und Power
  • ringförmige Pegelanzeige
  • geringe Latenzzeiten
  • Direct Monitoring
Contra
  • kein Mikrofonstativ enthalten
  • Monitoring etwas schwachbrüstig
  • Verzerrungsanteile im Mikrofonklang
  • Treiber im Test instabil
Artikelbild
Focusrite Scarlett Solo Studio Pack Test
Für 199,00€ bei
18_Scarlett-Solo-SP_Final
Features & Spezifikationen
    Audio-Interface Scarlett Solo USB
    • Eingänge: XLR (elektronisch symmetriert), 6,35 mm-TRS-Klinkenbuchse (Instrumente: unsymmetrisch / Line: symmetrisch)
    • Dynamikbereich (Eingänge): jeweils 106 dB(A)
    • Dynamikbereich (Wandler): 114 dB
    • Audioqualität: 44,1 bis 96 kHz, 24 Bit
    • Frequenzgang: 20 Hz bis 20 kHz (alle Eingänge)
    • Vorverstärkung Eingänge: jeweils 50 dB
    • -4 bis +46 dB (Mikrofon) / -16 bis +34 dB (Instrumente) / -21 bis +29 dB (Line)
    • Eigenrauschen Eingänge:
    • -125 dB (Mikrofon) / -109 dB (Instrumente) / -98 dB (Line)
    • max. Eingangspegel:
    • +4 dBu (Mikrofon) / +15 dBu (Instrumente) / +21 dBu (Line)
    • Ausgänge: 2x Cinch (max. +9 dBu) , 6,35 mm TRS-Klinkenbuchse (Kopfhörer, 100 mW)
    • Dynamikbereich (Ausgänge): jeweils 106 dB
    • Ausgangsrauschen: -97 dB(A)
    • max. Ausgangspegel:
    • +9 dBu (Line, unsymmerisch) / +10 dBu (Kopfhörer, ohne Last)
    • USB-Buchse: USB-2.0-Buchse Typ B
    • Pegelanzeige: -24 bis 0 dBFS
    • Maße (B x H x T): 150 mm x 45 mm x 100 mm
    Mikrofon Scarlett CM25
    • Typ: Kondensator (20 mm-Kapsel, Phantomspeisung)
    • Charakteristik: Niere
    • Frequenzgang: 30 Hz bis 20 kHz
    • Empfindlichkeit: -36 dB re 1V/Pa
    • Eigenrauschen: 18 dB(A)
    • max. Schalldruck: 130 dB
    • Impedanz: 150 Ohm
    Kopfhörer Scarlett HP60
    • Typ: geschlossen (53 mm-Treiber)
    • Impedanz: 60 Ohm
    • Frequenzgang: 10 Hz bis 30 kHz
    • Kabellänge: ca. 3 m
    • Anschlüsse: 3,5 mm / 6,35 mm (inkl. Adapter)
    • Gewicht: 280 g (inkl. Kabel)
    Software (Focsurite-Treiber, Steinberg Cubase LE, Ableton Live Lite)
    • Systemanforderungen: Apple Mac OS X 10.8 oder 10.9 / Windows 7 oder 8 (außer 8 RT)
    • Hardware-Anforderungen: USB-Port (USB-2.0-kompatibel)
    Preis
    • Preis: € 212,– (UVP)
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