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Supro 1303 Boost Pedal Test

Der Name Supro hatte schon in den Fünfziger und Sechziger Jahren Legendenstatus, in einer Zeit, als die damaligen Blues-Heroen die Verstärker der Marke für sich entdeckten. Auch Jimi Hendrix spielte während seiner Zeit mit Little Richard und den Isley Brothers Supro-Amps. 1968 verschwand der Name Supro vom Markt, um 2014 wieder aufzutauchen. Die neuen Besitzer hatten sich auf die Fahne geschrieben, die Verstärkerproduktion Made in USA wiederaufleben zu lassen, weitestgehend nach Originalrezept. Dass dieses Unterfangen tatsächlich gelungen ist, zeigt auch unser Test des Supro 1624T Dual Tone.

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Um so spannender, dass der US-Hersteller sich inzwischen auch an die Konstruktion und Herstellung von Pedalen wagt. Neben einem Fuzz und einem Overdrive findet sich auch ein Boost-Pedal in seinem Programm, das unter der Bezeichnung Supro 1303 Boost auf Herz und Nieren geprüft werden möchte.

Details

Optik/Verarbeitung:

Das aus Port Jefferson, New York stammende Pedal besitzt ein eloxiertes, gebürstetes Aluminiumgehäuse und legt bei einer Größe von 12 cm x 6,5 cm x 6,5 cm schlanke 219 Gramm auf die Waage, ohne dabei die zumindest optische Wertigkeit vermissen zu lassen. Das Pedal macht einen ausgesprochen robusten Eindruck, es sollte auch härteren Fußattacken standhalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Name Supro war lange Zeit vom Markt verschwunden…

Auf der Bedienoberfläche des schmucken Boosters befinden sich lediglich ein samtig drehender Volume-Regler mit passendem schwarzem, griffigem Kunststoffknopf und natürlich ein Fußschalter. Dieser aktiviert gleichzeitig mit dem Pedal eine blaue LED. Selbstverständlich verfügt es über einen True Bypass – bei dieser Gattung von Effektpedalen mittlerweile Standard. Zu erwähnen wäre noch ein Dreifach-Kippschalter neben dem Poti, der in der unteren Stellung mit Dark und in der oberen mit Bright beschriftet ist. Da die Mittelstellung keinerlei Hinweise gibt, gehe ich davon aus, dass mit ihr der “Normalzustand” angewählt wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche zeigt sich spartanisch und aufgeräumt.

Bevor wir zu den inneren Werten kommen, schauen wir uns das Pedal etwas näher an. Das separate Batteriefach befindet sich an der rechten Gehäuseseite und ist von außen ohne Werkzeug zugänglich, sehr gut! Im Gegensatz zu Gehäusen, bei denen erst Schrauben gelöst werden müssen, will man an die Batterie, ist hier ein Wechsel in Sekunden möglich. Die Stirnseite beherbergt das In-und-Out-Buchsen-Duo, ein 9-18 Volt DC-Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten) wird ebenfalls hier angeschlossen. Und wer möchte, der kann sogar ein Expressionpedal mit der eigens dafür bereitstehenden Buchse verbinden. Dieses steuert dann den Volume-Regler und macht aus dem Booster ein aktives Lautstärkepedal, sehr praktisch! Vier Gummifüßchen liegen der Verpackung bei, ebenso ein kleiner Überblick über die Supro Produktpalette.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse sind an der Stirnseite angebracht.

So weit, so gut. Aber was genau macht eigentlich der Dreiwegschalter?
Laut Hersteller agiert der Bright Mode wie ein High-Pass-Filter und bietet 6 dB/Oktave. Der Dark Mode ist dementsprechend ein Low Pass Filter mit ebenfalls 6 dB/Oktave. Wie das genau klingt, werde ich natürlich im Praxisteil etwas näher beleuchten. Im Inneren arbeitet ein Feldeffekttransistor, der einen maximalen Boost von 20dB generieren kann, ein ganz normaler Wert für diesen Effekttyp.
Insgesamt ist die Verarbeitung des Boosters hochwertig und auch optisch stimmig.

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Praxis

Für die folgenden Aufnahmen habe ich das Pedal vor meinen JTM45 Marshall platziert und diesen schmutzig clean eingestellt.
Los geht es erst einmal mit dem Amp pur, die folgenden Audiofiles habe ich mit einer Music Man Reflex eingespielt.

Audio Samples
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Amp pur, ohne Booster

Für das erste Audio aktiviere ich das Pedal und verwende dazu den Dark-Modus, der Volume-Regler steht auf 13 Uhr. Im folgenden Beispiel bringe ich den Kippschalter dann in die Mittelstellung und im dritten Audiofile in die Bright-Position.

Audio Samples
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Dark Modus, Volume 13 Uhr Normal Modus, Volume 13 Uhr Bright Modus, Volume 13 Uhr

Es lässt sich sehr gut heraushören, wie die drei Positionen arbeiten. Die Dark-Option betont wie erwartet die tieferen Frequenzen und bringt, wie auch die Zwischenposition, einen an ein Fuzz erinnernden Sound zustande. In der Bright-Stellung geht dann sprichwörtlich die Sonne auf, denn die Attacks werden sehr schön herausgearbeitet und dank des Höhenboosts strahlt der Amp förmlich. Interessanterweise ist das “fuzzige” aus dem Sound verschwunden.
Ich bin gespannt, wie sich die Kombination aus Tele und Plexi mit dem Booster machen, daher schließe ich meine alte Fender an das Pedal an. Auch hier ist erst der Amp pur zu hören.

Audio Samples
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Amp pur, Telecaster-Gitarre

Natürlich werden auch in diesem Beispiel die drei Schaltpositionen des Kippschalters vorgestellt. Diesmal jedoch habe ich den Volume-Regler in die Maximalposition gebracht.

Audio Samples
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Dark Modus, Volume max. Normal Modus, Volume max. Bright Modus, Volume max.
Dank der drei verschiedenen Klangmodi zeigt sich das Boost-Pedal flexibel.
Dank der drei verschiedenen Klangmodi zeigt sich das Boost-Pedal flexibel.

Der gewohnt bissige und knochige Grundsound der Tele wird im Dark-Modus gezähmt, aber auch hier ist der an einen Fuzz erinnernde Zerrsound herauszuhören. In der Mittelstellung klingt die Kombination etwas gewöhnungsbedürftig, da das Höhenbild für meinen Geschmack doch etwas zu speziell ausgefallen ist, aber das mag der eine oder andere sicherlich anders sehen. Auch jetzt überzeugt mich die Bright-Stellung am Booster, denn die Attribute des Grundsounds, sprich knochige Ansprache mit “erweitertem Höhenbild”, werden hier noch weiter herausgestellt, ohne dabei aber unangenehm aufzufallen.
Nun bin ich gespannt, wie sich der Booster mit einer Baritongitarre versteht und bringe daher eine solche an den Start. Und natürlich stelle ich den Sound auch hier erst einmal ohne Pedal vor.

Audio Samples
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Cyan Hellcaster Bariton, Amp pur

Wieder kommen alle drei Positionen des Kippschalters zum Einsatz. Los geht es mit der Dark-Position und dem Volume-Regler in der 15-Uhr-Stellung.

Audio Samples
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Dark Modus, Cyan-Hellcaster, Volume 15 Uhr Normal Modus, Cyan-Hellcaster, Volume 15 Uhr Bright Modus, Cyan-Hellcaster, Volume 15 Uhr

Interessanterweise sind die Unterschiede der drei Positionen in diesem Beispiel nicht mehr so deutlich herauszuhören, sie sind aber definitiv da, nur eben etwas subtiler. Die Kombination aus Booster und tiefer Stimmung bringt einen fetten, satten Grundsound hervor, der mir ausgesprochen gut gefällt, denn das Ganze klingt roh, breit und mächtig. Die Attacks bleiben bei allen Beispielen klar und deutlich vernehmbar und trotz des fetten Klangs akzentuiert.

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Fazit

Mit dem 1303 Boost hat Supro ein ganz feines Pedal mit einem ganz eigenen Charakter am Start. Dank der drei verschiedenen Klangmodi zeigt es sich klanglich flexibel und dürfte auch experimentierfreudigen Musikern ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Zwar ist unser Kandidat nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber aufgrund der Verarbeitung und des Sounds ist sein Preis durchaus angemessen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • flexible Soundvariationen
  • Expressionpedal-Anschluss
  • 20 dB JFET Clean Boost
  • Dark/Bright-Schalter
Contra
  • keins
Artikelbild
Supro 1303 Boost Pedal Test
Für 129,00€ bei
Ein linearer Boost mit bis zu 20dB mehr Gain sowie High- oder Low-Pass-Filter verpassen dem Pedal einen ganz eigenen Charakter.
Ein linearer Boost mit bis zu 20dB mehr Gain sowie High- oder Low-Pass-Filter verpassen dem Pedal einen ganz eigenen Charakter.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Supro
  • Modell: 1303 Boost
  • Effekt-Typ: Boost Pedal
  • Made in USA
  • Bauart: analog, JFET-basiert
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteil, Expression-Pedal
  • Regler: Volume
  • Modes: Dark, Bright
  • Schalter: Modus-Kippschalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9 Volt, Netzteil optional
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen B x H x T (cm): 5,5 x 6,5 x 12
  • Gewicht: 219 Gramm
  • Preis: 219,00 Euro UVP
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