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Nux Amp Academy Stomp Test

Das Nux Amp Academy Stomp ist der jüngste Streich des chinesischen Herstellers. Im Gegensatz zum Amp Academy Pedal, das primär als Amp-Modeler mit Cab-Simulation, Reverb und Booster antrat, wartet der Neuzugang mit einer Reihe an Effekten und einem verbesserten Algorithmus auf. All diese Features versprechen eine kompakte All-in-one-Lösung für moderne Gitarristen. Doch hält das kleine Pedal, was es verspricht? 

Nux Amp Academy Stomp Test

Nux Amp Academy Stomp – Das Wichtigste in Kürze

  • digitaler Amp- & Effekt-Modeler im Floorboard Format
  • 9 Amp- bzw. Effektblöcke
  • 3 Fußschalter
  • 7,2 cm Farb-LCD-Display
  • Stereo-Cabinet-Block, unterstützt das Laden eigener IRs
  • Editor für macOS und Windows, App für Apple und Android via Bluetooth
  • 27 Factory- plus 27 User-Preset-Slots
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Nux Amp Academy Stomp
Nux Amp Academy Stomp Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Das Gehäuse des Nux Amp Academy Stomp

Das Nux Amp Academy Stomp präsentiert sich in einem robusten schwarzen Metallgehäuse mit den kompakten Maßen von 183 × 130 × 66 mm. Auf der Oberseite befinden sich die Bedienelemente: vier Taster sowie acht Endlos-Encoder, von denen zwei zusätzlich mit einer Druckfunktion ausgestattet sind. Zentral angeordnet ist ein mehrfarbiges 7,2 cm großes LCD-Display, das klar strukturiert und optisch ansprechend wirkt.

Im hinteren Bereich der Pedaloberfläche sind drei Fußschalter platziert, die neben dem Wechseln von Presets weitere Funktionen übernehmen. Die Anschlüsse sind an die Stirnseite verlegt: Hier finden sich ein Eingang und zwei Ausgänge sowie ein Mono-Einschleifweg im 6,3-mm-Klinkenformat. Außerdem stehen MIDI-In & -Out, ein Aux-In und ein Phones-Out (Miniklinke) zur Verfügung. Die EXP/CTRL-Buchse wartet auf den mitgelieferten Doppelfußschalter NMP-2 LITE, der Anschluss daneben auf ein Netzteil, das 9 Volt und mindestens 500 mA liefern muss. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.

An der linken Gehäuseseite befindet sich ein USB-C-Port, der sowohl den Anschluss an einen Computer als auch die Verbindung mit einem Bluetooth-Adapter ermöglicht. Der Lieferumfang ist außergewöhnlich umfangreich und umfasst neben dem Handbuch den NMP-2 LITE Doppelfußschalter, das NBT-1 Bluetooth-Modul, ein USB-Kabel, ein Patchkabel, ein MIDI-Konvertierungskabel, sowie das passende Netzteil.

Fotostrecke: 8 Bilder Auf der Oberseite befinden sich die Bedienelemente: vier Taster sowie acht Endlos-Encoder,…

Die Bedienung des Nux Amp Academy Stomp

Das Nux Amp Academy Stomp verfügt über insgesamt neun Effektblöcke: Noise Gate, Compressor, EFX, Amp, EQ, FX-Loop, IR, Delay und Reverb. Diese sind in zwei Sektionen unterteilt: Die ersten sechs sowie die letzten drei Blöcke (mit Ausnahme des IR-Blocks) lassen sich innerhalb ihrer Reihenfolge flexibel anordnen.

Im Amp-Block steht eine Fülle an klassischen Verstärkermodellen zur Verfügung. Zusätzlich gibt es 30 Userslots, die sich mit NAM-Profilen belegen lassen – ein beachtliches Feature, insbesondere in dieser Preisklasse.

Der EFX-Block hält eine breite Palette an Zerrsounds bereit, von Overdrive und Distortion über Fuzz bis hin zu Auto-Wah. Auch Delay und Reverb überzeugen durch ihre Vielfalt an Algorithmen und bieten zudem die Möglichkeit, seriell oder parallel geschaltet zu werden. Etwas überraschend ist jedoch das Fehlen klassischer Modulationseffekte. Zwar kann man mit dem integrierten Modulated-Delay einen Chorus-ähnlichen Klang erzeugen, doch dedizierte Chorus-Effekte oder Tremolos wären hier zielführender. Zumal der Mono-Einschleifweg nicht das Integrieren von Stereopedalen ermöglicht. Insgesamt präsentiert sich der Send/Return-Block trotzdem als vielseitig einsetzbar. Neben dem seriellen Modus kann über den Branch-Modus das Signal am Send-Out gesplittet werden. Darüber lässt sich z. B. das Nux-Pedal simultan an ein FOH und einen Amp schicken.

Der IR-Block bietet zahlreiche Funktionen

Der IR-Block zeigt sich äußerst umfangreich. Neben einer großen Auswahl an werkseitig integrierten Cabinets können für den linken und rechten Ausgang unterschiedliche Speaker-Modelle gewählt werden. Hinzu kommt die Option, verschiedene Mikrofontypen samt Positionierung festzulegen, inklusive frei einstellbarem EQ und Panning. Wer dennoch nicht fündig wird, kann pro Ausgangskanal bis zu 37 eigene IRs laden.

Für eigene Klangeinstellungen stellt das Amp Academy Stomp 27 User-Presetplätze bereit, die jeweils in drei sogenannte „Scenes“ unterteilt sind. Die 27 Factory-Presets können nicht überschrieben werden. Im Settings-Menü wird zudem der Tuner kalibriert, der Looper aktiviert und die Fußschalter können individuell belegt werden. Auch globale Parameter und Systemeinstellungen sind hier zugänglich.

Editiervorgänge funktionieren am Pedal, im Editor oder mit einem Mobilgerät.

Fotostrecke: 3 Bilder App-Ansicht – Mobilgerät

Der klare Aufbau sowie das gut ablesbare LCD-Display machen das Editieren ausgesprochen einfach und das ist auch gut so, denn das Manual ist ziemlich dürftig gehalten. Besonders komfortabel gestaltet sich die Erstellung eigener Presets über den intuitiven Software-Editor: Dieser überzeugt durch eine übersichtliche Oberfläche, hohe Stabilität und die Möglichkeit, eigene IRs direkt vom Rechner zu importieren.

Auch die USB-Audio-Einstellungen lassen sich hier bequem anpassen. Mit dem optionalen NBT-1 Bluetooth-Modul ist zudem das Editieren per Smartphone oder Tablet möglich. Darüber hinaus kann das Gerät als 4×4 USB-Audio-Interface mit 48 kHz/24 Bit genutzt werden. In der Praxis läuft dies absolut reibungslos. Mein PC erkannte das Nux Amp Academy Stomp in meiner DAW (PreSonus Studio One) sofort, ohne dass ein zusätzlicher ASIO-Treiber installiert werden musste.

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So werden die Klangbeispiele des Nux Amp Academy Stomp in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles stöpsele ich das Nux Amp Academy Stompzunächst über den Stereo-Output in mein Audio Interface, eine RME Fireface UFX. Um den Klang mit einem echten Amp abzuchecken, wähle ich den Return meines Peavey 5150. Von dort geht es in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt das Nux Amp Academy Stomp

Für einen ersten Eindruck werfe ich zunächst einen Blick auf die Werkspresets, die bereits positive Erwartungen an das klangliche Potenzial des Geräts wecken. Dabei spielt auch eine Rolle, dass namhafte YouTuber wie Leo Gibson an der Erstellung einiger Presets beteiligt waren. Das Spielgefühl überzeugt durch eine tolle Direktheit, die auf die erfreulich niedrige Latenz von lediglich 2 bis 3 ms zurückzuführen ist. Im Vergleich zu High-End-Modellern wie Axe-Fx, Kemper oder Quad Cortex gibt es zwar hörbare Unterschiede in Dynamik, Punch und Detailtreue, doch angesichts des deutlich niedrigeren Preises schlägt sich das Nux Amp Academy Stomp ausgesprochen beachtlich.

Audio Samples
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Preset F1A – Les Paul Preset F3B – Stratocaster Preset F7C – Les Paul Preset F5B – Les Paul

Als Nächstes widme ich mich eigenen Presets und verzichte, abgesehen von etwas Reverb, auf zusätzliche Effekte. Die Amp-Auswahl ist riesig und bietet ein breites Spektrum klassischer Verstärkertypen – von Fender und Vox über Marshall bis hin zu Mesa Boogie. Die Vorlagen sind insgesamt gelungen, auch wenn ich mir bei den Marshall-Plexi-Modellen etwas mehr Originaltreue gewünscht hätte.

Die Cleansounds wirken angenehm natürlich, Crunchsounds besitzen einen organischen Break-Up, und die High-Gain-Sounds liefern reichlich Verzerrung. Sowohl Vor- als auch Endstufe lassen sich bei den Amp-Typen separat regeln, und sogar der Austausch virtueller Endstufenröhren ist möglich. Auch das Zusammenspiel mit vorgeschalteten Verzerrern funktioniert vorbildlich. 

In Kombination mit meinem J. Rockett Archer liefert der Nux Amp Academy Stomp die vertrauten Sounds. Besonders gelungen ist die Stereo-Auslegung des Cab-Blocks, die einen breiten Gitarrensound ermöglicht. Das Laden eigener IRs gestaltet sich unkompliziert und problemlos. Für meinen persönlichen Geschmack lassen sich einige Ampmodelle hierdurch sogar nochmal deutlich aufwerten.  

Audio Samples
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Clean – DLX Reverb – Stratocaster Crunch – AC30 – Les Paul High Gain – Les Paul Pedal-Check – Stratocaster Eigene IR – Stratocaster

Die Effekte des Nux Amp Academy Stomp 

Die Effekte des Nux Amp Academy Stomp überzeugen insgesamt mit einer durchweg guten Qualität. Die Modelle orientieren sich primär an ikonischen Klassikern und bieten – abgesehen von den bedauerlicherweise fehlenden Modulationseffekten – eine sinnvolle Auswahl. Besonders die virtuellen Zerrer im EFX-Block machen im Bereich Overdrive und Distortion eine gute Figur, auch wenn die Fuzz-Sounds im Vergleich zu echten Pedalen deutlich zurückfallen. 

Nux Amp Academy Stomp Test

Effekte wie Kompressor oder die beiden EQ-Modelle ermöglichen es, den Sound gezielt zu formen und auch stellenweise aufzuwerten. Der Delay- und Reverb-Block liefert neben soliden Standard-Sounds auch spezielle Varianten wie Shimmer-Reverb und Phi-Delay für Freunde von Ambient-Eskapaden. Natürlich erreichen High-End-Modeler der etablierten Konkurrenz ein anderes Qualitätsniveau. Aber auch hier gilt wieder, dass unser Kandidat, gemessen am Preis, eine ausgesprochen überzeugende Performance bietet.

Audio Samples
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Tube Screamer + Spring Reverb – Stratocaster Tape-Delay – Stratocaster Touch Wah – Stratocaster Fuzz + Shimmer-Reverb – Les Paul

Auch der Einsatz mit einem echten Amp ist möglich

Das Amp Academy Stomp ist primär dafür ausgelegt, in ein Mischpult oder Audio-Interface gespielt zu werden. Die Kombination mit echten Amps steht deshalb weniger im Mittelpunkt, ist jedoch grundsätzlich möglich. Für diesen Einsatzzweck empfiehlt der Hersteller, den Send-Ausgang des Effektloops zu nutzen. Etwas ungewöhnlich ist dabei, dass die zeitbasierten Effekte, die hinter dem Send liegen, bei dieser Betriebsweise nicht verwendet werden können. Zwar lässt sich die Cab-Simulation deaktivieren, die Endstufen-Emulation im Amp-Block bleibt jedoch aktiv. Außerdem sollte man den Send-Level etwas absenken, um unerwünschte Nebengeräusche oder Rückkopplungen zu vermeiden. Trotz dieser Einschränkungen lassen sich nach etwas Feintuning überzeugende Klangergebnisse erzielen und meine Röhrenendstufe verleiht dem Amp Academy Stomp zusätzliche Autorität und Durchsetzungskraft.

Audio Samples
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In Amp Return
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Fazit

Das Nux Amp Academy Stomp überzeugt als kompakter, durchdacht designter Amp-Modeler mit einer Vielzahl gelungener Features. Das Spielgefühl ist dank der äußerst niedrigen Latenz bemerkenswert direkt und vermittelt ein überraschend authentisches Ansprechverhalten. Die Amp-Auswahl ist vielseitig und deckt nahezu alle Stilrichtungen ab, wobei vor allem die Option, NAM-Profile aufzuspielen, ein riesiger Bonus ist. Die virtuellen Verstärker sind insgesamt gut gelungen, auch wenn die Marshall-Plexi-Modelle etwas mehr Originaltreue vertragen könnten. Klanglich liefert das Gerät jedoch überzeugende Ergebnisse – vorausgesetzt, man erwartet nicht die Dynamik und Detailtreue von High-End-Modelern. Die Effektqualität ist insgesamt gut und die Auswahl fällt großzügig aus. 

Unverständlich bleibt allerdings, warum Modulationseffekte vollständig fehlen. In Kombination mit dem Mono-Einschleifweg ist dadurch z. B. kein Stereochorus möglich. Aber wer weiß, was zukünftige Updates bringen werden. Besonders beeindruckend sind die Konnektivität und der umfangreiche Lieferumfang: Dass sowohl ein zusätzlicher Fußschalter als auch ein Bluetooth-Adapter enthalten sind, ist in dieser Preisklasse ausgesprochen großzügig. Ebenso überzeugt der leistungsstarke IR-Block, der sogar den Stereobetrieb erlaubt. Zusammen mit der 48-kHz-Audio-Interface-Funktion sind dies zwei Features, die in dieser Preiskategorie selten zu finden sind. Auch vor einem echten Verstärker macht das Amp Academy Stomp eine solide Figur, auch wenn dieser Einsatzbereich wohl nicht sein Hauptfokus ist und etwas Nachregeln notwendig wird. Insgesamt erhält man hier ein äußerst kompaktes, gutklingendes Multieffektgerät zu einem erstaunlich günstigen Preis!

Durchdachter Amp-Modeler mit vielen Features zu einem erschwinglichen Preis – der Nux Amp Academy Stomp.
Durchdachter Amp-Modeler mit vielen Features zu einem erschwinglichen Preis – der Nux Amp Academy Stomp.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound und Spielgefühl
  • umfangreiche Konnektivität
  • Stereo-Cab-Simulation
  • anschaulicher Editor
  • unterstützt Laden von NAM-Profilen und IRs
  • großer Lieferumfang
  • attraktiver Preis
Contra
  • keine Modulationseffekte
  • Level-Anpassung bei der Verwendung einer Endstufe notwendig
Artikelbild
Nux Amp Academy Stomp Test
Für 269,00€ bei
  • Hersteller: Nux
  • Name: Amp Academy Stomp
  • Typ: digitaler Amp-Modeler/Effektprozessor
  • Herstellungsland: China
  • Regler: 8 Endlos-Encoder, davon 2 mit Druckfunktion
  • Schalter: 3 Fußschalter, 4 Taster
  • Anschlüsse: 1x Input, 2x Output, Send, Return, EXP/Ctrl-Footswitch In (je 6,3 mm Klinke), Aux-In, Phones-Out, MIDI In & Out (Miniklinke), USB-C, Netzteileingang
  • True Bypass: nein
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromversorgung: 9 V/500 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 183 x 130 x 66 mm
  • Gewicht: 930 g
  • Verkaufspreis: 269,00 Euro (Oktober 2025)

Herstellerseite: https://nuxaudio.com

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