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Quilter Elevate Test 

Mit dem Quilter Elevate präsentiert Quilter Labs einen kompakten Amp-Modeler im Pedalformat, der sich einem klaren Ziel verschrieben hat: maximale Bedienfreundlichkeit ohne Menü-Dschungel. Der amerikanische Hersteller geht bei der Benutzerführung neue, eigenständige Wege, die sich deutlich von gängigen Modeler-Konzepten unterscheiden. Trotzdem steckt im kompakten Gehäuse eine beeindruckende Fülle an Amp-Sounds, Cab-Simulationen, Effekten und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten. Wir haben das neue Quilter-Pedal ausführlich getestet!

Quilter Elevate Test

Quilter Elevate – Das Wichtigste in Kürze

  • Digitaler Floorboard-Amp
  • 10 Effektblöcke 
  • 4 Fußschalter
  • Web-App-Editor für macOS und Windows
  • 400 User-Preset-Slots
  • Jam-Link Bluetooth-Anbindung
  • Herstellungsland: China
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Quilter Elevate
Quilter Elevate
Kundenbewertung:
(3)

Das Gehäuse des Quilter Elevate

Der Quilter Elevate kommt in einem robusten, schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 253 x 145 x 57 mm (B x T x H). Sämtliche Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite: Hier warten 16 Softbuttons und ein Endlos-Encoder mit Druckfunktion, flankiert von einem LED-Display, das auch im Stehen gut ablesbar bleibt. Im hinteren Bereich sitzen vier Fußschalter, die, wie wir später noch sehen werden, verschiedene Funktionen übernehmen. Alle Anschlüsse sind stirnseitig angeordnet. Dort finden sich ein Instrumenteneingang, Stereo-Ausgänge sowohl im Klinken- als auch im XLR-Format, ein Expression-Pedal-Anschluss, MIDI In & Thru sowie Aux- und Phones-Out im Miniklinkenformat.

Rechts außen wartet der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil, das eine Spannung zwischen 9 und 12 Volt bei mindestens 220 mA liefert. Zudem ist ein USB-C-Port vorhanden, über den der Zugriff auf den Editor erfolgt. Dieser liegt derzeit ausschließlich als Web-App vor und wird nur von den Browsern Chrome, Brave, Opera und Edge unter Windows, macOS und Linux unterstützt. Mobile Versionen für iOS oder Android sind bislang nicht verfügbar. Zum Lieferumfang gehören ein Netzteil, ein USB-Kabel sowie ein Quick-Start-Manual.

Fotostrecke: 6 Bilder Sämtliche Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite.

Die Bedienung des Quilter Elevate

Der Quilter Elevate verfügt über zehn fest angeordnete Blöcke, deren Reihenfolge nicht verändert werden kann: Compressor, Pre-EQ, Gain, Post-EQ, Gate, Modulation, Echo, Reverb, Cab und Level/Expression. Schon hier zeigt sich, dass Quilter bewusst von der gewohnten Terminologie anderer Modeler abweicht:
Anstelle eines klassischen Amp-Blocks mit typischen Verstärkermodellen setzt der Elevate auf einen Gain-Block, der den Grad und den Typ der Verzerrung bestimmt. Neben der zentralen Core-Gain-Einstellung verfügt dieser über drei interne Gain- und Waveshaping-Stufen, zwischen denen jeweils EQs zur gezielten Klangformung platziert sind.

Zwar bietet der Gain-Block verschiedene Werks-Voreinstellungen, genannt Modes, wie z. B. Bluesy, Heavy oder Gritty, doch verzichtet Quilter bewusst auf die Anlehnung an bekannte Amp-Hersteller. In Kombination mit dem Pre- und Post-EQ lassen sich so eine Vielzahl charakteristischer Verstärkersounds nachbilden. Ein dedizierter Drive-Block entfällt daher. Diese Flexibilität ist beachtlich, setzt jedoch ein gewisses Verständnis für die Funktionsweise der einzelnen Parameter voraus. Auch der Cab-Block geht einen eigenen Weg: Statt auf Impulse Responses (IRs) zu setzen, basiert er auf flexibel einstellbaren Filtern. Das Laden eigener IRs wird demnach auch nicht unterstützt.

In den übrigen Effektblöcken hingegen finden sich zahlreiche etablierte Effekte mit den vertrauten Einstellmöglichkeiten – darunter Kompressoren, alle gängigen Modulationseffekte, verschiedene Delay-Varianten sowie Reverbs. Der abschließende Level/EXP-Block regelt nicht nur die Gesamtlautstärke, sondern verwaltet auch die Zuweisungen für das optionale Expression-Pedal, das beim Elevate beispielsweise als Wah-Pedal genutzt werden kann.

Der Quilter Elevate bietet 400 User-Slots für Eigenkreationen

Neben den 100 Factory-Presets verfügt der Elevate außerdem über 400 freie User-Slots für Eigenkreationen. Jedes Preset bietet dabei zwei Szenen, A und B, die auch per Fuß geschaltet werden können. Die Fußschalter erlauben es, die Presets hoch- und runterzusteppen, können aber auch die Voreinstellungen innerhalb einer erstellten Setlist schalten. Auch die Aktivierung des Tuners sowie das Eintappen des Tempos sind hier möglich.

Editiervorgänge können sowohl am Pedal als auch über den intuitiven Editor realisiert werden:

Fotostrecke: 3 Bilder Blick in den Editor des Quilter Elevate.

Die Bedienung am Gerät selbst erweist sich als unkompliziert und weitestgehend selbsterklärend. Lediglich beim Tweaken von Gain- und Cab-Block macht es Sinn, das Manual oder die Factory-Presets zu Rate zu ziehen, um die Parameter besser zu verstehen. Die vorprogrammierten Modi geben hier eine gute Basis und lassen sich „customizen“, sprich, abändern. Dennoch: Einstellungen können selbst im Eifer des Live-Gefechts relativ zügig geändert werden, ohne dass man sich durch zig Untermenüs scrollen muss. Noch einfacher ist jedoch das Programmieren eigener Voreinstellungen über den Editor. Dieser ist übersichtlich gestaltet und läuft absolut stabil.

Den Umstand, dass dieser nur als Web-App zur Verfügung steht und auch keine Mobilversion vorliegt, mögen manche als bedauerlich empfinden. Allerdings begründet der Hersteller diese Entscheidung damit, dass so eine langfristige Kompatibilität sichergestellt werden kann. Die Verwendung als Audio-Interface ist ebenfalls möglich, jedoch werden PC-User auf einen externen ASIO-Treiber zurückgreifen müssen. Der Jam-Link erlaubt die Bluetooth-Verbindung mit einem Mobilgerät, um Playbacks oder Apps über die Ausgänge des Elevate wiederzugeben.

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