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Hotone Pulze Eclipse Test

Der Hotone Pulze Eclipse des chinesischen Herstellers gehört in die Kategorie Desktop Modeling Amps für Gitarre, die zurzeit stark im Trend sind. Den Pulze Eclipse gibt es in zwei Ausführungen als Hotone Pulze Eclipse in dunklem Outfit und als Hotone Pulze Luna in Cremeweiß. In Technik und Ausstattung sind beide identisch und verfügen über einen integrierten Effektprozessor mit Amp-Modeling, der über ein 4“ Touch-Display bedient wird. Letzteres setzt den Pulze von anderen Desktop-Amps ab, denn dort wird in der Regel ein mobiles Endgerät zur detaillierten Einstellung und Steuerung benötigt – beim Pulze eine zusätzliche Option. 

Hotone Pulze Eclipse Test

Hotone Pulze Eclipse – das Wichtigste in Kürze

  • Desktop-Modeling-Amp mit Effekten
  • 2×15 Watt Leistung, 2x 3,5“ Fullrange-Lautsprecher
  • 4“ Touch-Display zur Bedienung
  • Bluetooth-Verbindung zu mobilen Endgeräten
  • 46 Amp-Modelle, 48 Cabs und 177 Effektmodelle
  • Made in China

Gehäuse und Optik des Hotone Pulze Eclipse

Der Hotone Pulze Eclipse kommt in einem 455 x 161 x 171 mm (B x T x H) großen Gehäuse und bringt 3,8 kg auf die Waage. Der Amp wirkt sehr schlicht und passt damit bestens in die gute Stube, falls man das gute Stück auch zum Musikhören mehr oder weniger zweckentfremden möchte. Die Frontseite besteht aus einem Gitterblech, hinter dem die beiden 3,5“ Lautsprecher gut geschützt sind und die mit dem Volume-Regler rechts oben auch das einzige mechanische Bedienelement beherbergt. An der Oberseite finden wir mittig das Touch-Display und rechts drei Anschlüsse für Gitarre (6,3 mm Klinke), Aux In und Phones (je 3,5 mm Stereoklinke). Der Anschluss für das Netzteil und ein USB-C-Port warten an der Rückseite. Die Gewinde an den Seiten dienen der Anbringung von Halterungen für den Tragegriff, falls das gute Stück auch für mobile Einsatze gerüstet sein soll. Alles in allem macht der Pulze Eclipse einen sehr aufgeräumten und wertigen Eindruck, der Design-Gourmet würde vielleicht den simplen Kunststoff-Volume-Regler kritisieren, aber das ist meines Erachtens Geschmacksache.

Hotone Pulze Eclipse Front
Fotostrecke: 4 Bilder Der Hotone Pulze Eclipse ist ein kompakter Modeling-Desktop-Amp, der sich mit einer Fülle an Amp-Sounds und Effekten als ausgezeichneter Übe-Partner empfiehlt.

Die Bedienung des Hotone Pulze Eclipse

Die elementare Bedienung läuft über das Touch-Display, abgesehen vom bereits erwähnten Volume-Regler. Dort gibt es zwei unterschiedliche Anzeigen. Zum einen den Songlist-Mode, der alle Presets mit Namen auflistet und in dem man eines davon auswählen kann, und der Edit-Mode, der vom aktuell angewählten Preset die Parameter von Amp, Cab und Effekte anzeigt. In der oberen Leiste erscheinen die globalen Menüs, die man durch Antippen anwählt. In der Mitte sind die Parameter als stilisierte Regler dargestellt, deren Werte man mit dem Finger direkt am Display verändert. Hält man den Finger einen Moment auf dem Regler, lassen sich die Werte auch als Zahl eingeben. In der unteren Leiste wird das Amp/Cab/Effekt-Model angezeigt. Tippt man darauf, erscheint die Liste mit den verfügbaren Modellen zur Auswahl. Geht es aber um die Einstellungen im Detail mit der Bearbeitung der Signalkette und der Auswahl weiterer Effekte, ist der Pulze Editor auf dem Smartphone/Tablet an der Reihe.

Hotone Pulze Eclipse Bedienfeld
Fotostrecke: 4 Bilder Die elementare Bedienung läuft über das Touch-Display

Die Bedienung des Hotone Pulze Eclipse mit dem Pulze Editor

Der Pulze Editor wird im jeweiligen App-Store kostenlos heruntergeladen und ist eher für das Smartphone konzipiert. Auf meinem iPad läuft das Ganze nur im Hochformat. Aber hier wird wohl meist das Smartphone genutzt, und dort läuft alles perfekt. Die Verbindung wird problemlos hergestellt, die Anzeige der Regler und der Signalkette sowie das Verändern der Parameter funktionieren einwandfrei. Man hat dabei im Play-Mode zum Editieren das übliche Bild: Oben wird die Signalkette dargestellt und unten die Parameter des gerade angewählten Moduls. Die Signalkette besteht aus sieben verschiedenen Modulen:

DYN: Gate, Compressor, Boost Effekte (8 Effekte)

PRE: Effekte vor dem Amp: Compressor, Boost, Overdrive/Dist/Fuzz, Modulation, Octaver (46 Effekte)
AMP: Amp-Simulation (46 Amps, 3 Preamps)
CAB: Cab-Simulation (48 Cabs, 10 Akustik-IRs, 20 User-IRs)
EQ/MOD: Equalizer und Modulations-Effekte (31 Effekte)
FX1: Modulation, Pitch-Shifter, Filter, Delay (34 Effekte)
FX2: Delay und Reverb (16 Effekte)

Die Module können frei verschoben werden, was die Soundgestaltung sehr variabel macht, zumal das Angebot an Effekten äußerst umfangreich ausfällt.

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Der Hotone Pulze Eclipse in der Praxis

Klar, dass Sound und Schalldruck eines 50 Watt Marshall Halfstacks mit 4×12 Speakern eine andere Dimension haben als die Marshall Amp & Cab-Modelle aus den beiden 3,5“ Speakern. Der Sound des Pulze Eclipse ist eher HiFi-mäßig, angenehm und gefällig, mit gutem Low- und High-End und etwas reduzierten Mitten. Beim Audio-Streaming macht der Pulze Eclipse auch eine gute Figur und für das heimische Üben ist der Sound in Ordnung, beim Bandeinsatz würde mir eindeutig die Durchschlagskraft in den Mitten fehlen. Aber das Hauptgewicht liegt ja beim Einsatz zu Hause, und das macht unser Testkandidat wirklich einwandfrei.

Das Sound-Angebot an Presets ist üppig und deckt eine große Bandbreite ab, die Presets sind auch übersichtlich im Songlist-Mode in unterschiedlichen Kategorien sortiert, sodass man recht schnell seine gewünschten Sounds findet. Eigene Songlists mit den Favoriten können natürlich auch erstellt werden.

Für die Aufnahmen habe ich den Pulze Eclipse über den Phones-Out direkt an das Audio-Interface (UA Apollo) angeschlossen. Wir starten unseren Rundgang mit den effektreduzierten Sounds, bei denen die Amp-Modelle im Fokus stehen.

Audio Samples
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1. Fender Deluxe Clean (Stratocaster) 2. Vox AC 15 Breakup (Stratocaster) 3. Marshall SLP (Stratocaster) 4. Marshall JCM 800 (Les Paul) 5. Dumble ODS – PU Vol 3 > 10 (Les Paul) 6. Mesa Rectifier (Les Paul) 7. Peavey 5150 (PRS Holcomb)

Die Amps-Sounds sind in Ordnung und treffen auch den jeweiligen Charakter der klanglichen Vorbilder. Auch die dynamische Ansprache in Bezug auf Anschlag und Steuerung des Zerrgrades über den Volume-Regler an der Gitarre klappt. Klanglich liegt das Ganze in der Mittelklasse und man sollte keine zu hohen Erwartungen haben. Vergleicht man die Sounds mit hochwertigen Amp-Modeling-Gerätschaften oder„richtigen“ Amps, ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Die Amp-Modelle des Hotone Pulze Eclipse klingen im Vergleich etwas dünner und Transparenz und dynamische Abstufung fallen entsprechend niedriger aus. Aber setzt man das Ganze ins Verhältnis zum Preis, ist alles absolut in Ordnung.

Der Sound des Pulze Eclipse ist eher HiFi-mäßig, angenehm und gefällig, mit gutem Low- und High-End und etwas reduzierten Mitten.

Effektsounds mit dem Hotone Pulze Eclipse

Der Pulze Eclipse punktet aus meiner Sicht auf jeden Fall mit seinem großen Angebot an Effekten, die sehr gut klingen und Spaß machen. Neben den Brot-und-Butter-Effekten sind üppige Shimmer Reverbs, Pitch Shifter, Auto Wah, Acoustic Simulator und Harmonizer an Bord. Wer sich in Klangwolken baden möchte, wird auf jeden Fall fündig. Hier eine kleine Auswahl unterschiedlicher Effektsounds.

Audio Samples
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8. Amb Delay & Shimmer Reverb (Stratocaster) 9. Acoustic Simulation (Stratocaster) 10. Tremolo & Spring Reverb (Telecaster) 11. Touch Wah (Telecaster) 12. Octaver (Telecaster) 13. Vibrato & Delay (Telecaster)

Alternativen/Mitbewerber zum Hotone Pulze Eclipse

Bei den Desktop Amps hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Ein Klassiker ist der THR10 von Yamaha, der in der Wireless-Version als Yamaha THR10IIW erhältlich ist. Der Nux Mighty Space und der Boss Katana Air bewegen sich ebenfalls in einer ähnlichen Preiskategorie. Eine etwas günstigere Alternative ist der Positive Grid Spark 40 für rund 300 Euro, den ich kürzlich ebenfalls zum Test hatte. Im Vergleich schneidet für mich persönlich der Pulze Eclipse etwas besser ab, wenn es um Sound und Ausstattung geht.

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Fazit

Der Hotone Pulze Eclipse ist ein Desktop Amp, der sich von seinen Mitstreitern durch das integrierte Touch-Display und eine sehr üppige Ausstattung an Amps und Effekten absetzt. Zusätzlich zur Bedienung am Gerät kann man den Amp auch hervorragend per App steuern. Audiostreaming über Bluetooth klappt ebenfalls tadellos, sodass sich der Amp auch bestens zum Musikhören eignet. Die Gitarrensounds klingen aus den Speakern eher in Richtung „HiFi-Processed“, also mit etwas mehr Bässen und Höhen und weniger Mitten. Aber bei dem aufgerufenen Preis und den 3,5“ Speakern sollte man naturgemäß keine Amp-Modeling-Wunderwerke erwarten. Die Amp-Modelle sind gut getroffen und reagieren angemessen auf dynamische Aktionen am Instrument. Für den Einsatz zum Üben und Jammen in den heimischen vier Wänden ist der Hotone Pulze Eclipse auf jeden Fall ein toller Partner, zumal er auch noch 100 Drum-Pattern mitbringt. 

Der Pulze Eclipse punktet mit seinem großen Angebot an Effekten, die sehr gut klingen und Spaß machen.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakte Größe für einen Übungsamp
  • gut geeignet auch für Musikwiedergabe
  • großes Angebot an Amps/Cabs und Effekten
  • editieren mit der Pulze Editor App
  • integrierter Drumcomputer
Contra
  • Gitarrensounds über die beiden Lautsprecher mitunter etwas dünn
Artikelbild
Hotone Pulze Eclipse Test
Für 333,00€ bei
  • Hersteller: Hotone
  • Modell: Pulze Eclipse
  • Typ: Desktop-Modeling-Amp für Gitarre
  • Herkunft: China
  • Firmware zum Testzeitpunkt: 1.08
  • Regler: Volume
  • Anschlüsse: Phones Out, Aux In, Guitar In, USB-C, Power
  • Leistung: 2x 15 Watt (Class-D Power Amp)
  • Lautsprecher: 2x 3,5“ Fullrange-Speaker
  • Amp-Modelle: 46
  • Cab-Modelle: 48
  • Effekt-Modelle: 177 (inkl. Global-EQ)
  • Speicher: 200 Presets
  • Effektmodule gleichzeitig: 7 – Effektreihenfolge variabel
  • Spannung: 18 V DC (Netzteil im Lieferumfang)
  • Display: 4“ (800 x 400) Touch-Display
  • Maße: 455 x 161 x 171 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 3,8 kg
  • Verkaufspreis: 419,00 Euro (Mai 2024)
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Kommentieren
Profilbild von Patrick

Patrick sagt:

#1 - 17.05.2024 um 16:49 Uhr

0

da kann man sich auch eine Bluetooth Box holen die auch einen auch Eingang hat und da einen beliebigen Modeller oder kopfhörerverstärker anschließen. so mach ich das ... und da bin ich um einiges billiger

Profilbild von JB

JB sagt:

#2 - 22.12.2024 um 18:32 Uhr

0

Hello, which is better? This amp or Nux Mighty Space (https://www.bonedo.de/artikel/nux-mighty-space-test/)? Thank you.

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