Anzeige

Catalinbread Epoch Pre Test

Mit dem Catalinbread Epoch Pre Preamp/Buffer-Pedal präsentiert der amerikanische Hersteller laut eigener Aussage die exakte Kopie der Preamp-Sektion des Maestro Echoplex EP-3 Bandechos aus den 70er Jahren. Nachdem Catalinbread mit dem Belle Epoch und dem Belle Epoche Deluxe die Nachbildung dieses klassischen Tape-Delays in Pedalform auf beeindruckende Weise gelungen war, ist der Nachbau nur des Preamps als Pedal durchaus konsequent.

Catalinbread_Epoch_Pre_TEST


Der Vorverstärker dieses Klassikers ist nämlich allein für sich schon eine Legende, und namhafte Gitarristen wie Jimmy Page oder Eddie Van Halen nutzten ihn oft und gerne auch ohne Echoeffekt, weil er schlicht den Sound verbesserte und man den Amp bei Bedarf noch etwas heißer anfahren konnte. Howard G, Catalinbreads Chefdesigner, hat den Preamp-Schaltkreis des alten Echo-Gerätes genau analysiert, nachgebaut und mit einigen weiteren Features wie einem schaltbaren Buffer bestückt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Gehäuse/Optik

Das grau lackierte Pedal kommt im Druckgussgehäuse im Querformat mit den Maßen 118 x 97 x 62 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 365 Gramm, bei dem sich alle Regler und Schalter auf der Oberseite versammelt haben.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Catalinbread Epoch Pre Preamp/Buffer-Pedal kopiert die Preamp-Sektion des Maestro Echoplex EP-3 Bandechos aus den 70er Jahren.

Es gibt mit Boost, Bias und Balance drei Regelmöglichkeiten, die das Klangverhalten des Epoch Pre bestimmen, und die beiden Fußtaster Boost und Bypass. Zwischen Balance-Poti und Bypass-Fußschalter finden sich zwei Taster zum Aktivieren des Buffers (Buffer) und zum Einstellen des Grundsounds (Early/Later). Vom Maestro Echoplex gab es verschiedene Varianten, die sich natürlich auch im Sound leicht unterschieden. Early simuliert hier die erste Generation, die heute als der heilige Gral des Echoplex bezeichnet wird. Die Geräte dieser Serie punkten mit straffen Bässen und angehobenen oberen Mitten, während Later eher wärmere Sounds im Angebot hat und den späteren Modellen gewidmet ist. Eine LED neben jedem Schalter gibt Auskunft über seinen Status.

Fotostrecke: 2 Bilder Alle Anschlüsse wurden auf der Stirnseite des Pedals untergebracht,…

Eingeschaltet wird das Pedal mit dem Bypass-Schalter, der Boost-Schalter aktiviert eine zusätzliche Boost-Funktion, die allerdings nur bei aktivem Pedal und nicht im Bypass-Modus verfügbar ist. Der Epoch Pre kann nur am Netzteil betrieben werden, 9V DC (Center Negative) sind angesagt bei einer Stromaufnahme von etwa 10 mA. Die Spannung wird intern auf 22 Volt hochgefahren, laut Hersteller eines der Geheimnisse, die den Sound und Headroom der Original Preamp-Schaltung ausmachen. Die Buchse für das optionale Netzteil sowie alle weiteren Anschlüsse sind an der Stirnseite angebracht. Hier gibt es neben dem Eingang zwei Ausgänge, um das Signal bei Belieben auch auf zwei Amps zu verteilen.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld auf der Oberseite umfasst drei Potis, zwei Taster und zwei stabile Fußschalter.

Bedienung

Die Einstellung des Epoch Pre erfolgt über die drei Regler nach der Anwahl des Grundsounds mit dem Early/Later-Schalter. Das Bias-Poti stellt den Bias der JFet Transistoren ein, was bei höheren Settings zu einem übersteuerten Sound führt. Linksanschlag bedeutet Unitiy Gain, und je weiter aufgedreht wird, umso mehr beginnt es zu zerren. Beim Drehen des Reglers ist ein Geräusch zu hören, was laut Hersteller keine Fehlfunktion ist. Das Balance-Poti ist beim Echoplex der Regler für das Mischungsverhältnis von Direkt- und Effektsignal. Das wurde auch hier so übernommen, allerdings gibt es hier natürlich kein Echo. In der ersten Hälfte des Regelweges (7 bis 12 Uhr) agiert das Poti als Volume-Regler, ab 13 Uhr nimmt die Lautstärke nicht mehr stärker zu. Dreht man weiter auf, erhält man nur noch eine eher subtile Veränderung der Klangfarbe. Im Praxisteil werdet ihr gleich mehr dazu hören. Der linke Regler ist für den Anteil des Boost-Signals zuständig, das den Amp noch zusätzlich anblasen kann.
Der Hersteller empfiehlt, das Pedal an das Ende der Signalkette zu hängen, quasi wie ein Klangveredlung-Plug-In im Master-Channelstrip. Der Epoch Pre soll besonders bei mehreren vorgeschalteten Pedalen die Frequenzen zusammenkitten, ohne stark zu komprimieren und so für einen besseren und volleren Klang sorgen.

Anzeige

Praxis

Für die erste Hälfte des Praxisteils wird der Epoch Pre vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Für einen Überblick über die Klangveränderungen, die das Pedal mitbringt, habe ich erst einmal alle Regler in die 12-Uhr-Position verfrachtet und das pure Amp-Signal aufgenommen. Danach wird der Epoch Pre eingeschaltet und dieselbe Akkordfolge mit beiden Modes (Early, Later) gespielt.

Audio Samples
0:00
Bypass Signal – nur der Amp Epoch Pre – Early Mode (Strat) Epoch Pre – Later Mode (Strat)

Da tut sich schon einiges, das gesamte Signal wird in den Höhen weicher und die tiefen Mitten werden leicht angehoben. Grob gesagt, klingt die Gitarre wärmer. Das ähnliche Klangverhalten hatte man auch schon bei den Belle Epoch Delays, aber hier ist es für mein Empfinden noch eine Spur feiner und lässt sich natürlich auch noch besser bearbeiten. Der Early-Mode kommt im Bassbereich definierter, während der Later-Mode im unteren Frequenzbereich etwas weicher, aber noch nicht schwammig agiert. Hier werden die Höhen auch noch eine Nuance weiter abgesenkt. Mein Favorit ist ganz klar der Early-Mode, dieser rauscht auch weniger, aber es kommt immer auf den Charakter des angeschlossenen Amps an und was man mit dem Einsatz des Pedals bezwecken möchte.
Als nächstes steht der Bias-Regler und seine klangliche Auswirkung im Fokus. Dieser sorgt für einen dezenten Boost im unteren Mittenbereich, der Ton wird fülliger, wenn der Regler weiter aufgedreht wird.

Audio Samples
0:00
Bias Check: Vier Positionen des Bias-Reglers – 7, 10, 14, 17 Uhr (Strat)

Belässt man den Bias auf einem niedrigen Wert und dreht Balance etwas weiter auf, dann kann man einem Amp die bissigen Höhen nehmen ohne den Mittenbereich sonderlich aufzublasen. Hier ist das Ergebnis.

Audio Samples
0:00
Clean: Bias 9 Uhr, Balance 17 Uhr – Bypass > Early > Later (Strat)
Das Epoch Pre Pedal besitzt ein subtiles, aber definiertes Klangverhalten, ganz charakteristisch wird der Ton im Höhenbereich weicher und in den Mitten etwas kraftvoller.
Das Epoch Pre Pedal besitzt ein subtiles, aber definiertes Klangverhalten, ganz charakteristisch wird der Ton im Höhenbereich weicher und in den Mitten etwas kraftvoller.

Nun wird der Vox AC15 gepimpt. Ein leicht angezerrter Sound ist eingestellt und mit dem Bias-Regler wird der Mittenbereich ordentlich angehoben, der Amp klingt nun wesentlich fetter.

Audio Samples
0:00
Crunch: Bias 14 Uhr, Balance 10 Uhr – Bypass > Early > Later (Strat)

Der Marshall Plexi mit Mid-Gain-Sound ist nun an der Reihe und wird noch einmal richtig angefeuert. Auch hier harmoniert der Epoch Pre sehr gut, Bias und Balance stehen auf 14 Uhr und mit dieser Einstellung spuckt der Plexi noch etwas mehr Verzerrung aus. Durch den Boost mit dem Bias-Regler kommt auch dieser Sound noch etwas kraftvoller aus den Speakern, wobei der zugeschaltete Boost darauf noch den Turbo setzt.

Audio Samples
0:00
Mid Gain: Boost 15 Uhr, Bias 14 Uhr, Balance 14 Uhr – Bypass > Early > Boost

Es geht aber auch rückwärts und mit dem Epoch Pre kann man einen verzerrten Amp auch “entzerren”. Wenn einem der Zerrsound des Amps gefällt, man auch keine Boost-Funktion benötigt, dann könnte der Epoch Pre auch mit niedriger Balance-Einstellung den Zerrsound etwas entschärfen. Ähnlich wie mit zurückgeregeltem Volume an der Gitarre, aber etwas fetter bleibt der Ton durch eine höhere Bias-Einstellung.

Audio Samples
0:00
Mid Gain: Bias 14 Uhr, Balance 9 Uhr – Bypass > Early
Anzeige

Fazit

Catalinbread liefert mit dem Epoch Pre ein ausgezeichnetes Preamp/Boost-Pedal, das den Ampsound verbessern kann. Ganz charakteristisch wird der Ton im Höhenbereich weicher und in den Mitten etwas kraftvoller. Dazu lässt sich mit den beiden Regelmöglichkeiten für Bias und Balance die Klangfarbe und das Gainverhalten sehr feinfühlig modellieren und auf den angeschlossenen Amp perfekt anpassen. Man kann das Pedal als “Always On” zur Verbesserung des Sounds am Ende der Pedalkette einsetzen, oder auch als Boost für die Vorstufe eines bereits angezerrten Amps nutzen. Der Preis ist zwar etwas hoch, aber in meinen Augen und Ohren gerade noch zu rechtfertigen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • auch als „always on“-Effekt einsetzbar
  • subtiles, aber definiertes Klangverhalten
  • variable Einsatzmöglichkeiten
Contra
  • etwas hoher Preis
Artikelbild
Catalinbread Epoch Pre Test
Das Epoch Pre von Catalinbread ist ein ausgezeichnetes Preamp/Boost-Pedal mit variablen Einsatzmöglichkeiten.
Das Epoch Pre von Catalinbread ist ein ausgezeichnetes Preamp/Boost-Pedal mit variablen Einsatzmöglichkeiten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Catalinbread
  • Modell: Epoch Pre
  • Typ: Preamp/Buffer/Booster-Effektpedal
  • Regler: Boost, Bias, Balance
  • Anschlüsse: Input, 2x Output, 9V-DC
  • Stromaufnahme: 10 mA
  • Spannung: 9V DC (Center negative) – nur Netzteil
  • Maße: 118 x 97 x 62 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 365 g
  • Ladenpreis: 339,00 Euro (August 2018)
Hot or Not
?
Catalinbread_Epoch_Pre_008FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo
  • Sweet Chords on the Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC!
  • The Cornerstone Imperium V2 – Sweet Overdrive Magic!