Sennheiser SoundProtex Test

Sennheiser SoundProtex ist ein neuer Gehörschutz der Firma aus Wedemark. Das ist kein unwichtiges Produkt und sollte von jedem mitgeführt werden – nicht nur von Tontechnikern, auch von Musikern und Musikkonsumenten. Wir haben ein Pärchen Sennheiser SoundProtex für ein Review erhalten und im Einsatz getestet. 

>
“>


<div class=
Gehörschutz

Quick Facts zu Sennheiser SoundProtex

  • Set mit drei verschiedenen, waschbaren TPE-Ohrpassteilen (S, M und L)
  • Filter und Blockierkappe im Lieferumfang (Plus-Version: zwei weitere Filter)
  • hergestellt in der Schweiz

Anforderungen an Gehörschutz

Die Wünsche bezüglich eines (oder: Anforderungen an einen) Gehörschutz, der von Profis und anspruchsvollen Personen genutzt wird, sind schnell definiert:

  • Die Dämmeigenschaften sollten gut sein.
  • Es sollte möglichst linear gedämpft werden.
  • Dynamisch sollten möglichst keine Veränderungen auftreten.
  • Der Sitz sollte auch für längere Zeit angenehm sein.
  • Die Handhabung sollte einfach sein.
  • Flexibilität für unterschiedliche Situationen ist von Vorteil.
  • Ein nicht zu hoher Preis ist wünschenswert.

Weil die menschliche Anatomie unterschiedlich ist, sind einige Punkte durchaus individuell, vor allem, was den Sitz angeht. Aber es ist auch Aufgabe des Herstellers, ein möglichst breites Feld abzudecken. Dazu setzt Sennheiser auf unterschiedliche Größen der Stöpsel: SoundProtex kommt mit drei Pärchen in den Größen S, M und L. 

Sennheiser SoundProtex: Aufbau und Eigenschaften

Sennheiser SoundProtex sind nicht angepasste Ohrstöpsel. Der eigentliche Korpus ist konisch und besteht aus thermoplastischem Gummi (TPE). Dieser Kunststoff ist laut Sennheiser besonders hautverträglich, weil er frei von Weichmachern und anderen Zusätzen ist. Das abwaschbare TPE habe eine besonders hohe Lebensdauer. Drei Lamellen sorgen dafür, dass bei korrektem Sitz an mindestens einer Stelle im Gehörgang – der ja schließlich alles andere als ein simpler Zylinder, sondern leicht gewunden ist – ein vollständiger, luftdichter Abschluss besteht. Damit man die idealerweise tief sitzenden Ohrstöpsel einfach wieder entfernen kann, besitzen sie eine Lasche, die so weit aus dem Hörgang herausragt, dass man mit dem Pinzettengriff mit Daumen und Zeige- oder Mittelfinger den SoundProtex greifen und heraus befördern kann. Das Prinzip ist von modernen Hörgeräten bekannt. 

Ohrpassteile in L (links) und M, beide ohne Filterbestückung

Die Filter des Sennheiser SoundProtex

Ein Filterpärchen mit einem Dämmwert von 18 SNR (Single Number Rating nach ISO 4869) liegt dem Set bei und kann in die TPE-Hülsen eingesetzt werden. Ob die Form des eingelassenen Sennheiser-Logos akustisch vorteilhaft ist, ist nicht überliefert. Ein weiteres Filter ist mit im Lieferumfang, es wird „Full Block“ genannt. Es besitzt keine zwei Filterstufen wie das eigentliche Protex-Filter, sondern verhindert den Schalldurchtritt komplett. Ganz recht, im Grunde ist es also nur eine Plastikkappe. 

Filter einzeln
Filter und Blockierkappe

Unterschiede Sennheiser SoundProtex und Sennheiser SoundProtex Plus

Neben dem Sennheiser SoundProtex in diesem Test gibt es noch das Sennheiser SoundProtex zu kaufen. Dieses ist etwa doppelt so teuer. Der Unterschied: Sennheiser SoundProtex Plus besitzt zwei weitere Filterpärchen, von denen eines nur 10 SNR, das andere 20 SNR besitzt. Beide Sets ermöglichen Flexibilität oder liefern Zweit- oder sogar Drittstöpsel für andere Gehörganggrößen. Je nach Konstellation können also zwei oder maximal drei Personen ihren Gehörschutz bekommen, wenn die TPE-Teile passen sollten – nur dann eben für unterschiedliche Anwendungen.

Der Lieferumfang des Sets der Sennheiser SoundProtex in diesem Test. Die Plus-Variante kommt mit zwei weiteren Filterpärchen.

Beiden Sets liegt eine kleine Tasche mit Reißverschluss zur sicheren und hygienischen Aufbewahrung bei. Die Herstellung der SoundProtex erfolgt in der Schweiz bei der Sonova AG – die die Geschäftstätigkeiten der Sennheiser-Consumersparte 2021 von Sennheiser übernommen haben. 

Einsetzen, Sitz und und Entfernen

Das TPE-Material der Sennheiser SoundProtex macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Nach dem Testzeitraum von drei Wochen sah es aus wie am ersten Tag, wenn man es einer kleinen Reinigung unterzogen hatte. Mit dem Einsetzen hatte ich zu Beginn kleinere Probleme, weil ich gewohnt bin, meine Otoplastik-Filtersysteme von Kötter (von denen die ältesten bald geschlagene 30 Jahre alt sind!) einfach in den Hörgang zu drehen. Um die SoundProtex sicher und dicht abschließend einzusetzen, musste ich mit dem Arm der gegenüberliegenden Seite über meinen Kopf greifen und die Ohrmuschel nach oben ziehen. Man gewöhnt sich schnell daran. 

>
“>


<div class=
Der Sitz der SoundProtex ist tief im Gehörgang, die Lasche ist zum Entfernen nötig.

Das Entfernen gelang immer mit einem einfachen Zupfen, selbst dann, wenn ich vom Schlagzeugspiel schwitzige Hände hatte. Ich schwitze beim Spielen, weil ich das recht wild tue. Praktisch für den SoundProtex-Test: So ließ sich der Sitz der Stöpsel überprüfen. Ergebnis: Sie sitzen wie Beton – fühlen sich aber dennoch sehr angenehm an. Ich hatte auch nach stundenlangem Gebrauch keine Druckstellen, kein Abgeschlossenheitsgefühl und auch sonst keine negativen Erfahrungen gemacht. Allerdings war ich sehr froh, dass dieFilter die Höhen nicht zu sehr dämpfen. Dies nicht nur für das Klangerlebnis, sondern auch, weil die Stöpsel sich bei wechselnder Pegelbelastung nicht so einfach und schnell entfernen und wieder einsetzen lassen. Auch der eigene Stimmklang war deutlich weniger dröhnig und unangenehm, als es bei Verwendung preiswerten Schutzes der Fall ist. 

Klangeindruck Sennheiser SoundProtex

Ein absolut lineares Klangbild ohne jegliche Höheneinbußen wäre ein kleines Wunder. Doch der Sennheiser SoundProtex-Gehörschutz macht seine Sache wirklich sehr gut. Bedenkt man die durchaus ordentliche Filterwirkung, lassen sich den Stöpseln aber sehr ausgewogene Filtereigenschaften bescheinigen. Dass besonders die Höhen nicht im Übermaß bedämpft werden, funktioniert das Hören von Musik während des Tragens der SoundProtex erstaunlich gut. Ich habe das auf Konzerten ausprobiert, beim Schlagzeugspiel und sogar beim Gitarrenspiel mit Singen in Proberaum und Studio. Im Bass nimmt die Wirkung der Filterung etwas nach, besonders natürlich im Subbass, welcher mit abnehmender Frequenz zunehmend gespürt statt gehört wird. Das kann durchaus vorteilhaft sein, etwa bei Konzerten oder auch beim Monitoring während des Recordings, wo man Bass und Bassdrum im Verhältnis stärker spürt. Gute Noten gibt es auch für die Dynamik, welche durch die Sennheiser SoundProtex nicht sonderlich eingeschränkt wird.

Test der Sennheiser SoundProtex: Fazit

Jeder braucht Hörschutz. Sennheiser positioniert sich mit den SoundProtex zwischen oftmals das Klangergebnis zu sehr trübenden und schlecht sitzenden Billig- oder sogar Einweg-Ohrstöpseln und den teuren Filtersystemen, die meistens gehörangepasst sind. Für einen überschaubaren Betrag bietet Sennheiser SoundProtex eine stimmige Lösung für jedermann. Die Ausreden, keinen Gehörschutz zu benutzen, werden also noch geringer als sie eh schon sind. Einzig das hier nicht getestete Set mit den weiteren Filtern, Sennheiser SoundProtex Plus, erscheint im Vergleich zum Standards-Set etwas zu teuer. Für das normale Set Sennheiser SoundProtex gibt es aber eine klare Kaufempfehlung. 

>
“>


<div class=
  • universeller Gehörschutz
  • TPE-Ohrpassteile mit Lamellen in S, M und L
  • Filtereinsatz mit 17 SNR oder komplett blockierender Einsatz nutzbar
  • hergestellt in der Schweiz
  • Webseite: sennheiser-hearing.com
  • Preis: € 39,– (Straßenpreis am 19.6.2023)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • lineares Klangbild ohne starke Höheneinbußen
  • gute Sprachverständlichkeit und angenehmer Sprach-Eigenklang
  • angenehmer und sicherer Sitz über lange Zeit
  • Set ermöglicht Flexibilität oder liefert Zweitstöpsel für andere Gehörganggröße
Contra
  • -
Artikelbild
Sennheiser SoundProtex Test
Für 39,00€ bei
Hot or Not
?
Gehörschutz

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von harald

harald sagt:

#1 - 21.06.2023 um 07:57 Uhr

3

Ein Vergleich der Sennheiser SoundProtex mit den Alpine MusicSafe Pro wäre interessant.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!
  • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Marleaux Consat Custom Bolt-On #bassguitar #marleaux #bass #bassbonedo