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Ibanez GB10SEFM Test

Mit der Ibanez GB10SEFM bekommt die preisgünstigere Linie der George-Benson-Signature-Modelle Zuwachs in Form einer Variante mit geflammten Korpushölzern. Die GB10 ist das kleinste Modell der Hollowbody-Jazzgitarren, die Ibanez dem Meister bereits seit 1977 auf den Leib schneidert. George Benson ist damit nicht nur Signature-Artist der ersten Stunde, sondern die GB10 auch die am längsten erhältliche Gitarre der Japaner.

Ibanez GB10SEFM SSR Jazzgitarre Teaser

Dabei gilt die GB10 als absolutes Workhorse unter Jazzgitarristen, ist angenehm kompakt und lässt sich auch in lauteren Umgebungen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Vor zwei Jahren konnte ich an dieser Stelle die Ibanez GB10EM anspielen, die angesichts ihres günstigen Preises eine echte Überraschung darstellte. Wie sich die neueste Ausgabe der GB10 im Mittelklasse-Segment schlägt, sagt euch der folgende Test.

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Die George Benson Signature-Modelle im Überblick
Wie schon einleitend erwähnt, besteht Ibanez’ Kooperation mit der Jazzgitarrenlegende schon seit den späten 70er-Jahren. Die GB10 war dabei die erste Jazzgitarre, die Ibanez in Zusammenarbeit mit George Benson entwickelte und stellt gleichzeitig auch die populärste Vertreterin der Serie dar. Zwischenzeitlich gab es einige Varianten in Form größerer Archtops mit eingelassenen Pickups wie beispielsweise der GB20 oder GB200. Rechnet man alle Jubiläumsinstrumente mit ein, erschienen bisher sage und schreibe 18 verschiedene Varianten. Aktuell gliedert sich die Serie in drei Preiskategorien. Die GB10EM ist das günstigste und schlichteste Instrument und wird in Indonesien gefertigt. Darauf folgen die SE-Ausgaben in Form der GB10SE und der neuen GB10SEFM, die ebenfalls in Indonesien produziert werden, sich aber in vielen Punkten dem deutlich teureren Schwestermodell aus Japan ähneln. Außerdem tummelt sich im mittleren Preissegment seit 2013 die ebenfalls von uns schon getestete LGB30 – eine etwas größere Archtop mit eingelassenen Pickups, die mittlerweile nicht mehr in China, sondern in Indonesien produziert wird. Die in Japan gefertigten Premiumgitarren repräsentieren außerdem momentan eine GB10 und eine LGB300.

Ibanez GB10SEFM SSR Jazzgitarre Teaser
Fotostrecke: 5 Bilder Ibanez GB10SEFM erweitert die preisgünstige George Benson Serie um ein nicht nur optisch attraktives Modell.

Lieferumfang und erster Eindruck
Die Ibanez GB10SEFM wird in einem Formkoffer ausgeliefert, der neben dem Instrument auch ein Manual des Herstellers, das obligatorische Werkzeug zum Nachstellen der Halsneigung sowie einen zweiten Gurtpin dabei hat. Denn Letzterer ist, wie auch schon bei der GB10EM, nicht vormontiert, was die Möglichkeit bietet, den Pin an einer beliebigen Stelle am Hals-Korpus-Übergang zu platzieren. Andererseits muss der handwerklich weniger begabte Spieler nach dem Kauf erst einmal auf einen Gurt am Instrument verzichten.

Fotostrecke: 4 Bilder Die verschiebbare Floating-Bridge ist aus Ebenholz gefertigt.

Die kompakte Jazzgitarre kommt mit dem GB10-typischen justierbaren Tailpiece, das auch die teurere japanische Variante schmückt und die Bass- und Diskantsaiten in zwei Gruppen für eine bessere Stimmstabilität unterteilt. Ansonsten macht die Gitarre einen ordentlichen und sauber verarbeiteten ersten Eindruck. 

Korpus/Elektronik
Dominiert wird das attraktive Erscheinungsbild des Korpus vom geflammten Ahorn. Für Hollowbody-Jazzgitarren nicht unüblich haben wir es hier mit gesperrten Hölzern zu tun. Die Archtop wird mit einem sogenannten Sapphire-Red-Finish ausgeliefert und ist als Flame-Maple-Version bisher auch nur in dieser Farbgebung erhältlich. Gleichzeitig setzt diese Variante im Gegensatz zur Schwester aus der SE-Serie und auch zum japanischen Original nicht auf eine Fichtendecke. Die Flatwound-Saiten in den Stärken .011-.050 laufen vom Tailpiece über eine Floating-Bridge aus Ebenholz. Wie gewohnt sind die GB Special Mini-Humbucker außerdem schwebend über der Decke montiert, was das Instrument weniger anfällig gegenüber Rückkopplungen macht. Dabei ist der Halstonabnehmer am Halsende unter dem Griffbrett befestigt, der Stegtonabnehmer wiederum hängt am Schlagbrett. Angewählt werden die beiden Pickups über einen Dreiwegschalter. Jeweils ein in die Decke geschraubtes Volume- und Tone-Poti stehen außerdem für die klangliche Abstimmung bereit.

Fotostrecke: 6 Bilder Am Schlagbrett hängt der Bridge-Pickup.

Hals
Der eingeleimte dreiteilige Ahornhals trägt ein stilvoll eingefasstes Ebenholzgriffbrett, das mit schön anzuschauenden Blockeinlagen versehen wurde und 22 sauber gearbeitete und an den Kanten vorbildlich verrundete Medium-Bünde beherbergt. Die Mensur der Gitarre beträgt 628 mm und der sowohl aus Messing als auch aus Knochen bestehende Sattel misst 43 mm. Wie der Rest der Hardware wurden auch die Stimmmechaniken vergoldet. Zur Herkunft der Tuner macht der Hersteller aber keine weiteren Angaben.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Ahornhals ist dreiteilig aufgebaut und mit dem Korpus verleimt.
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Kleine Korrekturen der Werkseinstellung nötig
Direkt aus dem Koffer benötigt unser Testmodell ein paar kleine Korrekturen hinsichtlich der Saitenlage und der Oktavreinheit. Außerdem war die tiefe E-Saite am Steg verrutscht und der Stegpickup nicht richtig befestigt. Da sich die Floating Bridge aber über zwei Schrauben schnell in der Höhe verstellen lässt und auch die Oktavreinheit einfach nur mit kleinen Anpassungen der Bridge-Position eingestellt wird, sind diese Nacharbeiten schnell erledigt. Ansonsten lässt sich die Gitarre angenehmen bespielen und verfügt über einen Hals, der schon etwas kräftiger ausfällt, dabei aber nicht klobig wirkt und für meine Begriffe gut in der Hand liegt.

Ibanez GB10SEFM SRR Jazzgitarre Korpus
Die Ibanez GB10SEFM verbindet die typischen Klang- und Spieleigenschaften einer Archtop mit einem recht kompakten Korpus-Design.

Das Test-Setup
Für die Audiobeispiele läuft sich ein Fender Silverface Bassman Topteil aus dem Jahre 1974 warm, das weitestgehend clean eingestellt ist. Das Amp-Signal geht  anschließend an eine Universal Audio OX Box, bei der ich die Simulation einer 2×12 Box mit Vintage Jensen C12N Lautsprechern aktiviert habe. Um die akustischen Eigenschaften dieser Archtop mit abzubilden steht außerdem bei einigen Beispielen ein Neumann TLM 103 Mikrofon vor der Gitarre.

Erster Eindruck zum Sound der Pickups
In der ersten Runde soll es ausschließlich um den verstärkten Sound der Archtop gehen. Dafür spiele ich ein kurzes Akkordbeispiel in allen Tonabnehmereinstellungen und beginne mit den Hals-Pickup.

Audio Samples
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Pickup Check

Die Ibanez GB10SEFM liefert am Hals-Pickup einen warmen und vollmundigen Jazzgitarrenton, der in meinen Ohren sofort sehr vertraut klingt. Der Stegtonabnehmer macht sich allerdings mit weniger Output bemerkbar und könnte insgesamt auch etwas mehr Fundament im Grundklang mitbringen. Diese Differenz zwischen Hals- und Steg-Pickup fällt mir persönlich schon etwas zu prägnant aus und ließ sich am Instrument auch nicht kompensieren. Schade, denn insgesamt hat der Steg-PU mit seinem schlanken, mittigen und gleichzeitig hellen Ton im Verbund mit den Flatwound-Saiten durchaus eine interessante zusätzliche Klangfarbe im Angebot.

Die Ibanez GB10SEFM in der Praxis 
Nachdem ich die Vorstufe am Amp weiter aufgedreht habe, um den Signal des Steg-Tonabnehmers die nötige Sättigung zu verleihen, liefert dieser dann aber beispielsweise bei Single-Note-Begleitungen im Motown-Stil einen durchaus charmanten Sound. Wie sich weiterhin zeigt, lohnt sich auch bei dieser Archtop in einer Aufnahmesituation der Einsatz eines zusätzlichen Mikrofons vor dem Instrument. Besonders bei weichen Spielweisen mit den Fingern erhält das Signal des Halstonabnehmers dadurch eine gewisse Samtigkeit. Und auch die etwas brillantere Kombination aus beiden Tonabnehmern ist eine tolle Alternative zum klassischen Jazzgitarrenton. Wie sich unser vorliegendes Testmodell in verschiedenen Spielweisen schlägt, könnt ihr nun abschließend in den folgenden Praxisbeispielen hören.

Audio Samples
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Bsp. 1: Steg PU Bsp. 2: Hals PU + Mikrofon Bsp. 3: Beide Pickups + Mikrofon Bsp. 4: Hals PU + Mikrofon Bsp. 5: Ibanez GB10SEFM Song
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Die neue Ibanez GB10SEFM entpuppt sich als echter Hingucker. Und auch im Spielgefühl und Klang verbindet diese Variante der GB10 die typischen Klang- und Spieleigenschaften einer Archtop mit einem recht kompakten Korpus-Design. Direkt aus dem Koffer benötigte unsere Testgitarre allerdings ein paar kleine Korrekturen. Darüber hinaus fällt das Signal des Stegtonabnehmers im Vergleich zum Kollegen am Hals in der Ausgangslautstärke für mein Empfinden etwas zu sehr ab. Mit ihren überzeugenden klassischen Jazzgitarren-Sounds hinterlässt diese Archtop bei mir aber dennoch einen guten Gesamteindruck.

Ibanez GB10SEFM SRR Jazzgitarre E-Gitarre
Die Ibanez GB10SEFM benötigte ein paar kleine Korrekturen. Dennoch überzeugt sie aber mit klassischen Jazzgitarren-Sounds und einer sauberen Verarbeitung.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • opulentes Erscheinungsbild
  • angenehme Bespielbarkeit
  • klassischer und authentischer Jazzgitarren-Sound
Contra
  • Hals- und Stegtonabnehmer mit unterschiedlicher Ausgangsleistung
  • Setup ab Werk benötigte ein paar Korrekturen
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Ibanez GB10SEFM Test
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