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Walrus Audio ARP-87 Delay Test

Praxis

Beim ersten Soundcheck präsentiert sich mir ein Effektsignal, das selbst in hohen Einstellungen völlig ohne Rauschen auskommt. Sehr schön, so wünscht man sich das! Und was optisch im Wortsinn ins Auge sticht: Die LEDs des Pedals leuchten ziemlich hell.
Wir starten den Test vor einem clean eingestellten Amp.
Zunächst möchte ich mir ein Bild von den vier verschiedenen Delay-Algorithmen machen. Level- und Repeats-Poti stehen auf 12 Uhr und die X-Funktion bleibt vorerst deaktiviert. Die Höhenblende des Dampen-Potis ist auf Vollanschlag und beeinflusst damit auch nicht weiter den Sound. Ich habe in der Rhythmus-Abteilung Viertelnoten angewählt. Ist man im Slap-Back-Modus, verwandelt sich dieses Poti übrigens in ein typisches Time-Poti, auf das der Hersteller ansonsten bei diesem Exemplar verzichtet hat. Um den Sound besser wahrzunehmen, drehe ich das Poti in diesem Modus zusätzlich voll auf.

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Delay Program Check

Was ich hier zu hören bekomme, gefällt mir sehr gut. Die Delay-Programme halten, was sie versprechen. Dass es einen extra Slap-Back-Mode gibt, finde ich sinnvoll, da man so direkt einen Slap-Back-Sound anwählen und diesen anschließend sehr feinfühlig abstimmen kann. Dank der der Tap-Tempo-Funktion vermisse ich ansonsten das obligatorische Time-Poti übrigens nicht, da man sich in der Praxis meist sowieso mit dem Drummer synchronisieren möchte. Wechselt man übrigens den Modus, wird das eingegebene Tempo nicht gespeichert.
Was das X-Poti mit dem Signal des jeweiligen Programms anstellt, gilt es nun zu erkunden. Wir hören in jedem Programm das X-Poti auf Linksanschlag, anschließend in der 12-Uhr-Position und abschließend auf Rechtsanschlag.

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X Poti Check

Die Modulation in den ersten beiden Programmen geht in die Richtung eines eiernden Tape-Delays, wobei der Charakter im analogen Programm etwas stärker ausgeprägt ist. Eine ganz leichte Modulation bringt das Analogdelay übrigens auch schon ohne die Aktivierung des X-Potis mit.
Wer weiche und schwebende Modulationen mag, wird hier aber eher nicht fündig. Im Low-Fi-Modus kommt der Filtereffekt dann unterschiedlich zum Tragen und ist so in der Lage, dem Delaysignal verschiedene Schattierungen zu verleihen. Der Slap-Back-Effekt wird abschließend ebenfalls wieder mit einer Tonhöhenmodulation belegt.
Die Dämpfung der Höhen über das Dampen-Poti erfolgt auf behutsame Weise und eignet sich zur Feinabstimmung, ohne dabei einen zu starken Einfluss auf den Charakter des angewählten Modus zu nehmen.
Im folgenden Audiobeispiel könnt ihr die Dampen-Funktion in drei Schritten im Analogdelay-Programm hören.

Audio Samples
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Damp Poti Check (Analog Delay)

Legen wir unser Ohr nun auf die Möglichkeit, mit verschiedenen Subdivisions arbeiten zu können. Im folgenden Beispiel spiele ich mit Bass und Schlagzeug einen Groove bei 88 Bpm, die ich zuvor über die Tap-Funktion eingegeben habe und stelle die Wiederholungen auf punktierte Achtel. Wie sich zeigt, funktioniert das ganz hervorragend!

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Praxisbsp. 1: Analog Delay / Dotted Eights – 88 Bpm
Das Walrus Audio ARP-87 liefert vier sehr gut klingende Delay-Programme, ergänzt durch konfigurierbare Modulations- bzw. Filter-Effekte.
Das Walrus Audio ARP-87 liefert vier sehr gut klingende Delay-Programme, ergänzt durch konfigurierbare Modulations- bzw. Filter-Effekte.

Mit dem Slap-Back-Delay bekomme ich ebenfalls im Handumdrehen eine Sound hin, der genau meinen Vorstellungen entspricht.

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Praxisbsp. 2: Slap Back Delay

Das Low-Fi-Delay kann beispielsweise für atmosphärische Indie-Sounds sorgen. Im folgenden Beispiel hört ihr das Delay im Einschleifweg meines schon leicht zerrenden Amps, mit dem es sich übrigens bestens verträgt.

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Praxisbsp. 3: Low Fi Delay

Im nächsten Beispiel bekommt man einen Eindruck von der Möglichkeit, die Funktion des X-Potis per Fußschalter hochzufahren und so den Sound zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verändern. Ich spiele dafür ein Flageolett-Pattern und steige im zweiten Teil auf den Bypass-Fußschalter.

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Praxisbsp. 4: Analog Delay + Bypass Momentary Hold

Ein interessantes Feature, das in der Praxis zu kreativen Spielereien einlädt. Noch spannender finde ich allerdings die Hold-Funktion, die sich hinter dem Tap-Tempo-Fußschalter verbirgt. Hier werden die Wiederholungen auf Maximum gestellt, wodurch sich Sounds layern lassen. Aber hört selbst. Im zweiten Teil des Audiobeispiels aktiviere ich die Funktion.

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Praxisbsp. 5: Low Fi Delay + Tap Momentary Hold

Ist das Pedal deaktiviert, besteht auch die Möglichkeit, den Effekt mit nur einem Fußbefehl für einen gewissen Zeitraum zu aktivieren, was beispielsweise bei einem sehr offensiv eingestellten Delay durchaus für einen interessanten Moment sorgen kann. Auch dazu soll ein abschließendes Beispiel natürlich nicht fehlen.

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Praxisbsp. 6: Low Fi Delay + Bypass Momentary Hold
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