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the box MA150 Monitor Test

the box MA150 ist ein aktiver Monitor im Multifunktionsgehäuse mit klassischer 15/1-Bestückung. Das Testgerät aus der Hausserie des Musikhauses Thomann geht für sehr schmale 189 Euro über die Ladentheke, da stellt sich die Frage nach der Qualität. Für wen ist die the box MA150 eine günstige Alternative und welche Features bietet der Kandidat? Wir haben die Box unter die Lupe genommen.

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Details

Junge, Junge – die Kiste ist weder klein noch leicht. Die 25 Kilogramm Lebendgewicht aus dem Karton zu bergen ist nicht einfach, zumal es nur einen Riemengriff auf der Oberseite gibt. Aus dem Karton befreit, fühlt sich der Autor in seine Jugend zurückversetzt. Das Holzgehäuse ist mit schwarzem Boxenfilz überzogen und an neuralgischen Stellen durch Stapelecken verstärkt. Ein klarer Gruß aus den Achtzigern. 
In dieser Zeit haben selbst einige Premiumhersteller wie Nexo oder Meyer Sound ihre Boxen ähnlich gewandet. Der Vorteil: Durch den Filz sind Macken am Gehäuse nicht so schnell sichtbar. Der Nachteil: Nasser Filz beginnt im Lager gerne zu schimmeln. Daher ist der Look nach und nach aus der Beschallungsszene verschwunden, mit Ausnahme des Einsteigerbereichs. 
Hierzu zählt auch unsere the box MA150, die allerdings erstaunlich sauber verarbeitet ist. Der Filz wurde exakt geklebt und vier Gummifüße gestatten den Einsatz als Bodenmonitor, ohne dass der Filz dabei Feuchtigkeit vom Boden aufnimmt.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit 25 Kilogramm zählt die Box nicht zu den Leichtgewichten, zudem besitzt sie nur einen Griff auf der Oberseite

Das Aktivmodul

Das Aktivmodul besitzt einige Optionen, die man aufgrund des günstigen Preises nicht unbedingt vermuten würde. Zur Netzaufnahme kommt eine Einheit mit Kaltgerätebuchse, Netzschalter und Sicherungshalter zum Einsatz. So muss man bei Sicherungsdefekt nicht das gesamte Ampmodul ausbauen. Soll die Box im Dauerbetrieb arbeiten, lohnt es sich, die Standyby-Funktion zu aktivieren. Direkt daneben sitzt der Speakon-Ausgang für eine zweite passive Box. Allerdings fehlt die Möglichkeit, die Zusatzbox in der Lautstärke zu regeln.

Fotostrecke: 3 Bilder Über die Speaker-Out-Buchse lässt sich eine passive Box betreiben

Die Treiber

Der Autor lässt es sich nicht nehmen und riskiert einen Blick ins Innere der Box. Das Lautsprechergitter ist durch Lösen von vier Schrauben schnell entfernt. Das Hochtonhorn aus Kunststoff und der 15-Zoll-Tieftöner sind fest verschraubt, leisten aber meinem Akkuschrauber keinen außergewöhnlichen Widerstand. Beide Treiber sind daher schnell demontiert. Wie zu erwarten, kommen Ferrit-Schallwandler zum Einsatz. Der 15-Zöller besitzt einen Presskorb und der 1-Zoll-Hochtöner ist ebenfalls von einfacher Bauart.

Fotostrecke: 3 Bilder Als Treiber kommen günstige Standard Komponenten zum Einsatz

Die Bedienungsanleitung bezeichnet den MA150 als aktiven 2-Wege-Fullrange-Monitor was etwas verwirrt. Denn im Gehäuse sitzt eine passive Frequenzweiche; die Box hat also keine getrennten Endstufen für Bass und Hochtonhorn.
Wo der Akkuschrauber gerade aufgeladen ist, schauen wir uns auch noch das Aktivmodul genauer an. Die Platinen und Kabelverbindungen sind gut verarbeitet; der Ringkerntrafo wurde ins Innere des Gehäuses verbannt und dort sicher verschraubt. Wie nicht anders zu erwarten, besteht das Gehäuse aus Sperrholz. Hinter dem 15-Zoll-Tieftöner gibt es sogar etwas Dämmmaterial, worauf bei Einsteigerboxen gerne mal verzichtet wird.

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Praxis

Für den Praxistest entführen wir den filzigen Freund in den Haus-und-Hof-Club des Autors, wo die Box mit Zuspielermusik und einem Mikrofonsignal seine akustischen Qualitäten unter Beweis stellen darf. Was die Mikrofonverstärkung betrifft, lässt sich schnell feststellen, dass die XLR-Buchse des Mikrofoneingangs keine Phantompower für Kondensatormikrofone bereitstellt. Ein Shure SM58 wird allerdings klaglos verstärkt. 
Klanglich gibt es nichts zu meckern, der EQ kann beim Check unangetastet bleiben (die Potis besitzen eine Rasterung in der 0-Dezibel-Stellung). Keine übertriebenen Höhen oder Bässe und genügend Mitten, um sich durchsetzen zu können. Die Box erzeugt einen soliden Mikrofonpegel, der bei moderaten Rockbands reichen dürfte, um sich im Proberaum Gehör zu verschaffen.
Dabei kann der Anwender ruhigen Gewissens in die Vollen gehen. Sprich: Unser SM58 lässt sich bis zum Aufleuchten der Peak-LED aufdrehen, ohne dass Rückkopplungen die Wiedergabe stören. Ein mustergültiges Verhalten, das Einsteigern entgegenkommen dürfte. Gegen eine Wand aus Marshall- und Ampeg-Boxen dürfte es die MA150 allerdings schwer haben. Deutlich mehr Pegel erzeugt die Box bei Konservenmusik und komprimierten Line-Signalen. Für einen prominenten Bass im Fullrange-Betrieb ohne Subwoofer sollte man den eingebauten EQ nutzen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die the box MA150 klingt für ihren Preis überraschend ausgewogen

Ich könnte mir den Kandidaten gut für die Verstärkung eines E-Drum-Sets oder Keyboards im Proberaum oder bei kleinen Clubkonzerten vorstellen. Auch als PA lässt sich die Box einsetzten, über den Hochständerflansch bekommt man die Box elegant auf die richtige Höhe.
Weniger elegant sind allerdings die Kabelverläufe durch das frontseitig angebrachte Aktivmodul. Immerhin lässt sich der Riemengriff als Zugentlastung nutzen, wenn man das Kaltgerätekabel in einer Schlaufe durch den Griff führt.

Die the box MA150 ist eine ordentliche Aktivbox zum sensationell günstigen Preis
Die the box MA150 ist eine ordentliche Aktivbox zum sensationell günstigen Preis

Wer die Standby-Funktion in Aktion erleben möchte, muss sich in Geduld üben. Über einen Taster aktiviert, geht die Box erst nach einer Stunde in den Ruhezustand. Dieses Intervall lässt sich nicht verändern. Dafür erwacht die Box in einem Sekundenbruchteil zum Leben, sobald ein Signal am Eingang anliegt.

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Fazit

Klasse: the box MA150 bietet einen sehr guten Gegenwert für ihren sensationell niedrigen Verkaufspreis. Überall, wo Musik oder Gesang schnell und unkompliziert verstärkt werden soll, lässt sich der Kandidat einsetzten. Im Proberaum, Fitnessstudio, Schulen oder im Jugendheim – die MA150 ermöglicht kostengünstige Beschallung mit ausgewogenem Sound. Kompromisse muss der Anwender beim Maximalpegel und in der Auflösung eingehen. Aber nicht immer ist die volle Rockkelle gefragt oder exzellente Tiefenstaffelung von Hallräumen gefordert. Der MA150 ist vielmehr eine gute Einsteigerbox, die tapfer alle Signale mit anständigem Sound bei einfacher Bedienung verstärkt. Die Verarbeitung ist für den Preis gut, die Ausstattung mit zwei Kanälen und einem Dreiband-EQ praxisgerecht. Wer auf der Suche nach kostengünstiger Verstärkung ist, wird von the box MA150 nicht enttäuscht.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • EQ
  • Mikrofonanschluss
  • Speakon-Ausgang zum Anschluss einer weiteren Box
  • ausgeglichener Klang
  • Multifunktionsgehäuse
  • Hochständerflansch
Contra
  • Gewicht
  • Positionierung der Kaltgerätebuchse
  • 80er-Jahre-Design
Artikelbild
the box MA150 Monitor Test
Für 229,00€ bei
Aktive Multifunktionsbox: the box MA150
Aktive Multifunktionsbox: the box MA150
Spezifikationen
  • the box MA150
  • Frequenzbereich (-3 dB): 45 Hz – 18 kHz
  • Maximaler Schallpegel: 120 dB
  • Nominaler Abstrahlwinkel: 90 x 60°
  • Treiber: 15“-Tiefmitteltöner und 1“-Hochtontreiber
  • Gesamtleistung: 150 Watt RMS
  • Eingänge: XLR Line-In + Line-Out, XLR-Mikrofoneingang
  • Ausgänge: Speakon Ausgang zum Anschluss einer Passiv Box
  • EQ: dreibandig mit +/- 6 dB Regelweg
  • EQ Frequenzen: 100 Hz, 500 Hz, 10 kHz
  • Gehäuse: Holz mit schwarzem Filzbezug
  • Stativflansch: ja
  • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
  • Abmessungen: 715 x 450 x 505 mm
  • Gewicht: 25 kg
Preis: 189,- €
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