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Sonor DP 4000 Double Bass Drum Pedal Test

200, 400, 600 und Giant Step, so sah bis vor einigen Jahren die Sonor Hardware-Palette aus, wobei sich nur die beiden erstgenannten Linien in günstigeren Preisgefilden aufhielten. Im Zuge einiger Umstrukturierungen hat man sich allerdings im Jahr 2014 entschieden, das Angebot zu überarbeiten. Im Zuge dessen bekamen die beiden Einstiegsserien 200 und 400 nicht nur jeweils eine weitere Null in der Typenbezeichnung spendiert, ihre Ausstattung wurde auch deutlich in Richtung der Topmodelle erweitert. So gibt es bei unserem heutigen Testobjekt, der DP 4000 Doppelfußmaschine, sehr viele Gemeinsamkeiten zur mehr als doppelt so teuren großen Schwester namens 672

Sonor_DP_4000_Double_Pedal
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Zum Beispiel die zusätzlichen Verstärkungsstreben zwischen den Säulen, Doppelketten, die Welle, verbesserte Lager sowie diverse Einstellmöglichkeiten. All diese Modifikationen sollen dafür sorgen, dass sich Sonor’s Mittelklasse gegenüber den attraktiven Angeboten der Konkurrenz behaupten kann. Ob das klappt, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Die DP 4000 wirkt sehr solide gebaut

Durchaus elegant kommt unser Testobjekt daher, gebürstetes Aluminium in Kombination mit roter Schrift macht schon was her. Verpackt ist das gute Stück – zusammen mit einem Stimmschlüssel – in einer einfachen Kunststofftasche. Das Pedal selbst besitzt eine klassische Zweisäulen-Konstruktion, die Doppelketten treiben linear arbeitende Umlenkrollen an, wie man sie von den meisten Sonor-Maschinen kennt. Zusätzliche Verwindungssteifigkeit soll durch zwei, unterhalb der Antriebsachsen eingeschraubte, Sechskantstreben erreicht werden. Beidseitig verbaute Bodenplatten samt Antirutsch-Gummierung tragen ebenfalls ihren Teil zur Solidität bei. Einen sehr guten Eindruck hinterlassen die absolut spielfreien, kugelgelagerten Achsen, welche die Verbindung zwischen Fersenteil und Trittplatte herstellen. Die Federn sind am oberen Ende kugelgelagert aufgehängt, am unteren Ende wird die Federspannung konventionell, also durch das gegenseitige Kontern zweier Muttern, eingestellt. Eine zusätzliche Sicherung gibt es nicht. 

Fotostrecke: 4 Bilder Elegantes Design: Die DP 4000 in der Vorderansicht.

Wie bei allen anderen Sonor Fußmaschinen gibt es auch bei den 4000ern die typische Trittplattenform im Schlägel-Design, deren Verbreiterung im oberen Drittel den etwas aufgesetzt klingenden Namen „perfect pressure point“ trägt. Betont wird dieser Bereich durch ein stilisiertes Fadenkreuz samt kreisförmig angeordneter Schrift. „Sonor Germany since 1875“ steht dort zu lesen, hergestellt werden die 4000er Hardware-Teile trotzdem in China. In Sachen Einstellungsmöglichkeiten ist unser Testkandidat sicherlich kein Überflieger, die wichtigen Parameter sind aber alle justierbar. So lassen sich Beater- und Trittplattenwinkel unabhängig voneinander einstellen, und auch die Fixierung der Spannreifenklemmung ist komfortabel von der Seite aus bedienbar. Kunststoffeinlagen sorgen dafür, dass die Metallblöcke den Spannreifen nicht verkratzen. Für zusätzliche Standfestigkeit besitzt das Slave-Pedal zwei mittig angeordnete, ausfahrbare Metalldornen, das Hauptteil muss mit der Bodenplatten-Gummierung auskommen. Eine leichte Welle aus Aluminium samt Gummimanschetten zum Schutz der Lager ist für die Kraftübertragung vom Slave-Pedal auf den zweiten Beater verantwortlich. À propos Beater: Hier kommen die von Sonor bekannten, beidseitig spielbaren Schlägel mit Schlagflächen aus Filz und Plastik zum Einsatz. 

Fotostrecke: 4 Bilder Eine Gummierung soll das Wegrutschen verhindern…
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Praxis

Das Pedal läuft sauber, störend fallen die sich lockernden Federn auf

Ein guter erster Test zur Beurteilung von Leichtlauf und Geräuschentwicklung einer Fußmaschine besteht darin, die Schlägel mit den Händen zurück zu ziehen, anschließend loszulassen und zu beobachten, wie lange sie ausschwingen. Diesen Check besteht die DP 4000 zwar, wirklich lange bewegen sich die Beater allerdings nicht, insbesondere jener des Slave-Pedals begibt sich relativ zügig wieder in seine Ausgangsposition. Hier geht bei einigen Konkurrenten deutlich mehr, ein abschließendes Urteil ist allerdings erst nach dem „Fußtest“ möglich. Und hier schneidet die Testmaschine gut ab. Sie steht solide und überträgt auch schnelle Figuren direkt in die Beater, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass Energie in der Konstruktion „gefressen“ wird, beispielsweise durch Seitenspiel der Trittplatten oder der Ketten. Dem arbeitet allerdings der Umstand entgegen, dass das Slave-Pedal stärkere Knickwinkel mit spürbaren Einbußen beim Leichtlauf quittiert. Wer also die Pedale gerne stärker verschränkt positioniert, sollte das im Hinterkopf behalten.
Was mir jedoch gar nicht zusagt, ist der Umstand, dass sich die Federn beider Pedale regelmäßig nach einigen Minuten intensiven Spiels selbsttätig lockern und in relativ kurzen Abständen zu einem schlackernden Beater führen. Dieses Phänomen kenne ich noch von meinen ersten Maschinen, eines modernen Pedals dieser Preisklasse ist das allerdings nicht würdig. Zwei Zangen schaffen Abhilfe, dies ist jedoch nicht Sinn der Sache. Eine Form der Sicherung oder Änderungen an Gewinden und Materialien wären hier ratsam.

Schwachpunkt im Testlauf: Die Federspannungsverstellung löst sich nach kurzer Zeit
Schwachpunkt im Testlauf: Die Federspannungsverstellung löst sich nach kurzer Zeit
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Fazit

Die Sonor DP 4000 ist eine gute Doppelfußmaschine im mittleren Preisbereich. Sie besitzt alle Justiermöglichkeiten, die man von einem Pedal dieser Klasse erwartet und steht solide an der Bassdrum. Positiv fallen die absolut spielfreien Lager zwischen Fersenteil und Trittplatte auf, insgesamt bewegt sich die Verarbeitung auf einem gehobenen Niveau. Trotzdem zählt die Maschine nicht zu den Geschwindigkeitswundern, ihre Stärke ist eher der lineare und berechenbare Lauf, der Sonor Pedale seit jeher auszeichnet. Ein Manko ist jedoch die sich lösende Federspannungsverstellung, so etwas sollte einfach nicht passieren, denn es wirkt sich direkt auf die Spielbarkeit und Verlässlichkeit aus. Hier sollte Sonor nachbessern und eine Form der Sicherung einbauen, wie sie auch bei vielen Konkurrenten zu finden ist. Davon abgesehen, hat sich die DP 4000 eine gute Viersterne-Bewertung verdient

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • insgesamt gute Laufeigenschaften
  • sehr stabile Konstruktion
  • absolut spielfreie Lager
  • Tasche im Lieferumfang
Contra
  • Konterschrauben der Federeinstellung lösen sich selbsttätig
  • nicht optimaler Lauf des Slave-Pedals bei stärkeren Winkeln
Artikelbild
Sonor DP 4000 Double Bass Drum Pedal Test
Für 329,00€ bei
Tatsächlich ein „Workhorse“: Die DP 4000 ist ein solides Doppelpedal.
Tatsächlich ein „Workhorse“: Die DP 4000 ist ein solides Doppelpedal.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sonor
  • Typenbezeichnung: DP 4000
  • Antrieb: Doppelkette, linear
  • Bodenplatte: ja
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: kugelgelagerte Achse.
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja
  • Art des Schlägels/Beaters: zweiseitig verwendbar Filz/Gummi
  • Befestigung am Spannreifen: seitliche Einstellung
  • Tasche/Case im Lieferumfang: Tasche
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Tasche
  • Besonderheiten: keine
  • Herstellungsland: China
  • Preis (Verkaufspreis Februar 2017): 279,00 EUR

Seite des Herstellers: de.sonor.com

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