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Sennheiser HD 280 Pro Test

Wenn eine Firma in Deutschland weiß, wie man Mikrofone und Kopfhörer baut, dann ist es Sennheiser. 1945 gegründet, kopierte man 1947 auf Geheiß eines Auftraggebers das Mikrofon eines österreichischen Herstellers und nutzte es als Blaupause für eigene Entwicklungen. Aber nicht nur Mikrofone standen auf dem Programm, auch Kopfhörer gehörten dazu. 1968 brachte Sennheiser als erster Hersteller weltweit einen offenen Kopfhörer auf den Markt. Bis heute gehören die Niedersachsen zu den Erfolgreichen der Branche, und zwar im professionellen wie im Consumer-Bereich.

Zu unserem Vergleichstest haben die Profis in Sachen Kopfhörer gleich zwei Probanden angemeldet. Einer davon ist der HD 280 Pro, der uns allerdings in der hochohmigen HD280-13 Variante vorliegt. Durch 300 statt 64 Ohm Impedanz ist er deutlich leiser als die Vergleichsmodelle. Auch er tummelt sich unter recht zahlreichen Konkurrenten in der gleichen Preisgruppe.

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Praxis

Der HD 280 Pro wirkt im Vergleich zu den silbernen Kopfhörern von Shure, Pioneer und Denon weniger hochwertig. So ist das Bügelposter nicht so akkurat verklebt, Bügel und Ohrteile wurden aus vergleichsweise billig wirkendem Plastik geformt.

Wie schon beschrieben, drängt sich eher der direkte Vergleich zum Ortofon 02 auf. Am auffälligsten sind die recht großen, ovalen Ohrmuscheln, die weniger flexibel angebracht sind als bei der Konkurrenz. Sie lassen sich kaum nach hinten wegklappen, sondern nach vorne, was mir wenig praktikabel erscheint. DJs, die ein Ohr beim Mixen auch gerne einmal freihaben, macht es der HD 280 Pro daher nicht leicht. Er wirkt sperrig und die nach vorne weggeklappte Ohrschale stört, was an der fehlenden Elastizität liegt – aber natürlich auch an Ihrer Größe. Neben dem Ortofon ist der HD 280 Pro der einzige der Testkandidaten, der ovale Ohrschalen besitzt; sie fallen beim Sennheiser mit 7,8 x 10,5 cm Außenmaß allerdings besonders groß aus. Ersatz-Ohrpolster sind für faire 24,- Euro zu haben.

Klanglich hält sich der HD280 Pro vergleichsweise zurück. Sowohl bei den Höhen als auch im Bassbereich passiert hier hörbar weniger als beispielsweise beim Ortofon. Auch der Pioneer ist deutlich satter im Klang und selbst im Lautstärke-Vergleich zum ebenfalls eher zurückhaltenden Shure ist der Sennheiser HD280 Pro sogar noch leiser.

Durch die sehr großen Ohrabdeckungen hält er allerdings die Außengeräusche besser ab als die genannten Konkurrenten. Der HD 280 Pro hat mir wie kein anderer der hier getesteten Geräte gezeigt, wie subjektiv die Bewertung von Kopfhörern offensichtlich ist – für mich ist er unbequem und klanglich eher enttäuschend. Ein DJ-Kollege von mir, der (wie viele andere, die ich während der Testphase zum Vergleich eingeladen hatte) war sich aber sicher – sein Favorit war der HD 280 Pro – er hat sich danach direkt einen gekauft. Für ihn waren die großen Ohrschalen perfekt (er trägt einen Ohrring) und der Klang ausgewogen – was heißt, ohne besondere Betonung eines Frequenzbereiches.

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Ich attestiere dem Sennheiser HD 280 Pro ähnliches wie dem Xone XD-40 – er ist ganz sicher kein schlechter Kopfhörer, scheint mir jedoch als reines DJ-Tool für die Arbeit im Club weniger geeignet als die von mir getesteten Vergleichsmodelle. Der HD 280 Pro besticht durch ein sehr ausgewogenes Klangbild, was bei der Arbeit im Studio sehr angenehm ist. Auch der Tragekomfort ist vorbildlich, allerdings nur solange, bis man versucht, eine Ohrschale abzuklappen. Wer einen Kopfhörer sucht, mit dem man vornehmlich ins Studio geht und gelegentlich damit auflegt, könnte hier gut beraten sein.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Guter Tragekomfort (wenn beide Ohrschalen anliegen)
  • Klangbild
Contra
  • Tragekomfort beim Abklappen einer Ohrschale
  • Eher leise
Artikelbild
Sennheiser HD 280 Pro Test
Für 98,00€ bei
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Herstellerlink: Sennheiser

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