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RANE Seventy A-Trak Signature Edition Battlemixer Test

Der US-amerikanische Hersteller RANEund A-Trak haben sich zusammengetan und den Rane Seventy Battlemixer redesignt: RANE Seventy A-Trak Signature Edition basiert auf dem Modell aus April 2020 und bringt einige funktionale Updates sowie ein frisches Design mit. Bei der Entwicklung spielte der ehemalige DMC Champion eine zentrale Rolle – das Ziel: nicht weniger, als den ultimativen Mixer für die Zukunft der Turntable-Performance zu gestalten.

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Details

Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehören gegenüber dem Seventy (hier im Test) noch ein 10-Zoll großes Serato Sticker-Lock-Vinyl sowie ein speziell gestaltetes Sticker-Set und ein persönlich signiertes Statement des namengebenden DJs.

Fotostrecke: 3 Bilder Lieferumfang des RANE Seventy A-Trak Signature Edition Battlemixer

Rückseite

  • 2x Aux und Phono/Line – Cinch, vergoldet
  • Session I/O L/R – Cinch, vergoldet
  • Master-XLR-Out und Booth-Klinke-Out
  • 2x XLR-Klinke-Combo Jack mit Mike/Line-Dipswitch
  • 2x USB, Typ-B für Rechner A und B
  • 2x USB, Typ A für DJ-Controller wie Rane Twelve (MK2), Denon LC/SC6000 oder sonstige Controller

Dazu entdecke ich zwei große, griffige Erdungsschrauben für die Massekabel von Turntables und die Kaltgerätebuchse für das interne Netzteil. Leider ist keine MIDI-Out-Buchse an Bord und das Mischpult entbehrt der Möglichkeit, externe Effektoren via Send/Return einzubinden.
Dafür wieder dabei: der Session-Input. Er dient als zusätzlicher Line-Eingang (Groovebox oder Drum-Machines zum Beispiel, was erneut eine MIDI-Out-Buchse zur Synchronisation vermissen lässt). Der Session-Ausgang hingegen dient als zusätzlicher Recording-Out oder für einen zweiten Mixer etc. Beide Lautstärken lassen sich bequem am Bedienpanel oben justieren und der Session-In kann über die CUE-Schiene vorgehört werden. Die Ingredienzien am …

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Ein Blick auf die Rückseite des RANE Seventy A-Trak Signature Edition Battlemixer

Frontpanel

  • Contour-Controls für Line und Crossfader inklusive Reverse-Switch
  • Tension-Control für den Crossfader
  • 3,5 mm und 6,3 mm Kopfhöreranschluss mit Split-Cue-Schalter
  • MIC2 Level- und Tone-Control (für MIC1 oben zu finden)
  • MIC1/2 Echo-Regler und On-Switch

Zum Split-Cue-Schalter: Manch einer wird sich mitunter fragen, warum er nicht direkt in der Kopfhörersektion oben auf dem Battlemixer verbaut wurde. Aus Platzgründen vielleicht, denn immerhin ist hier ein Cuefader vorhanden, den es am 72er ja nicht gibt. Der Spilt-Cue-Switch ist allerdings sehr klein geraten. Ganz anders die Tension-Control-Reglung: Eine griffige Schraube verabreicht dem Crossfader ein Gleitverhalten von butterzart bis widerspenstig, hier sollte jeder die passende Einstellung finden können und der Cut-In der Fader darf zudem direkt über das Setup-Menü oder über die Control-Panel-Software definiert werden. Gut so.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Vorderseite des RANE Seventy A-Trak Signature Edition Battlemixer

Kreative Spielwiese

Am Seventy A-Trak finden sich u .a. separate Loop-Sektionen, Performance-Pads für Hotcues, Scratch-Bank, Sampler und Co., integrierte Effekte, Filter, Navigations-Controller und umkehrbare Transformer-Hebel. Das kennen wir aus dem Rane Seventy, den wir in diesem Artikel ausgiebig auf den Zahn gefühlt haben, daher gehen wir im Praxisteil primär auf die Neuerungen ein.

Fotostrecke: 2 Bilder Auch von der Seite eine imposante Erscheinung.
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Praxis

Die silberfarbene A-Trak-Edition macht es sich zwischen zwei schwarzen Plattenspielern und DJ-Playern gemütlich. Silberne Laufwerke würden hier wahrscheinlich besser passen, aber gut – so springt einem der Mixer direkt ins Auge. Der grundlegende Workflow des Rane Seventy sollte nicht nur Rane Usern schnell in Fleisch und Blut übergehen und er ist vielleicht noch einen Ticken leichter zu adaptieren als beim RANE 72. Das Timecode-Handling im DVS-Betrieb mit Serato auf dem MacBook Pro ist gefühlt wie Echtzeit, so kennen wir es von Rane und Serato.

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Der RANE Seventy A-Trak im Praxistest

Rotary-Design

Keine Frage, der silberfarbene Look mit den “Rotary-like Pots” sucht seinesgleichen im Battlemixer-Kosmos, doch die Bereiche des Mischpults sind durch das weitgehend einheitliche Design der Regler in der Folge nicht so gut zu unterscheiden, wie es bei den Geschwistermodellen der Fall ist. Die Regler der Kombi-Filter, deren Parameter wie Resonanzeinstellung, Cutoff-Frequenz separat pro Kanal über Setup zugänglich ist, sind allerdings etwas größer ausgefallen.
Allgemein bestehen die Poti-Stifte – mit Ausnahme des Encoders, bei dem ein Metallstift zum Einsatz kommt – aus Kunststoff und sind in meinen Augen dementsprechend leider etwas wackeliger und bruchgefährdeter als beispielsweise beim benachbarten Mixars Quattro. Was die Flachbahnregler angeht, setzt Rane auf die eigenen Flaggschiff Fader MagFour, dies in dreifacher Ausführung wie beim Seventy Two MK2 und detailliert regelbar hinsichtlich Gleitverhalten und Cut-In. Da gibt es nix zu mäkeln.

Fotostrecke: 5 Bilder Retro-modern Rotary-Look

Rane Seventy A-Trak Edition Fader-Effekte

Die integrierte Effektsektion hat einiges zu bieten. Es gibt fünf direkt adressierbare interne Flex-FX. Weiterhin können Serato DJ Pro Software-Effekte genutzt werden. Dazu kommen die neuen Fader-FX, mit denen ihr eure Performance weiter boosten könnt.

Fotostrecke: 3 Bilder Close-up Effektsektion

Video

Video

Flex FX

Bei den integrierten „Flex-FX“ hat der Delay-Effekt zugunsten des Crossfader-FX-Buttons das Zeitliche gesegnet. Ursprünglich definierte dieser Begriff einen gesonderten Insert-Signalpfad für externe Effektoren. Bei den fünfziger und sechziger Baureihen (Rane 56, Sixty-Two, Sixty-Four beispielsweise) beinhaltete der „FlexFX Loop“ dafür eine Send/Return-Schleife, bei diesem Modell stehen FlexFX für die internen Klangverbieger. Diese lassen sich allerdings nicht auf den Sampler anwenden und auch die multiple Selektion der Flex-FX ist nicht möglich.
Allerdings können diese simultan via Setup-Option mit Seratos FX laufen und in Timing, Parametern und Mischung separat pro Kanal geregelt werden. Ob es letztlich besser gewesen wäre, zwei unterschiedliche Flex-FX pro Kanal simultan verfügbar anstelle der jeweiligen Dry-Wet-Option zu machen, muss jeder selbst für sich entscheiden, wenngleich dies auch andere Mix-Möglichkeiten bietet als „lediglich“ die Effektierung des Master-Signalpfads, was vielleicht noch eine zusätzlich interessante Setup-Option gewesen wäre.

Audio Samples
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Flex-FX Brake Flex-FX Echo Flex-FX Flanger Flex-FX Reverb Flex-FX Phaser

Klang

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, sieht man mal von den optischen und haptischen Upgrades ab: Die Tonkurve und der Frequenzbereich wurden nach A-Traks Vorgabe optimiert und mit einem erweiterten Low-End versehen. Die Klangcharakteristik des Rane Seventy A-Trak weiß zu gefallen, auch wenn ich mangels Direktvergleichsmöglichkeit zum Original-Seventy nicht zu sagen vermag, welcher der beiden Mixer nun „besseren“ Sound macht. Das ist wohl auch eher Geschmackssache.
Das Pult klingt jedenfalls satt, das ist gewiss. Druckvoller Master, gut abgestimmte Effekte und wohlig bis rotzige Filter. Auch der Kopfhörerausgang gibt sich transparent und lässt er sich via Setup-Menü im Klang konfigurieren, was keine Selbstverständlichkeit ist. Der Master-Output kann mono geschaltet und das Panning via Menü eingestellt werden. Für den Mikrofonkanal sind Echo Feedback, Clean-Feed und die Talkover-Funktion regelbar.

Fotostrecke: 2 Bilder Preferences für den Master-Output
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Hochpassfilter – diverse Cut-Off-Einstellungen Tiefpassfilter – diverse Cut-Off-Einstellungen Tiefpassfilter Resonanz 50 Tiefpassfilter Resonanz 100 EQ Cut/Boost Hi-Mid-Low

Pads

Hier sind Hotcue, Saved Loop, Roll, Sampler, Transport sowie über Shift zwei User-Modi, Pitch Play, Flip Play und Scratch Bank adressierbar. Slicer ist nicht gemappt. Die Empfindlichkeit der Pads ist anpassbar. Pad-Modi für den Phono/Line-Betrieb sind beim Rane Seventy nicht verfügbar.
Vielleicht habt ihr es auf den Bildern bereits bemerkt: Statt „Instant Doubles“ sind die beiden Tasten nun als „Sync“ ausgewiesen, was mir persönlich entgegenkommt. Aber keine Bange: Ihr habt selbstverständlich die Möglichkeit, die Funktion via Preferences anzupassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Einstellbare Pads
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Fazit

RANE Seventy A-Trak Signature Edition ist ein Battlemixer, der nicht nur in optischer Hinsicht ein Statement setzt. Es haben interessante neue Funktionen Einzug gehalten und auch wenn das Silber-Chrom-Design und die A-Trak-spezifischen Sound-Anpassungen sicherlich auch eine Frage des Geschmacks sind, muss ich doch sagen, dass es mich persönlich anspricht. Mit den neuen Fader-FX und den Oszillatoren bekommt die (Turntable-) Performance zudem frischen Wind. Das drückt sich allerdings auch im Preis aus, denn für die Limited-Edition müsst ihr knapp 400 Euro mehr auf den Tisch legen. Vielleicht nicht unbedingt einen Muss für Besitzer des Original Seventy, aber sicherlich ein Pult, das seine Freunde finden wird. Nach meinem persönlichen Gusto gibt es einige Dinge, die man optimieren könnte (siehe Text). Unterm Strich stehen 4 Bewertungssterne für den RANE Seventy A-Trak Signature, ein Pult, das sich in jedem DJ-Studio gut macht und in Sachen Audioqualität, Performance und Bedienbarkeit keine Kompromisse eingeht.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Klangeigenschaften
  • massive Gehäusekonstruktion
  • Controller und DVS DJ-Mixer in Personalunion
  • MAG Four Fader
  • Crossfader-Effekte, Software-FX und Flex-FX nutzbar
  • CF Tension-Control
  • zwei USB-Ports und integrierter Dual-USB-Hub
  • einstellbarer Cut-in
  • Empfindlichkeit der Pads regelbar
  • zwei freie Mapping-Layer
Contra
  • weder MIDI-Out noch Send/Return
  • keine LED-Ketten zur Mikrofon- und Sampler-Aussteuerung
  • Drehreglerstifte überwiegend aus Kunststoff
  • kein Filter/Effekt-Routing für Mike/Sampler-Kanal
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RANE Seventy A-Trak Signature Edition Battlemixer Test
Für 1.548,00€ bei
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