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Next Audio Lab Rekord Buddy 2 Test

Um in der DJ-Branche erfolgreich zu sein und sowohl professionell als auch flexibel im Umgang mit seinen Zuhörern arbeiten zu können, ist es wichtig, seine umfangreiche Musik-Library gut zu strukturieren und gut zu organisieren. Hat man nach tagelanger Arbeit endlich seine komplette Palette an Sounds in verschiedene Kategorien unterteilt und mit Metadaten und Cue-Punkten versehen, so ist der Schock groß, wenn man wenige Tage/Stunden vor dem nächsten anstehenden Gig durch unvorhersehbare Umstände mit der Tatsache konfrontiert wird, dass man sein „normales“ Setup nicht benutzen kann und auf eine Alternative umsteigen muss. Kein Problem mit Rekord Buddy 2!

Rekordbuddy_2_test
Library Management Tool: Next Audio Lab Rekord Buddy 2

Details

Interpretation der Ergebnisse

Nach vollzogener Synchronisation kann eine Fehlermeldung auftreten, welche aber erstmal kein Grund zur Sorge ist, da Rekord Buddy 2 auf alle nicht vorhandenen Daten vorhandener Tracks in Form einer Fehlermeldung aufmerksam machen will. Außerdem werden fehlende Musiktitel, welche in Playlists o. ä. bewegt werden, ebenfalls als Fehlermeldung nach der Synchronisation angezeigt. Problemberichte dieser Art können vom Nutzer entweder durch Ergänzen der fehlenden Informationen oder durch Löschen der Titel ohne Quelldatei behoben werden oder im Allgemeinen gar ignoriert werden. Sogenannte „Kritische Warnungen“ sind im Benutzerhandbuch nachzuschlagen, um erhebliche Fehler im System ausschließen zu können.

Die Synchronisationsresultate von Rekord Buddy 2
Die Synchronisationsresultate von Rekord Buddy 2

Features

Wer es satt hat, ständig Unmengen an Zeit in die Suche nach geeigneten Tracks für den anstehenden Gig zu investieren, sollte sich mit den nützlichen Features vertraut machen. Neue Funktionen, wie beispielsweise Tagging in Kombination mit der Nutzung intelligenter Playlisten, ermöglichen es, eine Vielzahl von Informationen und Metadaten vernetzen zu können, um sein Organisationssystems optimal zu verbessern.

Tagging

Selbstverständlich ist es möglich, jedem in der Musiksammlung vorkommenden Musikstück unterschiedliche Parameter bzw. Metadaten wie Interpret, Titel, Album, Genre, BPM etc. zuweisen zu können und nach diesen Auswahlkriterien die gewünschten Titel herauszufiltern oder zu ordnen. Rekord Buddy 2 bietet nun die Möglichkeit, zusätzliche Gruppierungen und explizite Tags (Etiketten) mit in die Metadaten des Musikstücks einzubinden, um so konkrete und komplexe Verknüpfungen im Organisationssystem herzustellen. Jeder dieser Parameter lässt sich durch das Öffnen des Fensters für Metadaten via Rechtsklick sehr leicht verändern:

Die in Rekord Buddy 2 veränderbaren Metadaten
Die in Rekord Buddy 2 veränderbaren Metadaten

Playlists

Wird nun eine der im Browser angezeigten Tag-Listen angeklickt, so werden in der Track-List alle Musikwerke mit dem bestimmten Tag angezeigt. Zusätzlich kann man die Tags auf mehreren Ebenen setzen, sodass weitere Sub-Tags eingebunden werden können. Bei der Erstellung von Playlisten kann entweder ein Playlisten-Ordner, eine Playlist oder eine intelligente Playlist angelegt werden, welche beim Klicken des „+ Buttons“ in der linken unteren Ecke des GUI angezeigt wird. Nun können die für die Playlist vorgesehenen Tracks einfach per Drag and Drop zugewiesen werden – sehr intuitiv.
Will man von Vornherein bestimmte Abläufe automatisieren, so können intelligente Playlists angelegt werden, die unter Berücksichtigung verschiedener, von euch vorgegebener Gesetzmäßigkeiten automatisch mit Musiktiteln gefüllt werden. Als Filter für die jeweilige intelligente Playlist können alle im Rekord Buddy verfügbaren Arten von Metadaten fungieren.
Die neue Funktion „Playlisten klonen“ ermöglicht es, jede beliebige Playlist zu duplizieren und ihr Organisationssystem und ihre Darstellungsmöglichkeiten unabhängig von der ursprünglichen Quelle zu verändern. Das ist sehr nützlich, wenn man sein musikalisches Konzept für den nächsten Gig plant und verschiedene Herangehensweisen ausprobieren will. Man könnte beispielsweise ausprobieren, „All Tracks“ zu klonen, diese nach Genre zu filtern und weiter z. B. nach Tags oder Comments zu katalogisieren. Tags und Comments, wie Warm-Up, Floorfilla oder Peak Time könnten hier als Information über den zeitlichen Ablauf des Gigs dienen und euch die Suche nach geeigneten Tracks beim Auflegen enorm erleichtern.

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Praxis

Beginnen wir den Praxistest mit einer alltäglichen Situation. Als Traktor-User möchte ich meine Playlist für den Abend auf einen USB-Stick transferieren, damit sie am Set auf einem CDJ abgespielt werden kann. Ich selbst besitze einen CDJ-850, ein durchaus geeignetes Testobjekt also. Im ersten Schritt wird in der DJ-Software Traktor eine Playlist angelegt, wobei die verschiedenen Tracks mit Cue-Punkten und Änderungen der Metadaten versehen werden, um die späteren Ergebnisse der Synchronisation erkennen zu können. Diese soll nun mit all ihren Bestandteilen und Informationen über Rekord Buddy 2 nach Rekordbox transferiert werden, um die gewünschte Playlist später auf besagtem Pioneer CDJ-850 laden und abspielen zu können.

DJ – Software NI Traktor 2
DJ – Software NI Traktor 2

Im zweiten Schritt werden die geänderten Informationen nach Schließen der Traktor Software gespeichert und Rekord Buddy 2 wird geöffnet. Nach dem jetzt folgenden Sync-Vorgang sollte nun die in Traktor angelegte Playlist im Browser (links) angezeigt werden und wird hinsichtlich der vorgenommenen Änderungen geprüft. Im Normalfall sollten hier keine Schwierigkeiten auftreten, sofern alle eure Titel auf der Festplatte oder dem Speichermedium vorhanden sind. Sollten dennoch Fehler auftauchen, so erleichtern euch die bereits besprochenen Ergebnisse der Synchronisations-Fehlermeldungen (Abb. 1 Syncing Results) das „Troubleshooting“.

Browser und Track List in Rekord Buddy 2
Browser und Track List in Rekord Buddy 2

Im dritten und vorletzten Schritt wird die Synchronisation und der Datenaustausch mit Rekordbox geprüft, wonach nach abgeschlossenem Synchronisationsvorgang und Schließen Rekord Buddys die Applikation von Pioneer gestartet werden kann. Hat alles funktioniert, findet man im Browser-Tree unter dem Task „rekordbox.xml“, die in Rekord Buddy oder Traktor angelegten Playlisten und kann sich über den schnellen Erfolg und über die neue, außerordentlich einfache Organisationsmöglichkeit freuen, die man in Zukunft nie wieder vermissen möchte.

Browser – Tree und Tracklist in Rekordbox
Browser – Tree und Tracklist in Rekordbox

Last, but not least: Mittels eines USB-Sticks werden die in Rekordbox befindlichen Playlisten und Tracksauf den besagten CDJ–850 von Pioneer übertragen und sollten nun abspielbereit, mit allen Metadaten vorliegen. Da die 850er Reihe der CDJs keine Hotcue-Funktion unterstützt, konnte ich die Funktionstüchtigkeit der Cuepoint-Synchronisation bei einem DJ-Gig mit einem vor Ort verfügbaren CDJ-2000 Setup unter Beweis stellen.

Fotostrecke: 2 Bilder Prüfung der Playlist am CDJ 850

Natürlich haben wir neben diesem Praxisbeispiel mit Traktor als Master-Library auchSerato auf die reibungslose Funktionalität in Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Rekord Buddy 2 geprüft. Die in Traktor angelegten Playlisten und generellen Änderungen sind durch die Synchronisation mit Rekord Buddy sowohl von Serato als auch von Rekordbox vollständig übernommen worden. Im nächsten Schritt wurden Änderungen von Loops und Cues bzw. von Metadaten in Serato vorgenommen, um zu prüfen, ob Serato alle erforderlichen Daten in die anderen Softwares transferieren kann.
Sowohl die Organisationsstruktur als auch Loops und Cues wurden nach abgeschlossener Synchronisation gänzlich und einwandfrei von Traktor übernommen. Rekordbox hatte hingegen Schwierigkeiten bei der Immigration von in Serato angelegten Loops, welche beim Laden des Tracks nicht angezeigt wurden. Die Struktur und die gesetzten Cue-Punkte wurden indes ohne Probleme abgeglichen.
Während der Testphase tauchten bei der getesteten Rekord Buddy Version in Verbindung mit OS X El Capitan (10.11.6) System-Bugs in bestimmten Situationen auf. Beispielsweise, wenn man im Browser den Menüpunkt Tag markiert hat und eine neue Playlist erstellen will, schließt sich das Programm und bittet um eine Zustellung eines Bug Reports an das Support-Team, was mit ein paar Klicks erledigt ist und den Entwicklern die Möglichkeit bietet, die Fehlerquellen besser bekämpfen zu können. Um solch bösen Überraschungen einen Strich durch die Rechnung zu machen, am besten immer wieder zwischendurch mal synchronisieren und die Sache mit dem Datenverlust hat sich in wenigen Sekunden erledigt und alle Änderungen an Metadaten oder Abspiellisten etc. sind gespeichert und mit allen unterstützen DJ-Softwares synchronisiert.
Ein kleines Manko liegt neben den Systemfehlern noch in folgenden Punkten: Bei der Auswahl einzelner oder mehrerer Tracks wäre es hilfreich, nicht nur mit der Maus oder dem Track-Pad und gehaltener Opt [Alt] – oder Shift – Taste die gewünschte Trackauswahl zu markieren, sondern die Navigation und zusätzliche Markierungsmöglichkeit mittels der Cursortasten der Tastatur umzusetzen. Beim Löschen einzelner oder mehrerer Tracks werden in der Track List alle Titel ausgeblendet, sodass man beim ersten Löschvorgang vermuten könnte, man habe die komplette Library gelöscht. Sollte dieser Fehler auftreten, so muss man lediglich eine andere Playlist anwählen und zu seiner ursprünglich Editierten zurückkehren, um die Tracks wieder zu sehen zu bekommen und fröhlich weiter herum zu strukturieren.

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Fazit

Rekord Buddy ist ein fantastischer Freund und Helfer für DJs und für mich mittlerweile nicht mehr als Organisations-Tool wegzudenken. Das Programm hilft, Ordnung ins Chaos zu bringen, gleicht Musikdatenbaken zwischen Rekordbox, Traktor und Serato ab und punktet mit schlichtem Design und einer einfachen, intuitiven Benutzeroberfläche. Meine Kritikpunkte sind die System-Bugs, die einem schnell den Tag vermiesen können, insofern man keine Zwischenspeicherungen vornimmt. Außerdem kritisiere ich die Anzeigeprobleme bei den Löschvorgängen und die nicht ganz optimalen Markierungsmöglichkeiten. Abgesehen davon ist das mächtige Organisationstool äußerst hilfreich und kann für erschwingliche $ 59,99 mit kostenloser Update-Garantie auf Lebenszeit bei den Jungs und Mädels von Next Audio Lab gesichert werden. Ihr werdet es auf keinen Fall bereuen!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • schlichtes, intuitives User-Interface
  • schnelle Synchronisation
  • komplexe Strukturierungsmöglichkeiten
  • große Zeitersparnis bei Musikorganisation und Vorbereitung
  • Lizenz für 2 Computer
  • kostenlose Generationsupdates
  • Preis
Contra
  • Anzeigeprobleme in der Track-View
  • Navigationsmöglichkeiten bei der Track-Auswahl
  • kleinere System-Bugs
Artikelbild
Next Audio Lab Rekord Buddy 2 Test
Library Management Tool: Next Audio Lab Rekord Buddy 2
Library Management Tool: Next Audio Lab Rekord Buddy 2
Features
  • Standard Audio-Playback
  • Strukturierungs- und Organisations-Tool
  • umfangreiche Metadaten-Sektion
  • (intelligente) Playlisten
  • Playlisten-Filter
  • Tagging (Etikettierungen)
  • Zuweisung via Drag and Drop
  • Synchronisation zwischen Rekordbox, Traktor & Serato
  • unterstützte Versionen: Rekordbox 4.x / Traktor Pro 2.x / Serato 1.9.x
  • Systemanforderung: Mac OS 10.9.5 oder aktueller
  • UVP: 59,99 Euro
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