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Gemini CDJ-650 Test

Der Gemini CDJ-650 ist ein Tabletop Media Player. Allgemein erfreuen sich Desktop-CD-Player seit mehr als einem Jahrzehnt größter Beliebtheit. Doch reicht es heutzutage kaum noch aus, lediglich Silberlinge abspielen zu können, denn die Scheibchen geraten langsam aus der Mode. Der Absatz sinkt aufgrund des digitalen Vertriebes, zumal ein MP3-Album bei den Onlinestores oft deutlich weniger kostet als die CD-Version, so diese überhaupt angeboten wird. Aufgrund der mit dem Download verbundenen sofortigen Verfügbarkeit und Medienflexibilität gehört ein USB-Anschluss Typ-A für Wechselspeicher eigentlich schon zum guten Ton.

Teaser_Gemini_CDJ-650

MIDI-Kompatibilität und ein USB-Audio-Interface, damit die Kommunikation mit einer DJ-Software reibungslos erfolgen kann, werden gleichfalls immer häufiger in freier Wildbahn gesichtet. Grund genug für uns, ein Exemplar dieser Spezies zu erhaschen und in die Redaktion zu zerren. Mein heutiger Testkandidat Gemini CDJ-650 kostet 459 Euro UVP und tritt in Konkurrenz mit Numarks NDX-900 (459 Euro), Pioneers CDJ350 (599 Euro) und dem Radius 3000 von American Audio (429 Euro).

Details

Der in den USA beheimatete Hersteller Gemini präsentierte uns auf der Frankfurter Musikmesse seine brandneue DJ-Produktpalette, bestehend aus diversen Mixern, Rack-Ware, Workstations und Controllern sowie den beiden CD-Playern CDJ-650 und CDJ-700. Letztgenannter fand sich bereits im Frühjahr zum Test ein. Nun klopft der kleine Bruder an die Tür und möchte uns beweisen, dass er trotz eines Preisunterschiedes von etwa 30 Prozent einiges auf der Pfanne hat. Zum Beispiel, dass er neben seinen angestammten Aufgaben als Abspielgerät für CDs auch Tracks von USB-Sticks und Festplatten unterschiedlicher Dateisysteme wiedergeben kann, ein grafisches Display im Gepäck hat, mit MIDI und HID-Unterstützung glänzt und sogar ein integriertes Audio-Interface im Bauch hat.
Aus der Verpackung entnommen zeigt ein erstes Befingern des Neuankömmlings grundsätzlich ordentliche Verarbeitungsqualität. Der kompakte Recke misst etwa 22 x 29 Zentimeter bei einem Gewicht von 2,2 Kilogramm, ist überwiegend aus Kunststoff gefertigt und vereint auf seiner mattschwarzen Oberfläche 28 Tasten, einen Encoder, einen Flachbahnregler, ein Jogdial, den USB-Schlitz und eine etwas mehr als DIN-A7 große, angewinkelte Fläche, auf der das vertikale (!) Display mit einigen Schaltflächen angeordnet ist. Die Bedienelemente entsprechen dem, was man in dieser Preisklasse erwarten darf. Das Raumangebot würde ich als angemessen bezeichnen. Auf den Kopf gestellt wird der Blick auf eine metallverstärkte Bodenplatte sowie vier große Standfüße frei, die einem sicheren Halt auf dem DJ-Tisch gewährleisten. An den Seiten ausgestanzt, prangt in großen Lettern Geminis Marken-Schriftzug.

Hier seht ihr den Kandidaten und sein Gefolge nach der Ankunft im Studio.
Hier seht ihr den Kandidaten und sein Gefolge nach der Ankunft im Studio.

Backpanel und Frontpanel
An der Vorderseite ist lediglich der CD-Einschub auszumachen, der gänzlich unbeleuchtet ist, obgleich ein kleines Lämpchen in dunklen Keller-Sessions sicherlich keine schlechte Orientierungshilfe gewesen wäre. Auch finde ich, dass die Betriebsgeräusche nach dem Einzug eines Silberlings etwas laut ausfallen, was in der zuvor genannten Lokalität sicherlich zu vernachlässigen, aber im morgendlichen Studiobetrieb relativ auffällig ist. Drehe ich den Probanden um 180 Grad, zeigt das rückseitige Anschlussfeld von links nach rechts: einen schutzumrandeten Einschaltknopf, die Stromkabelaufnahme, eine USB-Buchse Typ-B zur Verbindung mit dem PC oder Mac sowie einen Ausgang als Stereo-Cinch. Der S/PDIF-Out des großen Bruders fiel dem Rotstift zum Opfer.

Fotostrecke: 2 Bilder Einflugschneise, leider ohne Beleuchtung

Spiels noch einmal, Sam!
Ob das Audiosignal von einem Silberling, Datenträger oder PC kommen soll, entscheiden die Tasten CD, USB und MIDI auf Rechtsaußen, woraufhin das Gerät innerhalb von ein bis zwei Sekunden in den ausgewählten Modus umschaltet. Von nervigen Wartezeiten keine Spur. Links oben ist der USB-Schlitz (TYP-A) für Wechseldatenträger beheimatet. Ein SDHC-Kartenslot ist nicht zugegen. Schade eigentlich. Laut Herstellerangaben funktionieren an der Schnittstelle Flash-Speicher und Festplatten mit den Dateisystemen FAT, FAT32, NTFS und HFS+, was ich für Sticks bestätigen kann. Da sich die Limitierung für die Festplatte ebenfalls aus den unterstützten Dateisystemen ergibt, freut es mich mitteilen zu dürfen, dass auch große Musiksammlungen nicht außen vor bleiben. Meine 250 GB große NTFS-Platte sowie der 640 GB „schwere“ Mac-formatierte Datenträger wurden anstandslos eingebunden und waren schneller abspielbereit als ein Gast „Hey, Deejay! Kannste mal die neue Scheibe von den Toten Hosen auflegen“ sagen kann.
Das Tonträgersammelsurium entpuppte sich als kompatibel mit WAV-, MP3-, AIFF- und AAC-Dateien (auch iTunes m4a). Die Umschaltzeit zwischen einzelnen Musikstücken einer Audio-CD ist sehr flott, das gleiche gilt auch für Track-Wechsel auf einem Datenträger. Selbst das erstmalige Einlesen eines Moduls geschieht im Handumdrehen. Mittels Push-Encoder und „Back“ – Button geht die Navigation effizient von der Hand und bereitet dem DJ auch bei verschachtelten Hierarchien keine Probleme. Prima, Gemini! Ich habe bis hierher nix zu meckern.

USBA_CDJ-650

Display
Beim Display muss der Käufer einen formellen und funktionalen Einschnitt hinnehmen, denn Gemini verzichtet beim Sechshundertfünfziger auf Berührungsempfindlichkeit. Bevor jetzt gleich das Gemecker losgeht, möchte ich sagen, dass uns beim Test des Siebenhunderters auffiel, dass die Touch-Funktion etwas schwammig und das enge Layout in einigen Bereichen nicht wirklich von Vorteil war, zum Beispiel bei der Navigation mit dem Zeigefinger statt mit dem Encoder. Zwar ließen sich auch die integrierten Effekte via Screen dirigieren, jedoch zieht das vorliegende Modell ohne Effektgeschwader um die Häuser, daher empfinde ich das Weglassen der Touchscreens nicht als schwerwiegenden Nachteil. Um ein paar Bread & Butter – FX  wie z.B. Flanger oder Reverb ist es da schon eher schade.  
Der Screen nimmt eine Fläche von insgesamt etwa 75 x 55 Millimetern ein. In der oberen Hälfte werden Titelinformationen, Laufzeiten und Tempoangaben in praxisdienlicher Größe visualisiert. Was die senkrechte Ausrichtung angeht, möchte ich feststellen, dass eine Vertikale gerade beim Browsen positiv zum Tragen kommen kann, allerdings hätte ich mir gewünscht, Wellenform und Infos beim Durchstöbern der Library ausblenden zu können. Vier Einträge sind nicht gerade üppig. Aber immer noch besser, als nur den nachfolgenden Track ablesen zu können. Das sollte definitiv mal festgehalten werden. Mit 20 Zeichen pro Zeile und Scroll-Vorgang in moderatem Tempo fällt die Identifizierung eines Musikstückes zudem sehr leicht. Obendrein hat der Anwender bei einem MP3-Titel die Möglichkeit, zwischen Dateibezeichnung, Album, Artist und Genre umzuschalten.

Schade, dass sich die Wellenformen während der Navigation nicht ausblenden lassen ...
Schade, dass sich die Wellenformen während der Navigation nicht ausblenden lassen …

Eine rote von 3,2 bis 24 Sekunden zoombare Wellenformanzeige bildet die Peaks des aktuell geladenen Titels ab. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Ausschnittbetrachtung und nicht wie bei manchen Konkurrenten um eine Gesamtübersicht. Alles, was sich weiter als 24 Sekunden von der momentanen Abspielposition entfernt befindet, lässt sich daher nicht erkennen. Bei hohem Zoomfaktor ist die Peak-Anzeige durchaus als visuelle Mix-Hilfe geeignet, wobei die nächste Signalspitze während der Laufzeit aufblinkt, sobald sie an der Abspielposition angelangt ist. Beatmatching plus. Klar, die Anzeige kann nicht mit einem 2000 Euro teuren CDJ2000 mithalten, ist aber vielen Mitbewerber in diesem Preissegment überlegen, denn diese verbauen erst gar kein grafisches Vollfarb-Display. Der Screen lässt sich auf gewohnter Mix-Entfernung gut ablesen und bei Bedarf über den Push-Encoder im Kontrast regulieren. Fein.

Display skalierbarer Wellenformbetrachtung und ID3-Tags
Display skalierbarer Wellenformbetrachtung und ID3-Tags

Jogwheel
Ein entscheidendes Kaufargument bei einem Tabletop-Player ist das Jogwheel. Gemini verzichtet im Gegensatz zum Flaggschiff auf das mittige Display. Auch unterstützt keinerlei LED-Resonanz bei Berührung der Metalloberfläche den visuellen Reigen. Geblieben ist der Scratch-Modus, der mittels „Vinyl“-Taste zu aktivieren ist und die Touch-Sensorik der Metalloberfläche einschaltet. Beim Scratchen liegt der geriffelte Teller ordentlich unter der Hand. Abbremsen oder Beschleunigen geschieht wie gehabt über den Rand des Platters. Das Rad lässt keine mechanische Kontrolle des haptischen Widerstandes zu, ist aber fürs Beatmatchen meiner Meinung nach sehr zweckdienlich eingestellt. Im Pausenmodus kann zudem eine frame-basierte Suche im Audiomaterial erfolgen, womit sich Cue-Punkte passgenau anlegen lassen.

Fotostrecke: 2 Bilder Teller mit Metalloberfläche, Sensor und Fingermulden.
Audio Samples
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Backspin und Reverse Bend up & down 2xJog und 2xButton

Auf dem westlichen Flügel machen es sich zwei extragroße, farbig umrandete Cue- und Play-Tasten sowie die Schaltflächen für den Schnellvorlauf, die Richtungsumkehrung und zum Track-Skipping bequem. Darüber residieren Autocue und Time (Elapsed, Remain) sowie ein Button zur Umschaltung des Wellenform-Zooms und der ID-3Tag-Anzeige.

Fotostrecke: 2 Bilder Hinlänglich Bekanntes an hinlänglich bekannter Position

Pitchfader
Gut dimensioniert gibt sich der 100 mm lange Pitchfader. Er kann in sechs Stufen zwischen vier und 100 Prozent betrieben werden, die sich mit der obligatorischen Range-Taste durchschalten lassen. Was ich allerdings bemängeln muss, ist das seitliche Spiel, der anhaftende Plastik-Look-and-Feel und das im Neuzustand teilweise (noch) etwas hakelige Gleitverhalten. Bei einem Gerät, dass im Handel knapp an der 400-Euro-Grenze schrammen wird, hätte ich hier mehr erwartet. Allerdings arbeitet der Pitchfader ziemlich präzise. Das ist wohl die Hauptsache.  
Die Pitchbend-Buttons beschleunigen oder bremsen kurzzeitig und operieren unabhängig vom aktuellen Pitch-Wert mit 100 Prozent in beide Richtungen. Im negativen Bereich kommt der Titel somit zum Stillstand. Eine Invertierung der Laufrichtung am Nullpunkt findet nicht statt. Eine Master-Tempo-Funktion friert die Tonhöhe bei Geschwindigkeitsänderungen während des Pitch-Vorganges ein, so dass keine Mickey-Maus Effekte, je nach Material ab einem bestimmten Wert jedoch sehr wohl hörbare Artefakte auftreten können. Geminis Timestretcher schlägt sich achtbar, wie in den nachfolgenden Audiofiles festgehalten.

Pitch_Gemini_CDJ-650
Audio Samples
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NO MTF Pitch minus 50 Prozent MTF pitchdown minus_4_8_16_24_50 Prozent MTF pitchdown plus_4_8_16_24_50 Prozent Pitchbend-Buttons
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Praxis

Schnell sind die nötigen Vorkehrungen getroffen, um den Gemini-CDJ-650 mit der restlichen Studiohardware bekanntzumachen. Das Anschlussfeld ist übersichtlich, die Bedienung des Gerätes ist geradlinig und geht sofort in Fleisch und Blut über. Statusmeldende Taster unterstützen den Workflow optisch, zudem sind auch die Beschriftungen auf und über den Buttons gut ablesbar und eindeutig, was sicherlich auch an mangelnden Shift-Funktionen liegen mag. Hier kommen auch Laien schnell zurecht. In der Summe trägt das schlüssige Arrangement zum Spaßfaktor bei und sammelt somit Punkte für die Gesamtwertung ein. Was die klanglichen Eigenschaften des Gemini-CDJ650 angeht, finde ich keinen Anlass zur Kritik, weder im CD-Betrieb noch als USB-Interface eingesetzt. Eine Überprüfung des Antischocks zeigt, dass der Puffer im CD-Betrieb nach 40 Sekunden schütteln noch nicht erschöpft war. Wer also vorhat, als Ladeflächen-DJ beim nächsten Monster-Truck-Event zu beeindrucken, kann dies vielleicht durchaus in Erwägung ziehen. Ich würde aber, sollten Heerscharen von Schlaglöchern den Parcours säumen, sicherheitshalber dennoch zum USB-Stick greifen wollen.

Frontal_Gemini_CDJ-650
Audio Samples
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LINE-Playout Original

BPM und Co Kg
Die Taktschläge pro Minute (BPM) lassen sich beim CDJ-650 mit dem integrierten Beatcounter automatisch errechnen, aus dem ID3-Tag beziehen (Standard, falls vorhanden), manuell einklopfen oder per Encoder einstellen. Feststellen konnte ich zudem, dass das Zählwerk knapp vier Sekunden für eine Tempoeinschätzung benötigt, die es bereits beim Aufbau und der Analyse der Wellenform abgibt – also noch bevor der Titel eingestartet wird. Klasse finde ich auch, dass ich auf den ID3-BPM-Tag der DJ-Software meines Vertrauens umschalten kann, was den Vorgang des Tempomatchings schneller und genauer gestalten kann, wenngleich der ausgegebene Wert des integrierten Beatcounters im Test mit meinen elektronischen Tracks höchstens mal ein bis zwei Hundertstel vom iD3-Tag abwich. Und sollte Auto-BPM eure Hardcore-Nummer als Ballade deklarieren, könnt ihr das Tempo ja immer noch manuell eintippen. Was will man mehr?

Hotcues, Loops und Effekte
In einer Horizontalen unter dem Display sind drei Schaltflächen zum Erstellen eines manuellen Loops arrangiert, dessen Startpunkt via IN und Endpunkt via Jogwheel justiert wird. Hier vermisse ich eine taktgenaue Auto-Loop-Funktion und einen Loop-Cutter. Eine Zeile tiefer finden sich Hotcues ein. Sie werden unmittelbar an Auslöseposition platziert. Belegte Buttons leuchten grün auf. Ein Nachteil, der sich aus der Wellenauschnittsbetrachtung von maximal 24 Sekunden ergibt: Habt ihr Intro, Hauptteil und Outro markiert, ist es bei einem normalen Musikstück nicht möglich, sämtliche Marker auf den Screen zu zaubern. Eine Nummerierung der Cuepoints erfolgt ebenfalls nicht. Stattdessen geben sie sich durch dezente grüne Linien zu erkennen, die etwas schwierig auszumachen sind.

Hotcue und Loop-Sektion...
Hotcue und Loop-Sektion…
Audio Samples
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Hotcue-Response Loopadjust

MIDI-Controller
Der CDJ-650 unterstützt MIDI, HID und USB-Audio. Am Mac geschieht die Einbindung mittels Core-Treibern, wo sich das USB-Interface im Dienstprogramm mit 16 Bit und 48 kHz zum Einsatz meldet, was sich am CD-Player umstellen lässt. Die Palette reicht von 16 Bit & 44,1 kHz bis 24 Bit & 192 kHz. In Traktor auf dem MacBook pendelt sich das Interface mit einer Latenz von insgesamt 12,2 Millisekunden ein (10,7 Output, 1,5 Processing, 512 Samples). Unter diesen Bedingungen ist ein störfreier Betrieb möglich. Im Test konnte ich den Puffer auch auf 256 Samples herunterstellen, ohne dass dabei hörbare Audioaussetzer oder Knackser auftraten.

Fotostrecke: 2 Bilder Im MIDI-Modus angelangt, lassen sich…

Was die Konfigurationsdatei (gibt’s auf der Website) des Herstellers für Traktor angeht, entspricht die Belegung weitestgehend der Funktionsbeschriftung der Tasten. Eine Überprüfung im traktorschen Controller-Editor ergab, dass Autocue und Direction frei geblieben sind, so dass geneigte Anwender hier auf Wunsch eigene Kommandos ablegen oder Shift-Buttons deklarieren können. Der Taster „Textmode“ sendet keine MIDI-Daten. „Track“-Search lädt den nächsten oder vorherigen Track aus der Playliste, was ein nützliches Feature ist. Die Taste „BPM“ erhöht durch Aufruf von „BPM Adjust (inc)“ das Tempo schrittweise. Hier hätte es für mich mehr Sinn ergeben, den Beat Tap-Befehl aus dem Grid-Menü zu verwenden, um das Tempo manuell eintappen zu können. Davon abgesehen ist alles an Bord, was der DJ für sein virtuelles Deck benötigen könnte: Tree- und Playlist-Browsing samt Load, Transportbefehle, Pitching, Bending, Hotcues, Spulen und Scratchen. Titelinformationen zeigt das Display jedoch leider nicht an. Zu Virtual-DJ: Nachdem ich die XML-Dateien für den HID-Betrieb in die Mappers- und Devices-Ordner kopiert habe, stellt sich eine nahezu identische Belegung mit der Hardwarevorgabe heraus. Auch der Refresh der Titelinfos, BPM und Pitch-Werte im MIDI-Mode auf dem Screen funktioniert.

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Fazit

Geminis CDJ-650 schließt auf gekonnte Weise die Lücke zwischen dem Einsteigermodell CDJ-250 und dem Spitzenmodell CDJ-700. Durch seine USB-Schnittstelle für Wechseldatenträger und seine USB-Audio und MIDI-Funktionalität bringt der vielseitige Desktop-Allrounder wichtige Grundvoraussetzungen mit, um als Multiformat-CD-Player im Haifischbecken „DJ-Equipment für den mittleren Geldbeutel“ mitzuschwimmen. Und gut klingen tut der Bursche auch noch. Der US amerikanische Hersteller orientiert sich hinsichtlich des Layouts am Club-Standard. Die Bedienergonomie, aber auch der effiziente Workflow mit seinen schnellen Lese- und Wechselzeiten sowie eine solide MIDI- und USB-Audio-Performance konnten im Test wertvolle Punkte einheimsen. Loops, Hotcues und eine Reverse-Funktion laden zu kreativen Spielereien ein. Das grafische Display mit Titel- und Wellenformanzeige zeigt sich auch beim Browsen auf den Datenträgern oder durch verschachtelte Ordner-Hierarchien den meisten Konkurrenten in dieser Preisklasse überlegen. Verbesserungspotenzial sehe ich in dem wackeligen Pitchfader, den Lüfter- und Betriebsgeräuschen im CD-Modus und der Implementierung einer Autoloop-Funktion nebst Loopcutter. In der Summe ist der Gemini CDJ-650 ein moderner und flexibel einsetzbarer DJ-CD-Player mit einem angemessenem Preis/Leistungs-Verhältnis, den ich mir aufgrund seiner Möglichkeiten im Partykeller, in der mobilen Diskothek und zur Festinstallation im Szene-Club oder in der Kiezbar recht gut vorstellen kann.

pro
  • Umfangreiche Medienintegration
  • Flexible Einsatzmöglichkeiten
  • MIDI-Controller und USB-Audio-Interface
  • Schlüssiges Bedienkonzept
  • Kompaktes Format
  • Grafisches Display mit Wellenform-Anzeige
  • Manual, Auto- und ID3-BPM
contra
  • Relativ lautes CD-Laufwerk
  • Keine Brot- und Butter-FX
  • Keine Justierung des Jogwheels
LAST_draufsicht_Gemini_CDJ-650
Kommentieren
Profilbild von Patric

Patric sagt:

#1 - 11.03.2013 um 21:03 Uhr

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Könnten sie mir sagen, ob es möglich ist, mit zwei der Player auf denselben USB Stick oder Festplatte zuzugreifen? Also durchverbinden, wie es beispielsweise beim Radius 3000 von American Audio oder dem RMP-2.5 Alpha von Reloop der Fall ist...
Wäre super :)Danke!Patric

Profilbild von Peter

Peter sagt:

#2 - 14.03.2013 um 15:15 Uhr

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Hallo Patric, die Geräte können nicht direkt miteinander verbunden werden und verfügen auch nicht über eine Netzwerkschnittstelle, die die dies ermöglichen könnte. Gruß

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