Anzeige

Yamaha Revstar RS620 BCC Test

Die Yamaha Revstar RS620 BCC E-Gitarre ist inspiriert von der Yamaha Super Fighter aus dem Jahre 1974, wobei sich die gesamte Serie laut Hersteller in ihrem Design an das Erscheinungsbild der alten Londoner und Tokioter Straßen-Rennmotorräder anlehnt. Innerhalb der neuen Linie finden sich unterschiedliche Ausstattungsvarianten, die viele individuelle Ansprüche abdecken und für diverse Einsatzzwecke gerüstet sein sollten.

Yamaha_RS620_BCC_003FIN Bild


Wir haben uns die Yamaha Revstar RS620 BCC Yamaha zum Test eingeladen, eine zumindest äußerlich durchaus attraktive, aber schlichte Erscheinung, die ab dem ersten Moment die Aura eines seriösen Gitarristen-Tools verströmt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Optik/Verarbeitung

Korpus
Das Instrument wird in einem soliden schwarzen Gigbag geliefert, in dem sich neben dem Instrument auch eine mehrsprachige Bedienungsanleitung und ein Inbus Schlüssel zum Einstellen des Halsstabs befinden. Aus der Tasche geschält erinnert die Gitarre entfernt an eine SG und die Designer haben das Kunststück fertiggebracht, sie schlicht und gleichzeitig raffiniert zu designen. Die Naked Bikes der 60er Jahre kann ich jedenfalls eindeutig als Inspirationsquelle ausmachen!
Der Korpus besteht aus Mahagoni, auf den eine geflammte, “bookmatched” Ahorndecke aufgeklebt ist. Diese wurde nach dem Einfärben mit Stahlwolle per Hand weiter bearbeitet und vermittelt deshalb kein Hochglanz-Finish, was dem Instrument ausgezeichnet steht. Ein kleines, dreilagiges Schlagbrett ziert den vorderen Teil der Unterseite und passt ebenfalls hervorragend zum Erscheinungsbild. Für den letzten optischen Schliff sorgt ein cremeweißes Binding an Korpus, Hals und Kopfplatte.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Yamaha Revstar RS620 kommt im schlichten, attraktiven Erscheinungsbild, inspiriert von der Yamaha Super Fighter von 1974.

Wie der Rest der Hardware stammen auch die beiden VH5+ Alnico-Humbucker aus dem Hause Yamaha. Sie besitzen Metallkappen und sind in schwarze Rähmchen geschraubt, die wie gewohnt ein Feinjustieren in der Höhe ermöglichen. Angewählt werden die Pickups mit einem Dreiwegschalter, der unterhalb des perfekt platzierten Volume-Potis wartet. Dieses und auch das Tone-Poti besitzen jeweils einen griffigen Metallknopf und lassen ein feinfühliges Einstellen zu. Der Tone-Regler ist zusätzlich mit einer Push/Pull-Funktion versehen, die den von Yamaha getauften “Dry Switch” ermöglicht. Dabei werden die Bässe ausgedünnt und heraus kommt laut Hersteller ein an einen Singlecoil erinnernden Sound. Wie das klingt, werde ich im Praxisteil näher erforschen.

Fotostrecke: 7 Bilder Als Klangübertrager dienen zwei Yamaha VH5+ Alnico-Humbucker in Steg- und Halsposition,…

Über eine Wrap-around-Bridge werden die Saiten in Richtung Hals geführt, wobei separate Reiter ein individuelles Einstellen von Saitenlage und Bundreinheit ermöglichen. Die Gurtpins befinden sich an den gewohnten Stellen und warten mit recht breiten Köpfen auf, sodass es dem Gurt nicht leicht gemacht wird, sich herauszuwinden. Die gesamte Hardware ist vernickelt und vermittelt ein in sich absolut stimmiges Erscheinungsbild. Ein Blick auf die Rückseite zeigt lediglich die Ausfräsung der Elektronik, die mit einer schwarzen Kunststoffplatte verschlossen ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Saiten werden über eine Wrap-Around-Bridge eigefädelt und in Richtung Kopfplatte geführt.

Hals
Wie die Set-In Konstruktion besagt, ist bei unserer Kandidatin der Hals mit dem Korpus verleimt. Die Arbeit wurde typisch für Yamaha absolut vorbildlich ausgeführt, hier finden sich weder Leimreste noch Lacknasen oder ähnliche Fehler. Der Hals besteht aus drei Teilen Mahagoni, auf die ein Palisandergriffbrett aufgeleimt ist. Dieses beherbergt 22 perfekt eingesetzte und nachgearbeitete Jumbo-Bünde, die auf Hochglanz poliert sind. Wie bereits erwähnt, umläuft auch den Hals ein cremefarbenes Binding. In der Mitte geteilte Trapezeinlagen und kleine Punkte an der Kante sorgen für die nötige Orientierung und passen hervorragend zur Optik der Gitarre. Bei einem Radius von 350 mm hat man schon ordentlich Holz in der Hand und Vintage-Feeling stellt sich ein, aber die Bespielbarkeit leidet für meinen Geschmack keineswegs darunter. Und die 628 mm messenden Mensur sollte vor allem Spielern von Gitarren im Gibson-Style keine Probleme bereiten.

Fotostrecke: 5 Bilder Der dreiteilige Mahagonihals ist mit dem Korpus fest verleimt,…

Die Saiten laufen auf ihrem Weg in Richtung geschlossene Mechaniken über einen 43 mm breiten Sattel aus Urea. Keine Sorge, dabei handelt es sich um einen künstlich hergestellten Harnstoff, den man in Kunststoffverbindungen häufiger antrifft. Die Sattelkerben wurden ebenfalls perfekt gefeilt und halten die Saiten perfekt in der Richtung. Direkt hinter dem Sattel befindet sich der Zugang zum Halsstab, die Kunststoffabdeckung ist mit drei Schrauben befestigt.

Auch was die Kopfplatte betrifft, hat Yamaha eine eigenständige und zum Instrument passende Form entwickelt. Farblich ist sie zudem identisch mit der Oberfläche des Bodys. Sie ist angewinkelt, sodass die Saiten automatisch genügend Druck auf den Sattel erzeugen, was ein Herausspringen aus den Kerben deutlich erschwert und für die Tonentwicklung wichtig ist. Die ebenfalls von Yamaha stammenden Mechaniken arbeiten über den gesamten Regelweg gleichmäßig und ermöglichen ein punktgenaues Stimmen.
Das in Indonesien gefertigte, 3563 Gramm wiegende Instrument gibt, was die Verarbeitung anbetrifft, keinerlei Anlass zur Kritik, womit wir auch schon beim Praxisteil angelangt wären.

Anzeige

Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Trocken angespielt liefert die Gitarre einen warmen, sustainreichen Sound. Die angeschlagenen Saiten klingen lange und gleichmäßig aus, was sicherlich auch an der hervorragenden Einstellung liegt. Auch die Bespielbarkeit ist sehr gut und über Stunden komfortabel und ermüdungsfrei. Dazu gehört auch, dass sich die Gitarre im Sitzen wie am Gurt genau richtig und ergonomisch perfekt einpendelt, sehr gut!
Ich verbinde die Revstar mit meinem Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene Box mit Vintage 30 Speakern mit einem SM57 ab. Wie immer bearbeite ich die aufgenommen Files nicht weiter.
Los geht es im cleanen Kanal des Amps, dabei schalte ich alle drei Pickup-Positionen durch. Im zweiten Audiofile wiederhole ich das Ganze, dann aber im Dry-Switch-Modus.

Audio Samples
0:00
Clean: alle drei Pickup-Positionen Clean: alle drei Pickup-Positionen mit Dry Switch

Im Normalbetrieb ist aufgrund der ausgewählten Hölzer und Pickups der klassische, mittige Sound zu hören, wie man ihn von Les-Paul-Style-Gitarren kennt. Alle drei Positionen liefern die traditionellen Klänge auf eine sehr souveräne Art und Weise, alle Attacks sind klar auszumachen, die Töne schwingen auch am Amp lang und gleichmäßig aus. In der Halsposition zeigt sich die Revstar dick und bauchig, in der Zwischenpositionen wie erwartet drahtig und am Steg fokussieren die Mitten, ohne es aber an Obertönen mangeln zu lassen.
Mit der aktivierten Dry-Switch-Schaltung werden wie erwartet die Bässe ausgedünnt, es bleiben aber die jeweiligen Charakteristiken erhalten. Ich würde jetzt nicht unbedingt so weit gehen und den Sound mit einem Singlecoil vergleichen, Fakt ist aber, dass der Klang im Bassbereich dünner wird.
Ich wiederhole die Prozedur, spiele jetzt aber eine akzentuierte Rhythmusfigur.

Audio Samples
0:00
Clean Rhythm: alle drei Pickup-Positionen Clean Rhythm: alle drei Pickup-Positionen mit Dry Switch

Auch akzentuiert gespielt können die Pickups am cleanen Amp überzeugen. Sie wandeln die Anschläge direkt und präzise und liefern tolle Sounds in allen drei Positionen. Die Dry-Switch-Schaltung macht auch hier durchaus Sinn und kann den Sound von den reichlich vorhandenen Bässen befreien.
Es wird Zeit für den nächsten Kanal, hier stelle ich einen Crunchsound ein und schalte im ersten Durchgang durch die drei Positionen des Dreiwegschalters, beginnend am Hals. Im zweiten Beispiel dann wieder mit aktiviertem Dry Switch.

Audio Samples
0:00
Crunch: alle drei Pickup-Positionen Crunch: alle drei Pickup-Positionen mit Dry Switch
Die Yamaha Revstar RS620 ist sehr gut bespielbar und liefert variable Sounds für alle Genres.
Die Yamaha Revstar RS620 ist sehr gut bespielbar und liefert variable Sounds für alle Genres.

Auch mit dem Crunch-Kanal des Amps kommt die Revstar bestens klar und liefert durchsetzungsstarke Sounds, die sich allesamt sehr gut in unterschiedlichen Musik-Genres einsetzen lassen.
Wie erwartet liefert der Steg-Humbucker einen überzeugenden Rocksound mit fein dosierten Mitten, aber auch Hals- und Mittelposition lassen sich ganz wunderbar einsetzen, denn sie können mit genügend Attack aufwarten und verleihen dem Ton genügend Kontur. Oftmals klingen Mittelpositionen in einer solchen Einstellung harsch und dünn, was man von der Revstar keinesfalls behaupten kann.
Mit der Dry-Switch-Funktion und dem mit ihr einhergehenden Ausdünnen der tiefen Frequenzen wird der Klang am angezerrten Amp präziser und Attacks werden besser herausgearbeitet.
Natürlich darf ein Heavy-Gain-Sound auch nicht fehlen, daher schalte ich in den nächsthöheren Kanal des Marshalls und spiele, wie in den Beispielen zuvor, alle Positionen durch. Wieder aktiviere ich den Dry-Switch-Schalter im zweiten Beispiel.

Audio Samples
0:00
Heavy: alle drei Pickup-Positionen Heavy: alle drei Pickup-Positionen mit Dry Switch

Nicht schlecht, was da aus den Speakern kommt! Die Yamaha rockt definitiv und kann in allen Positionen punkten. Selbst der Hals-Pickup lässt sich sehr gut einsetzen, denn er besitzt auch hier die nötige Definition im Attack und matscht nicht. Aber auch die Zwischenposition kann gefallen, denn ihr Sound setzt sich klar von Hals- und Stegposition ab und bleibt eigenständig.
Sobald die “Dry Switch”-Funktion aktiviert wird, dünnt der Sound aus und lässt so ein noch akzentuierteres Spiel zu.
Wie die Revstar mit heruntergestimmter E-Saite klingt, lässt sich in den nächsten Beispielen heraushören. Auch hier aktiviere ich die Dry-Switch-Funktion im zweiten Beispiel.

Audio Samples
0:00
Drop D: alle drei Pickup-Positionen Drop D: alle drei Pickup-Positionen mit Dry Switch

Ich muss zugeben, dass mir der Sound im Dry-Switch-Modus besser gefällt als im Normalbetrieb, denn die Attacks werden sehr deutlich dargestellt und durch das Ausdünnen der Bässe entsteht ein sehr fokussierter und durchsetzungsstarker Klang. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Der Normalbetrieb liefert dagegen die gewohnten fetten und deutlich mittig eingefärbten Sounds.
Zum Abschluss folgt ein kleines Lead File im High-Gain-Kanal des Amps. Erst ist der Steg-Humbucker zu hören, ab der zweiten Hälfte schalte ich auf den Hals-Doppelspuler.

Audio Samples
0:00
High Gain: Leadsound

Nun gut – dass die Yamaha auch hier nicht schwächelt würde, wird sicherlich niemanden verwundern. Und dass dank der sehr guten Bespielbarkeit das Solieren extrem leicht von der Hand geht, ist eine gerne angenommene Einladung zum Spielen.

Anzeige

Fazit

Mit der Revstar 620 gibt Yamaha ein klares Statement ab und präsentiert ein Instrument, das sich vor allem optisch von der Konkurrenz abhebt. Auch was die Verarbeitung anbetrifft, wurde gewissenhaft und mit dem Blick aufs Detail gearbeitet, was insgesamt das Prädikat perfekt verdient. Klanglich kommt der typische Sound zustande, den man aufgrund der Holzauswahl erwartet. Die zwei VH5+ Alnico-Humbucker gehen aber noch einen Schritt weiter und liefern in allen drei Positionen überzeugende Sounds, zudem erweitert die Dry-Switch-Funktion das Klangspektrum des Instrumentes erheblich. Heraus kommen Sounds, die sich professionell genreübergreifend nutzen lassen. Und ein Blick auf das Preisschild macht klar, dass das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut ist!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • variable Sounds für alle Genres
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • wirkungsvolle Dry-Switch-Schaltung
Contra
  • keins
Artikelbild
Yamaha Revstar RS620 BCC Test
Für 719,00€ bei
Optik und Verarbeitung der Revstar RS620 sind nahezu perfekt, die Sounds überzeugen und sind dank Dry-Switch-Funktion sehr variabel.
Optik und Verarbeitung der Revstar RS620 sind nahezu perfekt, die Sounds überzeugen und sind dank Dry-Switch-Funktion sehr variabel.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Yamaha
  • Modell: RS620
  • Baureihe: Revstar
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Mahagoni, Ahorndecke
  • Hals: Mahagoni, dreiteilig
  • Griffbrett: Palisander
  • Bauweise: Set-In
  • Mensur: 628 mm
  • Radius: 350 mm
  • Bünde. 22 Jumbo
  • Sattel: Urea
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Pickups: 2x VH5+ Alnico Humbucker
  • Bridge: Adjustable Wrap Around
  • Gewicht: 3563 Gramm
  • Saiten ab Werk: Elixir Nanoweb Electric Nickel Plated Steel .010 – .046
  • Besonderheiten: Dry Switch, Gig Bag
  • Ladenpreis: 849,00 Euro (September 2017)
Hot or Not
?
Der Korpus besteht aus Mahagoni, auf den eine geflammte, “bookmatched“ Ahorndecke aufgeklebt ist.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!