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PRS S2 Singlecut SC250 Test

Die PRS S2 Singlecut im bonedo-Test – Eine Single Cut PRS Gitarre aus der S2-Serie mit zwei Humbuckern, die relativ erschwinglich ist, aber trotzdem komplett in den USA gefertigt wird. Bis vor kurzem noch war eine in den USA gefertigte PRS für viele Gitarristen ein verdammt schöner, aber doch unerreichbarer Traum – denn die Instrumente haben nun einmal ihren Preis.  Mit der 2013 eingeführten S2-Serie rückten Paul Reed Smith und sein Team den Traum, eine echte PRS sein eigen nennen zu können, endlich in greifbare Nähe – und auch auf den begehrten Zusatz “Made in U.S.A.“ muss der geneigte Fan dabei nicht verzichten. Zwar rangieren die Instrumente immer noch knapp jenseits der 1500 Euro Marke, sind also nach wie vor keine Billigschnapper, vergleicht man das aber mit der Preisrange, in der man PRS-Gitarren bis Dato suchen musste, wird das Ganze dann doch seeehr interessant! 

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Um dies zu erreichen, musste PRS natürlich einige Modifikationen vornehmen. So gestaltet sich der Fertigungsprozess bei den Instrumenten der S2-Serie im Vergleich zu den hochpreisigen PRS-Gitarren  etwas weniger aufwendig. Und auch die verwendeten Hölzer werden nicht so kompromisslos ausgewählt  wie bei den Flaggschiff-Modellen. Ob die Instrumente trotzdem ihr Geld wert sind, werden wir im folgenden Test anhand einer S2 Singlecut erforschen. Viel Spaß!

Details

Korpus

Der Name sagt es bereits, die S2 Singlecut kommt in einer Les Paul basierten Form mit einem Cutaway. Ergonomische Korpus-Shapings auf der Decke und Rückseite sollen dafür sorgen, dass sich das Instrument komfortabel an den Körper des Spielers schmiegt. Und diese Maßnahme ist auf jeden Fall gelungen, die Gitarre lässt sich wirklich angenehm „bedienen“ – genau so, wie man es von anderen PRS-Modellen kennt. Apropos: Der Korpus der Singlecut besteht aus Mahagoni, die aufgeleimte Decke aus Ahorn – auch hier setzt PRS also auf Bewährtes. Unser Testmodell kommt komplett schwarz lackiert, es sind aber noch sechs weitere Finishes verfügbar. 

Fotostrecke: 7 Bilder Die Form der S2 Singlecut ist an die Les Paul angelehnt.

Pickups

Die Gitarre ist mit zwei S2 #7 Vintage Style Humbuckern bestückt, die per Push/Pull-Funktion an den jeweiligen Tone-Potis auch splitbar sind. Laut Hersteller liefern die Tonabnehmer einen sehr definierten Ton, egal, in welchen Zerrbereichen man gerade auch segeln mag. Die beiden Triebwerke kommen mit verchromten Kappen und passen optisch perfekt zum schwarzen Outifit der S2. Über den 3-Wege Toggle-Switch sind die bekannten Kombinationen möglich: in den „Außenpositionen“ arbeiten beide Pickup jeweils einzeln, in der mittleren Position des Schalters gehen sie gemeinsam zu Werke. Und dank der individuellen Split-Möglichkeit stehen dann natürlich noch ein paar Grundsounds mehr zur Verfügung. Genaueres dazu gibt es im Praxisteil zu hören. 

Fotostrecke: 4 Bilder Können gesplittet werden: Bridge-…

Eine weitere Abweichung von der Les Paul Konzeption ist die Anordnung der vier Regler. Hat man die Gitarre umhängen und schaut auf die Regler, dann sind die oberen beiden Potis für die Lautstärke (links Halspickup, rechts Steg-Pickup) zuständig, die unteren beiden kümmern sich um die Klangfarbe. Langjährige Les Paul-Spieler werden eventuell eine kurze Eingewöhnungszeit benötigen, aber das ist schnell vorbei, denn die Regler sind im Grunde genommen ja logisch angeordnet. Allerdings gefällt mir die Les Paul Konzeption besser, weil man hier schneller den Volume-Regler des Steg-Pickups erreicht, denn der befindet sich ja quasi am Ende des Anschlagsradius. Aber das ist natürlich Erbsenzählerei und letztendlich Geschmacksache. 

Fotostrecke: 5 Bilder Auffälliger als jeder Schriftzug: Bird-Inlays.

Hals

Genau wie der Korpus, wurde auch der Hals unseres Testmodells aus Mahagoni gefertigt. Die komplette Hals-Rückseite ist schwarz lackiert. Die Front bildet ein aufgeleimtes Palisander-Griffbrett, das mit 22 Medium Frets bestückt wurde. Zur Lagen-Orientierung fliegen die berühmten PRS-Vögel über das Fretboard. Zusätzlich dazu gibt es an der Halsleiste noch mal helle Dots. Das etwas kräftigere Pattern Regular Hals-Profil liegt gut in der Hand. Auch was die Voreinstellung von Hals und Saitenlage betrifft, gibt es bei der PRS S2 Singlecut mal wieder Bestnoten zu verteilen. Über das komplette Griffbrett bleibt die Saitenlage recht gleichmäßig, es schnarrt nichts, und so fühlt man sich auf dem Hals quasi ab dem ersten Ton zuhause. Ebenfalls für gute Stimmung sorgen die sechs beidseitig angeordneten S2 Locking-Mechaniken auf der Kopfplatte. Die Saiten werden mit einer Schraube von oben Festgeklemmt und bleiben so stimmstabil. Zusätzlich dazu unterstützt das System einen schnellen Saitenwechsel. Auch der schwarze Sattel, eine Spezialmischung von Paul Reed Smith mit Graphitanteil, ist erstklassig auf den von Werk ab verwendeten 010er Saitensatz eingestellt. 

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Praxis

Wie immer in meinen bonedo-Gitarrentests,  möchte ich mir zunächst einmal die unterschiedlichen Grundsounds , die unser Testmodell im Angebot hat, anhören – alles bei unverzerrt eingestelltem Amp. Hier kommen die drei Humbucker-Kombinationen.

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Clean 1 Clean 2 Clean 3

Als nächstes hört ihr alle drei Pickup-Kombinationen im Split-Mode.

Audio Samples
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Clean Split 1 Clean Split 2 Clean Split 3

Die Split-Sounds sind nicht drastisch dünner, als bei manch anderer Gitarre ohne Split-Funktion. Auch im Pegel sind sie recht stabil. 
Jetzt fehlen noch zwei Mischkombinationen, einmal mit dem Hals-Pickup im Split Mode und dem Steg-Tonabnehmer im Humbucker-Modus, danach genau anders herum.

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Neck Split Bridge Split

Die Gitarre hat einen relativ warmen Grundsound, der Halspickup klingt füllig mit gutem Bassfundament, bleibt dabei aber zu jeder Zeit definiert und transparent. Beim Stegpickup wird die Performance dann etwas schärfer, von einem bissigen Ton ist die S2 Singlecut aber weit entfernt. Dafür muss man die Höhen am Amp schon etwas weiter aufdrehen. 

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Die Pickups gewährleisten eine sehr gute Klangübertragung, die Eigenheiten unterschiedlicher Anschlags-Positionen werden detailliert abgebildet, was man im nächsten Beispiel sehr gut hören kann. Ich habe am Amp einen leicht angezerrten Sound eingestellt, den Halspickup (Humbucker) angewählt  und in verschiedenen Anschlagspositionen gespielt. Schlägt man leicht über dem Halspickup an, kommt ein sehr weicher, unverzerrter Ton heraus. In Richtung Steg wird es dann wesentlich höhenlastiger und auch das wird vom Pickup entsprechend klar übertragen. Erhöht man dann noch die Intensität des Anschlags,  liefert der Amp aus dem Stand mehr Verzerrung. So soll das sein!

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Crunch

Die Pickups haben zwar ordentlich Dampf, aber es kann auch gemäßigter zur Sache gehen. Mit dem Volume-Regler lässt sich der Sound nämlich sehr gut „entzerren“. Parallel zum Herunterregeln des Volumes werden auch die Höhen leicht abgesenkt. Bei einer Einstellung im Bereich von „6“ hat man so einen einigermaßen entschärften Mid Gain-Sound am Start. Wer die Feineinstellungen seines Zerrgrades gerne mit dem Volume-Regler der Gitarre vornimmt, der wird hier zu sehr zufriedenstellenden Ergebnissen kommen. 
In meinem Hörbeispiel zum Thema hört ihr zuerst den Hals-Pickup mit Volume auf 6, danach den Steg-Pickup, ebenfalls mit Volume auf 6. Zum Schluss wird der Steg-Tonabnehmer dann voll aufgedreht. Alle Pickups sind im Humbucker-Mode. 

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Dyna Poti

Die Wirkungsweise des Coil Tap Modus kommt bei den verzerrten Sounds noch besser zur Geltung. Die Coil Tap Funktion könnte hierbei auch den Beinamen „Twang-Schalter“ erhalten. Kommt die S2 Singlecut im Humbucker-Mode eher mit breiten Schultern daher, wird es im Split-Mode etwas dünner, die unteren Mitten verschwinden leicht und der Sound (vor allem der tiefen Saiten) wird schlanker. Beeindruckend ist außerdem noch das wirklich äußerst dezente Single-Coil-Brummen. Nebengeräusche durch Einstreuungen sind verschwindend gering. Im nächsten Beispiel hört ihr den Steg-Pickup zuerst im Split-Mode, dann mit der vollen Kraft beider Spulen. 

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Gain Split

Aber auch für Downtunings ist unser Testmodell bestens geeignet. Dank der festen Brücke, dem selbstschmierenden Sattel und den verbauten Locking-Mechaniken gibt es auch in Sachen Stimmstabilität nichts auszusetzen. Beim Downtuning schwingen die Saiten recht moderat, besonders das Tracking auf der tiefen E-Saite ist auch bei tieferen Stimmungen noch sehr gut. Ich habe für das nächste Beispiel ein Drop C Tuning gewählt und eine etwas heftigere Zerre mit Mid Scoop eingestellt. Obwohl die Pickups nicht unbedingt den in dieser Disziplin beliebten bissig-modernen Ton liefern, macht die S2 Singlecut auch in etwas härteren Gefilden eine recht gute Figur. 

Audio Samples
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Mid Scoop
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Fazit

Die PRS S2 Singlecut überzeugt auf ganzer Linie. Das Instrument ist erstklassig verarbeitet und wird hervorragend eingestellt ausgeliefert. Der Hals mit dem Pattern Regular Profil lässt sich gut bespielen, aber man hat hier schon etwas in der Hand. Für Dünnhals-Spieler ist das vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber so ein Hals passt nun einmal perfekt zum dicken Ton der Singlecut PRS. Die Pickups erzeugen einen Vintage-orientierten Klang, der in allen Feinheiten an den Amp übergeben wird – so kommt der eigene Spielstil optimal zur Geltung. Dank der Coil Tap-Funktion erweitert sich das Angebot an Grundsounds noch mal enorm und da man mit ihrer Hilfe den naturgemäß etwas dickeren Ton der Gitarre etwas schlanker schneidern kann, erhält das Instrument somit noch einen gewissen Twang-Faktor. Die Split-Kombinationen kommen auch bei stärker verzerrten Sounds richtig gut in Fahrt Die S2 Singlecut ist ein universell einsetzbares Instrument, das den Namen PRS zu Recht trägt und auf jeden Fall ihr Geld wert ist.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • werkseitige Voreinstellung
  • Hals-Spielgefühl
  • Sound
  • Pickups, Klangübertragung, dynamische Ansprache
  • Coil Tap
Contra
Artikelbild
PRS S2 Singlecut SC250 Test
Für 1.799,00€ bei
Die für eine PRS wirklich preiswerte Gitarre kann auf ganzer Linie überzeugen.
Die für eine PRS wirklich preiswerte Gitarre kann auf ganzer Linie überzeugen.
Spezifikationen
  • Hersteller: PRS
  • Herstellungsland: USA
  • Model: S2 Single Cut
  • Finish: Black
  • Korpus: Mahagoni (mit Ahorndecke)
  • Hals: Mahagoni
  • Profil: Pattern Regular
  • Griffbrett: Palisander (mit Birds Inlays)
  • Halsbr. Sattel: 42,3 mm
  • Halsbr. 12.Bd.: 52,6 mm
  • Mensur: 635 mm
  • Bünde: 22
  • Mechaniken: PRS S2 Locking Mechaniken
  • Pickups: 2x PRS S2 #7 Humbucker (Splitbar)
  • Regler: 2x Volume, 2x Tone (mit Push/Pull Funktion)
  • Brücke: PRS S2 Stoptail
  • Gewicht: 3,6 kg
  • Zubehör: Gigbag
  • Preis: € 1799,– (UVP)
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Die für eine PRS wirklich preiswerte Gitarre kann auf ganzer Linie überzeugen.

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Fz sagt:

#1 - 29.03.2023 um 10:29 Uhr

0

Made in usa ist Scheiße!

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