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Audified STA Delay Test

Audified_STA-Delay_Bild_Aufmacher

Vor rund zehn Jahren brachte Audified mit den drei „inValve Effects“ eine der ersten Röhrenemulationen für die DSP-Plattform TC-Powercore heraus. Die tschechischen Entwickler gehören damit zu den Pionieren der Emulationen analoger Schaltkreise. Mittlerweile sind die Effekte des Herstellers als native Plug-ins für Windows und Mac erhältlich.
Nach wie vor hat es Audified auf Röhrenemulation abgesehen, das ist bei der aktuellen STA-Serie nicht anders: Neben den Effekten Preamp, Chorus, Flanger, Phaser und Enhancer hat der Hersteller auch ein Delay im Programm. Das kostet normalerweise 49 US-Dollar, mittels Coupon-Code unserer amerikanischen Kollegen von Ask.Audio erhält man es jedoch als Gratis-Download.
Weitere kostenlose Plug-ins und Software-Synths findet ihr in unserem großen Freeware-Special.

Details

Allgemeines

Das Delay gibt es für Windows als VST2/VST3/AAX- und für Mac als AU/VST2/VST3/AAX-Plug-in in 32 und 64 Bit. Durch Eingabe eines Coupon-Codes, zu finden auf der Ask.Audio-Website, werden die 49 Dollar im Audified-Shop herausgerechnet und ein Link zum Gratis-Download inklusive Seriennummer kommt per E-Mail. Ich nutze das Plug-in nun schon seit geraumer Zeit und habe seitdem keine weiteren (unerwünschten) Mails erhalten. Allerdings muss man sich vor dem Download für den Ask.Audio-Newsletter anmelden.
Den Coupon-Code zum kostenlosen Plug-in und eine Installationsanleitung findet ihr hier.

Röhren-Emulation

Stereo-Delays gehören in nahezu jeder DAW zur Standardausstattung, doch nur wenige verfügen über Röhrenemulationen. Das STA Delay besitzt gleich fünf davon. STA steht für Summing Tube Amplifier, emuliert werden also Röhrenverstärker. Der STA summiert Dry- und Wet-Signal und fügt harmonische, nicht-lineare Verzerrungen hinzu, die für satten Sound sorgen. Die Sättigung wird per Saturation-Regler justiert, zur Wahl stehen folgende Modi:

  • Presence –  für präsente, obere Mitten
  • Vintage – bietet weichere Höhen und fügt dem Signal mehr Obertöne hinzu
  • Brown – erzeugt ebenfalls Obertöne, jedoch werden hohe Frequenzen abgesenkt
  • White – die Obertöne werden über das gesamte Spektrum generiert und bekommen einen Boost in den hohen Frequenzen
  • LoFi – tiefe und hohe Frequenzen werden abgesenkt

Bedienoberfläche

Nicht nur unter der Haube orientiert sich Audified an analoger Hardware, auch optisch erinnert das Delay an ein 19-Zoll-Gerät. Klasse ist, dass alle Parameter in numerischer Form unter ihren Reglern angezeigt werden und dort auch per Tastatureingabe geändert werden können. 
Das Delay lässt sich zur DAW synchronisieren (1/1 – 1/16 inklusive Triolen) sowie frei in BPM, nicht aber in Millisekunden einstellen. Mit kleinen Verschiebungen ist man beispielsweise in der Lage, den Groove der Spur schneller oder langsamer wirken zu lassen. Darüber hinaus kann die Delay-Geschwindigkeit eingetappt werden.
Das Delay wird normalerweise auf linkem und rechtem Kanal ausgegeben, der Stereo-Regler bestimmt die Platzierung im Panorama. Der „Ping Pong Mode“ hingegen gibt das Signal abwechselnd auf linkem und rechtem Kanal wieder. Der Stereo-Regler ist dann für die Stereobreite des Ping-Pong-Effekts zuständig. So lässt sich das Delay-Signal von mittig platzierten Instrumenten trennen und erhält mehr Aufmerksamkeit.
Die Filter-Sektion ermöglicht es, das Wet-Signal per High- und Low-Pass so zu filtern, dass es sich besser im Mix einfügt. Der Intensity-Regler übernimmt die Aufgabe eines Dry/Wet-Reglers, mit „Wet Only“ lässt sich das Effekt-Signal einzeln abhören. Level In und Out sind regelbar und mit zwei „analogen“ Metern ausgestattet.

Klang

Die Sättigung des STA Delays reicht von subtil bis moderat. Das Plug-in eignet sich sehr gut für warme Delay-Fahnen, die den Sound andicken. In den Klangbeispielen hört ihr das unbearbeitete Signal und dann ein 1/8-Delay mit mittlerer Decay-Time in den fünf Saturation-Modi, jeweils bei 100% Saturation. Später füge ich die Spur inklusive Delay in den Song ein. Hören wir uns die Röhren-Emulationen einmal ohne Filter an, so ist die Sättigung deutlicher hörbar.

Audio Samples
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01. Gitarre Dry 02. Gitarre Stereo Delay (Presence) 03. Gitarre Stereo Delay (Vintage) 04. Gitarre Stereo Delay (Brown) 05. Gitarre Stereo Delay (White) 06. Gitarre Stereo Delay (LoFi)

Welche Röhren-Emulation man wählt, ist songabhängig und natürlich Geschmacksache. In diesem Fall entscheide ich mich für den LoFi-Mode und setze Low-Pass- und High-Pass-Filter so, dass sich das Delay unauffälliger in den Mix einfügt. Für mehr Lebendigkeit schalte ich den Ping-Pong-Mode ein, zunächst 25%, danach 100%.

Audio Samples
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07. Gitarre Stereo Delay + Filter 08. Gitarre Ping Pong Mode 25% 09. Gitarre Ping Pong Mode 100%

Im Song verhält sich das Delay trotz abgesenkter Höhen und Tiefen durchsetzungsfähig –Saturation sei Dank! Damit das Ganze nicht zu trocken wirkt, habe ich im letzten Klangbeispiel ein Hall-Preset der Lexicon Native Plug-ins hinzugemischt.

Audio Samples
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10. Song (Dry) 11. Song (Ping Pong gefiltert im Mode „LoFi“) 12. Song (Ping Pong gefiltert im Mode „LoFi“)

Anders als gewöhnliche Stereo-Delays, bei denen das gesamte Signal im Ping-Pong-Modus auf linkem und rechtem Kanal wiedergegeben wird, klingt es bei STA Delay vielmehr wie eine Rechteckwelle, die das Panorama moduliert, was für abgehackte, kantige Ergebnisse sorgt. Dadurch bringt das Plug-in einen eigenen Charakter mit, der nicht unbedingt zu jedem Mix passt. Experimentiert man mit Tempo und Decay, entstehen Wiederholungen, die an Beat-Repeat- oder Stutter-Effekte erinnern.

Audio Samples
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13. Vocal (Tempo-Automation)

Fazit

Mit seinen fünf Röhren-Charakteristiken ist das STA Delay bereit, jede noch so sterile Spur aufzuwärmen und zu verzögern. Die Sättigung fallen subtil bis moderat aus und überzeugen durch charaktervollen Sound. Durch den in der Stereobreite justierbaren Ping-Pong-Modus und die solide Filter-Sektion fügen sich die Delays ohne viel Fummelei in den Mix ein. Für so ein gibt man seine Mail-Adresse doch gerne her, um es kostenlos herunterzuladen. Ein fairer Deal der Herrschaften von Audified und Ask.Audio.

Pro
  • 5 Röhren-Emulationen
  • freie Justierung der Röhrensättigung
  • fotorealistische Bedienoberfläche
Contra
  • kein Contra
Preis
  • kostenlos
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • 5 Röhren-Emulationen
  • freie Justierung der Röhrensättigung
  • fotorealistische Bedienoberfläche
Contra
  • kein Contra
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Audified STA Delay Test
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