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Daredevil Pedals Silver Solo Test

Der Silver Solo von Daredevil Pedals basiert auf dem legendären Dallas Rangemaster, einem Treble-Booster, den Legenden wie Rory Gallagher, Brian May oder auch Tony Iommi im Studio und auf der Bühne einsetzten. Der verhalf Gitarren nicht nur zu mehr Ausgangsleistung, er frischte auch die Höhen auf, die vor allem im Zerrbetrieb bei den Amps der 60er Jahre häufig auf der Strecke blieben.

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Die eigentlich recht simple wie effektive Schaltung hat sich der amerikanische Pedalhersteller Daredevil Pedals als Grundlage für sein Silver Solo Pedal entliehen, das wir uns heute etwas näher anschauen möchten.

Details

Optik/Verarbeitung:

Der erst 2012 in Chicago gegründete Effektpedalhersteller genießt mit seiner breiten Auswahl verschiedener Effekte einen exzellenten Ruf in der Szene. Alle Pedale werden in den USA handgefertigt und punkten mit Sound und Verarbeitung, so auch der zum heutigen Test anstehende Silver Solo Booster.
Unser Kandidat mit den Maßen 118 mm x 69 mm x 56 mm (LxBxH) und 239 Gramm Lebendgewicht ohne Batterie wird in einem schlichten weißen Karton geliefert, in dem sich neben dem Pedal eine Bedienungsanleitung und ein Aufkleber befinden. Das Gehäuse des Silver Solo Boosters besteht vollständig aus Metall und ist silberfarben lackiert. Diese Arbeiten wurden tadellos ausgeführt, genau wie die schwarze Bedruckung der Oberseite. Die Verarbeitung ist insgesamt auf hohem Niveau und hinterlässt einen durchweg positiven Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Der in den USA handgefertigte Silver Solo Booster mit den Maßen 118 mm x 69 mm x 56 mm (LxBxH) und 239 Gramm Gewicht…

Eine 9-Volt-Blockbatterie kann erst im Inneren des Pedals verstaut werden, nachdem vier Kreuzschlitzschrauben entfernt wurden, die die Bodenplatte am Gehäuse fixieren. Das kennt man von den allermeisten Boutique-Herstellern, ebenso das Fehlen von Gummifüßchen. Schade eigentlich, denn bei einem Verkaufspreis von knapp 200 Euro sollten diese meiner Meinung nach im Lieferumfang enthalten sein.

Die Oberseite des Silver Solo zeigt sich recht puristisch und beherbergt lediglich zwei Potis, die ein Einstellen von Level und Range ermöglichen. Das Level-Poti regelt die Ausgangslautstärke, der Range-Regler bestimmt, welche Frequenzen gepusht werden sollen. Dazu muss man wissen, dass das Vorbild unseres Testpedals schlicht und ergreifend Höhen produzierte, denn die damals verwendeten Amps wie AC30 oder Plexi Marshall beispielsweise erzeugten in Verbindung mit Humbuckern einen eher dumpfen Overdrive-Sound. Mit dem Treble Booster wurde der aufgefrischt und der erhöhte Ausgangspegel verhalf zu mehr Gain.
Und genau das macht auch unser Silver Solo Pedal. Allerdings mit einem erweiterten Regelbereich des Range-Potis. Ganz nach rechts gedreht bewirkt der Regler ein klassisches Boosten der hohen Frequenzen. Je nachdem, wie weit er nach links gedreht wird, kommen tiefere Frequenzen hinzu, was mit dem Linksanschlag mit einem Full Range Boost endet, sprich, das Signal wird linear über alle Frequenzen verstärkt. Die schwarzen Kunststoffknöpfe der samtweich arbeitenden Potis sind verschraubt und lassen dank der weißen Skalenstriche auch im Stehen ein genaues Ablesen der jeweiligen Position zu. Aktiviert wird das Pedal mit einem satt einrastenden Metallfußschalter, der eine grüne LED zum Leuchten bringt. Natürlich verfügt der Silver Solo über einen True-Bypass, der das eingehende Signal an der Schaltung vorbei direkt an den Ausgang weiterleitet, wenn das Pedal nicht aktiv ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Zwei Regler reichen dem Treble Booster aus, um mehre Frische in den Sound zu bringen.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, rechts ist zudem auch die Netzteilbuchse zu finden. Das Pedal benötigt die üblichen 9 Volt, ein Netzteil ist aber wie meist üblich nicht Teil des Lieferumfangs.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite des Silver Solo sind die Eingangsbuchse und die Netzteilbuchse angebracht.
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Praxis

Sound:

Ich verbinde das Pedal mit meinem JTM45 Marshall und nehme die angeschlossene 2×12″ Box, die mit Vintage 30 Speakern bestückt ist, mit einem SM57 ab. Alle Audiofiles habe ich selbstverständlich klanglich nicht weiter bearbeitet.
Im ersten Beispiel ist der Amp ohne, im zweiten Durchgang dann mit Pedal zu hören, wobei beide Regler auf 12 Uhr zeigen. Als Gitarre kommt eine Les Paul mit einem Seymour Duncan Jeff Beck Humbucker zum Einsatz.

Audio Samples
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Erst Amp pur, dann mit Silver Solo, alle Regler mittig

Der Amp erzeugt einen Vintage Crunch-Sound, der mit der Les Paul zwar fett, aber recht dumpf aus den Speakern kommt.
In den nächsten Beispielen zeige ich die Wirkungsweise des Level-Reglers auf. Zum besseren Vergleich habe ich den Amp wieder zuerst pur angespielt, in den folgenden Beispielen steht der Regler dann auf 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und im letzten Audiofile dann in der Maximalposition. Der Range-Regler zeigt in die Mitte.

Audio Samples
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Amp Pur Silver Solo Level 9 Uhr Silver Solo Level 12 Uhr Silver Solo Level 15 Uhr Silver Solo Level Max.
Der Silver Solo liefert einen fantastischen Sound, der sich im Bandgefüge bestens durchsetzt.
Der Silver Solo liefert einen fantastischen Sound, der sich im Bandgefüge bestens durchsetzt.

Hier lässt sich wunderbar heraushören, wie der Level-Regler dem Amp zu mehr Gain verhilft. Da der Range-Regler in der 12-Uhr-Stellung verharrt, ist auch die klangliche Bearbeitung zu hören. Tiefe Frequenzen werden hörbar gekappt, dazu kommt eine leichte Anhebung des Höhenbereichs, was dem Sound eine größere Durchsetzungskraft verleiht. Trotz höherem Gain bleibt der Sound auch beim Rechtsanschlag des Level-Reglers knackig und generiert deutliche Attacks bei jedem Anschlag.
Und nun dasselbe Prozedere mit dem Range-Regler, wobei ich ihn erst auf Linksanschlag, dann in die Mittelstellung und anschließend in die Maximalposition bringe.

Audio Samples
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Silver Solo Range auf Min. Silver Solo Range auf 12 Uhr Silver Solo Range auf Max.

Auch hier hört man gut, wie das Range-Poti arbeitet. Insgesamt wird der Sound verschlankt und aufgefrischt. Das klingt zwar alleine gespielt etwas dünner, macht im Bandgefüge aber absolut Sinn, denn durch den engeren Frequenzbereich findet die Gitarre ihren Platz im Ganzen und tastet beispielsweise den Bassbereich nicht an. Dank des erweiterten Höhenbilds hat die Gitarre mehr Biss und klingt schlichtweg frecher.
Wie das Silver Solo Pedal mit einer Singlecoil-bestückten Gitarre klingt, soll das nächste und auch letzte Beispiel zeigen. Dazu habe ich meine Fender Telecaster angeschlossen. Wieder ist der Amp erst pur, dann mit dem Pedal zu hören. Dabei steht der Level-Regler auf 15 Uhr und Range in der Mittelposition.

Audio Samples
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Amp pur, dann mit Silver Solo, Level 15 Uhr, Tele

Auch mit der Singlecoil-bestückten Telecaster harmoniert das Pedal bestens und arbeitet ihren typischen Sound weiter aus. Die Gitarre klingt schlichtweg knackiger und agiler im Zusammenspiel mit dem Marshall.

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Fazit

Basierend auf der Schaltung des Dallas Rangemasters aus den 60ern, den man getrost als den klassischen Treble Booster bezeichnen kann, bringt Daredevil Pedals aus Chicago einen hervorragend klingenden Klon auf den Markt. In Verbindung mit meinem Plexi Marshall liefert das Pedal einen fantastischen Sound, der sich im Bandgefüge bestens durchsetzt. Es macht einfach Spaß, mit nur zwei Reglern den Sound im wahrsten Sinne zu formen. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, der Preis ist zwar kein Schnäppchen, aber das Silver Solo Pedal ist definitiv jeden Cent wert.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • toller Sound
  • flexibel durch Wahl der Boost-Frequenz
  • tadellose Verarbeitung
Contra
  • keins
Artikelbild
Daredevil Pedals Silver Solo Test
Für 129,00€ bei
Mit dem Daredevil Pedals Silver Solo wird der Sound formbar und durchsetzungsfähiger im Bandgefüge.
Mit dem Daredevil Pedals Silver Solo wird der Sound formbar und durchsetzungsfähiger im Bandgefüge.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Daredevil Pedals
  • Modell: Silver Solo
  • Effekt-Typ: Treble Booster
  • Herkunftsland: USA
  • Bauart: Analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Level, Range
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V DC, Center negative
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen L x B x H (mm): 118 x 69 x 56
  • Gewicht: 239 Gramm
  • Unverbindlicher Verkaufspreis: 229,30 Euro
  • Ladenpreis: 194,00 Euro (Juni 2017)
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