DAP-Audio IMIX-7.3 Test

Der DAP-Audio IMIX-7.3 ist ein Installationsmixer und fühlt sich nicht wirklich in Clubs zuhause. Dafür ist das 19-Zoll-Rackgerät aber auch nicht wirklich gebaut und spielt seine Stärken lieber in Cafés, Bars, Restaurants, Kneipen, diversen Veranstaltungen oder gar im Supermarkt aus. Auf nur zwei Höheneinheiten bietet der Mischer eine Armee an Anschlüssen, darunter auch frontale Cinch und Klinke für Line-Zuspieler oder wenn man sein iPhone zum Warm-up anschließen möchte – und man kann mit dem Pult drei unterschiedliche Zonen beschallen. Mit einem Straßenpreis von ungefähr 240 Euro ist der Mischer zudem preislich durchaus attraktiv. Unser Test gibt Aufschluss, was der Mischer zu leisten imstande ist und wie es um die klanglichen Aspekte bestellt ist.

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Details

Geliefert wird der IMIX-7.3 in einem vierfarbig bedruckten Karton, der nur knapp größer ist als das eigentliche Gerät mit seinen Abmessungen von 481 mm Länge, 95 mm Höhe und 88 mm Tiefe. In der Verpackung selbst finden wir den Mischer, das passende externe Netzteil und eine englische Anleitung, in Schwarz-Weiß gedruckt. DAP-Audio beschränkt sich auf die wesentlichen Dinge, an Schnickschnack wird gespart. IMIX-7.3 ist in der 19-Zoll-Bauform gestaltet und nimmt zwei Höheneinheiten in Anspruch. Er bietet sieben Kanäle, die auf drei Zonen, sprich Master-Ausgänge verteilt werden können.

Fotostrecke: 3 Bilder Noch ist er eingepackt …

Die Vorderseite

Vollgepackt und dabei trotzdem recht übersichtlich gibt sich der Installationsmixer auf der Frontseite. Von links nach rechts betrachtet fallen als erstes zwei vertikal angelegte Mikrofoneingänge ins Auge. Da wir sämtliche Signale an diesem Mischer drei unterschiedlichen Master-Ausgängen zuordnen können, sind die für die Auswahl notwendigen Buttons obligatorisch und rechts daneben platziert. Sämtliche Knöpfe sind aus weißem Kunststoff und in einer kreisrunden Form gefertigt. Außerdem sind alle von gleicher Größe und mit einem angenehmen Druckgefühl bedacht.
Beide Mikrofoneingänge (XLR/Klinke-Kombibuchsen) verfügen jeweils über Gain- und Lautstärkeregler, Dreiband-EQs, Mute-Schalter und eine Talkover-Funktion. Eine rote LED signalisiert Übersteuerung. Es ist prinzipbedingt etwas eng hier, die Entwickler haben aber prinzipiell das bestmögliche Ergebnis aus dem gebotenen Platz herausgeholt.
Kommen wir zu den fünf Hauptkanälen: Die Kanäle 1 und 2 haben Phono- und Line-Inputs, die Kanäle 3, 4 und 5 zweimal Line. Grüne Status-LEDs zeigen die Auswahl an, rote das Signal-Clipping. Weitere Ingredienzien hier sind: 50 mm Fader, die obligatorischen Zonen-Zuweisungstaster und eine PFL-Vorhörtaste. Mehrere Channels können hier übrigens bei aktivierter PFL-Taste gleichzeitig angehört werden.
Rechts neben den fünf Kanalzügen folgt der „Masterbereich“, wo wir eine Lautstärkeregelung, ein mit LEDs versehenes Stereo-VU-Meter und den obligatorischen Dreiband-Equalizer mit einem Cut und Boost von bis zu 12 dB vorfinden. Der EQ für die tiefen Frequenzen wird um die 80 Hz herum justiert, die Höhen sind um die 12 kHz fixiert. Das Center für die Mitten liegt bei 1kHz.
Praktisch ist ein zusätzlicher AUX-In an der Vorderseite, der einmal als Stereo-RCA vorliegt und zusätzlich als 3,5 mm Stereoklinke ausgeführt ist. Mit einem Button wählt man aus, welche Quelle anliegt. Es kann zwischen Line und Phone (nicht zu verwechseln mit Phono!) gewählt werden. Bei Letzterem bekommen wir ein in der Lautstärke angehobenes Signal. Wie bei den anderen Kanälen auch, wird mit drei weiteren Knöpfen das Signal den drei verschiedenen Zonen zugewiesen. Etwas ungünstig ist die zugehörige Regulierung der Lautstärke untergebracht – es sieht es so aus, als würde sie zu der darunter liegenden Kopfhörersektion gehören.
Die folgt nämlich als nächstes und präsentiert uns einen Kopfhörerausgang, der wie meistens so üblich für große Klinkenstecker gedacht ist. Mit zwei Drehknöpfen stellen wir die Lautstärke ein sowie den Mixanteil zwischen dem ausgewählten PFL-Signal und den Master-Ausgängen. Damit ist Vorsicht geboten, wie wir gleich im Praxistest noch sehen werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Der linke Teil der Frontseite des IMIX-7.3

Rückseite

Werfen wir doch noch einen Blick auf das Hinterteil des IMIX-7.3. Und da gibt es einiges zu entdecken, so viele Anschlüsse sind hier untergebracht. Zuerst der Power-Schalter, darunter der Stecker für das Netzteil, dessen Verbindung festgeschraubt werden muss – sehr gut! Ein Ausgang für die Aufnahme ist auch vorhanden, das ist schön und es wird noch besser, denn wir können mit Hilfe eines Schiebeschalters entscheiden, ob die Aufnahme mit oder ohne Mikrofonsignal geschieht. Drei weitere Switches sind hier zusätzlich am Start und sind für die Master-Level verantwortlich, denn wir können wählen, ob mit der Sound mit 0,75 V oder 1,5 V rausgeht.
Dann haben wir für alle fünf Kanäle eine Gain-Kontrolle in Form von kleinen, im Gehäuse versenkten Potis. Damit justieren wir Lautstärke-Empfindlichkeit der einzelnen Kanal-Fader. Nicht fehlen darf die Auswahl für die Kanäle 1 und 2, hier schalten wir entweder auf Phono oder Line. Zusätzlich gibt’s noch mal zwei Combo-Eingänge für Mikrofone, wir können uns also entscheiden, wo wir diese anschließen. Klasse!
Für jeden der drei Master stehen die Outputs sowohl als symmetrische XLR als auch RCA-Cinch zur Verfügung. Alle fünf Kanäle bekommen zwei Stereoeingänge im Cinch-Format geliefert. Den Abschluss machen zwei separate Schrauben für die Erdung von verbundenen Turntables, hier wurde an alles gedacht. 

Und sonst?

Neugierig wie wir sind interessiert uns auch die Unterseite des DAP-Audio Mischers, da gibt es an allen vier Ecken weich gummierte Füße, die nichts an den zwei Höheneinheiten des Rackmixers ändern. Insgesamt betrachtet ist die Verarbeitung des IMIX7.3 solide, es sind wirklich nur ein paar Kleinigkeiten, die stören. Auf die gehen wir im jetzt folgenden Praxisteil ein. Kurz vorher aber noch eine Überlegung. Warum zum Teufel taucht die sieben im Namen auf, obwohl hier die ganze Zeit nur von fünf Kanälen die Rede ist? Zählen wir noch mal durch: Fünf Channel mit Fadern, Mikrofonanschluss plus zusätzlicher Aux-Eingang. Okay, macht Sinn.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Netzteil wird am Anschluss verschraubt – solide Lösung

Praxis

Ab ins Rack

Dann wollen wir den DAP-Audio IMIX-7.3 mal ins Rack stecken und ein bisschen rumspielen. Plattenspieler „dranklemmen“ und los geht’s. Wichtig ist dabei, dass wir einen der ersten beiden Channel benutzen, nur hier haben wir die notwendige Vorstufe dafür. Nicht vergessen, den Eingangs-Switch auf Phono zu stellen. Das Erden mit dem dafür vorgesehenen Kabel geht schnell von der Hand, weil die Schraube dafür eine wirkliche griffige Größe hat.
Nicht ganz so optimal ist der Umstand, dass der Power-Schalter auf der Rückseite ist. Die Welt geht davon nicht unter, aber es gibt bestimmt die ein oder andere Situation, bei der es vorteilhaft ist, wenn man das An- und Ausschalten von vorne erledigen kann. Da dieser Aspekt bei sehr vielen Mischern auffällt, wollen wir das jetzt nicht heißer kochen als es gegessen wird. Ist als Kritikpunkt aufgeführt, aber nicht von großer Relevanz für die Gesamtwertung.
Dass es an einigen Stellen etwas eng wird, haben wir ja in den Details schon herausgestellt, aber wo wir bei dem Thema Haptik sind, muss noch etwas zu den Kanal-Fadern gesagt werden. Diese sind nämlich eine Spur zu leichtgängig. Eine Prise mehr Widerstand beim Bewegen hätte hier gut getan. Was bei den beiden DAP-Audio Core Club und Core Mix etwas zu viel war, ist hier zu wenig. Manchmal macht es tatsächlich das Mittelmaß, was zufrieden stellt.
Dass wir vorne noch mal einen zusätzlichen Eingang haben, macht das Leben und vor allem die Arbeit doch manches mal leichter. In Zeiten, wo jeder DJ und Entertainer die Gäste und Zuschauer kennt, die noch mal schnell ihren Lieblingshit hören wollen, diesen aber nur auf ihrem Handy haben, ist so ein Anschluss perfekt – wenn man ein dafür passendes Kabel in der Ausrüstung parat hat.

Fotostrecke: 3 Bilder Gut verstaut im Rack – hier zwischen ein paar Tonerzeugern versteckt

Klangliche Eigenschaften

Der Sound des DAP-Audio IMIX-7.3 ist gut, störende Geräusche wie Brummen oder Rauschen sind beim Test nicht aufgefallen. Die Equalizer verrichten ihre Arbeit auf unspektakuläre Art, der Kopfhörerausgang war klar und laut ohne zu zerren. Aufpassen muss man mit der Kontrolle für die Ration zwischen PFL- und Master-Signal, bei zu grober Bedienung wird es hier schnell sehr laut, besonders wenn die Master kräftig aufgedreht sind. Wer seine Hörorgane schonen will, muss mit diesem Regler wirklich aufpassen! Der AUX-Input an der Vorderseite kann wie bereits erwähnt auf das anliegende Signal umgeschaltet werden, dadurch sind auch Mobiltelefone und MP3-Player druckvoll genug. Mikrofone müssen großzügig aufgedreht werden, damit sich die Stimme auch wirklich durchsetzt, letztendlich hat es aber immer ausgereicht. Auch hier gibt es klanglich nichts auszusetzen. Wirklich gut gelungen ist die Talkover-Option.

Talkover

Mit der eigenen Stimme automatisch die Lautstärke der Musik regeln und diese dezent bis massiv in den Hintergrund drehen, das funktioniert bei diesem Matrixmischer wirklich sehr gut und verführt fast dazu, die ganze Zeit zu quatschen. Mit zwei Drehknöpfen werden hier Feinabstimmungen gemacht. Mit „Amount“ wird die Stärke der Absenkung bestimmt und mit „Time“ die Zeit, um wieder zur am Kanal eingestellten Lautstärke zurück zu kommen. Die Funktionsweise ist im Prinzip mit der eines Studio-Kompressors im „Ducking-Modus“ vergleichbar, wobei „Amount“ für die Ratio und „Time“ der Release-Zeit entspricht. Dabei reagiert die Schaltung sehr zügig auf die Stimme und beginnt das Audiosignal leiser zu machen. In der Audiodemonstration könnt ihr euch hoffentlich einen guten Eindruck davon machen.

Audio Samples
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DAP-Audio IMIX-7.3 Vinyl Low EQ Test DAP-Audio IMIX-7.3 Vinyl Mid EQ Test DAP-Audio IMIX-7.3 Vinyl Hi EQ Test DAP-Audio IMIX-7.3 Mikrofon DAP-Audio IMIX-7.3 Talkover Test

Fazit

Der DAP-Audio IMIX-7.3 ist eine runde Sache. Für einen guten Preis gibt es einige Optionen für vielfältige Einsatzgebiete. Ob in Kneipe, Restaurant oder Bar, bei kleinen und etwas größeren Festen, diversen Präsentationen oder Promo-Aktionen – dieser Matrixmischer wird nicht enttäuschen. Jede Menge Geräte können an die vielen Eingänge angeschlossen werden, auch Plattenspieler bleiben nicht außen vor. Zur Not geht sogar ein Smartphone oder MP3-Spieler, einfach vorne anstöpseln und fertig. Moderatoren und Animateure freuen sich, dass gleich zwei Mikrofone sowohl auf der Frontseite als auch hinten angeschlossen werden können und Talkover an Bord ist. Die klanglichen Eigenschaften sind keine Enttäuschung und auch die Verarbeitung stimmt. Für die Finger wird’s zwar manchmal ein bisschen eng, dafür ist der 19-Zoll-Rackmischer aber auch vollgepackt und verbraucht dabei nur zwei Höheneinheiten. Die Fader der einzelnen Kanäle lassen sich eine Spur zu leicht bewegen, aber das zieht den ansonsten guten Gesamteindruck nicht sonderlich herunter. Vier Sterne hat sich der DAP-Audio IMIX-7.3 verdient!

Pro
  • günstiger Preis
  • üppige Ausstattung
  • gute klangliche Eigenschaften
  • Mikrofone können vorne und hinten angeschlossenen werden
  • gute Talkover-Funktion
  • Zusätzlicher Phone/Line-Eingang vorne
Contra
  • Kanal-Fader etwas zu leichtgängig
  • nichts für Wurstfinger
  • Mikrofoneingänge könnten etwas lauter sein
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