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D’Addario XT-Saiten für Westerngitarren Test

Praxis

Nun kommt zusammen, was zusammengehört: Gitarre und Saiten. In die Auswahl haben es die Sätze mit der Bezeichnung XT APB 1253, der Vertreter der Phosphor Bronze und XT ABR 1153, der Vertreter der Bronze (aus der Kategorie “Light”) geschafft. In dieser Stärke kann ich vor allem die Wirkungsweise der Saiten mit Pickings oder Strummings demonstrieren.
Die Saiten stecken in einem recycelbaren Beutel mit wiederverschließbarem Zip-Verschluss, und zwar im “Sixpack”, sodass man nicht verwendete Saiten dort auch langfristig aufbewahren kann. Die Saiten kann man jedenfalls komfortabel und leicht durch die eingefärbten Ball-Ends zuordnen.
Zur Disposition stehen zwei Westerngitarren:
1. Taylor Jumbo 615 (Body aus Ahorn)
2. Larivée Grand Auditorium (Body aus Palisander)
Zuerst habe ich die Jumbo mit einem Satz XT APB 1253 Light Phosphor Bronze und die Grand Auditorium mit einem Satz XT ABR 1153 Light Bronze bespannt. Nach der Aufnahme wurden (am gleichen Tag) die Sätze ausgewechselt, sodass man die Wirkungsweise der Saiten mit dem jeweils gleichen Instrument vergleichen kann. Bei einem Vergleich ergeben sich gleich vier Kombinationen.

  • Bronze/Palisander
  • Bronzephosphor/Palisander
  • Bronze/Ahorn
  • Bronzephosphor/Ahorn

Allgemeines
Zunächst stelle ich fest, dass die Beschichtung weder sichtbar noch spürbar ist. Der Sound ließ jedoch, und das war meine erste Wahrnehmung, den Glanz der ersten drei Tage einer herkömmlichen Saite vermissen, um es etwas bildlich auszudrücken. Die Saiten teilen deshalb das Schicksal, das alle (bislang von mir) getesteten beschichteten Saiten erleiden. Ich darf aber zu ihrer Verteidigung anmerken, dass ich loslegen konnte, ohne sie stundenlang einzuspielen. Die Saiten kamen schnell in Stimmung und blieben auch “in tune”. Ich konnte jedenfalls keine Verhaltensauffälligkeiten feststellen, die man der Saite hätte anlasten können. Angemerkt sei noch, dass die hauchdünne Beschichtung nicht geeignet ist, die Schleifgeräusche beim Lagenwechsel zu minimieren, da die Täler zwischen dem Wickeldraht – wie schon erwähnt – nicht beseitigt werden. Die Saiten spielen aber klanglich auf einem sehr hohen Niveau.

Aufbauplan und Equipment
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Da nur konstante Aufnahmebedingungen objektiv vergleichbare Ergebnisse ermöglichen, habe ich einen Aufbauplan erarbeitet, der bei einem Langzeittest (der noch im Raum steht) zur Rekonstruktion der Verhältnisse eingesetzt werden kann.
Bei den Aufnahmen konnte ich auf folgendes Equipment zurückgreifen:
Mikrofone: 2 x Neumann TLM 103 / Interface: REM Fireface UC
Mit den beiden Mikrofonen kann man den Sound aus zwei verschiedenen Perspektiven erleben, da die Signale extrem gepannt wurden.
Mikro 1 (linker Kanal)
Position: am 12 Bund
Abstand: 30 cm
Höhe (Membran): 90 cm
Neigung: rechter Winkel.
Mikro 2 (rechter Kanal)
Position: am Steg
Abstand: 30 cm
Höhe (Membran): 90 cm
Neigung: rechter Winkel
Die Aufnahmen wurden ohne Effekte wie Rumpelfilter, Booster oder Kompressor eingespielt und nicht nachbearbeitet (z.B. mit der Funktion “Normalize”). Für den einen oder anderen “Schnarrer” möchte ich mich entschuldigen. Zum einen haben die zur Verfügung stehen Gitarren mit dem Beginn der Heizperiode mehr oder weniger ihre Saitenlage verändert. Zum anderen hat die Taylor den Wechsel von Phosphorbronze (vorher) auf Bronze (weniger Zugspannung) nicht goutiert.

D_Addario_Acoustic_XT_Phosphor_Bronze__Acoustic_XT_80_20_Bronze_009_FIN

Test 1: Larrivée Grand Auditorium Palisander

80/20 Bronze Light
Saiten aufgespannt: Montag 21.10.19
Aufnahme: Dienstag 22.10.19

Audio Samples
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Beispiel 1: Larrivee, Bronze, linear Beispiel 2: Larrivee, Bronze, linear – Picking

Phosphorbronze Light
Saiten aufgespannt: Dienstag, den 22.10.19
Aufnahme: Dienstag, den 22.10.19

Audio Samples
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Beispiel 3: Larrivee, Phosphor Bronze, linear Beispiel 4: Larrivee, Phosphor Bronze, linear – Picking

Test 2: Taylor Jumbo Ahorn
Phosphorbronze Light
Saiten aufgespannt: Montag, den 21.10.19
Aufnahme: Dienstag, den 22.10.19

Audio Samples
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Beispiel1: Taylor, Bronze, linear Beispiel2: Taylor, Bronze, linear – Picking

80/20 Bronze Light
Saiten aufgespannt: Dienstag, den 22.10.19
Aufnahme: Dienstag, den 22.10.19

Audio Samples
0:00
Beispiel3: Taylor, Phosphor Bronze, linear Beispiel4: Taylor, Phosphor Bronze, linear – Picking

Mit der Kombination Bronze/Palisander konnte ich gute Ergebnisse erzielen. Mit der Kombination Phosphorbronze /Ahorn bin ich leider nicht so warm geworden.
Zweifellos bieten beide Vertreter eine sehr individuelle Klangcharakteristik, die auch typisch für die jeweilige Legierung ist. Bronze bringt mit einem runden, tragenden Ton mehr Sachlichkeit ins Spiel. Die Phosphorbronze bieten einen Klang mit eher sphärischer Anmutung mit einem ausgeprägten Obertonspektrum, der mehr die Phantasie anregt. Die typischen Soundmerkmale sind aber bei unserer Phosphorbronze vergleichsweise nicht so stark ausgeprägt, sodass die Unterschiede zwischen den beiden Varianten unterm Strich auch eher marginal sind. Darüber hinaus hatte ich den Eindruck, dass Phosphorbronze insgesamt etwas weniger Lautstärke generiert, sodass die Diskantsaiten leichter durchschlagen können. Ein abschließendes Urteil möchte ich mir aber noch nicht erlauben, da ja auch noch der Langzeittest im Raum steht.
Die Zerreißprobe hat die dünne E-Seite mit Bravour bestanden. Die zusätzliche Belastung, die entsteht, wenn sie eine große Terz (auf gis) höher gestimmt wird, hat sie schadlos überstanden. Angeblich gibt es laut Hersteller dann aber immer noch (25%) Luft nach oben (auf Bb). Ich habe allerdings nicht mehr weitergedreht, weil ich der Gitarre die Tortur ersparen wollte.

Weitere Folgen dieser Serie:
D’Addario XT-Saiten im Langzeittest Artikelbild
D’Addario XT-Saiten im Langzeittest

D’Addario XT-Saiten mit einer speziellen Beschichtung gegen Korrosion gibt es als Bronze- und Phosphorbronze. Wir haben beide im Langzeittest verglichen.

18.03.2020
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Kommentieren
Profilbild von BondeoLeser

BondeoLeser sagt:

#1 - 22.11.2019 um 10:20 Uhr

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Hallo,
ich glaube im Fazit habt die Überschriften vertauscht. Die Bronze haben die 5/5 die Phosphor Bronze die 4/5. Das käme mit der sonstigen Beschreibung besser über ein.
Gruß
BonedoLeser

Profilbild von Michael Behm (bonedo)

Michael Behm (bonedo) sagt:

#2 - 22.11.2019 um 12:19 Uhr

0

Hallo BonedoLeser,
danke für den Hinweis. Wir ändern das umgehend!
Beste Grüße
Michael Behm

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