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Casio CDP-S350 Test

Praxis

Inbetriebnahme und Klang

Nach dem Einschalten ist das Casio CDP-S350 sofort betriebsbereit und wartet mit seinem Piano-Sound darauf, gespielt zu werden. Hören wir uns deshalb eine Auswahl der gebotenen Piano-Sounds an, die mit insgesamt 21 Klängen reichlich sind.

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StagePiano PopPiano MellowPiano

Das klingt für ein Digitalpiano aus der Einsteigerklasse ziemlich gut. Alle 21 Piano-Sounds des CDP-S350 lassen sich sehr dynamisch spielen und bieten eine enorme klangliche Bandbreite. Lediglich im Diskant – speziell in der obersten Oktave – habe ich das Gefühl, dass die meisten Sounds hier eher weniger Samples verwenden als im Bass- oder Mittenbereich und daher etwas künstlich klingen. Das ist aber kein Beinbruch, man darf in dieser Preisklasse keine Höchstleistungen erwarten, denn auch Features wie etwa Saiten- und Dämpferresonanzen findet man erst in höheren Preissegmenten. 

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Bass – Mitte – Diskant

Kommen wir zu einem Ausschnitt der weiteren Sounds des CDP-S350. Unter den 700 Klängen verstecken sich nämlich jede Menge interessante akustische und synthetische Sounds und immer wieder wurde ich dabei von besonders guten Klängen überrascht. Übrigens wird das Auswählen der unterschiedlichen Klänge über den Drehencoder neben dem Display vorgenommen – was recht komfortabel und intuitiv ist. Wer langes Drehen vermeiden möchte, der kann mit Hilfe des Category-Tasters links neben dem Display schneller in die verschiedenen Klangkategorien springen – und bei 700 Klängen ist die Unterteilung in typische Untergruppen wie z. B. E-Piano, Orgel, Strings etc. wirklich sinnvoll. 

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Rhodes EPiano2 Clavinet Nylon-Guitar Strings WarmPad Solo-Trumpet SynthBrass Synth Funk Synth Lead EDM Synth

Daneben lassen sich auch zwei Klänge „layern“ oder „splitten“. Über die beiden rechts liegenden Taster werden die jeweiligen Modi aktiviert. Das Einstellen des angewählten Sounds lässt sich dann wieder über den Drehencoder vornehmen und wird im Display angezeigt. Schön ist auch die Tatsache, dass das CDP-S350 zu allen Klängen bereits praktische Vorschläge für Layer- und Split-Sounds macht – so hat man schnell einen passenden zweiten Sound gefunden.

Begleitautomatik

Mit insgesamt 200 Rhythmen bietet das Casio CDP-S350 auch einen großen Fundus an verschiedenen Begleitrhythmen. Erfreulich ist dabei, dass sie über einen sehr modernen Charakter verfügen und gut klingen. Auch bei der Bedienung musste ich feststellen, dass ich hier praktisch fast ohne Benutzerhandbuch auskomme – das Bedienfeld erklärt sich eigentlich von selbst.
Gleich der erste Rhythmus hat mir gut gefallen und klingt sehr nach Bruno Mars’ „24K Magic“. Dank der abwechslungsreichen Fill-Ins und Variationen klingen die Rhythmen nicht langweilig. Die stilistische Bandbreite ist sehr gut gelungen: Moderne, klassische und exotische Rhythmen sind vertreten. Wer möchte, der kann den Rhythmen entsprechende Intros oder Endings hinzufügen, die das Gerät dann selber spielt.

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EFunkPop Fills_Variation_Ending Diverse_Rhythmen

Reverb und Chorus

Neben den integrierten Klängen verfügt das CDP-S350 auch über ein Metronom sowie über Hall- und Chorus-Effekte. Beide Effekte bieten verschiedene Intensitäts-Stufen und Charaktere, die sich beim Reverb in zwölf Stufen, beim Chorus in fünf Stufen durchschalten lassen. Der Hall ist dabei schon in der Intensität recht geschmackvoll eingestellt und keinesfalls zu stark dosiert. Gleiches gilt auch für die Chorus-Effekte, unter denen sich sogar ein Flanger versteckt.  

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Reverb-Varianten Chorus Metronom

Arpeggiator und Recorder

Auch ein weiteres Highlight versteckt sich im CDP-S350: Mit einem Arpeggiator stehen insgesamt 100 verschiedene Arpeggien zur Verfügung, welche nicht nur House- und Techno-Sounds entstehen lassen. Die verschiedenen Arpeggiator-Patterns lassen sich beispielsweise auch zu einem Begleitrhythmus spielen und verfügen beispielsweise auch über Gitarren- oder Piano-Patterns. Im nachfolgenden Hörbeispiel ist eine kleine Auswahl verschiedener Arpeggiator-Patterns zu hören. Daneben bietet das Casio CDP-S350 einen integrierten Recorder, mit dem das eigene Spiel als MIDI-Datei aufgenommen werden kann – die maximale Kapazität beträgt 12.000 Noten.

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Arpeggiator

Registrierungen

Um ganze Setups mit einem Tastendruck abspeichern bzw. aufrufen zu können, bietet das CDP-S350 32 Speicherplätze für Registrierungen, die sich jeweils in Vierer-Gruppen anordnen und rechts über die nummerierten Taster neben dem Display aufrufen lassen. Möchte man beispielsweise mehrere Songs direkt hintereinander spielen, dann sind diese Registrierungen ein sehr schönes Feature. Über einen USB-Stick können diese Einstellungen auch exportiert werden, um sie entweder extern abzuspeichern, oder auf einem anderen Gerät aufzurufen.   

Bedienung

Grundsätzlich lässt sich das CDP-S350 sehr einfach bedienen. Ein paar Tipps zur Bedienung erfährt man in der Bedienungsanleitung, allerdings ist mir das Meiste schon bei der Bedienung klargeworden. Zentrales Mittel zur Navigation und Auswahl verschiedener Parameter ist der Drehencoder, über den beispielsweise Klänge, Rhythmen oder etwa Menü-Einstellungen ausgewählt werden.
Manchmal hätte ich mir hier zwar ein Navigations-Feld mit Pfeiltasten gewünscht, aber man kommt hier auch vollkommen ohne aus. Hinzu kommt der Function-Taster direkt neben dem Encoder, der als Enter/Exit-Taste in die jeweils tieferliegenden Ebenen führt. Einige der Tasten bieten darüber hinaus noch eine Doppelfunktion an, die man durch längeres Drücken aktiviert. Insgesamt ist das sehr gut gelungen!

Tastatur

Die Tastatur des Casio CDP-S350 ist für ein Einsteigerpiano wirklich gut und lässt sich sehr ausdrucksstark spielen. Zwar werden erfahrene Pianisten hier einen Druckpunkt vermissen, für Anfänger bietet sie aber eine sehr gute Gewichtung, die ich persönlich als mittel- bis schwergängig einstufe. Dank der angerauten Oberfläche kommt es aber nicht zu lästigem Abrutschen, was mir gut gefällt und nicht bei allen Pianos in dieser Preisklasse zu finden ist. 

Lautsprecher

Über das Lautsprechersystem des CDP-S350 kommen die internen Sounds gut zu Geltung. Mit einer Leistung von 2 x 8Watt kann das Casio auf Wunsch auch recht laut werden. Bedingt durch die kompakten Maße fehlt es hier zwar etwas an Bässen, was sich ganz einfach auf die Physik zurückführen lässt. Spätestens bei eingestecktem Kopfhörer kommt man aber in den Genuss des vollen Klanges – speziell zum Üben eignet sich der Kopfhörerbetrieb also besonders gut. Sobald der Kopfhörer eingesteckt ist, werden die Lautsprecher stummgeschaltet. 

Chordana Play App

Wer über einen USB-Adapter verfügt, der kann das Casio CDP-S100 auch mit einem Smartphone oder Tablet verbinden und profitiert von der kostenlosen Chordana Play App. Die von Casio entwickelte App ermöglicht nicht nur eine optisch ansprechende Bedienung des Geräts, sondern u. a. das Editieren wichtiger weiterer Parameter wie z. B. Transposition oder Velocity-Einstellungen. Auch das Erlernen der integrierten Klavierstücke, welche vornehmlich aus der klassischen Klavierliteratur stammen.
Praktisch für das Erlernen der vielen Stücke ist auch die „Page-Turn“-Funktion, die das Umblättern der Seiten per 3-Fach-Pedaleinheit ermöglicht. Über den MIDI-Player können die Noten, wie etwa bei einer Klavier-Rolle, sichtbar gemacht werden. Auch eigene MIDI-Files können hier abgespielt werden und im zugehörigen Scoring-Modus lasen sich die Fortschritte messen – so kann man sich dem Erfolg spielerisch nähern. Auch können Audio-Daten vom Handy über die App abgespielt werden – praktisch, wenn man zu einem Stück dazuspielen möchte. Insgesamt ist die Chordana Play App sehr gelungen und überzeugt durch eine sehr intuitive Bedienung.  

Fotostrecke: 4 Bilder Das Menü der Chordana Play App ist sehr gut gelungen.
Kommentieren
Profilbild von Rainer Werner

Rainer Werner sagt:

#1 - 05.05.2019 um 20:21 Uhr

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Zitat:
"Schließlich findet man in dieser Preisklasse nirgends Digitalpianos mit Druckpunkt!"Diese Behauptung ist definitiv falsch.Das Roland FP-30 ist sogar noch 50€ günstiger als das CDP S-350 und hat eine Druckpunktsimulation und dazu noch einen 3-fach Sensor.

Profilbild von ralf loose

ralf loose sagt:

#2 - 24.09.2019 um 17:19 Uhr

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Midi In/Out nicht nötig ist auch Unsinn.Ich brauche die normalen Midi Out, weil ich an meinem Piano meinen Tyros5 über Midi angeschlossen habe, sowie über einen 2. Midi Out per Bluetooth Adapter mein iPad ansteure.2 vollwertige Midi Out lassen sich aus einem To Host Midi über einen Host to Midi Converter mit einem Midi Thru nicht generieren, da reicht die Spannung nicht für den Bluetooth Adapter.Bei einem normalen Midi Out ist das kein Problem.

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