Behringer NOX404 Test

DETAILS

Mit seinem Battle-Format von 40 cm x 32,1 cm x 14,8 bei 2,6 Kilo ist der Behringer NOX404 trotz seiner Funktionsvielfalt eher als Leichtgewicht einzustufen. Das hat jedoch keinen Einfluss auf die Stabilität des Gehäuses, denn es ist komplett aus stabilem Blech gefertigt, korrekt verarbeitet und zusätzlich mit einer circa 1,5 Millimeter dicken und sauber gefertigten Oberseite aus Aluminium verstärkt. Diese hat zudem eine kratz-resistente Lackierung verpasst bekommen, sodass wirklich nichts „anbrennen“ kann. Sämtliche Fader, Buchsen und Schalter machen einen ordentlichen Eindruck und wurden fest verbaut. Hier gibt es für mich nichts zu meckern. Daumen nach oben! 
In der Verpackung finde ich neben dem Mixer selbst auch ein Kaltgeräte-Netzkabel zur Spannungsversorgung, ein USB-Kabel sowie eine deutschsprachige Bedienungsanleitung. Diese ist leider weder besonders umfangreich, noch ist sie leicht zu lesen. Skizzen und Texte sind nämlich nicht immer stringent zueinander zugeordnet. Aber zum Glück weiß sich der einigermaßen erfahrende DJ hier selbst zu helfen. Dennoch gibt`s dafür einen leichten Abzug in der B-Note. 

Anschlüsse
Der überwiegende Teil der Anschlüsse ist auf der Rückseite des Mixers positioniert. Eine Kaltgeräte-Buchse nimmt das Netzkabel auf, darüber befindet sich der Stromschalter. Insgesamt gibt es sieben analoge Eingänge und einen digitalen (USB). Mikrofone werden beim NOX an eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse angeschlossen. Die beiden Hauptkanäle verfügen über jeweils zwei Stereo-Cinch-Eingänge, die entweder je einmal Line und Phono oder alternativ zweimal Line verspeisen können. Die Auswahl erfolgt per Umschalter, die ebenfalls auf der Hinterseite zu finden sind. Zwei griffige Messing-Schrauben befestigen die Erdungskabel der Plattenspieler. Neben den regulären Inputs hat der Behringer-Mixer einen zusätzlichen Aux-Eingang (ebenfalls Cinch) spendiert bekommen. 
Das Hauptsignal gelangt über die obligatorischen Cinch-Ausgänge in den Verstärker – erfreulicherweise sind sogar zwei XLR-Outputs für professionelles Beschallungsequipment mit an Bord. Aber damit nicht genug, denn der Master kann obendrein noch am regelbaren Aux abgegriffen werden. Das prädestiniert ihn für die Monitor-Anlage. Digitale Musikstücke vom PC gelangen über eine USB-Buchse Typ-B in den NOX. Diese Buchse dient gleichfalls zur Übertragung des Master-Signals an den Rechner. Zum Beispiel zur Aufzeichnung einer Mixsession. Am Frontpanel befindet sich der Kopfhörerausgang, wie es sich gehört in der 6,3-Millimeter-Fassung.

Features
Dank seiner überstehenden Seitenteile ist der Kandidat aus dem Hause Behringer sowohl im Desktop-Betrieb als auch als Einbau-Pult zu verwenden. Wie bei den meisten Battlemixer üblich, hat auch er zwei Hauptkanäle mit Kippschalter-Quellenwahl, wobei Kanal eins auf zwei analoge Eingänge oder USB zugreifen kann. Kanal zwei ist ähnlich aufgebaut, allerdings fehlt hier die digitale Option. Mittels Gain-Drehreglern werden die Eingangspegel der Vorverstärker bestimmt. Für klangliches Feintuning zeichnet ein Dreiband-EQ verantwortlich. Der Equalizer kann für jeden Kanal ein- oder ausgeschaltet werden. Das Stereopanorama bestimmt ein 23 Millimeter kurzer Mini-Fader mit praktischer Mittenrastung. 
Mic-Gain pegelt den Mikrofonkanal ein. Wenn das Signal übersteuert, dann leuchtet eine rote LED auf – das ist nicht zu übersehen. Sound-Nuancen dirigiert ein nachgelagerter Treble/Bass-EQ, der einen Cut/Boost von +/-12 dB für sich verbuchen kann.
Die 45 mm langen Channelfader des NOX können alternativ als Stereo-Panorama-Regler verwendet werden (per Mode-Taste!). Reverse-Buttons sorgen dafür, dass die Arbeitsrichtung dieser Fader in beiden Modi umkehrbar ist. Über separate Schieberegler mit der Aufschrift Contour sind die Arbeitskurven beider Fader frei einstellbar. Vom abrupten „Öffnen“ bis zum logarithmischen Anstieg des Signals ist alles möglich.
Im Gegensatz zu den Channelfadern handelt es sich beim 45er-Crossfader nicht um ein Kohleschicht-Modell, sondern um eine kontaktfreie, optische Variante. Die Curves beider Fader-Seiten können individuell eingestellt werden. Selbstverständlich hat der Hersteller auch hier an ein Reverse gedacht. Außerdem gibt es noch einen zweiten Modus, in dem der Überblendregler erst ab der Mitte des Weges „öffnet“. 
An zentraler Stelle auf der Arbeitsoberfläche des Mixers ist die Effekt Send/ Return-Sektion positioniert. Mittels Kippschalter können die beiden Hauptkanäle den Effekt-Send speisen. Ein weiterer Mini-Fader dirigiert den Effekt-Anteil am Master. Der Pegel des Aux-Eingangs ist regelbar, doch fehlt ihm eine Klangregelung und die Möglichkeit der Crossfader-Zuweisung.
Schauen wir uns nun einmal an, wie es um Angebot und Qualität der internen Klangverbieger bestellt ist: Die Effektsektion ist übersichtlich aufgebaut und daher auch intuitiv zu bedienen. Einzig die fummelige Taste zum Aktivieren eines Typus ist mir etwas zu klein ausgefallen. Der gewünschte Effekt wird über einen Endlosregler ausgewählt und lässt sich per Drehschalter auf den Mikrofonkanal, einen der beiden Hauptkanäle oder den Master leiten. Mehrfachselektionen sind leider nicht möglich.

Zum Sortiment gehören:
2 x Copy (temposynchron)
Tape Echo (temposynchron)
Echo (temposynchron)
Auto Pan (temposynchron)
Flanger
Phaser
LP-, und HP-Filter
Vocoder
Reverb
Rev Reverb
Lmt-Dst

Der Frequency-Regler dirigiert bei den temposynchronen Effekten den Zeitwert. Bei den nicht bpm-abhängigen Effekten ändert er, wie der Name es schon erahnen lässt, den Frequenz-Parameter. Der Dry/Wet-Anteil wird via Intensity-Fader bestimmt. TAP ermöglicht es, Geschwindigkeiten manuell „einzutippen“. 

Die Cue-Sektion kann entweder den Master, Channel 1/2 oder die Effekte auf den Kopfhörer schicken. Drücke ich auf die große Cue-Taste, wird der Mini-Crossfader aktiviert und ich habe die Möglichkeit, zwischen den beiden Hauptkanälen stufenlos zu blenden (Pre-Fader/Post-EQ). Der Master-Pegel wird in bester Battlemixer-Manier durch einen Drehknopf und nicht über einen Fader bestimmt. Damit während einer Mixsession auch eine optische Kontrollmöglichkeit der Pegelverhältnisse gewährleistet ist, verbaut Behringer eine zehnsegmentige LED-Anzeige. Hier können die Pegel der beide Eingänge (Pre-Fader/Post-EQ) oder der Pegel des Ausgangssignals abgelesen werden. Allerdings wird nicht das Master-Level, sondern der Recording-Pegel (Summensignal unabhängig von der Stellung des Master-Drehreglers) angezeigt.

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Profilbild von Brad

Brad sagt:

#1 - 29.09.2011 um 11:34 Uhr

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Hi, wollte nur anmerken, dass neben dem Crossfader (unterhalb links), sich ein kleines Loch befindet!
Da kann man die Tension des Crossfaders einstellen, wie etwa bei den Pioneer Scratch MIxern ( DJM 707 / 909 )!
Sollte zumindest so sein, da die Fader der HAmmer sind!
In der Rodec Scratchbox und in den Tascam DJ Mixern waren / sind die Selben!
;-)

Profilbild von Fabian

Fabian sagt:

#2 - 02.10.2011 um 12:33 Uhr

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Behringer ist ja schon oft durch Kopien erfolgreicher Geräte bekannt geworden. Was war denn hier das Vorbild, und wie haben sie es geschafft, billiger zu sein - bzw. was haben sie weg gelassen?

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