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Cort MBM-1 Manson Meta Black Test

Die Cort MBM-1 ist nicht nur die Signature-Gitarre von Matthew Bellamy, dem Frontmann der Band Muse, sondern sie entspringt auch der Zusammenarbeit mit dem britischen Gitarrenbauer Hugh Manson, der dem Multiinstrumentalisten schon seit über zwei Jahrzehnten seine Instrumente auf den Leib schneidert.

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Verständlich, dass diese handgefertigten Exemplare eher in höheren Preisregionen angesiedelt sind. Ein Grund, warum sich die asiatische Gitarrenmanufaktur Cort mit Manson zusammengetan hat und die in Indonesien gefertigte Manson MBM-1 zum günstigen Kurs anbietet. Ein gewichtiger Grund, warum ich mir diese Gitarre in unserem heutigen Test etwas genauer anschauen möchte.

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Details

Die Gitarre wird sicher verpackt zusammen mit den benötigten Einstellwerkzeugen im Karton geliefert und der erste Blick auf die MBM-1 ist sehr positiv, denn er offenbart eine schnörkellose, aber durchweg attraktive und sauber verarbeitete Gitarre.

Korpus:

Der Korpus besteht aus Linde und ist tadellos deckend matt-schwarz eingefärbt. Wem der schwarze Farbton nicht zusagen sollte, kann das Instrument auch mit einer silbernen Lackierung erstehen. Linde (engl. Basswood) ist ein beliebtes Tonholz und wird von zahlreichen Gitarrenherstellern verwendet. Und wer glaubt, dass es sich dabei nur um Cheapos handelt, irrt gewaltig! Dem Holz wird ein trockener, punchiger Sound nachgesagt und es kommt oft bei Gitarren zum Einsatz, die in Verbindung mit stark zerrenden Amps genutzt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Cort MBM-1 hat sich Matthew Bellamy, Frontmann der Band Muse, von Gitarrenbauer Hugh Manson auf den Leib schneidern lassen.

Auf dem Korpus im eigenständigen Single-Cut-Design wurden zwei eigens von Manson entwickelte Humbucker in schwarze Rähmchen geschraubt, die mithilfe eines leicht versetzt zwischen Volume- und Tone-Poti angebrachten Dreiwegschalters angewählt werden. Die beiden Regler besitzen griffige Metallknöpfe, wobei das Volume-Poti für meinen Geschmack optimal positioniert ist, um es mit dem kleinen Finger regulieren zu können. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Tonabnehmer im Praxisteil zeigen, denn Mr. Bellamy besitzt einen ausgesprochen eigenständigen Sound, der, zugegebenermaßen, nicht jedermanns Sache ist, sich aber von der gängigen “vintage” oder “modern” Klangästhetik abhebt.
Oberhalb des Griffbretts befindet sich ein Killswitch, bestehend aus einem Druckschalter, der das Signal beim Betätigen kappt und für rhythmische Pattern eingesetzt werden kann. Les Paul Player dürften den Effekt kennen, denn bei diesen Gitarren lassen sich die beiden Tonabnehmer individuell in ihrer Lautstärke einstellen und mithilfe des Wahlschalters kann derselbe Effekt erzielt werden, wenn man einem der Pickups die Lautstärke komplett abdreht.

Fotostrecke: 5 Bilder Die beiden verwendeten Humbucker an Steg- und Halsposition…

Der aufgezogene D’Addario .010-.046 Satz wird durch das Stop Tailpiece in Richtung TOM (Tune-O-Matic) Bridge geführt, deren Reiterchen ein individuelles Einstellen ermöglichen. Von dort geht es in Richtung Sattel, der exakt 648 mm entfernt angebracht ist und damit für eine klassische Fender-Mensur sorgt.
Der Korpus der MBM-1 wurde ergonomisch angepasst und besitzt eine Armauflage vorne und einen Tummy Cut (Rippenspoiler) auf der Rückseite, was sich beim Spielen angenehm bemerkbar macht. Wo wir gerade auf der Rückseite sind: Dort gibt es bis auf die Ausfräsungen, beziehungsweise versenkt angebrachten Abdeckungen unter dem Killswitch und der Elektronik nichts weiter zu entdecken.
Fehlen eigentlich nur noch die Gurtpins, die jeweils mit einem Plastikring unterlegt an den altbekannten Stellen zu finden sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine Brücke im klassischen Tune-O-Matic Design dient zur Aufnahme und Weiterführung der Saiten.

Hals:

Der Ahornhals mit satiniertem Finish ist bombenfest mit dem Korpus verschraubt und besitzt ein vom Hersteller bezeichnetes “Soft V Shape”. Als Griffbrettmaterial hat man sich für Indian Laurel entschieden, das mich optisch aufgrund seiner leicht rötlichen Färbung stark an Pau Ferro erinnert. Griffbretteinlagen zur Orientierung finden sich keine auf der MBM-1, dafür aber kleine Punkte in der Halskante. Insgesamt 22 breite Bünde wurden tadellos in das Griffbrett eingearbeitet und an den Kanten sauber bearbeitet, was in dieser Preisklasse keineswegs zum Standard gehört, daher von mir eine extra Erwähnung in der Bewertung. Das Griffbrett ist gewölbt und besitzt einen Compound Radius von 304 bis 406 mm (12″-16″), was nichts anderes bedeutet, als dass es immer flacher wird, je weiter man es nach oben bespielt.
Auf dem Weg in Richtung Kopfplatte passieren die Saiten den 42 mm breiten Sattel, der die Drähte spielfrei zu den sechs in einer Reihe angeordneten Locking-Mechaniken aus dem Hause Cort führt. Diese besitzen unterschiedlich lange Schäfte (staggered), was den Winkel, in dem die Saiten auf die Tuner treffen, optimiert und so für weniger Verstimmungen sorgt.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Cutaway erleichtert das Solieren in den hohen Lagen des Ahornhalses.

Hinter dem Sattel befindet sich in der Regel der Zugang zum Halsspannstab, nicht jedoch bei unserer Testgitarre! Bei ihr liegt der Zugriff am anderen Ende des Griffbretts in einer Ausfräsung hinter dem letzten Bund. Will man den Halswinkel verstellen, muss lediglich eine Rändelschraube mit einem dünnen Schraubenzieher oder ähnlichem bewegt werden.
Die Kopfplatte ist in Korpusfarbe lackiert und erinnert in ihrer Form ein wenig an die einer Telecaster, nur dass am oberen Ende die Rundung einer Zacke weichen musste. Ein Manson-Schriftzug samt dem Zusatz, dass es sich um die Meta-Serie handelt, ziert die Vorderseite des Headstocks. Dass es sich aber um eine von Cort gefertigte Gitarre handelt, verrät die Rückseite, denn hier prangt der Cort Schriftzug.
Viel mehr gibt es aber von der optischen Erscheinung und der technischen Ausstattung der schnörkellos designten Gitarre auch gar nicht zu berichten.

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Praxis

Die MBM-1 zieht mit ihren 3262 Gramm recht moderat am Gurt, wobei sie sich im Sitzen wie im Stehen als etwas kopflastig erweist und mit dem rechten Arm in Balance gehalten werden muss. Trocken angespielt kommt ein mittenbetonter, durchschnittlich lauter Klang zustande, der aber einiges an Höhen vermissen lässt. Ich bin gespannt, inwiefern die Pickups dies kompensieren, dazu aber gleich mehr.
Insgesamt wurde die Gitarre ab Werk sehr gut eingestellt, alle Saiten schwingen gleichmäßig lang aus, Schnarren oder ähnliches konnte ich nirgends auf dem Griffbrett ausmachen. Der Hals liegt mit seinem satinierten Finish satt in meiner Hand und fasst sich für meinen Geschmack dank des “Soft V” Shapes sehr gut an.
Für die folgenden Beispiele schließe ich die MBM-1 an meinen Marshall JVM 410 an und führe das Boxensignal in eine Universal Audio OX Box, in der ich eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box ausgewählt habe. Nachträgliche Klangmanipulationen habe ich natürlich nicht vorgenommen.

Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps, wobei ich, wie auch bei den folgenden Beispielen, durch alle drei Positionen des Wahlschalters gehe, beginnend am Hals. Zuerst spiele ich ein Strumming-Pattern, anschließend einzeln angeschlagene Saiten.

Audio Samples
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Clean Strumming Clean Picking

Die Gitarre zeigt sich auch am Amp eher mittig, dabei fällt der deutlich in den Höhen zurückgenommene Hals-Pickup auf. Die Zwischenstellung bringt dahingehend wesentlich mehr Licht ins Dunkel bzw. Höhen ins Spiel, während sich beim Doppelspuler am Steg wieder die Mitte verdichtet, die im Vergleich zum Hals Pickup aber etwas höher angesiedelt ist.
Ich würde die Gitarre in Sachen Anschlagsdynamik nicht unbedingt als spritzig bezeichnen, möchte aber an dieser Stelle kurz auf das Preisschild verweisen, was das Ganze wieder etwas relativiert.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Amps.

Audio Samples
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Crunch 1 Crunch 2
Leider können die Sounds vor allem des Hals-Humbuckers am cleanen und auch am leicht zerrenden Amp nicht überzeugen.
Leider können die Sounds vor allem des Hals-Humbuckers am cleanen und auch am leicht zerrenden Amp nicht überzeugen.

Erwartungsgemäß kann hier der Humbucker am Steg auftrumpfen und liefert ein breites Rockbrett mit durchsetzungsstarken Mitten und deutlich abgebildeten Attacks. Die Mittelstellung des Wahlschalters erzeugt einen schlanken, an einen Singlecoil erinnernden Sound, der das Mittenbild aufräumt und für etwas mehr Luft zwischen den Noten sorgt.
Leider kann mich der Halstonabnehmer auch in dieser Disziplin nicht so recht überzeugen, er liefert aber, sagen wir es mal so, interessante Sounds, die sich durchaus hier und da gezielt einsetzen lassen. Da es sich ja um ein Signature-Instrument handelt, ist es durchaus möglich, dass dies auch gewollt ist. Leider habe ich keine Original Manson zum direkten Vergleich parat, um diese Aussage bekräftigen zu können.
Mit mehr Gain und dem nächsthöheren Kanal am Amp habe ich die weiteren Beispiele aufgenommen.

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More Gain 1 More Gain 2

Interessanterweise ändert sich der aus den vorherigen Beispielen gewonnene Klangeindruck am stark zerrenden Amp deutlich, denn hier blüht die MBM-1 förmlich auf. Selbst der an mangelnder Frische leidende Hals-Humbucker macht hier eine recht gute Figur. Es verwundert sicherlich niemanden, dass der Steg-Pickup in dieser Disziplin seine Karten ausspielt und einen fetten, durchsetzungsstarken Sound liefert. Auch die Zwischenstellung mit ihrer schlankeren Klangausbeute gefällt mir gut und erweitert das Spektrum mit einem sehr gut einzusetzenden, knackigen Sound.
Für die letzten beiden Beispiele schalte ich nun in den Lead-Kanal des Marshalls und spiele zuerst ein Single-Note-Riff auf den tiefen Saiten, im letzten Beispiel setze ich dann (endlich) auch mal den Killswitch ein.

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High Gain Single-Note-Riff High Gain Killswitch

Auch hier im Lead-Kanal liefert die Manson überzeugende Resultate und zeigt sich klanglich eher traditionell mittig als modern ausgehöhlt. Ich würde sie jetzt sicherlich nicht zu den spritzigsten Gitarren zählen, aber sie verrichtet ihren Job mehr als nur durchschnittlich gut. Der Hals-Pickup liefert einen breiten, fast schon Fuzz-artigen Zerrsound, die Mittelstellung verbucht klar gezeichnete Attacks und der Steg-Humbucker bietet das volle Brett mit einer gehörigen Portion Mitten-Punch.
Auch der Killswitch verrichtet seine Arbeit tadellos, dabei möchte ich die für meinen Geschmack sehr gut gewählte Positionierung nicht unerwähnt lassen.

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Fazit

Mit der Cort MBM-1 hat der südkoreanische Gitarrenhersteller in Zusammenarbeit mit dem britischen Gitarrenbauer Manson eine durch und durch solide E-Gitarre entwickelt, die hinsichtlich ihrer Verarbeitung mit wesentlich teureren Instrumenten mithalten kann. Auch die Werkseinstellung ist top, was das Bespielen des Instruments zum Vergnügen macht. Leider können mich die Sounds vor allem des Hals-Humbuckers am cleanen und auch am leicht zerrenden Amp nicht wirklich überzeugen, interessanterweise blüht er aber im High-Gain-Kanal auf. Mit dem Killswitch wurde der Gitarre ein nicht alltägliches Tool für spezielle Effekte mitgegeben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgeglichen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • gute Werkseinstellung
  • sauber bearbeitete Bünde
Contra
  • Hals-Pickup klingt clean und angezerrt etwas flach
  • Gitarre ist kopflastig
Artikelbild
Cort MBM-1 Manson Meta Black Test
Für 469,00€ bei
Die Cort MBM-1 ist solide und hat mit dem Killswitch eine Besonderheit an Bord. Klanglich kann der Humbucker am Hals aber sowohl im Clean- als auch im Crunch-Bereich nicht so recht überzeugen.
Die Cort MBM-1 ist solide und hat mit dem Killswitch eine Besonderheit an Bord. Klanglich kann der Humbucker am Hals aber sowohl im Clean- als auch im Crunch-Bereich nicht so recht überzeugen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Cort
  • Bezeichnung: MBM-1
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Linde
  • Hals: Kanadischer Ahorn, geschraubt, satiniert
  • Griffbrett: Indian Laurel
  • Griffbrett Radius: 12“-16“ (Compound)
  • Halsshape: Soft V
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Mechaniken: Cort Staggered Locking
  • Bünde: 22
  • Mensur: 648 mm (25,5“)
  • Pickups: Manson Humbucker Set
  • Brücke: Tune-O-Matic mit Stop Tailpiece
  • Gewicht: 3262 Gramm
  • Saiten ab Werk: D’Addario YB EXL 110
  • Besonderheiten: Kill Switch
  • Ladenpreis: 633,00 Euro (Oktober 2020)
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