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Sabian AAX Aero Crashes 16“/18“/20“ Test

Gelochte “See Through”-Becken wie die Aero Crashes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und Sabians Experimentierfreude auf diesem Gebiet scheint unerschöpflich zu sein. Mit den O-Zone Crashes fing alles an, und die neueste Kreation sind die AAX Aero Crashes, welche mit ihren vielen kleinen Löchern den von Chad Smith konzipierten AA Holy Chinas ähneln.

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Die Aero Crashes, die zu den Gewinnern des Sabian Cymbal Voting 2012 gehören, erinnern bezüglich Anordnung und Größe der Löcher irgendwie an einen überdimensionalen Duschkopf. Vielleicht wäre das ja was für Herrn Raab… oder Händels Wassermusik? Nein, ganz im Ernst, auf einem Beckenständer machen sie immer noch die beste Figur, wobei man sich schon fragen muss, welches von den vielen Löchern denn nun das Mittelloch … o.k., jetzt aber Schluss mit den Kalauern. Schließlich haben sich die Soundtüftler bei Sabian durchaus was dabei gedacht, denn gelochte Becken sehen nicht nur anders aus, sie klingen auch deutlich anders als herkömmliche Modelle. Wo genau die Unterschiede liegen, erfahrt Ihr in diesem Test.

Details

Die Aero Crashes sind in den Größen 16″, 18″ und 20″ erhältlich und gehören der AAX-Serie an. Die Klangcharakteristik dieser aus B20-Bronze gefertigten Serie ist relativ hell, im Sabian Klangspektrum wird sie in der Kategorie “Modern Bright” eingestuft. Die AAX-Becken sind eine Weiterentwicklung der AA-Serie ab, welche seit der Firmengründung im Jahr 1981 fester Bestandteil im Sabian-Programm ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Gruppenbild mit Löchern

Durch die, im Vergleich zu den AAs, relativ großflächigen, dicht gesetzten Hammereinschläge, erkennbar nur auf der Oberseite, sind die Zonen, an denen das Metall stark verdichtet ist, bei den AAX-Becken größer. Dadurch breiten sich die Schwingungen schneller aus, was wiederum eine schnellere Ansprache bewirkt. Zum besseren Verständnis dieses Zusammenhangs empfehle ich den folgenden Videoclip, in dem Sabian Produktmanager Greg Zeller ausführlich über die Unterschiede zwischen der AA- und AAX-Serie referiert: Vergleich Sabian AA/AAX. Im Prinzip handelt es sich bei den Aero Crashes um modifizierte AAX X-Plosion Crashes. Sowohl bezüglich der Stärke und des Profils als auch optisch sind diese beiden Modelle, abgesehen vom prägnanten Lochmuster, das in derselben Form auch bei den AA Holy Chinas zu finden ist, identisch. Das Brilliant Finish bildet einen schönen Kontrast zur naturbelassenen, relativ großen Kuppe. Die fein abgedrehte Oberfläche ist mit zahlreichen kleinen Löchern in kreisförmiger, vierreihiger Anordnung beim 16″ und 18″ und fünfreihig beim 20″ Becken versehen. Logischerweise bleibt da kaum Platz für die Logos, daher fallen sie, im Gegensatz zu herkömmlichen Sabian-Crashes, entsprechend klein aus. Auf der Oberseite des 16″ Beckens sind die Löcher etwas scharfkantig geraten, ansonsten ist die Verarbeitung bei allen drei Modellen einwandfrei. Die Stärke gibt Sabian mit “Medium Thin” an, allerdings fühlen sich die Becken eher dünner an, was daran liegt, dass die Kuppen verhältnismäßig kräftig ausfallen. Der Rand ist sehr flexibel und lässt sich mühelos biegen.

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Praxis

Bevor ich die Becken am Set teste, zuerst ein paar theoretische Überlegungen zu gelochten Becken. Zunächst einmal bedeuten Löcher eine Verringerung der Masse des Beckens, und weniger Masse bewirkt einen höheren Grundton. Ein weiterer Effekt der Löcher besteht darin, dass sich die Schwingungen nicht linear ausbreiten können, sondern permanent unterbrochen werden. Dadurch bekommen die disharmonischen Anteile ein stärkeres Gewicht, was zu einem als “trashiger” empfundenen Sound führt. Und tatsächlich sind gelochte Becken auch lauter, weil der Sound in erster Linie vom Beckenrand abgestrahlt wird, und durch die Löcher gibt es ja viele zusätzliche “Randflächen”.

Fotostrecke: 4 Bilder Aero Crashes in Flugformation

16″ Aero Crash

Beim Anspielen des 16″ Aero Crash zucke ich im ersten Moment zusammen angesichts des extrem durchdringenden, hellen Sounds. Das erwartet man nicht von einem Becken in dieser Größe, aber andererseits kann man auch nicht sagen, dass es wie ein kleineres Becken klingt. Bezüglich der Einschwingphase und des Sustains unterscheidet es sich nicht von einem herkömmlichen 16″-Becken, dafür aber umso deutlicher in der Verteilung der Frequenzen. Man hat fast den Eindruck, jemand sei dem Testkandidaten mit einem Equalizer zu Leibe gerückt und hat untenrum extrem ausgedünnt, in der Mitte eine Schippe draufgelegt und oben noch eine Portion Trash hinzugefügt. Der Rauschanteil ist gegenüber dem kaum wahrnehmbaren Grundton klar im Vordergrund. Dadurch geht der Klang ein wenig in Richtung China, aber nicht so sehr, dass man hier von einem reinen Effektbecken sprechen könnte. Das 16″ AAX Aero Crash erfüllt durchaus genau das, was der Name verspricht: einen “luftigen”, höhenbetonten Crash-Sound, der sich deutlich von einem herkömmlichen Crash absetzt und dadurch die Soundpalette innerhalb des Drumsets nach oben hin erweitert.

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16 Zoll Aero Crash One Hit 16 Zoll Aero Crash Solo 16 Zoll Aero Crash im Set

18″ Aero Crash

Etwas weniger extrem kommt das 18″ Aero Crash daher. Es klingt aufgrund der Größe wärmer und angenehmer als der kleine Bruder, verfügt aber insgesamt über eine ähnlich explosive Grundcharakteristik. Auch hier ist der Sound geprägt von sehr hohen, spitzen Obertönen, die dem Becken auch angesichts lärmender Gitarren die nötige Durchsetzungskraft verleihen. Besonders gut gefällt mir der Sound der Kuppe, der sich hier klarer vom Body absetzt als beim 16er Modell und für erweiterte Einsatzmöglichkeiten des Beckens sorgt. Das 18″ Aero Crash ist ohne weiteres als vollwertiges Crash-Becken einsetzbar, vor allem dort, wo ein Sound gefragt ist, der nicht zu viel Raum einnimmt und sich gut von den restlichen Instrumenten abgrenzt.

Audio Samples
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18 Zoll Aero Crash One Hit 18 Zoll Aero Crash Solo 18 Zoll Aero Crash im Set

20″ Aero Crash

Zu guter Letzt widme ich mich dem 20″-Modell. Obwohl das Becken keinesfalls leiser ist als die beiden anderen, verschmilzt es im musikalischen Zusammenhang homogener mit den Instrumenten des Drumsets und wirkt dadurch gemäßigter. Trotz der hervorragenden Crash-Eigenschaften tendiert der Sound hier etwas stärker in Richtung China als bei den kleineren Crashes. Daher eignet sich das 20″ Aero Crash gut als Effektbecken, aber es punktet auch ganz klar mit seinen guten Ride-Eigenschaften. Natürlich ist auch beim Ride-Spiel der trashige Charakter gut hörbar, aber das Becken schaukelt sich bei kontrollierter Spielweise nicht allzu sehr auf und bietet zudem, wie auch das 18er, eine gut klingende Kuppe, auch wenn diese im direkten Vergleich etwas weniger prägnant erscheint.

Audio Samples
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20 Zoll Aero Crash One Hit 20 Zoll Aero Crash Solo 20 Zoll Aero Crash im Set
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Fazit

Sabian ist mit den üppig durchlöcherten AAX Aero Crashes eine gute Alternative zu herkömmlichen Crashbecken gelungen. Durch den höhenbetonten Sound mit einem deutlichen Rauschanteil und einer gesunden Portion Trashiness heben sie sich klar vom Allerwelts-Crash ab, ohne allzu sehr in Richtung Effektsound zu tendieren. Das 16″-Modell entpuppt sich als Geheimwaffe mit enormer Durchschlagskraft, während die größeren Modelle zudem tolle Kuppensounds bieten, und das 20″ Aero Crash überzeugt sogar als “Left Side Ride”.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • außergewöhnliche Sounds
  • interessante Optik
  • größere Modelle vielseitig Einsetzbar
Contra
  • scharfkantige Löcher beim 16″-Crash
Artikelbild
Sabian AAX Aero Crashes 16“/18“/20“ Test
Sabian_AAX_Aero_Crash_18_Athmo
Technische Spezifikationen
  • – Serie: AAX
  • – Material: B20 Bronze
  • – Stärke: Medium-Thin
  • – Finish: Brilliant mit Kuppe im Naturfinish
  • – Besonderheiten: Viele, viele Löcher
  • – Preise: 16″ – 261,00 € UVP; 18″ – 309,00 € UVP; 20″ – 356,00 € UVP
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