Seymour Duncan Killing Floor Test

Ob das Seymour Duncan Killing Floor Boost/Overdrive-Pedal seinen Namen aus der Textzeile des Howlin’ Wolf Klassikers “Killing Floor” aus dem Jahre 1964 hat, ist nicht bekannt. Die Zeile “But no, I was foolin’ with ya baby. I let ya put me on the killin’ floor” jedenfalls thematisiert eine ziemlich schlechte Beziehung zu einer dominanten Frau, in der man sich lieber den Tod wünscht. Und in der Tat zeigt die Grafik auf dem Pedal einen rauchenden Pistolenlauf kurz nach dem Abfeuern.

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Auch wenn der kalifornische Hersteller von Tonabnehmern sein Arsenal an Effektpedalen sukzessive ausweitet, darf man beruhigt davon ausgehen, dass er dem potenziellen Käufer seiner Produkte eher wohlgesonnen ist. Aber auch die blutrote Farbe signalisiert, dass mit einem Booster, der 34 dB Gain-Anhebung ermöglicht, nicht zu spaßen ist. Trotzdem begeben wir uns tapfer in Tuchfühlung mit dem Killing Floor und wollen wissen, wie furchteinflößend er wirklich ist.

Details

Gehäuse/Optik

Öffnet man die Kartonage, zeigt sich das Pedal, wie schon erwähnt, in einem roten Gehäuse, das die Silhouette einer langhaarigen Frau zeigt, die wohl offensichtlich gerade eine strafbare Tat begangen hat, wie der rauchende Colt in ihrer Hand verrät. Aber auf einem Pedal mit dem Namen Killing Floor erwarten wir naturgemäß auch keine Gänseblümchen-Grafik. Das Aluminiumchassis besitzt die Maße 124 x 66 x 37 mm, alle Buchsen des Pedals sind aus Kunststoff gefertigt und befinden sich an der Stirnseite, der Eingang rechts, der Ausgang links. Zwischen den Klinkenbuchsen ist der Netzanschluss beheimatet.

Fotostrecke: 3 Bilder “Rauchende Colts” als Grafik symbolisieren wohl, dass es mit dem Booster heiß her geht.

Das Pedal wird über den obligatorischen Fußschalter aktiviert, was durch eine rote LED angezeigt wird. Das einzige Poti trägt die Bezeichnung Gain und wird von einem cremefarbenen Chickenhead-Knopf gekrönt. Ein Dreifach-Kippschalter gewährt uns die Möglichkeit, zwischen High Boost in der oberen Stellung, neutral in der Mittelstellung und High Cut in der unteren Stellung auszuwählen.
Vier Kreuzschrauben befestigen die Bodenplatte, die wir jedoch nicht abnehmen müssen, da man für den Batteriebetrieb ein separates Fach integriert hat, das über einen Plastikdeckel erreichbar ist. Weil das Batteriefach vom Innenleben des Boosters abgetrennt ist, liegt der 9V-Block sicher im Separee.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Kunststoff-Klinkenbuchsen für Ein- und Ausgang wurden platzsparend auf der Stirnseite platziert.

Die Verarbeitung des “Killing Floor” ist tadellos und man hat den Eindruck, ein sehr wertiges Pedal vor sich zu haben.
Zum Lieferumfang gehört zwar kein Netzteil, dennoch erwarten den Käufer einige kleine Hilfsmitteln in der Verpackung wie z.B. eine Moosgummiplatte, die als Rutschsicherung angebracht werden kann, zwei Klettstreifen und neun kleine rote Pfeile zum Aufkleben, um die Poti-Position zu markieren. Ein kleines Manual liegt ebenfalls bei.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist mit einem Poti, einem kleinen Kippschalter und dem Fußschalter übersichtlich gehalten.

Bedienung

Der Killing Floor lässt sich mit Gleichspannungen von 9 bis 18 Volt betreiben. Höhere Voltzahlen bieten mehr Headroom und Dynamik, wohingegen niedrige eine höherer Kompression und auch mehr Gain liefern können. Das Pedal ist übrigens mit True Hardwire Bypass ausgestattet und verwendet eine hybride J-Fet/Op Amp-Schaltung.
Wie erwähnt, liefert das Gain-Poti eine Lautstärke-Anhebung bis zu 34 dB, fast schon eine Kampfansage und wohl dazu geeignet, auch dem cleansten Amp einiges an “Dreck” zu entlocken. Weitere Eingriffe in den Sound erlaubt mir der Dreifach-Kippschalter. In der oberen Stellung erhalte ich einen High Boost, der laut Manual den Frequenzbereich bei 10 kHz um 7 dB anhebt. Die Mittelstellung hält das Frequenzbild linear (Flat Response), wohingegen die untere Stellung einen High Cut bei 4,8 kHz vornimmt.

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