Anzeige

Surfy Industries Surfyfuzz Test

Mit dem Surfy Industries Surfyfuzz bringt der schwedische Pedalhersteller ein 60s/70s-Style-Fuzz-Pedal mit zwei Effekt-Modi auf den Markt. Der USA-Modus basiert auf einer seltenen Eigenkreation des amerikanischen Surf-Gitarristen Garrett Immel namens D-67 Audio Fuzzmite, die wiederum vom Mosrite Fuzzrite inspiriert ist. Der Japan-Modus steht für traditionelle Octave-Fuzz-Sounds im Stile des AceTone Fuzz Master. Beide Schaltkreise teilen sich eine eigens entwickelte EQ-Sektion und sollen in der Lage sein, eine breite Palette an Sounds abzudecken, ohne dabei ihre Vintage-Wurzeln zu verleugnen. Ob der in Schweden und Italien ansässige Spezialist für Surf-Sounds uns erneut überzeugen kann, wird der Praxistest zeigen.

Surfy Industries Surfyfuzz Test

Surfy Industries Surfyfuzz – das Wichtigste in Kürze

  • 60s/70s-Style-Fuzz
  • USA-Modus im Stil des Mosrite Fuzzrite
  • Japan-Modus im Stil des AceTone Fuzz Master
  • eigens entwickelte EQ-Sektion mit „Mass“- und „Harmonics“-Poti
  • True Bypass
  • Made in Sweden

Aufbau und Bedienelemente des Surfy Industries Surfyfuzz

Das Surfyfuzz sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 107 x 50 x 115 mm und wiegt 345 g. Während die Ein- und Ausgangsbuchsen sowie der Anschluss für das Netzteil an der Stirnseite zu finden sind, liegen alle weiteren Bedienelemente für die Ausgangslautstärke (Volume), den Grad der Verzerrung (Intensity) und die Klangregelung (Mass, Harmonics) auf der Oberseite des Gehäuses. Das Mass-Poti regelt vor allem den Anteil der tiefen Frequenzen, während das Harmonics-Poti als eine Art Höhenblende funktioniert (siehe Praxisteil). Über einen Wahlschalter (USA/Japan) lassen sich die beiden Grund-Voicings des Pedals anwählen. Das Surfyfuzz verträgt Spannungen zwischen 9 V und 12 V (bzw. 18 V laut Bedienungsanleitung) bei einem Stromverbrauch von 12 mA (Batteriebetrieb möglich).

Surfy Industries Surfyfuzz Gehäuse
Fotostrecke: 8 Bilder Das Surfy Industries Surfyfuzz lässt die Vintage-Fuzz Sounds der 60er und 70er Jahre wieder aufleben.
Anzeige

Das Surfy Industries Surfyfuzz im Praxis-Check

Getestet wird das Surfyfuzz mit Tele und Les Paul über einen REVV D20 mit der Speakersimulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.

Für die optimale Klangausbeute empfiehlt der Hersteller, das Surfyfuzz am Beginn der Signalkette zu platzieren oder ausschließlich hinter True-Bypass-Pedalen zu betreiben. Hat man dies erledigt, überzeugt das Pedal (abgesehen von der für Winkelstecker sehr ungünstig positionierten Netzteilbuchse) auf Anhieb mit aggressiven und leicht knarzigen Vintage-Fuzz-Sounds, die sich hervorragen fürs Singlenote-Riffing oder schneidende Leadsounds eignen. Der USA-Modus reagiert dabei auf härtere Anschläge der Spielhand mit einem charakteristischen „Einknicken“ im Attack, während der Japan-Modus insgesamt etwas „stabiler“ und breitbandiger wirkt. Wir hören zunächst einen Direktvergleich der beiden Fuzz-Modi mit moderater Verzerrung und dem Mass- und Harmonics-Poti in der 12-Uhr-Stellung.

Das Surfy Industries Surfyfuzz überzeugt im positiven Sinne mit „schmutziger“ Attitüde

Audio Samples
0:00
Bypass (Tele) USA-Mode (Tele) Japan-Mode (Tele) Bypass (Les Paul) USA-Mode (Les Paul) Japan-Mode (Les Paul)
VolumeIntensityMassHarmonicsMode
13:0013:0012:0012:00USA/Japan

Weiter geht es mit dem Intensity-Poti, das nicht bloß den Grad der Verzerrung bestimmt, sondern auf seinem Regelweg ab der 12-Uhr-Stellung für mehr Biss und Aggressivität sorgt.

Audio Samples
0:00
Intensity-Poti (Tele)
VolumeIntensityMassHarmonicsMode
13:00min/9/12/15/max12:0012:00USA
Das Surfy Industries Surfyfuzz liefert eine breite Palette an Vintage-Fuzz-Sounds.

Die wirkungsvolle EQ-Sektion erweitert das klassische Grundkonzept des Surfyfuzz

Das Mass-Poti greift vielschichtig in den Klang ein und wirkt sich sowohl auf den Bass- als auch auf den Tiefmittenbereich aus.

Audio Samples
0:00
Mass-Poti (Les Paul)
VolumeIntensityMassHarmonicsMode
13:0015:00min/10/14/max12:00USA

Auch das Harmonics-Poti zeigt sich komplexer als eine einfache Höhenblende, wirkt vor allem im Hochmittenbereich und kann genutzt werden, um das Gitarrensignal perfekt im Mix zu platzieren.

Audio Samples
0:00
Harmonics-Poti (Tele)
VolumeIntensityMassHarmonicsMode
12:0015:0015:00min/10/14/maxJapan

Auch klassische Octave-Up-Sounds hat das Surfy Industries Surfyfuzz im Angebot

Abschließend hören wir noch zwei typische Octave-Up-Settings im Japan-Modus. Wie bei solchen Schaltungen üblich, empfiehlt sich dabei eine Kombination aus Halstonabnehmer, Noten im Bereich des 12. Bundes und maximalen Gain-Settings am Pedal (in diesem Fall auch bei der Klangregelung). Rollt man zusätzlich das Volume-Poti an der Gitarre zurück, entstehen die charakteristischen „bröseligen“ Synth-Sounds, wie man sie von Octave-Fuzz-Pedalen kennt und liebt.

Audio Samples
0:00
Octave-Up (Tele) Octave-Up +Volume roll-off (Tele)
VolumeIntensityMassHarmonicsMode
12:00maxmaxmaxJapan
Anzeige

Das Surfy Industries Surfyfuzz ist ein vielseitiges Fuzz-Pedal mit klarer Vintage-Attitüde und damit ein echter Spezialist für die – im positiven Sinne – „schmutzigen“ (Octave-)Fuzz-Sounds der 60er- und 70er-Jahre. Der USA-Modus eignet sich hervorragend für schneidende Leadsounds oder Lo-Fi-Riffing, während der Japan-Modus insgesamt etwas breiter und mittenbetonter daherkommt. Wie es sich für ein traditionelles Fuzz-Pedal gehört, lassen sich alleine mit der Kombination aus Gain-Regler und Volume-Poti der Gitarre eine Menge Sounds kreieren und die äußerst wirkungsvolle Klangregelung sorgt für den entscheidenden Mehrwert gegenüber den historischen Vorbildern. Wer also gerne die Vintage-Fuzz-Welle reitet, sollte sich das Surfyfuzz definitiv einmal näher ansehen.

Mit dem Surfy Industries Surfyfuzz kann man sich auf der Vintage-Fuzz-Welle der „schmutzigen“ (Octave-)Fuzz-Sounds der 60er- und 70er-Jahre treiben lassen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • breite Palette an Vintage-Fuzz-Sounds dank Mass- und Harmonics-Poti
  • Octave-Up-Sounds
Contra
  • Position der Netzteilbuchse
Artikelbild
Surfy Industries Surfyfuzz Test
Für 199,00€ bei
  • Hersteller: Surfy Industries
  • Modell: Surfyfuzz
  • Typ: Fuzz
  • Herkunft: Schweden
  • Anschlüsse: In, Out, Netzteil
  • Regler/Schalter: Volume, Intensity, Mass, Harmonics, USA/Japan
  • Stromversorgung: 9-18 V-Netzteil (nicht im Lieferumfang), Batteriebetrieb
  • Stromaufnahme: 12 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 107 x 50 x 115 mm
  • Gewicht: 345 g
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (September 2023)
Hot or Not
?
Produktfotos Surfy Industries Surfyfuzz Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?