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Sonarworks Reference 3 Speaker + Headphone Calibration Bundle Test

Ein Lautsprecher-Einmesssystem wie das Sonarworks Reference 3 Speaker + Headphone Calibration Bundle sorgt bei mir meist für Skepsis.

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Und damit bin ich nicht alleine. Wieso sollte man mit einem aufwändigen System den Frequenzgang von Studio-Monitoren verändern („optimieren“), wenn diese doch ab Werk sowieso so gut performen, wie es konstruktiv für den jeweiligen Preis eben möglich ist. Unumstößliche Meinungen und festgefahrene Ansichten wären aber eine schlechte Einstellung für einen Autoren von Reviews (aber auch ganz generell). So kommt es, dass ich meine bisherige Eichung über Bord werfe, also gewissermaßen den Reset-Knopf drücke, das Messmikro und das zugehörige Papierzeug aus der Verpackung schäle und mich an die Arbeit mache.

Details

In trauter Zweisamkeit: Soft- und Hardware

Sonarworks’ Einmess-Software ist die Hardware in Form eines Messmikrofons beigefügt. Ich betone das, weil es auch anders geht: Die Version Reference 3 Speaker Calibration Bundle erlaubt nicht die Kalibrierung von Kopfhörern, auch der Kauf der reinen Software in verschiedenen Ausbaustufen ist möglich, also ohne Mikrofon. Somit ist Reference 3 Speaker + Headphone Calibration Bundle das große Paket, also „einmal mit alles“.

Gemessen wird mit Messmikrofon

Dass ein Messmikrofon zum Messen da ist, klingt nicht nach sonderlich großer Weisheit. Dennoch nicht unwichtig zu wissen ist, dass Messmikros ein paar besondere Eigenschaften besitzen sollten, was beim mitgelieferten Sonarworks XREF 20 auch der Fall ist. Sie sind keine Druckgradientenempfänger, sondern Druckempfänger. Eine hohe Linearität des Pegel- und Phasenfrequenzgangs zu erreichen, ist mit diesem Typus, der sich an der Funktionsweise des menschlichen Ohrs orientiert, einfacher. Druckempfänger besitzen immer eine ungerichtete Charakteristik, sind also Kugeln. Unter anderem, um die zunehmende Richtwirkung von Druckempfänger-Kugeln durch die Abschattung durch die eigene Kapsel zu verringern, werden Messmikrofone mit kleinen Membranen gefertigt. Eine bemerkenswerte Besonderheit ist der aufgedruckte Code auf dem Body des Sonarworks XREF 20. Mit diesem kann ein File von Sonarworks’ Website geladen werden, das die Schwächen des Mikrofons kennt und bei den Messungen berücksichtigt. Das Messmikro wurde also selbst gemessen. Das ist nicht dumm: Nicht die Herstellung eines derartigen Mikrofons ist teuer, sondern das Selektieren von Bauteilen und die anschließende Qualitätskontrolle. Das XREF 20 ist demnach ein einfaches Mikro wie etwa das Superlux ECM999 oder das ECM8000 von Behringer. Das MM1 von Beyerdynamic beispielsweise kostet an die zweihundert Euro.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Messmikrofon ist bei den Bundles dabei, kann aber auch einzeln geordert werden.

Komponenten der Messsoftware

Das Programm Sonarworks Reference 3 führt die Messungen durch und erstellt eine Datei, die Abweichungen vom Referenzfrequenzgang beinhaltet. Genau diese Datei kann in einer AU-/VST2-AAX-Native-/RTAS-Plug-In-fähigen DAW auf Windows- und OS-X-Maschinen benutzt werden, um die Missstände der Abhörsituation auszumerzen. Alternativ können auch fertige Dateien geladen werden – für bekannte Kopfhörer. Sollte der eigene Kopfhörer nicht dabei sein, kann man diesen einschicken und durchmessen lassen. Ob mit fertigen oder selbst erstellten Messdaten: Das kleine Sonarworks Plug-In wird in den Abhörbus insertiert und verändert anhand einer kleinen Datei entsprechend der gemessenen Daten und der durch den User vorgenommenen zusätzlichen Einstellungen das Signal.

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Profilbild von Rob

Rob sagt:

#1 - 24.06.2017 um 08:50 Uhr

0

Es ist mir unbegreiflich, dass eine Software die äußerst professionell sein will keine ASIO Schnittstelle unterstützt welches mit die wichtigste Schnittstelle im profesionellen Audiobereich ist. Noch mehr fehlt mir das Verständnis dafür, dass diese Tatsache im Testbericht keine Erwähnung findent.

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 26.06.2017 um 12:09 Uhr

    0

    Hi Rob,ja, die Routine durchgeführt wurde tatsächlich nur mit Core. Wenn man sich die Diskussionen zum Thema ansieht, sind ja auch die Kundenkommunikation bzgl. ASIO und lange Vertröstung das Problem gewesen. Ob das Systemwide-Upgrade (https://www.bonedo.de/artik..., kostenpflichtig) alleine ausreicht, sei mal dahingestellt. Aber ich gebe Dir Recht, das hätte durchaus zur Sprache kommen sollen im Review. Wir beobachten das aber weiter, bei einer großen Änderung versuchen wir, das ganze plattformübergreifend zu betrachten. Eine Berücksichtigung von weiteren Systemen (Linux…), wie manchmal schon angefragt, wird aber auch dann eher nicht möglich sein.Beste Grüße,
    Nick

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