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Ibanez Nu Tubescreamer Test

Der Ibanez Nu Tubescreamer setzt nicht mehr auf das herkömmliche Diodenclipping, sondern auf die Nutube-Technologie, die vor knapp zwei Jahren von der Firma Korg in Zusammenarbeit mit der Noritake Itron Corporation entstanden ist. Hierbei handelt es sich um eine moderne Röhrenvariante, die allerdings wesentlich weniger Energie als die Vakuumröhre benötigt, erheblich kleiner ist und laut Herstellerangaben eine Lebensdauer bis zu 30.000 Stunden hat.

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Ansonsten soll es sich um die gleiche Schaltung handeln, auch wenn das Pedal um eine weitere Eingriffsmöglichkeit bereichert wurde. Das macht neugierig und der Test soll erörtern, ob das Facelift dieses Urpedal in das neue Jahrtausend transportieren kann.

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Details

Gehäuse/Optik

Nach Öffnen der Packung war ich anfangs verwundert, habe ich doch ein standesgemäß froschgrünes Pedal erwartet, doch Ibanez hat auch optisch der Neuentwicklung eine andere Kolorierung gegönnt. Hier finden wir nämlich die exakt invertierte Farbgebung eines klassischen TS808: was vorher grün war, ist jetzt cremeweiß und umgekehrt. Die Gehäuseform entspricht allerdings der ersten 808 Version aus dem Jahre 1979 mit den Maßen 125 x 70 x 52 mm.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Gehäuse des Nu Tubescreamer ist 125 x 70 x 52 mm groß und in cremeweiß lackiert.

Auf der Oberseite wartet der große, quadratische Fußtaster der ersten TS-Serien, die 1979 – 1982 und seit kurzem wieder im Ibanez-Pedalangebot zu finden sind. Unmittelbar darüber gewährt eine durchsichtige Kunststoffblende Einblicke in das Nutube-Fach wo sich die bläulich schimmernde Miniaturröhre befindet, deren Licht beim Spielen angenehm mitpulsiert. Dahinter gelangt man zur leicht versenkten Betriebseinheit, wo alle Potis versammelt sind. Die klassischen drei TS-Regler sind mit den traditionellen Ibanez TS-Potiknöpfen versehen, jedoch in Dunkelgrün, und der neue Mix-Regler kommt als Minipoti. Eine kleine rote LED vor den Potis signalisiert den Betriebszustand.

Die drei Regler Overdrive, Level und Tone sind mit den traditionellen Ibanez TS-Potiknöpfen versehen, jedoch in Dunkelgrün, der neue Mix-Regler kommt als Minipoti.
Die drei Regler Overdrive, Level und Tone sind mit den traditionellen Ibanez TS-Potiknöpfen versehen, jedoch in Dunkelgrün, der neue Mix-Regler kommt als Minipoti.

Rechtsseitig sind die Anschlüsse für den Eingang und das Netzteil angebracht, wobei das Pedal mit 9 – 18V Spannung betrieben werden kann. Höhere Voltzahlen liefern mehr Ausgangspegel, mehr Dynamik und mehr cleanen Headroom, wohingegen niedrigere zu etwas höherer Kompression führen. So sind bei 9V +7dB, bei 18V hingegen +14dB möglich. Der Stromverbrauch beläuft sich, je nach Spannung, auf 50mA bei 9V und 60mA bei 18V, ein Zeugnis dafür, wie sparsam die Nutube Technologie arbeitet. Ihr Verbrauch schlägt mit weniger als 2% im Vergleich zu einer normalen Röhre zu Buche.
Auf der gegenüberliegenden Seite findet man, wie gewohnt, die Ausgangsbuchse.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite befindet sich die Eingangsbuchse, begleitet vom Anschluss für ein 9 – 18 V – Netzteil.

Der Boden wurde mit einer gummierten Platte beklebt, die Rutschsicherheit und Kratzschutz gewährleisten soll. Er ist mit vier Kreuzschlitzschrauben befestigt, die allerdings nicht gelöst werden müssen, da ein separates Batteriefach für einen 9V-Block bereitsteht. Zum Lieferumfang gehören ein kleines, mehrsprachiges Manual und eine Batterie, die im Gehäuse auf ihren Einsatz wartet. Ein Netzteil ist nicht enthalten.

Bedienung

Prinzipiell liegt beim Nu Tubescreamer (NTS) die gleiche Schaltung vor wie bei einem traditionellen Tubescreamer. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Verzerrung nicht wie herkömmlich durch Diodenclipping, sondern durch die von Korg entwickelte Nutube gewonnen wird, die laut Herstellerangaben die gleichen klanglichen Vorzüge aufweist wie eine Vakuumröhre. Drei grüne Potis versorgen wie gewohnt die Verzerrung mit Drive, die Lautstärke mit Level, und der Tone-Regler erlaubt einfaches EQing.
Das große Novum ist sicherlich der Mix-Regler, der das verzerrte und das cleane Signal nach Belieben mischt. Beim traditionellen TS hatte man noch das subjektive Gefühl, dass das cleane Direktsignal etwas hindurchschimmert und man prinzipiell eine cleane und eine verzerrte Soundschicht übereinander legt. Während dieses Phänomen bei vollkommen cleanen Amps oder ausgangsstarken Gitarren noch betont wurde, bietet der Mixregler die Möglichkeit, das Mischungsverhältnis gezielt zu bestimmen.
Steht das Poti auf 12 Uhr, erhält man den klassischen TS Mix. Reduziert man den Regler auf den Minimalwert, so gewinnt man einen Cleanboost, der jedoch die färbenden, vokalen Mitten des Tubescreamers mit sich bringt. Im Maximalwert ist vom cleanen Direktsound nichts mehr zu hören und man erhält 100% Nutube-Sound.
Eine weitere Neuheit gegenüber dem 808 Modell ist übrigens auch, dass der Nu Tubescreamer über einen True Bypass verfügt.

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