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Suhr Bella Combo Test

Praxis

Ich habe die Klangregelung und auch den Volume-Regler wie gewohnt zuerst in der 12-Uhr-Position geparkt, um mir einen Überblick über den Grundsound zu verschaffen. Der Amp befindet sich im 22-Watt-Modus, der mir generell besser gefällt, denn die Kompression ist hier auch bei geringeren Volume-Einstellungen angenehm knackig und erzeugt sofort ein sehr angenehmes Spielgefühl. Der Grundsound in diesem Setting ist sehr ausgewogen und definiert. Der Amp harmoniert sehr gut mit dem Lautsprecher und auch bei höheren Lautstärken hat man nicht diesen bekannt blechernen Sound, wenn ein 12″ Lautsprecher mit hohem Pegel angesteuert wird. Mit dem Bright-Schalter lässt sich bei Bedarf noch etwas Klangkosmetik betreiben und den Sound optimal auf die Gitarre abstimmen. Aktiviert man die Bright Funktion, wird der Klang in den oberen Frequenzen sehr sanft angehoben. Ihr hört den Amp nun in den drei unterschiedlichen Bright-Modi (1=Off, 2= Mittelstellung, 3=Schalter oben).
Hinweis: Die Reglerpositionen stellen die Werte am Bedienfeld des Amps dar (0-10)

GitarreBoostBrightVolumeTrebleBassPresenceMode
StratOff1-2-3555522W
Audio Samples
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Bright-Modus 1=Off Bright-Modus 2= Mittelstellung Bright-Modus 3=Schalter oben
Der handverdrahtete Röhrenamp konnte im Test überzeugen
Der handverdrahtete Röhrenamp konnte im Test überzeugen

Klangveränderungen mit EQ und Bright-Modi sind eher in geringer Dosierung möglich, komplette Frequenzverbiegungen sind nicht an der Tagesordnung. Hier geht es gemäßigt zur Sache, und das ist auch komplett in Ordnung, denn der Amp liefert einen exzellenten, unverzerrten Grundsound, der den Charakter des Instruments sehr deutlich an die Oberfläche bringt und der sich nach Gusto an die Gitarre und die eigenen Klangvorstellungen anpassen lässt. Für einen etwas jazzigeren Ton können Presence und Treble eine Stufe zurückgenommen werden, dann die Semi-Akustik umschnallen und das wäre das Ergebnis.

GitarreBoostBrightVolumeTrebleBassPresenceMode
ES DotOff1545422W
Audio Samples
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ES Dot – Jazziger Sound

Der Bella Combo bleibt sehr lange standhaft und unverzerrt, bei Humbucker Pickups geht es bei einer Volume-Einstellung von ca. 6 mit einer leichten Übersteuerung los. Ab 7 ist dann bei harter Betätigung der Saiten ein leichter Crunchsound zu hören. Der Zerrgrad liegt dabei aber immer in den Händen des Spielers und kann erstklassig per Anschlag gesteuert werden. Für etwas mehr Verzerrung sorgt bei Bedarf die Boost-Funktion. Ihr hört als nächstes zwei Variationen mit derselben Einstellung, einmal ohne und dann mit Boost. Beim Beispiel habe ich immer eine Runde hart angeschlagen, die nächste dann sehr weich.

GitarreBoostBrightVolumeTrebleBassPresenceMode
SGOff – On176722W
Audio Samples
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SG – Overdrive, Boost Off SG – Overdrive, Boost On
Suhr_Bella_Combo_1-1001584 Bild

Jetzt heißt es Vollgas, der Volume-Regler am Amp ist voll aufgedreht, die Les Paul ist im Einsatz und auch in der Leistung wird der Bella Combo zu Maximalwerten gezwungen.

GitarreBoostBrightVolumeTrebleBassPresenceMode
Les PaulOff31073444W
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Les Paul – Volume-Regler am Amp voll aufgedreht

Das Verzerren ist prinzipiell nicht das Hauptgeschäft unseres Testkandidaten, aber möglich ist es, wie man hören kann. Aber nun geht die Reise weiter, denn die Overdrive-Pedale warten und ihr hört die folgende Einstellung am Amp, immer mit unterschiedlichen Overdrive/Distortion-Pedalen. Den Start macht der Tube Screamer mit einer Strat, sehr gut geeignet für angezerrte Blues-Sounds.

GitarreBoostBrightVolumeTrebleBassPresenceMode
StratOff1365622W
Audio Samples
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Strat & Tube Screamer
Suhr_Bella_Combo_4-1001587 Bild

Nun kommen, immer mit der gleichen Amp-Einstellung, folgende Gitarren-/Pedalkombinationen:
Les Paul Melody Maker & Himmelstrutz Fetto Overdrive
Les Paul & Okko Diablo & TC Flashback im Effektloop
PRS 7-String & Emma PisdiYAUwot Distortion

Audio Samples
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Les Paul Melody Maker & Himmelstrutz Fetto Overdrive Les Paul & Okko Diablo & TC Flashback im Effektloop PRS 7-String & Emma PisdiYAUwot Distortion

Wie man hören kann, ist der eingestellte Grundsound sehr neutral und harmoniert exzellent mit den Effektpedalen. Das macht den Bella Combo sehr wandlungsfähig und auch der Schalldruck reicht locker für den Einsatz in der Band aus. Bei höheren Lautstärken ist eine zweite Box empfehlenswert, dann punktet zudem die größere Membranfläche.

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Profilbild von Patrick

Patrick sagt:

#1 - 31.01.2018 um 18:25 Uhr

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Auf welche Schwächen von Effektpedalen wird denn im Fazit abgezielt?
Ich halte die Kombination bestehend aus Clean-Amp und gutem Verzerrer (JHS AT) oder Preamp, wie bspw. Baldringer Dual Drive für ideal. Ich habe bisher keinen Amp gespielt, der mir eine schönere Eigenzerre lieferte als die, die ich mit Pedalen erzeuge.

Profilbild von Thomas Dill - bonedo

Thomas Dill - bonedo sagt:

#2 - 01.02.2018 um 08:09 Uhr

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Hallo Patrick,
damit sind zum Beispiel Unterschiede im Frequenzgang gemeint. Viele Overdrive/Distortion Pedale sind nicht klangneutral, beim Einschalten ändert sich der Frequenzgang. Das ist mal mehr mal weniger drastisch und der Bella Combo ist da sehr feinfühlig und bringt diese Dinge eher ans Tageslicht als manch anderer Amp. Aber mit Deinen Pedalen wirst Du keine Probleme haben :-)

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